Sonntag 16.10.2022
Heute ist ist in Ostrach großes Familientreffen, wir können leider nur kurz telefonisch dabei sein, dafür bekommen wir aber reichlich Bilder über Whatsapp.
Stromseitig sind wir schon wieder bei 37% und da wir heute nur knapp 100km fahren wollen und es langsam angehen lassen können, wird gleich zum Frühstück der Stromgenerator für 2,5h ausgepackt.
Auch heute ist der Sonnenaufgang wieder magisch.
Nach einer langen, staubig holprigen Abfahrt kreuzen wir wieder den Fluss im Tal und kommen nach 5km auf die Hauptstrasse #199 nach Westen in Richtung Crescent City.
40km später kreuzen wir die kalifornische Grenze, werden an einem Kontrollpunkt gefragt, ob wir Gemüse und Obst dabei haben. Haben wir natürlich im Kühlschrank, aber wir sind ja keine kommerziellen Transporteure, daher verneinen wir einfach und dürfen weiterfahren. Mein Brennholz, welches wir von Washington nach Kanada und seither wieder durch 2 Bundestaaten gefahren sind und offen hinten drauf liegen haben, interessiert komischerweise niemand.
Die letzten 40km winden sich durch bewaldetes Gebiet entlang des Smith-Rivers welcher für den schlanken Einschnitt in der Landschaft verantwortlich ist.
Bevor wir unseren Zielpunkt ausserhalb des Jedediah Smith Redwood State Park anvisieren, fahren wir in diesen rein
und direkt zum sogenannten Stout Grove hin. Diese Groves sind immer spezielle Ansammlungen von sehr großen und alten Redwoods und daher am interessantesten zu besichtigen. Wir waren vor 3 Jahren hier schon einmal und daher freuten wir uns auf die erneute Begegnung mit den Riesen.
Es ist eine schöne kleine Wanderung auf weichen Waldboden, wie eine große 8, damit man bei den Meisten einmal vorbeikommt.
Wir lassen uns reichlich Zeit, aber irgendwann müssen wir trotzdem wieder los, um den Stellplatz zu erreichen, bevor es dunkel wird.
Wie es halt oft ist, ist der geplante Platz zu klein für uns und daher müssen wir nochmal ein paar Kilometer auf der Strecke zurückfahren, wo wie hergekommen sind.
Direkt am Smith River nach einer schmalen und steilen Abfahrt finden wir ein paar unebene Plätze vor und schon ein eingeparkter Van. Der Platz neben dem Van ist einigermassen mit Unterlegkeilen zu machen, daher parken wir mal ein. Beim Versuch die Nachbarn zu kontaktieren, ob es ok ist, bekommen wir keine Reaktion. Als wir dann bei Dämmerung drin sitzen, sehen wir, daß das junge Pärchen zusammengepackt hat und von dannen zieht. Wir hoffen wir haben sie nicht vertrieben.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Smith River, GPS: 41.832570 , -124.034960, kein ATT-Netz, mehrere ebene Stellplätze auf freigeräumten Waldplatz in der Nähe von kleinen rauschenden Stromschnellen, ausserhalb der Saison empfehlenswert
Montag 17.10.2022
Bis auf das kontinuierliche Rauschen des Flusses war die Nacht sehr ruhig.
Die nächsten Tage geben wir uns wieder dem Rausch der Megabäume hin. Gestern abend haben wir ja schon die erste Dosis eingenommen. Daher nicht wundern, es werden jetzt viele Baumbilder kommen.
Wir fahren zurück zum Jedediah Smith State Park und dort vorbei am Stout Memorial Grove bis zum Titans Grove. Hier sollen einige der Größten stehen.
Leider erfahren wir zwischendurch, daß wir nicht wie beim letzten Mal den Weg bis nach Crescent City quer durch den State Park zwischen den Riesen fahren dürfen, da nach dem Titans Grove eine Sperrung ist.
Als wir ankommen haben wir eigentlich schon die Hälfte der Strecke hinter uns und müssen aber später wieder alles zurück und auf der Hauptstrasse #199 Richtung Pazifik.
Die Wanderung im Titans Grove ist herrlich, etwas buckelig aber gut machbar. Es ist wie immer nicht in Worten zu beschreiben, wie es ist zwischen den zum Teil über tausend Jahren alten Geschöpfen zu wandeln. Daher ohne weiteren Kommentar die Bildeindrücke.
Am Ende kommen wir bei einem Zwilling an, welcher aufgrund seiner Größe und Alter zu der kleinen Gruppe der Höchsten gehört und daher auch einen Eigennamen „Screaming Titan“ bekommen hat. Der Wahnsinn: 24 feet=7,32m Durchmesser und 322feet=98m an Höhe
Obwohl wir bei der Wanderung schon so viele tolle Bäume gesehen haben, ist die Fahrt raus aus dem State Park doch noch mit einigen Entdeckungen versehen.
Auch auf der #199 fährt man ein Teilstück durch den State Park und hat auch hier den einen oder anderen tollen Blick in einen Grove. Wir halten aber nicht mehr an, sondern fahren direkt nach Crescent City.
Auf direktem Weg geht es an die Küste und dort nehmen wir die scenic route an der Küstenlinie entlang, immer mit Blick auf die Bucht mit seinem malerischen Leuchtturm.
Wir haben noch überlegt, ob wir im Hafen bei einem Fischladen wie letztes Mal einkaufen sollen, da es aber schon etwas spät ist, haben wir das gecancelt. Dafür gehen wir in einen Restaurant um mal wieder Fish&Chips zu essen. War leider eine Enttäuschung vorallem bei den Preisen in den USA.
So langsam wird es Zeit, daß wir uns auf die Suche nach einem Stellplatz machen. Wir haben als erstes einen Parkplatz direkt am Meer südlich an der Küste im Fokus.
Als wir ankommen ist schon einiges los. Wir sind uns nicht wirklich sicher ob uns der Verkehr der nahen Strasse wirklich schlafen lässt.
Marion will aber unbedingt gleich mal ins eiskalte Pazifikwasser zum Baden und damit ist es entschieden. Bis sie wieder abgeduscht raus aus dem Meer ist, ist es zu spät um noch weiter zu fahren. Wir parken ein, leveln mit den Holzkeilen aus und los geht’s.
Wie meistens am Meer mit Westblick hat man tolle Sonnenuntergänge. Wir geniessen es mit warmer Jacke und pot-rauchenden Nachbarn. Ist ja inzwischen alles legal.
Übernachtungsplatz:
Freistehen Wilson Creek Beach, GPS: 41.603408 , -124.100403, kein ATT-Netz, mehrere Stellplätze auf Strandparkplatz direkt an der Route#101, Nachts relativ ruhig, Wellen sind meist lauter, als Zwischenstop bei den Redwoods empfehlenswert
Dienstag 18.10.2022
Noch ein letzter Redwood-Tag.
Wir fahren vom Meeresparkplatz auf der Route #101 in Richtung Eureka und treffen nach Klamath (wo wir letztesmal direkt am Fluss auf Indigenen-Gebiet übernachtet hatten) auf einen weiteren Redwood State Park, den Prairie Creek RStP. Alle die Redwood State Parks in weiterer Umgebung bilden zusammen übergeordnet den Redwood Nationalpark.
Im Prairie Creek RStP fahren wir die scenic Route, welche direkt von Nord nach Süd führt und parken beim Big Tree ein.
Von hier aus wollen wir wieder eine große Runde von ein paar Kilometer durch die verschiedenen Groves wandern.
Hier eine Sammlung der Eindrücke:
Als wir wieder am Fahrzeug ankommen, hat Marion immer noch nicht genügend Zeit mit den Riesen verbracht und will noch ein Stück weiter bis runter zum Visitorcenter wandern. Peter wartet dann mit dem Moppel dort.
Jetzt müssen wir schauen, daß wir rechtzeitig nach Eureka kommen und hoffen, daß bei UPS und dem Postoffice alle unsere ebay-Pakete angekommen sind.
Auf dem folgenden Küstenstück hat es wie in den letzten Wochen andauernd Nebel und reichlich enge Kurven, auch wenn wir dies LKW-Umfallzeichen schon oft gesehen haben und wir bisher keine Kurve angetroffen haben, welche solch ein Risiko beeinhaltet. Aber die Ami-Trucker sind mit ihren langen 40to-ern anders als wir unterwegs.
Wir haben Glück und können alle ausstehenden Pakete einsammeln und daher Eureka gleich wieder nach Nordosten verlassen.
Ab jetzt geht es auf der Route#299 immer nach Südosten in Richtung Lassen Volcano Nationalpark. Der fehlt uns auch noch in unsere Nationalparksammlung.
Allzu weit geht es aber heute nicht mehr, schon nach 45km und einem mächtigen Aufstieg hoch von der Küste in die Berge fahren wir auf einen Aussichtsparkplatz, welchen wir im Ioverlander gefunden haben. Laut Infotafel darf man hier nur 8h stehenbleiben, aber wer kontrolliert das schon.
Wir parken ein und als noch der Abschleppdienst vorbeikommt und ein defektes Fahrzeug an den Haken nimmt, signalisiert er im kurzen Gespräch, daß wir hier problemlos stehen können.
Übernachtungsplatz:
Freistehen View Point an #299, GPS: 40.901280 , -123.780280, ATT 2-3bars, großer geteerter Platz, schöner Ausblick, bei Nacht bis 6 Uhr früh kaum Verkehr, eigentlich nur max. 8 Stunden, empfehlenswert
Mittwoch 19.10.2022
Die Nacht war relativ ruhig was den Verkehr anging, aber als es Nacht wurde kam ein stetiger Wind auf welcher sich immer weiter verstärkte und die ganze Nacht bis zur Abfahrt unser Fahrzeug durchschüttelte und kräftig um alle Ecken und Kanten pfiff. Wären wir nicht so sehr müde vom gestrigen Tag gewesen, hätten wir vermutlich nicht viel geschlafen.
Nach dem Frühstück musste Peter wieder die Fahrräder abmontieren und den Ölstand kontrollieren und wie erwartet etwas mehr als ein Liter nachfüllen.
Die heutige Fahrt, insgesamt fast 280km verlief ca 190km auf der #299 bis nach Redding und dann nochmal 90km auf der #44 direkt nach Osten zu unserem Stellplatz kurz vor dem Nordeingang des Lassen National Parks.
Der Nordosten von Kalifornien ist sehr bergig, so daß wir auf der ganzen Strecke immer wieder Zwischenhochs von über 1000m erklimmen mussten, um dann wieder das nächste Tal zu erreichen. Oft ging es an Flüssen entlang, vorallem das erste Drittel folgten wir dem Trinity River welcher die untere Begrenzung des Trinity-Shasta National Forests bildet. Hier gäbe es unzählige Möglichkeiten im Wald bzw. an manchen Flussabschnitten frei zu campen. Wir sehen viele Fliegenfischer an dem durch kleinere Stromschnellen durchsetzten Fluss.
Bevor wir nach Redding kamen erreichten wir den Wiskeytown Lake, ein Stausee um welchen die sogenannte Wiskeytown Shasta Trinity Recreation Area definiert wurde. Das ganze Gebiet wird von dem National Park Service betreut und deshalb muss man Eintritt bezahlen oder man hat wie wir den Nationalpark-Jahrespass „America is beautiful“.
Wir schauen kurz beim Campground vorbei, welcher trotz Pass ganzjährig immer noch 20$/Nacht kostet obwohl er ausser einer kleinen Dumping-Station plus Frischwasser nicht einmal ein Toilettenhäuschen bietet. Nennt sich selfcontained Camping. Nein Danke.
Wir fahren runter zum Beach und gehen bei dem sehr warmen Wetter erstmal eine Runde zum Schwimmen.
Seit die Mittagszeit angebrochen ist, scheint die Sonne immer kräftiger und inzwischen ist es schon über 30°C warm. Der ganze Nachmittag wird immer wärmer und wir fühlen uns direkt in den Hochsommer versetzt.
Selbst bei 80 Stundenkilometer meint man die Luft von aussen käme aus einem Heissluftföhn. Unglaublich und das am 19. Oktober in Nordkalifornien.
Auf der anderen Seite haben wir dadurch gute Chancen die nächsten Wochen noch reichlich Ziele anzufahren und zu geniessen welchen normalerweise um diese Jahreszeit schon den ersten Schnee zu sehen bekommen.
Die letzten Kilometer geht es wieder bergauf auf über 1670 Höhenmeter und die Hitze bleibt hinter uns unten im Tal. Am Stellplatz in den Pinien im Lassen National Forest ist angenehm frisch aber immer noch warm genug für offene Fenster zum Schlafen.
Der Platz ist etwas uneben so daß die Unterlegkeile nicht ausreichen. Nachdem wir ganz nach oben gefahren sind unterlegen wir noch zwei dicke Steinbrocken und fahren auch noch auf diese hoch. Ist zwar immer noch nicht 100%ig im Wasser aber es reicht aus. Somit können wir die Unterlegkeile gleich wieder wegräumen.
War ein langer, anstrengender Fahrtag durch zum Teil wildromantische Gegend, daher geht es heute früh ins Bett.
Übernachtungsplatz:
Freistehen im Lassen National Forest, GPS: 40.537811 , -121.570793, kein ATT-Netz, 2-3 leicht unebene Stellplätze, 1,5km Waldweg von der Route #44, sehr ruhig, sehr empfehlenswert
Donnerstag 20.10.2022
Unser Übernachtungsplatz ist nur 7km vom Nordeingang des Lassen Volcanic Nationalpark entfernt, so daß wir nach 10min schon unseren Pass zeigen mussten und drin waren.
Als erstes kommen wir an dem kleinen Manzanita Lake vorbei, welcher nicht wirklich spannend ist.
An der Devasted Area gibt es reichlich Informationen. Der Lassen Vulkan ist 1914 und 1915 mehrfach ausgebrochen, dabei sogar photographiert worden. Heutzutage wird er per Satellit und GPS überwacht, ob sich noch was im Untergrund rührt.
Der Park an sich ist bis zu der Auffahrt auf knapp 2600 Höhe zum Startpunkt der Gipfelwanderung auf 3187m relativ unspektakulär. Man fährt lange Strecken durch Wald, welcher in diesem Jahr durch Feuer reichlich leiden musste. Den ersten Stop machen wir, um zum Reading Peak mit 2652m und seinen kleinen Schneeresten hochzuschauen.
Vom Parkplatz des Trailheads sehen wir in Richtung Gipfel ein paar kleine farbige Tupfer, viele Autos stehen nicht rum, somit sind vermutlich auch nicht viele mit der Gipfelwanderung gestartet. Die Besatzung des Unimogs treffen wir leider nicht an, sind wohl zum Gipfel unterwegs.
Etwas weiter südlich kommen wir am Helen Lake vorbei und gegenüber auf dem kleinen Parkplatz hat man ein paar schöne Aussichten auf Nebenkrater und Ausbruchsüberreste.
Jetzt geht es vom Summit in vielen Serpentinen in Richtung Süden. An den Hängen sieht man, daß überall noch Aktivitäten herrschen und entsprechend Oxidationsfarben die Landschaft charakterisieren.
Kurz vor der Südausfahrt aus dem Nationalpark kommt man an einem der drei geothermalen Areas des Parks vorbei. Eine andere ist nur mit 5km Marsch erreichbar und die eigentlich größte ist nicht erreichbar, weil die Strasse dorthin wegen den Aufräumarbeiten des großen Waldbrands gesperrt ist.
Bei dem kleinen Gebiet sieht man zwei kleine brodelnde Schlamm“vulkane“ und es stinkt kräftig nach Schwefelwasserstoff also fauligen Eiern. Wenn man allerdings wie wir schon zweimal im Yellowstone Nationalpark war, ist es nicht mehr so spannend.
Uns geht es inzwischen oft wie den meisten Langzeitreisenden, man hat schon soviel gesehen, daß oft viele Spots nicht mit dem schon Gesehenen mithalten kann.
Auf der Route #89 fahren wir die nächsten 150km südöstlich in Grobrichtung Reno, Tahoe Lake, Carson City und verringern die Höhe bis auf knapp 1000 Höhenmeter.
Eigentlich wollten wir schon 45km früher einparken, aber manchmal passt die Beschreibung eines Platzes dann doch nicht zu unseren Vorstellungen. Vorallem waren die ersten beiden Plätze noch voll im Waldbrandgebiet.
Dazu muss man sagen, daß wir hier von einem Gebiet reden durch welches wir mehr als 80km gefahren sind. Da kann man sich ungefähr vorstellen von welcher Größenordnung wir reden. Es ist erschreckend wenn man gerade frisch aus den kanadischen Wälder bzw. von den Redwoods an der Küste kommt und sieht wie alles abgebrannt ist und nur noch verkohlte Baumstämme rumstehen.
Zu dem finalen Platz müssen wir von der #89 5km auf geteerter und 2km ungeteerter Piste ins Hinterland fahren, um dann am Spanish Creek einzuparken. Hier gibt es sehr viele Plätze zum Freistehen.
Marion testen natürlich gleich den kleinen Badeteich im Fluss. Ist kalt aber nicht ganz so kalt wie manch andere Gelegenheit die letzten zwei Wochen.
Zum Abendessen gab es leckere Schweinelende mit Rotkraut.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Spanish Creek near Quincy, GPS: 39.989955 , -120.913829, kein ATT-Netz, mehrere Stellplätze, 7km von der Route #89, die letzten 3km Gravelroad, sehr ruhig, sehr empfehlenswert
Freitag 21.10.2022
Nachdem wir die 10km wieder zurück gefahren, geht es den ganzen Tag auf der Route #89 nach Südosten. Wir kommen durch mehrere kleinere Präriestädtchen, unscheinbar in der endlosen Landschaft. An manchen Stellen beginnen die Bäume sich schon kräftig einzufärben.
Nach 104km machen wir heute Schluss, fahren noch einen recht holprigen Waldpfad bis zu einer etwas freien Stelle im Wald. Ohne Ioverlander wären wir wahrscheinlich nicht so tief reingefahren.
Übernachtungsplatz:
Freistehen im Tahoe National Forest, GPS: 39.428630 , -120.189620, schwaches ATT-Netz, 0-1bar, einzelne Stellplätze entlang des Waldweges, 1,8km von der Route #89, Gravelroad, sehr ruhig, empfehlenswert
Samstag 22.10.2022
Heute ist mal wieder eine lange Tour von fast 250km geplant, da wir bis zum Monolake kommen wollen.
Weiter auf der Route #89 bis nach Truckee und von dort direkt zur Nordküste des Lake Tahoe. Die Städtchen am Ufer entlang sind reine Touristenfallen. Hier gibt es nur Souvenir-Geschäfte und Restaurants/Bars. Man kann nirgends ohne Parkgebühren hinstehen und da das Wetter nicht wirklich zum Verweilen einlädt, tuckern wir einfach weiter.
Wir fahren noch ca. 30km an der Ostküste entlang bevor wir nach Carson City der Hauptstadt von Nevada abbiegen.
Hier gibt es, da ja Nevada und nicht mehr Kalifornien endlich wieder günstigeren Sprit. Nicht die üblichen 1,50-1,60€/Liter sondern 1,34€/Liter, was sich bei 580l Tankvolumen wieder extrem bemerkbar macht.
Von Carson City nehmen wir die Route #395 vorbei am Topaz Lake, rein in die Berge wo wir von weitem schon sehen, das es dort regnet oder schneit,
bis zum Mono Lake.
Aber vorerst ist auf den nächsten Kilometer im Tal das Wetter noch toll, aber je höher wir kommen verfärben die kälteren Klimazonen die Bäume bunt und ganz oben holt uns der Schnee ein.
Wir fahren noch 1-2 Vorschläge von Ioverlander an, aber die erweisen sich als geschlossen oder zu klein für uns.
Beim nächsten handelt es sich um ein Nebenweg im Gelände, aber da hier vermutlich lange niemand vorbeikommt, parken wir ein und geniessen den schönen Blick auf den See unter uns bzw. die schneebedeckten Berge im Hintergrund.
Übernachtungsplatz:
Freistehen near Mono Lake, GPS: 38.037385 , -119.159660, gutes ATT-Netz, 2bar, einzelner Stellplatz, Gravelroad, relativ ruhig, empfehlenswert
Sonntag 23.10.2022
Das Wetter hat aufgeklart und wir freuen uns bei hoffentlich weiter gutem Wetter über den Tioga Pass in den Yosemite Nationalpark nach Westen einfahren zu können. Zuerst machen wir aber am Mono Lake Visitor Center einen Stop, fahren aber nicht runter zu den Salzablagerungen.
Als wir auf die Tioga Pass Road einbiegen sehen wir ein Schild welches darauf hin weist, daß wegen nächtlichem starken Schneefall der Tioga Pass gesperrt ist. Wir fahren wie viele andere die 5km bis zur Schranke in der Hoffnung mehr zu erfahren. Aber keiner weiss ob die Strasse nochmal geöffnet wird oder ab jetzt die Wintersperre bestehen bleibt. So ein Mist... einen Tag zu spät angekommen.
Wir fahren zurück bis zur Kreuzung, dort hat man wieder Netzempfang. Wir rufen die Nationalpark Hotline an, aber dort ist in der automatischen Meldung noch kein Hinweis auf die Sperrung. Was sollen wir machen. Wir können noch 1-2 Tage hier am Mono Lake rumstehen oder ca. 80km zurück in Richtung Carson City fahren und einen der anderen Pässe (Sonora Pass, Monitor/Ebbetts-Pass) gen Westen ausprobieren.
Laut Google sind die beiden Pässe auch aktuell gesperrt. Die Südroute zu den Alabamba Hills und dann nach Westen unterhalb der High Sierra und dann wieder nach Norden, ist deutlich länger.
Wir beissen in den sauren Apfel und fahren wieder nach Norden in Richtung Carson City.
Als wir am Abzweig vom Sonora Pass vorbeikommen, ist dieser immer noch geschlossen, dafür wird der Tioga Pass wieder offen angezeigt. Kann man sich darauf verlassen? Wir wollen kein Risiko eingehen und fahren weiter und biegen nach 80km in Richtung Monitor/Ebbetts-Pass-Strasse ab. Diese ist inzwischen wieder offen und wir können uns an den Aufstieg machen. Endlose Serpentinen geht es hoch und nach jeder Kurve hat man einen schöneren Ausblick.
Je weiter wir in Richtung der Pässe kommen, desto windiger werden die Strassen und wir hoffen, daß es nicht enger wird und wir irgendwann nicht mehr durchkommen.
Aber alles geht gut und nach fast 200km haben wir die Bergkette überwunden.
Hier die Bilder ohne weitere Kommentierung von der Überquerung der High Sierra. Ohne die Sperrungen wären wir hier nie hingefahren und hätten diese tolle Landschaften verpasst.
Ab jetzt beginnen wir sporadisch nach Übernachtungsplätzen im Ioverlander zu suchen. Aber das Angebot ist recht dürftig und auch wir sehen unterwegs nicht wirklich gute Plätze zum Stehenbleiben.
In Angels Camp verlassen wir die Route #4 und biegen nach Süden auf die #49 ab. Dieser folgen wir bis wir auf die #120 stossen, welche direkt zum Eingang des Yosemite Nationalpark führt.
30km vor dem Eingang haben wir inzwischen über 330km auf dem Tacho und wir sind restlos durch den Wind. Wir finden in einem Waldstück einen schönen freien Platz, parken ein, hüpfen noch schnell unter die Aussendusche, bevor es Nacht und kalt wird und wollen nur noch ins Bett.
What a day.... auch wenn die Strecke an sich toll war, war es extrem anstrengend. Und halt schon wieder nicht den Tioga-Pass.
Übernachtungsplatz:
Freistehen im Stanilaus National Forest, GPS: 37.82625, -119.958460, gutes ATT-Netz, 2bar, einzelner Stellplatz, Gravelroad, relativ ruhig, empfehlenswert
Montag 24.10.2022
Die Nacht war herrlich ruhig und wir haben den Schlaf der Toten geschlafen, so KO waren wir nach dem Highsierra-Trip. Wir lassen es ruhig angehen, da wir nicht mehr weit vom Eingang in den Nationalpark entfernt sind.
Theo und Brigitte stehen auf dem Parkplatz ganz hinten im Yosemite Valley. Interessanterweise stehen sie dort schon seit 2 Nächten unbehelligt, obwohl das in Nationalparks verboten ist. Vielleicht liegt es an der Jahreszeit, daß es etwas entspannter gehandelt wird. Uns soll es recht sein.
Als wir zum Eingang kommen sehen wir, daß der Tioga Pass immer noch geschlossen ist und erst heute mittag vielleicht wird. Sicher ist das aber nicht. Also die richtige Entscheidung getroffen.
Wir geniessen die Fahrt runter ins Tal, als wir den Eingangsbergrücken überwunden haben und kommen direkt am El Capitan und den anderen bekannten Felswänden bis nach hinten zum Half Dome vorbei. Wir machen gleich mal den einen oder anderen Photostop.
Einfahrt ins Tal:
El Capitan:
Als wir auf dem Parkplatz ankommen, finden wir schnell den Theo, welcher an der Old Lady bastelt, während Brigitte noch mit dem Fahrrad unterwegs ist.
Nachdem wir eingeparkt hatten, machen wir uns gleich fertig und steigen in einen der kostenlosen Parkbusse ein und fahren zuerst den kleinen Loop und dann den Großen. Als wir auf den Bus warten trottet einfach so ein Coyote quer über den Platz.
Am Visitorcenter holen wir uns den obligatorischen Aufkleber für die Eingangstüre und etwas Infomaterial ab.
Mit dem nächsten Bus fahren wir eine Haltestelle vor dem El Capitan an und wandern von dort aus weiter.
Auf den Wiesen gegenüber hat man einen tollen Blick auf die riesige, fast senkrechte Granitfläche. Da werden reichlich Bilder gemacht.
Wir wandern unterhalb der Gesteinsformation in Richtung der nächsten Bushaltestelle und entdecken unterwegs mit dem Zoom mehrere Bergsteigergruppen welche mitten in der Wand unterwegs sind und sich dort schon für die Nacht im Hängebiwak einrichten. Für uns ist klar, da würden wir keine Auge zu machen.
Als wir wieder zurück kommen, quatschen wir noch etwas mit Theo und Brigitte, bevor die Sonne am untergehen ist und es recht frisch wird.
Peter schnappt sich eine warme Jacke und marschiert nach vorne zur Kreuzung.
Hier hat man einen top Blick auf den Half Dome wie er von der untergehenden, immer mehr orange werdenden Sonne angestrahlt wird. Und wieder reichlich Bilder.
Als die Sonne weg ist, gibt es noch was warmes zu essen und wir machen es uns gemütlich.
Aber wir haben die Rechnung ohne die Parkranger gemacht. Gerade heute haben sie beschlossen dem Treiben und Wildcampen auf den Parkplätzen eine Ende zu bereiten.
Um 22 Uhr klopft es rundherum und alle werden aufgefordert unter Androhung eines hohen Bußgeldes entweder auf den Campground zu fahren oder den Park zu verlassen. Wir haben keine Reservierung und wollen die hohen Campinggebühren nicht bezahlen und packen daher zusammen und fahren in Kolonne zum Südausgang des Parks.
Vielleicht finden wir unterwegs doch noch ein Platz wo wir den Rest der Nacht stehen können.
Ca 10km vor Parkausgang fahren wir auf einen Pullout mit Toilette raus und parken gegen 23:30 Uhr ein und machen gleich die Schotten dicht. Es kommen nur noch 1-2 Autos durch und dann ist Ruhe.
Übernachtungsplatz:
Freistehen auf Pullout, Yosemite NP, GPS: 37.542770, -119.670405, ist innerhalb des Nationalparks, daher nicht erlaubt, gibt beim erstenmal eine Verwarnung wenn man bisher nicht im System ist, das nächste Mal 150$ Strafe
Dienstag 25.10.2022
Die Nacht war kurz und gerade als wir beim Frühstück sitzen, klopft wieder ein Parkranger. Er weist uns freundlich darauf hin, daß wir unerlaubterweise innerhalb der Parkgrenzen stehen. Er nimmt unsere Personalien auf und vermahnt uns. Beim nächsten Verstoss, egal in welchen Nationalpark, werden 150US$ Strafe fällig. Wir erklären, daß wir erst kurz vor Mitternacht angekommen sind und total am Ende waren. Er weiss, daß wir als er gestern Nacht Feierabend gemacht hat hier noch nicht gestanden haben und daher gibt er uns nur eine Ermahnung. Er ist wohl selber mal 4 Jahre im Van rumgereist und weiss wie das mit dem Freistehen ist. Alles sehr freundlich, aber halt doch ein Schuss vor den Bug.
Wir packen zusammen und fahren bis zum Ausgang und dort auf den Parkplatz für den Shuttlebus zu den Sequoias im Mariposa Grove, welche hier in größerer Anzahl vorkommen.
Wir lassen uns 15 min den Berg hoch fahren und wandern den zweitlängsten Trail vorbei an den schönsten Exemplaren welche hier wachsen. Wir machen nicht arg viel Bilder, da wir morgen bzw. übermorgen in den beiden anderen Nationalparks noch reichlich dicke Bäume ablichten können.
Den größten den sie hier haben ist der Grizzly Giant vor welchem schon Roosevelt und Muir campiert haben.
Unterwegs treffen wir wieder mit Theo und wandern gemeinsam zurück zum Shuttle.
Nach den letzten beiden Tagen bzw. kurzen Nächten, fahren wir heute nur noch 53km bis zum Chukchansi Casino, bei welchem man auf den Parkplatz kostenlos stehen kann. Man muss sich nicht anmelden und daher parken wir ein, geniessen den Rest des Mittags mit Relaxen. Wir gehen nicht einmal rüber ins Casino um es von innen zu sehen.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Chukchansi Casino, GPS: 37.213562, -119.700452, sehr gutes ATT-Netz, 2bar, großer Parkplatz, eine der günstigsten Tankstellen in Kalifornien, relativ ruhig, für eine Nacht empfehlenswert
Mittwoch 26.10.2022
Bevor wir weiterfahren, tanken wir hier nochmal billigen Diesel. Der Preis ist der gleiche wie in Nevada, obwohl wir ja wieder mitten in Kalifornien sind. Aber in den indigenen Reservaten, wo auch Glückspiel erlaubt ist, ist hin und wieder auch der Diesel günstiger als ausserhalb.
Bei der Reisegemeinschaft Theo und Brigitte kriselt es etwas und die beiden beschliessen nicht mit uns gemeinsam zum Sequoia-Nationalpark zu fahren, sondern auf kürzester Strecke nach Las Vegas, von wo aus Brigitte wieder zurück nach Deutschland fliegen will. Mehrere Wochen auf engem Raum ist halt doch eine Herausforderung die nicht einfach zu meistern ist.
Wir fahren heute insgesamt nur 130km über Fresno in Richtung Eingang vom Kingscanyon Nationalpark. Die Strecke führt uns durch endlose Orangen-, Mandarinen und weiter Obstplantagen. Irgendwo müssen ja all die kalifornischen Säfte und auch Weine herkommen. Wobei die Weine eher in den Küstenregionen gepflegt werden.
Leider können wir auf dem Platz vom letzten Mal nicht wieder stehen, da er als Privat Property inzwischen gesperrt ist. Aber nur wenige Kilometer weiter geht es eine steile geteerte Stichstrasse hoch zu einem Hubschrauberlandeplatz. Dieser ist natürlich auch gesperrt, aber von hier führt die Strasse noch 7km weiter bis man in den National Forest kommt. Wir parken auf den ersten möglichen Pullout ein, welcher auch im Ioverlander inzwischen vermerkt ist.
Es kommen noch der eine oder andere Pickup vorbei. Einer hält hat, nachdem er Holz aufgeladen hat. Wir fragen ob es ok wäre hier zu stehen. Er sagt daß das völlig ok wäre ist ja National Forest Gebiet.
Übernachtungsplatz:
Freistehen im Sequoia National Forest, GPS: 36.757930, -119.057780, schwaches ATT-Netz, 1bar, einzelner Stellplatz, sehr ruhig, sehr empfehlenswert
Donnerstag 27.10.2022
Nach ein paar Tagen Pause von den Redwoods sind wir jetzt wieder bei den Riesenbäumen. Die Sequoias im Kings Canyon Nationalpark und dem angeschlossenen Sequioa-Nationalpark sind nicht wie die Redwoods die Höchsten dafür die dicksten bzw. korrekt gesagt die volumenreichsten Bäume der Welt. Vom Alter her sind sie auch bis zu 2000 Jahre alt.
Wir fahren zuerst den General Grant Grove an. Man läuft eine für alle Altersklassen ausgebaute Strecke durch die Riesen und kommt so an den Größten und Schönstenin diesem Hain vorbei.
Vorallem am Zweitgrößten dem General Grant.
Unterwegs liegen auch die Gefallenen welche Jahrzehnte zum Verrotten brauchen und oft ihre eigene Geschichte haben.
Wir überlegen lange ob wir die 40km den Kings Canyon Scenic Byway runterfahren, aber eben auch wieder hoch fahren sollen. Da müssten wir aber gleich morgen nochmal einen Tag einlegen. Aber wir haben keine Lust auf den Canyon, da wegen Wassermangel auch die Wasserfälle eher dünn ausfallen werden.
Wir fahren weiter rüber zum Sequoi-Nationalpark.
Unterwegs sehen wir die abgebrannten Wälder. Von den Bränden haben wir in den Nachrichten gelesen, als wir noch in Kanada unterwegs waren.
und dort zuerst zum größten Baum der Welt dem General Sherman.
Leider bekommen wir an der Strasse keinen Parkplatz und der Shuttlebus fährt auch nicht mehr. Daher müssen wir ein paar Kilometer zurück auf den hochgelegenen Hauptparkplatz fahren und wegen fehlendem Shuttle den Berg zum Riesen runterwandern. Es ist sehr steil und daher für Marion zuviel die gleiche Strecke wieder hoch zum Auto. Peter marschiert hoch und holt Marion unten an der Shuttlebus-Haltestelle ab.
Zum Abschluss des Tages wollen wir nochmal die Runde durch den „Giant Forest“-Grove wandern. Den haben wir letztesmal auch nur im Schnee gesehen. Ist was anderes bei den gemässigten Temperaturen zwischen den mächtigen Stammen zu wandeln.
Obwohl wir in den letzten Tagen und auch heute soviele von den Bäumen bewundert, umarmt und in deren Wipfel geschaut haben, sind wir immer noch wie Kinder begeistert wenn wir den nächsten entdecken. Und wie immer schwer zu beschreiben für jemand welcher diese Wunder nicht aus der Nähe erlebt hat. Alleine die Redwoods und die Sequioas sind eine Reise in den Westen der USA wert.
Der Südausgang aus dem Nationalpark windet sich in engen Serpentinen von über 2000 Höhenmeter runter ins warme fruchtbare Zentraltal von Kalifornien. Es wird Fahrzeugen mit mehr als 22feet und vorallem mit einem Amerikaner am Steuer nicht empfohlen diese Strecke zu befahren. Wir haben ungefähr 29 Feet sind uns aber sicher, daß wir das ohne Probleme schaffen werden. Vorallem ist am Spätnachmittag zu dieser Jahreszeit fast kein Verkehr mehr unterwegs.
Es war wie wir vermutet haben kein Problem die Strasse zu befahren. Wir konnten an dem einen oder anderen Pullout auch noch eine Photostop einlegen. Leider geht die Sonne im Westen unter und daher fahren wir immer im Gegenlicht was zum Bilder machen sehr schlecht ist.
Als wir in der Talsohle ankommen, suchen wir nach einem Stellplatz. Aber der Ioverlander gibt nicht viel her bzw. wie entdecken auch nicht wirklich was.
Erst in Visalia gibt es einen kleinen Park auf dessen Parkplatz schon einige gestanden sind und auch keine Verbotsschilder sind. Die Strasse ist zwar in der Nähe, aber wir hoffen, daß es nachts ruhiger wird.
Es wird dunkel und noch zwei kleinere Fahrzeuge parken ein und wir werden die ganze Nacht nicht belästigt. Es sind abends und morgens nur Jogger oder Ansässige mit ihren Hunden unterwegs.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Blaine Park, Visalia, GPS: 36.303459, -119.292602, sehr gutes ATT-Netz, 2bar, mehrere Stellplätze, relativ ruhig, für eine Nacht empfehlenswert
Freitag 28.10.2022
Kurz gesagt: Reiner Fahrtag... knapp 293km durch kalifornische Agrarlandschaft...
Von Visalia fahren wir die erste Hälfte direkt nach Süden nach Bakersfield und von dort nach Südost, damit wir einen ausreichend großen Bogen um den Großraum vom Los Angeles und seinem Verkehrschaos hinbekommen.
Die endlosen Autobahnen ziehen sich durch die immer trockener werdende Wüstenlandschaft in Richtung Mojave Wüste. Die heissen Wüstenwinde treiben unzählige Windturbinen an und hier befindet sich auch die Eduards Airforce-Base. Hier werden nicht nur militärische sondern auch zivile Neuentwicklungen auf ihre Flugtauglichkeit und Sicherheit getestet.
Als wir den anvisierten Stellplatz in der Wüste erreichen ist es schon Spätnachmittag und die Sonne wandert Richtung Horizont, aber Peter will noch abschmieren. Dabei entdeckt er einen gebrochenen Halter für einen Gummipuffer des Auspuffs. Da wird gleich aus einem Reststück Edelstahl ein neuer Halter gebastelt und eingebaut.
Wie immer ist der Mechaniker von oben bis unten eingesaut und muss aufwändig gereinigt werden.
2 Tage zuvor sind Theo und Brigitte an der gleichen Stelle gestanden und konnten auch den herrlichen Sonnenuntergang mit seinen sich immer wechselnden Farben bestaunen.
Übernachtungsplatz:
Freistehen in der Mojave Wüste, GPS: 34.953951, -117.437204, gutes ATT-Netz, 1-2bar, unzählige Stellplätze, Gravelroad, sehr ruhig, sehr empfehlenswert
Samstag 29.10.2022
Morgens um kurz nach 7 Uhr haben wir einen tollen Sonnenaufgang über der Wüste.
Geplant waren 2 Etappen bis nach El Cajon bei San Diego. Dann wären wir wieder bei Jim Burns um dort mit seinen Ladegeräten die LiFePO4-Batterie-Einzelzellen welcher wir nun schon fast 3 Monate mit uns rumfahren, aufzuladen. Die empfohlenen Ladegeräte von welchen wir eines aus Deutschland mitgebracht haben bzw. hier in den USA eines übers Internet bestellt haben, haben beide versagt und haben nach 2 min nur noch Rauch abgesondert.
Bis nach El Cajon sind es 324km und da es ausgesprochen gut auf den Highways läuft, kommen wir schon am Nachmittag bei Jim an.
Damit wir nicht 3-4 Tage bei ihm in der Nähe stehen müssen, hat er von einem Bekannten dessen Zellen abgeholt und seit gestern schon am Ladegerät hängen. Allerdings sollten sie noch mindestens die Nacht über weitergeladen werden, so daß wir unsere Zellen ausladen und uns in der Nähe einen Stellplatz suchen, da bei Jim auf dem Vorplatz bzw. in der Strasse kein Platz vorhanden ist. Nur einen knappen Kilometer entfernt gibt es einen Park, an dessen Rand wir einparken.
Als es dunkel wird sind alle Sportler bzw. Hundehalter wieder zu Hause und wir haben unsere Ruhe.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am John F. Kennedy Park, El Cajon, GPS: 32.797010, -116.918197, sehr gutes ATT-Netz, 2bar, mehrere Stellplätze, relativ ruhig ab 11pm-6am, für eine Nacht empfehlenswert
Sonntag 30.10.2022
Wir telefonieren gegen 10Uhr mit Jim und er misst den Ladezustand der Zellen. Sind ungefähr bei 50-60% angekommen. Unsere schon vorhandene Batterie-Block aus Winstonzellen haben ungefähr den gleichen Ladelevel, so daß wir den neuen Batteriepack mit den aus Deutschland mitgebrachten Verbindern und Loadbalancern zusammenbauen und dann unter zu Hilfenahme eines großen Schiebewiderstandes zusammenschalten. Wir haben die beiden Ladezustände so gut getroffen, daß fast kein Strom von der einen Batterie zur anderen abfliesst.
Als wir alles befestigt und gesichert haben, verabschieden wir uns von Jim und beschliessen doch noch zur Küste von San Diego runterzufahren. Nördlich vom Hafen gibt es eine Steilküste welche als Paraglider-“Flughafen“ genutzt wird.
Als wir ankommen sind unzählige Schirme in der Luft und auf der großen Startwiese tummeln sich noch weitere Flugwillige bzw. einige welche nur Groundhandling bei dem laminaren Strömungswind betreiben. Da blutet uns mal wieder das Herz als wir sehen wir problemlos die Paraglider mit zwei, drei Schritten die Schirme in die Laminarströmung stellen und über die Kante schweben. Jetzt müssen sie sich nur noch im diesem Luftstrom entlang der Kante aufhalten und an bestimmten Wendepunkte drehen, bevor sie nach langem Flug wieder auf der Startwiese einlanden (Toplanding).
Wir schauen mindestens 2 Stunden dem Treiben zu, bevor wir weiter südlich fahren und dort noch etwas entlang des Malecon entlangwandern. Hier sieht man die Seelöwen unten auf den Felsen rumlümmeln und das kalifornische Leben zu geniessen. Vor der beeindruckenden Pazifikküste finden hier auch regelmässig Hochzeiten statt.
Bevor wir San Diego wieder verlassen, kaufen wir noch ein paar Lebensmittel ein und fahren noch 80km nach Osten bis wir vom Highway abbiegen und nach 10km auf dem großen Platz am Sunrise Highway einparken. Hier sind wir schon einmal gestanden und daher ist es auch nicht schlimm, daß es schon dunkel ist als wir ankamen.
Bei dem noch herrschenden kühlen Wind ist die Aussendusche trotz Warmwasser eine Herausforderung.
Übernachtungsplatz:
Freistehen auf Parkplatz am Sunrise Highway, GPS: 32.826993, -116.496542, sehr gutes ATT-Netz, 2-3bar, sehr viele Stellplätze, Gravel, relativ ruhig, sehr empfehlenswert
Montag 31.10.2022
Nach der ganzen Fahrerei und dem Hin und Her wegen der Batterie ist heute ein Faulenzertag angesagt. Wir haben guten Internetempfang und für 4 Wochen kostenloses Amazon Prime. Da geben wir uns den Serienmarathon und schauen die komplette erste Staffel von „Ringe der Macht“. Ansonsten nur etwas Lesen, Kochen, Essen und 2-3 kleine Minireparaturen, nichts was mehr als 15min beansprucht.
Hat mal wieder richtig gut getan.
Gigantischer Sonnenuntergang in Richtung Pazifik, welcher nur 80km von hier entfernt ist.
Übernachtungsplatz:
Freistehen auf Parkplatz am Sunrise Highway, GPS: 32.826993, -116.496542, sehr gutes ATT-Netz, 2-3bar, sehr viele Stellplätze, Gravel, relativ ruhig, sehr empfehlenswert
Hier wieder die Kartenübersicht der 29. und 30. Woche nach Neustart 2022 mit den gewählten Stellplätzen:USA_2022_Okt_2