Madeira - die blühende Insel im atlantischen Ozean

 

12.02.2015 Tag1: Endlich ist es soweit. Die geplante Flucht aus dem naßkalten Winter in Deutschland auf die Blumeninsel Madeira, um Marions Geburtstag zu feiern und um Sonne zu tanken, kann losgehen. Die Koffer sind gepackt, Abfahrt in Nordstetten so gegen 7:30 Uhr um rechtzeitig in Zürich auf dem Flughafen zu sein. Als wir an der Autobahnraststätte Neckarburg West noch auftanken und gleich die Vignette organisieren wollten, hätte der Urlaub für Peter schon beendet sein können. Die Aushilfe in der Raststätte hatte gerade den Innenraum feucht ausgewischt, die Gummimatten noch nicht wieder ausgelegt und auch das Warnschild vergessen aufzustellen. Peter mit Schwung die Türe geöffnet und beim ersten Schritt auf dem glitschigen Boden eine Flugnummer, wie der Klassiker auf der Banane, hingelegt. Etwas unsanft auf den Hintern und linker Ellbogen aufgekommen, aber gottseidank nichts geprellt und gebrochen. Als uns der Michi am Flughafen dann abgesetzt hatte und ohne Verzögerung gleich wieder die Heimreise angetreten hat, ist uns aufgefallen, daß wir beide Autoschlüssel noch in der Tasche hatten und Michi deshalb nochmal einen kleine Ehrenrunde drehen musste. Aber wir haben es ja noch rechtzeitig gemerkt. Wir alle hofften nun, daß es ab jetzt reibungslos weitergeht.

Nach der Zwischenlandung in Lissabon mit gerade mal 50min Aufenthalt ging es in knappen 2 Stunden weiter auf die Insel. Die Ankunft war wie man es sich vorstellt, sonnig laue 18° C und ein paar lockere Wolken und spontan stellte sich Urlaubsfeeling ein. Koffer geholt, Mietwagen abgeholt (Europcar wollte da noch viele Extras on top verkaufen, obwohl wir die schon alle in unserem Premiumpaket unseres Anbieters schon drin hatten) und in knappen 20min zum Hotel bei Funchal gefahren.

Nach den Eincheck-Formalitäten wurden die Koffer schnell auf die Zimmer gebracht, um im ersten Gang auf der Dachterrasse den fantastischen Blick auf Funchal und den Sonnenuntergang über dem Meer zu geniessen. Dann ging es nach Funchal rein, wo wir zuerst die Dialyse-Klinik für Opa Helmut gesucht haben, bevor wir dann in der Altstadt in das empfohlene Restaurant O Jango eingekehrt sind und uns gleich mit dem frischen Fisch und leckerem Wein angefreundet haben. Zum Abschluss bestaunten wir auf dem Dach noch das Lichtermeer, bevor wir sehr müde ins Bett gefallen sind.

13.02.2015 Tag2: Freitag der 13.: Marions 50er Geburtstag. Schon früh am Morgen, bevor die Sonne aus dem Meer aufstieg, konnte man vom Balkon aus einen Dreimast-Schoner beim Einlaufen in den Hafen beobachten und im noch leeren Frühstücksraum den Blick auf Funchal geniessen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es wie in den Reiseführern empfohlen auf den immer Freitags besonders üppigen Markt in der Markthalle. Das Angebot der Fischer reicht von Thunfisch über Muränen, Red Snapper, Pirate Fish bis zur lokalen Spezialität dem Degenfisch. Dieser kommt vorallem in den Gewässern um Madeira vor, lebt in ca 1200m Tiefe und hat neben den riesigen Augen, auch beeindruckende Zähne im Maul. Die Degenfische werden am Stück verkauft, dann aber in einem mit Wasserbecken ausgestatteten Nebenraum mit einer Bürste von der schwarzen Hautfarbe befreit und ausgenommen.

In der zentralen, nicht überdachten Mittelhalle befindet sich das Früchtemeer der Obsthändler, angereichert durch die kleineren Stände der Bauern mit ihrem selbst geernteten Früchten und Gemüse. Man kann sich gar nicht dagegen wehren, man muß einfach sich mit den unterschiedlichsten Früchten eindecken und probieren. Im Vorraum sind die Blumenhändlerinnen mit den exotischen Blüten von Strelitzie reginae und Protea (Zuckerbusch). Im oberen Stock haben sich die Gewürzhändler angesiedelt, welche auch eine riesige Auswahl an getrockneten und gezuckerten Früchten anbieten. Allerdings ist hier der Druck auf die Touristen zu probieren und überteuert zu kaufen, schon an der Grenze des Unangenehmen, weshalb wir wieder zügig nach unten auf den Früchtemarkt flüchten.

Nach dieser Fülle an Eindrücken ist es total entspannend durch die Gassen der Altstadt zu spazieren und die blühenden Bäume zu bestaunen. Auch die Einheimischen treffen sich für ein Schwätzchen bzw. einem schnellen Kartenspiel zum Zeitvertreib.

Nachmittags steht nach einer kleinen Stärkung der botanische Garten auf dem Programm. Nach der frühlingshaften Blüte an jeder Ecke in der Stadt läßt der botanische Garten viel erwarten. Und wir sollen nicht enttäuscht werden. Der Garten liegt oben am Berg über der Stadt, auf welche man einen tollen Blick hat. Ebenfalls von hier aus, wie auch unten von der Altstadt aus kann man mit der Seilbahn auf den Hausberg von Funchal, den Monte. Da der Garten am Hang liegt ist seine Erkundung nicht nur mit ebenen Wegen zu erkunden, Dafür wird von europäischen als auch internationalen Orchideenarten welche im Freiland blühen, eingerahmt von den rot leuchtenden Heliconien aus dem asiatischen Raum, empfangen.

Nicht zu übersehen, wie schon auch auf der übrigen Insel, sind die Unmengen an blühenden Strelitzien, welche zum Teil richtige Hecken bilden. Aber auch ausgefallene Agaven, Papyrusstauden welche einen Teich einrahmen, als auch viele blühende Sträucher neben Kunstobjekten verführen zum Verweilen, die Sonne zu geniessen, wie die Katze.

Zum Schluss erreichen wir, nach einem ausgedehnten Gelände mit unzähligen Palmen aus aller Welt, den Kakteen und Sukkulenten-Bereich. Diese hier gezeigte Sammlung ist neben dem Kakteengarten im Süden von Mallorca, der größte welchen wir bis dato gesehen haben und allein schon ein Besuch des Gartens wert.

Nachdem sich der Tag erneut mit einem fast kitschig anmutenden Sonnenuntergang verabschiedet hat und wir zum gemeinsamen Geburtstagsabendessen aufmachen, bekommt Marion noch all die tollen Geburtstagsgeschenke. Zum Abendessen geniessen wir wie noch oft in diesem Urlaub, frischen Fisch in einem Restaurant auf Empfehlung der freundlichen Rezeption in unserem Hotel. Und so ging auch dieser sonnige mit vielen Erlebnissen angefüllte Geburtstag seinem müden Ende entgegen.