Mo. 16.07.18

Nach dem Frühstück fahren wir wieder hoch zum Melmerby Provincial Park, um die nächsten 2 Tage Wartezeit mit Baden am Sandstrand und kleineren Reparaturen zu verbringen. Es ist schon wieder mal Zeit, das Moppelchen abzuschmieren, die hintere Stauraumklappe muss abgedichtet werden und der Toilettenlüfter bekommt eine kleine Schutzhaube gegen den von vorne anstehenden Fahrtwind.

Eigentlich wollte ich noch die Mopeds runterholen, aber die Sonne brennt heute richtig runter: Werkzeug weggepackt und Badehose angezogen. Leider müssen wir am Strand feststellen, dass das Wasser voll mit kleinen bis großen violetten Quallen ist. Hatten uns schon gewundert, warum von den vielen Strandbesuchern niemand im Wasser ist. Dann halt nur eine erfrischende Dusche an der Stranddusche. Camping-Stühle raus. Im Schatten vom Mobil mit etwas Meeresbrise lässt es sich zum Lesen gut aushalten. Für die „Raaagschaffte“ gibt es ein erholsames Mittagsschläfle....

Pünktlich zum, wieder mal, sensationellen Sonnenuntergang kommen die Mücken und Blackflies, die uns das Feierabend-Viertele im Freien vermiesen.

 

Übernachtungsplatz: Freistehen Melmerby Beach Provincial Park GPS:45.659781, -62.513594, Ab Sonnenuntergang sehr ruhig. An der Einfahrt steht ein „No Camping-Schild“ aber es hat niemand kontrolliert. Empfehlenswert, auch wenn es hier wegen des Grüngürtels hinter dem Strand Mücken hat.

 

 

Di. 17.07.18

 

M: „Mach doch mal das Licht aus!“ P: „Das ist die Sonne, die schon zum Fenster reinbrüllt! Raus jetzt!“

Ein wirklich schöner Morgen. Komm, wir gehen Schwimmen. Ab zum Strand, aber leider immer noch Quallen. Aber nicht mehr so viele und das Wasser ist ganz ruhig. M geht rein, P nicht. M duscht kalt ab. P nicht.

Frühstück – endlich Kaffee! Heute nix tun. Lesen. Chillen. M bastelt am Schuhregal rum. P zeichnet auf einer Gesamt-USA-Karte die für die Tour geplanten Reiseziele ein – oh my godness – das artet in Stress aus – so vieles zu besichtigen, so riesige Strecken.... WOW ! Diese Karte wollen wir bei Grenzübertritt Kanada-USA vorlegen, um damit evtl. zu erreichen, nicht nur 6 Monate sondern 12 Monate Visum zu erhalten – Schaun wir mal!

 

Gegen 5pm packen wir zusammen und fahren zum Paket-Tracken nach New Glasgow. UND – es geschehen noch Zeichen und Wunder: Das Paket ist in Pictou, Postoffice, bereits seit gestern Abend. Kann abgeholt werden! Yiepeee! Also gleich Morgen Früh nach Pictou Paket holen und dann geht’s E N D L I C H weiter.

Nova Scotia ist ja ganz nädd, aber jetzt is gut, haben ja noch mehr vor!

Guats Nächtle :)

 

Übernachtungsplatz: Freistehen Walmart-Parkplatz New Glasgow, GPS: 45.579244, -62.670962

 

 

Mi. 18.07.18

 

Düdeldüdeldü – Post holen :)

Aber leider werden wir an unserem Freudentag von heftigen Regen in den Morgenstunden überrascht. In einer Regenpause schaffen wir es gerade noch schnell ein Brot im Walmart zu holen und über dem Gully unser Grauwasser loszuwerden.

Auf dem Weg nach Pictou wird das Wetter im besser. Paket abholen, noch schnell beim Visitor-Center emails checken und Homepage updaten und endlich, endlich geht es auf den Trans Canada Highway nach Westen. Da wir die letzten Tage nicht so recht vom Fleck gekommen sind, wollen wir heute mal etwas Strecke machen. Tagesziel sind die Hopewell Rocks mit der bisher welthöchsten gemessen Tide von 16m.

Auf dem Weg dahin müssen wir den „Fjord“ (sich verjüngender Ast der Bay of Fundy an dessen nördlicher Spitze Moncton liegt) an dessen westlicher Seite die Hopewell Rocks liegen, von Osten her umfahren. Während wir um die Mittagszeit dorthin unterwegs sind, herrscht low tide und alle Flüsse, welche ein Verbindung zum „Fjord“ haben sind leergesaugt und man sieht nur noch das rotmatschige Flussbett.

Auf der Ostseite legt die Tide bei Joggins ein Gebiet an der Küste frei, an welchem man bis zu 300 Mio Jahre alte Fossilien am Strand findet. Wir fahren den Umweg zum Joggins Fossils Centre welches zu dem Unesco Weltkulturerbe gehört und kommen unterwegs noch an einem Nest eines Fischbussards vorbei. Leider lässt er sich durch uns im Nest stören und flüchtet sich weiter entfernt auf einen Baumwipfel.

Wir haben das Museum nicht besucht, da die Schaustücke welche ausserhalb ausgestellt waren uns nicht vom Hocker gerissen haben. Wenn man schon mal in Holzmaden auf der Schwäbschen Alb war bzw. andere diverse Museen besucht hat, gibt dieser Fundort nicht wirklich spannendes her. Wir sind aber zum Strand runter und machen hier unsere Erfahrung mit Meeresboden wandern bei Low Tide (hier bis zu 12,5m). Als wir ankamen war noch Sonnenschein, aber unten am Strand drückte innerhalb von Minuten eine Nebelwand herein, welches dem Ganzen doch eine etwas mystischen Touch gab. Auch wenn die Fossilien nicht unseren Erwartungen entsprachen, wurde einem durch die Hinweistafeln auf dem Weg nach unten bewusst gemacht, welche Erdzeitalter gemessen in Millionen von Jahren mit wenigen Schritten durchschreitet und was in den einzelnen Epochen auf der Erdoberfläche so gewandelt ist. Da wird einem als kleiner Mensch mal wieder deutlich bewusst, welche kurze unbedeutende Zeitspanne wir bisher als Art existieren und wahrscheinlich solche Zeiträume wie zb. die Dinosaurier niemals die Erde beherrschen werden, sondern eher als kleiner unbedeutender Ast im Baum des Lebens aufgetaucht und wieder verschwunden sind.

Weiter geht es, an Moncton vorbei, wieder gen Süden auf der Westseite. In Moncton kann man zur richtigen Zeit eine ins Landesinnere laufende Welle auf dem Fluss beobachten, wenn die Tide sich gegen den Fluss stemmt. Zu bestimmten Zeiten (Vollmond, Jahreszeit,..) kann auf dieser Welle gesurft werden. Leider kommen wir erst nach dem Höchststand an und daher ist keine Welle mehr zu sehen. Wir nehmen uns vor im Süden in St. John rechtzeitig vor Ort zu sein, um dort das Ereignis beobachten zu können.

Wir kommen gegen Abend im Hopewell Nationalpark an und müssen uns sputen, daß wir noch runter an den Strand kommen, um ein paar Bilder der High Tide zu bekommen. Da der Wasserstand sich hier mit ungefähr 2,5m pro Stunde verändert, muss man schon genau die Tidenzeitlisten studieren um den absolute Höchst/Tiefststand zu erwischen. Wir haben den Höchststand um eine Stunde verfehlt daher sieht man auf den Bildern daß der Wasserstand schon wieder ca. 3 m gefallen ist. Aber im Vergleich zu dem was wir morgen bei Low Tide erleben werden ist das unerheblich. Eigentlich wollten wir die 20min runter bzw. wieder hochlaufen und haben uns die 4$ für den Buggy-Shuttle mal gespart. Aber als wir uns auf den Weg machten, meinte der freundliche Shuttle-Ranger, wir sollten reinhüpfen, er muss sowieso gerade runterfahren und dann hätten wir mehr Zeit um uns in Ruhe umzusehen. Nach einer rasanten Abfahrt, man merkt ihm die Freude beim fahren an, sind wir ruckzuck unten und steigen den Aussichtsturm zu dem schmalen schon wieder begehbaren Strandstreifen hinunter. Jetzt sind wir mal gespannt wie das dann morgen ist, wenn das Wasser noch weitere 13m abgesunken ist und man auf dem Meeresboden rumlaufen kann. Als wir uns an den 40min Aufstieg machen, winkt uns der Ranger wieder her und sagt wir sollen wieder einsteigen und schon rasen wir wieder nach oben. Wir haben uns noch nett mit ihm unterhalten, natürlich erzählt wo wir herkommen und welche Reise wir machen und haben uns natürlich nochmal ganz herzlich bei ihm für die Freifahrten bedankt.

Eigentlich wollten wir wie im I-Overlander beschrieben ausserhalb der Schranken auf dem kleine Parkplatz übernachten, welchen die Besucher ausserhalb der offiziellen Besuchszeiten nutzen können. Aber ein weiterer freundlichen Ranger wies uns darauf hin, daß dies nicht mehr möglich wäre und vorallem gegen Abend nochmal kontrolliert wird. Daher sind wir nochmal 3 km nach Norden zurückgefahren und haben auf dem Parkplatz für Busse in einem kleinen Museumsdorf hinter einem Gebäude etwas weg von der Strasse übernachtet. Es war sehr ruhig und halt die üblichen Mücken am Abend. Wir hatten heute durch die lange Fahrt und Visits doch etwas Bettschwere.

 

 

Übernachtungsplatz: Freistehen am Albert County Museum, GPS: 45.849685, -64.57833

 

Do 19.07.18

 

Wir werden bei tollem Sonnenschein von den Vögeln ringsherum früh geweckt und machen uns noch vor dem Frühstück auf den Weg zum Parkplatz des Hopewell Rock Nationalparks.

Da die heutige Low Tide erst um 12:04 Uhr erreicht wird haben wir ausreichend Zeit in Ruhe zu frühstücken und rechtzeitig loszulaufen. Wir haben uns vorgenommen vom Visitor-Center aus zum Demoiselle-Beach abzusteigen und von dort am Strand/Meeresboden die Küste zum den Flowerpot-Felsen zu wandern. Da ca. 3 Stunden vor und nach der Low Tide solche Wanderungen gefahrlos machbar sind, sind wir so gegen 10 Uhr losmarschiert. Als wir unten am Beach ankommen, ist das schon durch das zurückgehende Wasser freigelegte rote Matschgebiet mit seinen metertiefen Canyons noch beeindruckender als von oben von den Aussichtpunkten aus. Wir sind fast alleine unterwegs (bis auf das possierliche Tierchen) und es ist toll zwischen den tangbewachsenen Felsen auf dem Meeresboden zu wandern.

Auf halber Strecke steht ein Emergency Tower falls doch ein unvorsichtiger Tourist die Zeit vergisst bzw. wenn Springfluten oder Tsunamis ein entkommen am Strand nicht mehr möglich machen. Hier an der steil abfallenden Küste mit den hohen Bäumen direkt am Rand, ist das ideale Nistgebiet für alle Greifvögel welche sich auf Fisch spezialisiert haben. Wir sehen/hören mehrere Fischbussarde aber leider keinen Weisskopfseeadler.

Je weiter wir nach vorne zu dem Treppenturm des Strandhaupteinstiegs kommen, desto menschenreicher wird es. Hier ergiessen sich die ganzen Busladungen und es hat etwas von Rummelplatz. Aber wenn man je weiter es auf 12 Uhr zugeht immer noch weiter mit Wasser sich von den Felsen entfernt kann man die unglaubliche Höhe von knapp 16m erahnen, aber wie immer ist es schwierig solche Perspektiven auf Bilder zu bannen, man muss es einfach erlebt haben. Kurz nach 12 Uhr und den letzten Bildern von der max. Low Tide zahlen wir heute unseren Obolus für das Shuttle und fahren mit dem gleichen Ranger wie gestern wieder nach oben. Zusammengefasst ein wirklich tolles Erlebnis und ein Muß wenn man in der Gegend vorbeikommt.

Hier nochmal der direkte Vergleich von schon wieder abnehmender High Tide gestern abend und Low Tide um 12:04 Uhr.

Nach einer kleinen Vesperpause machen wir uns auf den Weg nach dem ca. 180km entfernten St. John, um dort die Reversing Falls im St. John River bei High Tide zu sehen. Hier mal ein Bild von den hier typischen Trailern, da fallen wir größentechnisch nicht auf, sondern nur durch ausgefallenes Design und Selbstaufbau.

Auf dem Weg dorthin kommen wir noch durch den Fundy-Nationalpark. Hier haben Paul und Sylvia bei einer Wanderung Biber gesehen.Wir wollen aber weiter und haben im Moment keine Lust durch mückenverseuchte Wälder zu wandern und fahren daher zügig weiter.

So gegen 16 Uhr kommen wir in St. John im Reversing Fallviewpark an und für 18:06 Uhr ist für heute der Höchststand angesagt. Man sieht schon die zwei Stunden vorher, wie das Wasser aus der Bay of Fundy flussaufwärts drückt bzw. der Fluss dagegen ankämpft. Allerdings alles noch recht zahm. In den folgenden zwei Stunden wird das Ganze natürlich immer stärker und die Wellen werden immer stärker durch die entgegengesetzten Kräfte von Fluss und Meer.

Durch das hereindrückende Meerwasser werden wohl auch reichlich Fische ins Landesinnere transportiert, da nicht nur Angler in ihren Booten in der Nähe der entstehenden Wellen warten bzw. ihre Ruten auswerfen, sondern auch eine beachtliche Anzahl von Kormoranen auf das tägliche Festmahl warten. So gegen 17 Uhr sichten wir auch noch 3 Seals welche sich auch an den Fischen gütlich tun wollen.

An bestimmten Stellen am Uferrand, an denen das Wasser entgegenbrandet und dann mit höherer Geschwindigkeit um den Bogen schiesst, entsteht ein konstante Bugwelle welche von einheimischen Kanuten mit kleinen Spezialbooten ausgenutzt werden. Ich denke man muss schon eine gewisse Erfahrung und Wildwassertests bestanden haben, bevor man sich dort reinstürzt, aber auf jeden Fall toll anzuschauen, wie die Kanus auf den Wellen reiten.

Nachdem die max Tide erreicht ist, werden die Strudel und Wellen nicht mehr stärker und wir machen uns auf den Weg ins Stadtzentrum, um noch etwas zu essen und bei dem tollen Wetter noch gemütlich einen im Freien zu trinken. Wir finden in der Nähe der Harbour Station auf eigentlich gesperrten Parkplätzen einen sehr nah am Harbourwalk gelegenen Parkplatz. Die von unserem Fahrzeug innerhalb von Minuten angezogenen und fragenden Einheimische erklären uns, daß man nach 18 Uhr und vor 8 Uhr morgens hier parken und übernachten darf. Somit sind wir beruhigt und wandern entlang des Hafens ins Städtchen rein. In dieser Woche ist ein lokales Fest mit einigen Ständen, Strassenmusikanten aus aller Welt (Australien, Spanien,..), Artisten, usw. Abends findet noch ein lokaler CountrymusikWettbewerb statt, bei welchem die Stimme der Sänger/-innen bewertet wird. Nach einem Rundgang durch Downtown und abchecken der Pub-Empfehlungen welche wir bekommen haben, bleiben wir bei Grannan's Seafood-Restaurant hängen, vorallem da es genau gegenüber der Showbühne ist und damit heiss begehrte Plätze besitzt. Wir sind rechtzeitig vor Ort und müssen nur 15min (angesagt war zwischn 30-60min) warten, bis wir einen schönen Platz zugewiesen bekommen. Als wir unsere Essen bekommen haben (Fish&Chips + in Speck eingewickelte Scallops) hat sich schon eine beträchtliche Warteschlange vor dem Restaurant gebildet. Wir haben dann noch ca. 1 Stunde die mehr oder weniger guten Sänger angehört, aber da wir bei dem warmen Wetter ohne Jacken unterwegs waren, war uns der kühle Abendwind vom Hafen her irgendwann doch zuviel und wir sind wieder zurück zum Mobil spaziert.

Aus den vielen Übernachtungsplätzen vom Reversing Fall Viewpark über Walmart-Parkplatz haben wir uns für den Parkplatz am Wolastoq Park entschieden. Hier hört man die am Fluss liegende Papiermühle nicht mehr. In Gehweite befindet sich einer der drei in Nordamerika vorhandenen Skywalks (Pfeil), auf denen man auf einer Glasplatte über den Abgrund hinaustreten kann. Wem das teure Erlebnis was bringt, von der benachbarten Brücke hat man den gleichguten Ausblick.

Viele tolle Erlebnisse heute und nach einem Gutenacht-Guiness rechtschaffen müde.

 

Übernachtungsplatz: Freistehen auf Parkplatz des Wolastoq Parks , GPS: 45.256698, -66.088316, nachts relativ ruhig, aber in den Morgenstunden kommt der Zug nach St. John und bläst sein Horn wohl an jedem unbeschrankten Überweg. Da ist mit ruhig Ausschlafen nicht so weit her. Man kann hier schön stehen, Walmart ist nicht so toll, aber man sollte sich doch evtl. was ausserhalb suchen.

 

Fr. 20.07.18

 

Durch den etwas aufdringlichen „Zug“-Wecker kommen wir rechtzeitig aus den Federn, nutzen den Gully auf dem Parkplatz für unser Grauwasser und nach einem kurzen Besuch beim Nofrills bzw. Walmart machen wir uns auf den Weg in Richtung Norden mit dem Ziel Grand Falls.

Wir verabschieden uns von der Küste und fahren direkt ins Landesinnere, welches uns sehr hügelig entgegenkommt und wir eigentlich immer nur Bergauf bzw. ab fahren. Entlang der ganzen Strecke fährt man durch unerschlossenes Waldland im Urzustand und an unzähligen Warntafeln wegen den Elchen vorbei, aber leider haben wir bisher noch keinen einzigen gesehen. Wir glauben solangsam an einen Werbetrick.

In einem Prospekt aus dem NewBrunswick Visitor-Center haben wir in einer Randnotiz von Fredericton an welchem wir vorbeikommen, gelesen, daß der dortige in der Nähe liegende Killarnay Lake Beach ganz toll sei. Da es heute sehr heiss ist, beschliessen wir uns diesen Lake anzuschauen und eine Badepause einzulegen.

Der See hat die Größe von einem kleineren Baggersee, ist aber toll angelegt, mit grossem Parkplatz und einem grobkörnigen Sandstrand und klarem, warmen Wasser. Nachdem wir uns ausreichend im Wasser abgekühlt haben, beschliessen wir spontan stehenzubleiben und den morgigen Tag noch als einen „Urlaubs-Nichtreisetag“ einzulegen.

Obwohl es draussen noch sehr heiss ist machen wir uns daran die Tachowelle einzubauen. Das Vorhaben ist wie erwartet sehr aufwendig (Fahrradständer abbauen, Fahrerkabine kippen, Armaturen ausbauen, Sicherungskasten ausbauen, ...) und nach ca. 3 Stunden Gefummel, um die Welle im Rahmeninneren unterzubringen, bzw. die Alte auszubauen, ist der Mechaniker natürlich von oben bis unten mit schwarzen Schmotz eingesaut. Da muss gründlich mit Bremsenreiniger und Handwaschpaste geschruppt werden und als Belohnung gibt es anschliessend ein Bad im See, aber es ist geschafft.

Heute geht nicht mehr viel, da die Hitze und die Bastelei doch ihren Tribut fordert.

 

Übernachtungsplatz: Freistehen am Killarney Lake Beach bei Fredericton, GPS: 46.017425, -66,629754, sehr ruhig, grosser Parkplatz, sehr empfehlenswert.

 

Sa 21.07.18

 

Eigentlich ruft der See schon vor dem Frühstück, aber irgendwie schaffen wir es doch erst nach dem Frühstück. Heute wollen wir neben ein paar kleinen Einkäufen auch mal wieder Wäsche waschen, um anschliessend wieder schnell zurück zum See zu kommen, bevor die Hitzewelle unerträglich wird.

Die Wäscherei ist schnell gefunden, 40min waschen, 40min Trockner und schon sind wir wieder raus. Als wir die frische Wäsche im Schrank unterbringen wollen, ist mal wieder ein kleines Chaos im Container, da die Schranktür nicht abgeschlossen war und die Hälfte des Inhalts auf dem Boden lag. Die in den Klamotten liegende Rotweinflasche ist gottseidank weich gelandet, allerdings war der Sturz des Bierdosen-Kartons wohl doch zu heftig und eine Bierdose ist aufgeplatzt. Die halbe Kiste Socken und Unterhemden von der Marion hat das meiste Bier gleich aufgesaugt und daher einen größeren GAU verhindert. Da es nur Bier ist, will Marion die Socken und Hemdchen von Hand auswaschen und nicht nochmal 1,5h im Laundromat verbringen und daher machen wir uns auf den Heimweg zum See. Unterwegs füllen wir den aktuellen Tank nochmal voll auf, damit wir mit der nun wieder funktionierenden Tachowelle wieder einen sauberen nachvollziehbaren Km-Stand haben.

Als wir zurückkommen ist der Parkplatz schon recht voll, ist ja auch Samstag, aber wir finden noch einen guten Platz. Marion macht sich gleich an die Wäschewascherei und ich gehe ihr aus dem Weg und verziehe mich runter zum See.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Lesen und ausgiebig baden.

 

Übernachtungsplatz: Freistehen am Killarney Lake Beach bei Fredericton, GPS: 46.017425, -66,629754, sehr ruhig, grosser Parkplatz, sehr empfehlenswert.

 

So 22.07.18

Zum Sonntag gibt es nicht viel zu berichten. Wir machen einen weiteren Tag Pause und genießen es, zwischen Lesen, Essen, 'kleinen' Basteleien (M hat die Lüftungsschlitze im rückwärtigen Fenster zugeklebt – Mückensicher! Fummelarbeit – geht nur bei guter Musik – Judas Priest natürlich) regelmäßig einen ausgiebigen Badegang in „unserem“ Weiher zu machen. Bin mal gespannt,ob wir morgen weiterkommen oder nochmal hängen bleiben. Da der Himmel heute schon etwas Wölkchen zeigt, könnte es sein, dass wir morgen vom angekündigten Schlechtwetter eingeholt werden, dann geht’s halt weiter Richtung Grand Falls.

 

Übernachtungsplatz: Freistehen am Killarney Lake Beach bei Fredericton, GPS: 46.017425, -66,629754, sehr ruhig, großer Parkplatz, sehr empfehlenswert.

 

Mo 23.07.18

 

Eigentlich wollen wir nicht so wirklich weiter, s'ist so schön hier, aber es gibt ja noch so vieles in diesem Land zu entdecken. Auf dem Weg entlang des St. John Rivers gibt es immer mal wieder Stauwerke zur Stromerzeugung und doch auffällig viele Weißkopfseeadler mit Jungen, noch nicht ganz flügge. Ein Jungvogel auf einem Geräteschuppen an der Staumauerbasis; sicherlich ein besserer Startplatz als das Flussufer, wo wir ebenfalls Adler gesehen haben.

Auf dem Weg in den Norden kommen wir an der größten Axt der Welt vorbei, die gestiftet wurde als Erinnerung für die Bevölkerung, dass der vorhandene Wohlstand aus der Forstwirtschaft stammt. Hier machen wir kurz Mittagspause, fahren aber zügig weiter, da es doch recht heiß ist.

Nächstes Zwischenziel ist die längste überdachte Holzbrücke der Welt. Eigentlich wollte ich durchfahren, aber die Begrenzung ist auf max 10t und eigentlich für LKW gesperrt. Unser Dicker liegt bei ca 9,5t. Wir wollten kein Risiko eingehen, sind auf der südlichen Flussseite weiter nach Norden Richtung Grand Falls weitergefahren.

In Grand Falls angekommen, fahren wir gleich zum Aussichtspunkt an der Schlucht, marschieren tapfer bei brütender, schwüler Hitze und Mücken die Holzstege runter und stehen im Kessel, der durch einen Flusswirbel ausgewaschen wurde. Aufgrund der Jahreszeit nur sehr wenig Wasser, daher nicht ganz so spektakulär. Auch die eigentlichen Wasserfälle sind sehr mickrig. Im Visitor-Center gibt es allerdings Bilder der enormen Wassermassen im Frühjahr nach der Schneeschmelze – da sieht das dann schon beeindruckender aus!

Nach einem kurzen Einkauf überlegen wir, wo wir nächtigen sollen. Da wir gleich morgen früh noch das Wasserkraftwerk besichtigen wollen, fahren wir dort gleich mal hin und finden dort direkt vor den Toren auf dem kleinen Parkplatz am Waldesrand einen ruhigen Stellplatz.

 

Übernachtungsplatz: Freistehen am Wasserkraftwerk Power Road Grand Falls , GPS: 47.036338, -67.738647, sehr ruhig, sehr empfehlenswert,

 

Di. 24.07.18

 

Gleich morgens um 9 Uhr machen wir uns auf den Weg, um an der Führung teilzunehmen. Wir werden von der jungen Frau, die wir gestern im Visitor-Center beim Gorge getroffen haben, und die uns die Tour empfohlen hat, empfangen. Um diese Uhrzeit ist außer uns noch niemand hier, somit haben wir eine sehr private und ausführliche Führung durch das Werk bekommen. Da die Turbinen über 103 Dezibel Krach machen, natürlich alles mit Ohrstöpsel, Schutzhelm und Sicherheitsbrille. Das Kraftwerk liefert 66 MW und hat 4 senkrechte Turbinen. Aktuell laufen allerdings nur 2 davon, wegen Wassermangel. Die Turbinen drehen sich mit ungefähr 164 Umdrehungen pro Minute. Es ist schon beeindruckend nahe bei der drehenden Welle zwischen Turbine und Generator zu stehen. Auch die Dimensionen des Wasserrohrs für die Zuführung für die 4 Turbinen, und der Stellzylinder, der den Wasserstrom im Rohr steuert, sind nicht von schlechten Eltern.

1996 kam es zu einer großen Überschwemmung, das ganze Turbinenhaus stand unter Wasser und wurde überflutet. Es dauerte 5 Monate bis alle Schäden beseitigt wurden. Interessanterweise brauchte es dann nochmal ein Jahrhunderthochwasser im Jahre 2008 inkl. Überschwemmung, bevor dann mit viel Geld eine massive Stahlbeton-Mauer als Schutz für die gesamte Anlage gebaut wurde. Die Technik der Überwachung ist noch original (Ende 1970er) allerdings wird hier nur noch gesteuert, falls die Fernsteuerung aus der Zentrale unterbrochen ist, was fast nie vorkommt. Daher haben die paar Leute vor Ort nur eine Notfall- / Ersatzfunktion.

War alles sehr interessant und spannend und wegen der Privatführung konnten wir in aller Ruhe Fragen stellen.

Aber jetzt geht es weiter auf dem Highway Richtung Edmunston - kurze Mittagspause, kurzer Halt an der Kathedrale.

An einem der vielen Seen, an denen wir vorbeikommen, machen wir mal Halt und schwimmen ausgiebig zur Abkühlung. Wir sind schon fast geneigt stehenzubleiben, aber es ist noch recht früh am Tag und daher fahren wir weiter, in der Hoffnung heute Abend nochmal so einen ansprechenden Stellplatz zu finden.

Inzwischen sind wir in Quebec State angekommen und schon wenige Kilometer nach der Grenze kommen wir an einer großzügigen Recreation-Area/Rastplatz vorbei, wo man problemlos über Nacht stehen könnte. Trinkwasser gibt’s auch, nutzen wir natürlich sofort und füllen unsre Tanks.

Unser Ziel heute ist der Lac Pohenegamook, an dessen Nordufer ein öffentlicher Strand ist. Der Parkplatz ist fast voll, so dass wir erst mal mitten drin einparken müssen und erst gegen Abend für die Nacht umparken können. Ab 17 Uhr und morgens vor 9 Uhr hat man kostenlos Zugang zum See, was für uns super passt, da es ja schon gegen Abend geht und wir morgen früh dann auch gleich vor dem Frühstück unsere Runde schwimmen können.

Als die Nacht hereinbricht stehen zwar noch dunkle Wolken am Himmel, aber es regnet nicht , dafür wirft der Vollmond ein romantisches Licht auf den See.

 

Übernachtungsplatz: Freistehen auf Parkplatz am Beach Municipale Lac Pohenegamook, GPS: 47.526672, -69.297239, nachts sehr ruhig, ab 17 Uhr und morgens vor 9 Uhr freier Zugang zum Beach.

 

Mi. 25.07.18

 

Nach dem Frühstück und ausgiebigem Baden, geht es heute nach Quebec City. Zuerst nach Norden Richtung Sankt Lorenzstrom. Vorbei an landwirtschaftlich stark geprägten Gebieten, kleinen Seen, Wäldern mit Zapfanlagen für den Maple Sirup und allerlei Hinweistafeln, die bei uns so nicht gebräuchlich sind. Wenn nicht die Landschaft voll von 'Atomraketensilos' wäre, könnte man meinen, man wäre bei uns zu Hause (in BaWü) durch die ländliche Gegend unterwegs.

Noch ein Hügel und wir fahren in die Senke, die der Sankt Lorenzstrom in tausenden von Jahren ins Gestein gefräst hat. Wir wissen zwar nicht woher genau der Strom/Energie ) kommt (...aus der Steckdose natürlich, woher denn sonst?!, aber die riesigen Überlandleitungen zeigen doch, dass hier einiges an Energie von a nach b transportiert wird, auch über den breiten Fluss.

Wir kommen am Südufer von Quebec an und haben gleich einen tollen Blick auf das Wahrzeichen der Stadt, das weltbekannte Hotel Chateau Frontenac. Wir sind noch am überlegen, ob wir die Fähre nehmen sollen, entscheiden uns aber für die Brücke, die nicht nur 11 km entfernt war – wie ursprünglich angenommen - sondern dummerweise einen Umweg von fast 50km erforderte. Bis der Navigator den großen Umweg bemerkte, war es schon zu spät zum Umkehren. (Später stellt sich heraus, dass die Fähre nur was für PKWs ist und nichts für unseren Dicken.) Dafür dürfen wir über die sehenswerte Bridge de Quebec fahren, müssen ganz Quebec von West nach Ost durchqueren, kommen aber ohne Probleme am großen Parkplatz in der Rue Dorchester an, in der Nähe der Altstadt. Für 12 C$ kann man hier 24h stehen. Da es etwas abschüssiges Gelände ist, packen wir die Unterlegkeile aus.

Vom Parkplatz aus, ist es nur ein 15min Fußmarsch bis ins historische Stadtzentrum. Sehr warm und schwül, achten nicht auf die Wolken. Kaum an der alten Stadtmauer, tröpfelt es zum ersten Mal. Nicht viel aber immer wieder mal ein kleiner Regenschauer, müssen uns unterstellen. Natürlich ist auch das Licht nicht wirklich optimal zum photographieren.

So wirkt auch das Chateau Frontenac bei Regen nicht so majestätisch wie bei hellem Sonnenschein.

Auch die Promenade mit tollem Blick auf den Lorenzstrom meistern wir bei Nieselregen und wechseln von Unterstand zu Unterstand.

Zur Belohnung gibt es dann im Irish Pub einen leckeren BaconBurger und ein Guiness bzw. eine Bier-Degustation für Marion.

 

 

Übernachtungsplatz: Auf dem Parkplatz in Quebec, Rue Dorchester, 12C$ für 24h , GPS: 46.811635, -71.227353, relativ ruhig, etwas schräg, aber mit Unterlegkeilen geht's, nur 20 Gehminuten bis Chateau Frontenac, sehr empfehlenswert

Do. 26.07.18

 

Wir haben trotz einiger Regengüsse gut geschlafen, da die Marschierei von gestern Abend (und die zwei Guiness bzw. das Biertasting von M.) doch geholfen haben, einen tiefen Schlaf zu finden.

Da es heute morgen immer noch so vor sich hintröpfelt, lassen wir uns etwas Zeit und starten erst spät nach dem Frühstück. Inzwischen hat das Wetter auch ein Einsehen, einigermaßen Sonnenschein, kleine Busfahrt zum historischen Stadtteil von Q. Um 12:30 Uhr startet in der Trinity Church ein Orgelkonzert mit dem sehr bekannten Organisten Alcee Chriss III (hat schon mehrere internationale Wettbewerbe gewonnen), einige Lieder begleitet von der Sopranistin Lili Lorenzana-Bilodeau. Der Eintritt ist frei, natürlich gegen eine freiwillige Donation, und wir können über eine Stunde ein tolles Konzert genießen. Die klassischen Stücke von Bach usw. sind deutlich eingängiger als die zwischendurch doch sehr anspruchsvollen modernen Werke. Über eine große Videoleinwand können wir ihm beim Spielen auf die Finger schauen. Diese Virtuosität, die tanzenden Finger auf den vielen Manualen, wir sind im Zwiespalt, ob wir die Darbietung mit offenen oder geschlossenen Augen genießen sollen.

Nach dem Konzert bummeln wir noch etwas durch die Innenstadt, besichtigen noch die Kathedrale de Notre Dame,

sättigen uns mit einem BaconCheeseburger und als Nachtisch einem in Schokolade getunkten Softeis.

Als Wegzehrung nehmen wir noch im benachbarten Popcornladen, wirklich ein Geschäft nur mit unterschiedlichen frisch zubereiteten Popcorn-Variationen, eine Tüte mit Karamel-Popcorn mit (ein echter Plombenzieher mit Knalleffekt).

 

Mittags gegen 16 Uhr müssen wir vom Parkplatz runter oder nachlösen. Wir wollen aber sowieso weiter ca 10km in den Osten von Quebec zu dem großen Wasserfall von Montmorency. Auf dem Weg dahin steuern wir noch eine Dumpingstation an, denn diese liegt gerade auf dem Weg.

Es gibt zwei Parkmöglichkeiten: oberhalb oder unterhalb vom Wasserfall. Nach einem kurzen Check der außerhalb beschriebenen Stellplätze (für unser Gefährt nicht brauchbar) und des oberen Parkplatzes, entscheiden wir uns in großem Bogen die Basis des Chutes anzusteuern. Hier kommen wir auch an der großen Brücke über den Lorenzstrom vorbei auf die Isle d'Orleans.

Man kann den Wasserfall über mehrere Wege angehen. Der einfachste und teuerste mit der Seilbahn, der aufwändigste über einen Klettersteig die Felswand hoch (Via Ferrata muss man vorbuchen), oder die Holztreppenkonstruktion seitlich am Wasserfall hoch. Marion hat nicht so wirklich Lust, sich bei der Hitze und Schwüle die Treppen hoch zu quälen und auch ich wollte eigentlich nur bis zur ersten Station hochklettern. Von dort aus reizte dann doch noch die nächste Ebene und so ging es weiter, weiter, weiter, bis ich schlussendlich doch ganz oben angekommen bin.

Nach einem Fußmarsch ohne weitere Steigungen durch den oberen Park bis zur Brücke, die direkt über dem Wasserfall verläuft und einen grandiosen Blick in die herabstürzenden Wassermassen bietet.

Zurück zu den Treppen und schon halb nach unten, winkt mir M. von unten zu, dass sie jetzt doch noch bis zur ersten Ebene hochkommen will. Wir genießen eine Zeitlang gemeinsam den Ausblick, dann reizt es mich doch nur mit der kurzen Hose bekleidet nach unten in die Wassernebel des Falls abzusteigen und eine kühle Nebeldusche zu nehmen.

Kaum unten angekommen, bin ich eigentlich schon triefnass und habe eine herrlich erfrischende Dusche abbekommen.

Zurück beim Mobil schlürfen wir unser Feierabendbier draußen, ziehen uns aber schon nach kurzer Zeit zurück, da gerade, welch Glück, die Ameisen beschlossen haben, flügge zu sein und auf allem unbeholfen landen, was sich in ihren Taumelflug stellt. Das braucht man nicht wirklich. Aber wir haben gutes Wifi und nutzen das entsprechend.

Als die Nacht hereingebrochen ist, mach ich mich nochmal auf den Weg und versuche die Stimmung der beleuchteten Fälle einzufangen.

 

 

Übernachtungsplatz: Auf dem Parkplatz vom Wasserfall Parc de la Chute-Montmorency, GPS: 46.884724, -71.146377, einmalige Gebühr von 12 C$, Nachts lässt der Verkehr auf dem Highway etwas nach, aber Wasserfall donnert natürlich immer gleich laut weiter. Trotzdem ok. Frischwasserhahn direkt am Seilbahngebäude, Wifi auf ganzem Platz gut. Empfehlenswert

 

Fr. 27.07.18

 

Da auf dem Parkplatz ein gutes offenes WLan zur Verfügung steht, nutzen wir den ganzen Morgen um im Internet aktiv zu sein.

Um die Mittagszeit packen wir dann doch zusammen, tanken umgeben von vielen Neugierigen noch Frischwasser direkt neben dem Seilbahngebäude und durchqueren nochmal Quebec der ganzen Länge nach von Ost nach West. Auf dem Nachmittagsprogramm stehen noch das Aquarium Quebec, Großeinkauf und Stellplatz weit außerhalb von Quebec finden.

Im Aquarium ist wegen der Schulferien, Freitag, heißes Wetter, wie zu erwarten die Hölle los und zwar die Zwergenhölle. Obwohl die meisten noch nicht auf eigenen Füssen stehen können, haben sie bereits ein Schreiorgan wie die Profis, da gehen die Schulklassen mit Ihrem Geschrei fast unter.

Im Freien noch auszuhalten, ist es in den Gebäuden eine fast nicht ertragbare Kakophonie....

Das Aquarium ist zwar weitläufig, mit einem tollen Blick auf die Brücke von Quebec,

aber doch extrem auf Familien mit kleinen Kindern ausgelegt.

Neben den Seehunden und deren Fütterung

sind einzig die abgedunkelten Räume mit den großen Becken voll von unterschiedlichen Quallen die Highlights. Bei den Quallen ist es auch einigermaßen kühl, deshalb genießen wir den Anblick dieser anmutig durchs Wasser schwebenden Tiere. Wenn man die zerbrechlichen Geschöpfe im Meer sieht, geht man ihnen immer besser aus dem Weg und sieht eigentlich nur die Kappen von oben, aber hier kann man durchs Glas, aus nur wenigen Zentimetern Entfernung den filigranen Aufbau genauestens bewundern.

Der Eisbär hat auch schwer mit der Hitze zu kämpfen... warum er allerdings nicht ins kühle Nass im Becken unter dem Wasserfall liegt ist uns ein Rätsel.

Auf dem Weg nach Westen nutzen wir ein gutes Stück des Trans Kanada Highways, verlassen diesen aber kurz vor dem Ziel und steuern Batiscan am Ufer des Sankt Lorenzstroms an. Auf dem Weg dorthin sind einige Seitenarme des Flusses zu überqueren. Am Horizont sind schon aufziehende Wolken eines Gewitters in der untergehenden Sonne zu sehen.

Direkt am Beach beim Visitor-Center dürfen wir nicht über Nacht parken, aber der Parkplatz am Sportplatz ist sehr ruhig am Rande des Dorfes gelegen mit schönem Ausblick auf die Wiesen und Felder.

Schon bei unserer Ankunft, konnten wir in der Ferne Gewittertürme beobachten, und das Grollen und die Lichterscheinungen in den Wolken kündigten ein richtiges Sommergewitter an. Zuerst aber gibt es noch ein Feierabendbier, bevor wir uns noch unter die Außendusche stellen, so bäbbig wie wir nach diesem heißen Tag sind. Kaum abgetrocknet, beginnt der Himmel seine Schleusen zu öffnen und wir sind mittendrin im Unwetter. Wenn das mal kein Timing war.

 

Übernachtungsplatz: Freistehen am Sportplatz von Batiscan, GPS: 46.49706, -72.25419, sehr ruhig, für eine Nacht empfehlenswert

 

Sa. 28.07.18

 

Gestern noch Richtung Ostküste USA unterwegs, haben wir uns wieder einmal umentschieden, da es einfach noch so heiß ist, nicht sofort in die USA zu fahren, sondern die Route in Kanada etwas auszudehnen und in den heißesten Wochen an den Großen Seen vorbeizufahren. (Kann aber Morgen auch schon wieder anders sein.)

Also geht’s quer durch Richtung Westen, raus in die Pampa. Mit MapsMi und IOverlander entlang durch die Wilderness. Wenn möglich, an Seen mit Bademöglichkeit vorbei, und wenn's nett ist, stehenzubleiben.

Unterwegs viel Landwirtschaft, nichts besonderes. Hinweisschild Wasserfall – willkommene Pause. Eintritt, großer Parkplatz, aber wohl mit Bademöglichkeit. Also nur leichte Badebekleidung – leichtes Sommerkleidle und FlipFlops, wie es sich für Touristen gehört. Mehrere Holzstege führen zu den Fällen, diese sind wirklich toll, enge Schlucht, tosendes Wasser. Immer weiter auf den Stegen entlang runter an den Fällen, Stück weit durch Wald, wieder Holztreppe, lästige Mückenviecher, steinig wird’s, >wenn ich das gewusst hätte, hätte ich meine Bergschuhe angezogen<. Und dann, endlich, ich (M), bin schon 'etwas' genervt, wird der Fluss ruhiger, nur noch kleine Stromschnellen, und tatsächlich Ministrand mit Bademöglichkeit. Also rein in die Fluten.

Schee war's. Und jetzt das ganze wieder retour – toll!

Aber: immer positiv denken – Bewegung schadet nicht, auch in FlipFlops.

 

Weitergefahren, Ziel Parkplatz am Plage Municipale in Saint-Gabriel-de-Brandon. Vielleicht ja noch Baden. Da es gerade geregnet hat, wird keine Parkgebühr mehr kassiert und wir können ohne weiteres auf den großen Parkplatz. Nicht allzu viel los, hin und wieder Neugierige. Richten uns für die Nacht ein, aber leider werden wir um 22Uhr von der Security darauf hingewiesen, dass wir hier nicht übernachten können. Ganz in der Nähe gibt es einen größeren Platz bei einem Möbelhaus, auf den wir uns stellen können. Schade, dann halt nicht.

 

Übernachtungsplatz: Freistehen auf Parkplatz in Saint-Gabriel-de-Brandon, GPS: 46.298732, -73.390803, Sa auf So war es relativ ruhig, für eine Nacht ok, 500m vom Beach entfernt,

 

 

So. 29.07.18

 

Eigentlich wollten wir mal wieder 1-2 Tage in Ruhe stehen, ausspannen, baden, Texte schreiben, usw. aber um jeden Abend vom BeachParkplatz rauszufahren, irgendwo auf einem Parkplatz zu übernachten, um dann am nächsten Tag wieder 10 C$ Parkgebühren zu zahlen, war uns der Strand nicht toll genug und das Ganze an sich auch zu lästig.

Somit war entschieden: Lets go West.......

Noch schnell in der Nähe der Kläranlage die offizielle Dumpingstation genutzt und schon machen wir uns auf die verschiedenen Waypoints anzufahren, die wir uns vorab in MapsMi gesetzt hatten: Öffentliche Badeplätze, oder Stellplätze, die wir im IOverlander gefunden hatten.

Da in Kanada die Supermärkte auch am So geöffnet haben, sind wir unterwegs noch eine Kleinigkeit shoppen gewesen und auf der Suche nach einem schönen Platz für eine Mittagspause sehen wir einen kleinen Badeplatz am Lac Blanc von der Straße aus. Blinker raus und scharf rechts abgebogen. Es ist ein kleiner öffentlicher Parkplatz mit Toilettenhäuschen, Mülleimer, ein paar Bänke und kleinem Beach. Eigentlich wollten wir nur etwas essen und kurz baden, aber nach kurzem Überlegen sagten wir uns, warum nicht stehen bleiben, eigentlich passt es doch.

Als wir vom ersten Badetest zurückkommen sprechen uns die Besitzer des ersten Hauses an, ob uns der Platz gefallen würde, was wir natürlich bejahen. So kommt man mit etwas gebrochenem Englisch (es wird in Quebec schon sehr konsequent Französisch gesprochen, Englisch nur sehr rudimentär, selbst im Touri-Umfeld, fast wie im Stammland zu Hause) ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass die Tochter der Dame in Stuttgart gerade internationales Finanzwesen studiert und der Hausherr schon seit 60 Jahren die Sommer hier verbringt. Sie wünschen uns noch einen schönen Aufenthalt.

 

Übernachtungsplatz: Freistehen am Lac Blanc , GPS: 46.268264, -73,993425, Kleiner Parkplatz am See, public, kleiner Beach, ruhig, sehr empfehlenswert

 

 

Mo. 30.07 - 31.07.18

 

Was soll man sagen, es ist so toll hier, dass wir es gleich morgens genießen vor dem Frühstück eine Runde im See zu schwimmen. Ganz früh am Morgen ist der See noch komplett im Nebel. Aber als wir zum Schwimmen gehen, treiben nur noch kleine Nebelschwaden über dem lauwarmen Wasser und die Sonne brannte auch diese in kürzester Zeit hinweg.

Viel Lesen, Fahrräder abschmieren und Akkus testen, ein paar Kilometer um den See damit gefahren, mehrmals gebadet, lecker gegessen, Tiere beobachten, ..... voll chillig! So haben wir uns das vorgestellt als wir von den vielen tollen Seen in dem riesigen Land Quebec gehört haben.


 

Übernachtungsplatz: Freistehen am Lac Blanc , GPS: 46.268264, -73,993425, Kleiner Parkplatz am See, public, kleiner Beach, ruhig, sehr empfehlenswert

Hier wieder die Kartenübersicht der 7. und 8. Woche mit den gewählten Stellplätzen:

Kanada_2018_Juli_2

 

<<< Teil 3: Nordamerika 2018: Kanada - Nova Scotia

Teil 5: Nordamerika 2018: Kanada - Quebec / Ontario