AUF DEM WEG NACH OSTEN IN RICHTUNG SEIDENSTRASSE

 

 

Dienstag 01.04. - Mittwoch 02.04.2025

 

Wetter ist sehr durchwachsen. Am Dienstag eigentlich mehrheitlich sonnig und wenig Regen, aber der Wind macht keinen Spass um draussen zu bleiben. Am Mittwoch wollten wir eigentlich nachmittags weiterfahren, aber der Regen am Vormittag hält sich incl. Wind hartnäckig auch mittags. Da bleiben wir einfach mal stehen.

Hier mal ein Blick aus dem Fenster des Standorts, bei klarem und oft auch trüben Wetter.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Platia Agias Annas, GPS: 38.857710 , 23.448891, sehr langer Sandstrand, man kann aber wegen dem weichen Sand nur entlang des Weges mit festerem Untergrund parken, nur wenige Stellen wo man nicht gleich im Weichsand versinkt, Strand ist voll mit angeschwemmten Holzresten, bei schönem Wetter sich interessant ein Lagerfeuer zu machen, sehr ruhig, im benachbarten neuen Hotel ist niemand da, ausserhalb der Saison empfehlenswert

 

 

 

Donnerstag 03.04.2025

 

Auch heute macht uns des Wetter zuerst einen Strich durch die Rechnung. Wir wollten im Laufe des Morgens die nächste Etappe angehen, aber in den Bergen hängen die Regenwolken. Der eine oder andere Schauer schafft es sogar bis zu uns runter an den Strand.

Erst gegen 15 Uhr klart es in den Höhen auf und wir starten durch. Das gute in Griechenland ist, das überall große Müllcontainer rumstehen, so daß wir immer unseren Müll problemlos entsorgen können.

Von oben haben wir nochmal einen schönen Blick runter an den Strand der vergangenen Tage. Die Berghänge erstrahlen in dunklen Gelbtöne von den überall aufblühenden Büschen und Sträuchern.

Wir fahren die nächsten 22km wieder durch die nördliche Bergwelt von Euböa und haben ein Deja vu. Die vergangenen zwei Jahre hat hier über hunderte von Quadratkilometer die Waldbrände gewütet und die ganzen Berghänge mit Kahlheit überzogen. Es stehen nur noch vereinzelte Baumreste. Die Natur beginnt schon mit der Regenration und in 10-20 Jahren werden die Berge wieder mit dichten Kieferwäldern überzogen sein. Im Norden der USA sind wir damals auch durch riesige Gebiete welche von Bränden zerstört waren gefahren. Nur die Dimensionen waren noch heftiger. Dort sind wir tagelang durch abgebranntes Gebiet gefahren und die Natur zeigte sich dort noch nicht, da war alles noch Asche und schwarz.

Nach ca. 22 km kommen wir an der Stelle vorbei wo auf einem eingezäunten Gelände letztes Jahr versteinerte Baumstämme bzw. Teile davon gefunden wurden. Haben wir durch Zufall im Internet gefunden. Leider ist der Zaun abgeschlossen, so daß wir von der Fahrerkabine, welche gerade hoch genug ist, Bilder von ausserhalb machen.

Naja, wenn man wie wir schon im Nationalpark Petrified Forest in den USA war, wird es schwierig damit mithalten zu können. Die dortigen Ausmasse, Mengen und quadratkilometer weite Verbreitung der Versteinerungen ist schon sensationell.

Aber wir sind schon froh die Stelle gefunden zu haben, da die Beschreibung noch recht dürftig und ungenau im Netz ist.

Nach weiteren 3 km kommen wir an eine Abfahrt nach links auf welcher man nach weiteren 2,5km zum Wasserfall Dryomena kommt. Es steht schon eine Van aus Dänemark mit einem jungen Paar auf dem Parkplatz, mit welchen wir kurz reden, bevor wir uns an den Abstieg zum Wasserfall machen.

Ist schön anzuschauen, hat auch genügend Wasser, nur leider sind die Aussentemperaturen und die Wassertemperatur noch nicht so, daß man zum Schwimmen reinmöchte.

Jetzt sind es nur noch 35km bis an den Nordrand von der Insel Euböa zum Strand von Artemisio. In Istiea machen wir noch einen kurzen Boxenstopp beim Lidl und kaufen Brot und Laugenwecken zum einfrieren ein. Beim Verlassen des Städtchen kommen wir irgendwie in die Innenstadt und es wird immer enger. Mit Hilfe von mehreren hilfreichen Griechen bugsieren wir unseren Moppel dann auch durch die engsten Kurven wieder hinaus auf die breiteren Strassen.

Der Strand von Artemisio ist mehrere Kilometer lang, hat einen breiten befahrbaren Streifen und einen Kiesstrand.

Wir parken relativ weit vom eigentlich Städtchen bzw. dem anderen Ende wo schon das Dorf Pefki liegt, ein. Wir stellen uns senkrecht zum Strand, damit unsere Aussendusche im Lee ist. Mit den letzten Sonnenstrahlen nehmen wir eine Aussendusche bzw. bei Peter war die Sonne schon weg, da er noch an der Hinterachse den Ölstand kontrolliert hat, was etwas länger gedauert hat.

Sind gespannt wie morgen das Wetter wird, da eigentlich meistens Sonne angesagt ist.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Artemisio GPS: 39.019994 , 23.225630, kilometerlanger Strand, fest und gut befahrbarer Streifen oberhalb des eigentlichen Kiesstrandes, jetzt ausserhalb der Saison sind wir komplett alleine, weiter vorne haben wir Duschen gesehen, welche wohl über den Winter auch in Betrieb waren, was wir aber jetzt nicht getestet haben, sehr empfehlenswert

 

 

 

 

Freitag 04.04.2025

 

Endlich sieht es mal morgens nicht so arg trübe aus.

Bevor wir aber zu nächsten Etappe ansetzen, fahren wir wieder hoch zur Hauptstrasse, parken dort ein und wandern zum ältesten Olivenbaum der Insel. Es ist ungefähr 2500 Jahre alt. Der älteste Olivenbaum steht auf Kreta im Hinterland und wird carbondatiert auf ca. 3000-3500 Jahre geschätzt. Es gibt aber auch Schätzungen bis 5000 Jahre. Noch älter sind die sogenannten Schwester von Noah mit bis zu 6000 Jahre. Die heissen so, weil angeblich die Taube davon einen Olivenzweig zu Noah aufs Schifft brachte.

Aber nicht nur der „Alte“ ist sehenswert, auf dem Weg zu ihm und zurück kommen wir an vielen Grundstücken vorbei, auf welchen sehr viele große und dicke Olivenbäume stehen, welche sicher alle schon mehrere hunderte von Jahren auf dem Buckel haben. Überall sind die Bitterorangen- bzw. Zitronenbäume voll mit reifen Früchten. Während die süssen Orangen voll in Blüte sind und über mehrere Meter hinweg ihren zuckersüssen Duft verströmen.

Auf dem Weg nach Westen zum Städtchen Loutra Edipsou machen wir einen kurzen Infostop am Fähranleger in Agiokampos um die Fährzeiten und Kosten abzuchecken.

In Loutra Edipsou können wir nur einen halben Kilometer entfernt von den angelegten Thermalbecken am Strand einparken. Auch hier kommt das heisse Thermalwasser leicht schweflig riechend aus dem Berghang. Allerdings hier halt nirgends die Möglichkeit ins Becken zu sitzen.

Wir wandern zu den Becken runter, entscheiden uns aber dagegen die Badeklamotten zu holen, nur um ins heisse Wasser zu sitzen. Zudem scheint gerade voll die Sonne und die hat trotz April schon kräftig Power.

Gegenüber von den Naturbecken stehen die großen protzigen Kurhotelgebäude bzw. weiter hinten die schon halbzerfallenen aus dem letzten Jahrhundert. Über viele Jahrhunderte wird hier schon zur Kur gegangen und die Athener fahren dafür auch gerne schnell mal nach Euböa rüber. Wenn man im Kurhotel im großen Pool baden will, muss man sich anmelden und zuerst beim Kurarzt vorbei. Ist uns zuviel Aufwand, daher wandern wir wieder zum Moppel zurück. Wollten evtl. in einer kleinen Taverne was zu Mittag essen, aber haben trotz abchecken mehrerer Seitenstrassen nichts gefunden.

Auf der anderen Seite auf dem Festland hängt ein dunkles Gewitter und auch auf unserer Seite baut sich was auf. Daher entscheiden wir, daß wir an einen Strand in der Nähe der Fähre fahren und dort bis morgen stehen bleiben, bis sich alles wieder am Himmel beruhigt.

Als wir in Nesiotissa am Strand ankommen, beginnt es gerade zu tröpfeln und regnet mal mehr oder weniger den ganzen Nachmittag so vor sich hin.

Da ist die beste Massnahme einfach stehen bleiben und aussitzen. Laut Wetterbericht soll es morgen besser und am Sonntag komplett sonnig sein. Wir lassen uns überraschen.

Hatten die letzten Tage auf Euböa nicht so das Glück mit dem Wetter, aber immerhin, konnten wir die Highlights welche wir besichtigen wollten immer bei schönem Wetter anschauen.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Nesiotissa, GPS: 38.940670 , 23.056946, grosser Strand, fest und gut befahrbarer Streifen oberhalb des eigentlichen Kiesstrandes, Dusche vorhanden, idealer Platz um am nächsten Morgen auf die Fähre nach Glypha zu fahren, sehr empfehlenswert

 

 

 

 

 

Samstag 05.04.2025

 

Wie vorgestern sollte eigentlich schon morgens die Sonne scheinen, aber es war halt wieder Nieselregen.

Da wir nicht wissen ob es heute noch weitergeht, experimentiert Marion mit einem neuen Kohlrezept und macht vegetarische Kohlbuletten mit Knoblauch-Yoghurt-Dip. Mit etwas mehr Gewürze beim nächsten Mal wird es sicher noch besser schmecken.

Erst um 14 Uhr klarte es auf und 14:30 Uhr blauer Himmel und Sonne. Wir packen zusammen und fahren die 5km rüber zum Fähranleger in Agiokampos. Am Tickethäuschen werden wir für unseren Camper mit 8,50m berechnet incl. zwei Personen macht zusammen 47,50€ für die gerade mal 20minütige Überfahrt. Der Umweg nach Süden, über die Brücke zurück aufs Festland und dann die gleiche Strecke wieder nach Norden kostet mindestens das doppelte an Diesel.

So geniessen wir bei strahlendem Sonnenschein und warmer Luft die Überfahrt.

Von Glypha aus fahren wir möglichste küstennah nach Norden und vermeiden auf die E75 zu geraten auf welcher man laut Google Maut bezahlen müsste.

Zuerst geht es tollen blühenden Bäumen und Olivenhainen der Berg hoch, von wo man aus einen tollen Blick runter in die Buchten hat.

In Nea Anchialos haben wir uns den Stellplatz für diese Nacht am Strand herausgesucht.

Als wir ankommen ist es noch so schön warm, daß Peter gleich einen Spontantermin im Salon Marion zum Haareschneiden bucht. In 10min ist die Haarpracht wieder auf 10mm gestutzt und eine warme Aussendusche beseitigt die letzten Flusen.

Da wir morgen in Volos die erste Wäsche machen wollen, es gibt drei Wäschereien mit Selbstbedienung, beziehen wir auch gleich noch das Bett neu.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Nea Anchialos, GPS: 39.313731 , 22.865782, großer Platz, schöner Kiesstrand, Duschen (aktuell aus), empfehlenswert

 

 

 

 

 

Sonntag 06.04.2025

 

Da wir nur ca. 26km vor Volos am Strand stehen, ist es ein Katzensprung bis in die Stadt und zur Wäscherei. Der Morgen empfängt uns zum Frühstück mit strahlend blauem, wolkenlosem Himmel. Da macht es Spass aufzustehen.

Einen Parkplatz in der Nähe der Wäscherei zu finden war nicht ganz einfach, aber mit mehrmals Korrekturparken hat es dann letztendlich gepasst. Wir haben eine 18kg-Trommel vollbekommen und zahlten jeweils 6€ für den Waschgang und nochmal für den Trockner. Wir können die Wäscherei nur empfehlen, da sie extrem sauber ist und auch die Besitzerin sehr aktiv ist alles sauber zu halten. (Fast Laundry, Volos,39.367500, 22.938200, P4N)

Im benachbarten Gyros/Hähnchen-Braterei holen wir uns noch ein halbes Hähnchen und jeder eine Pita mit Fleisch und Sosse.

Wir wollen heute nicht mehr arg weit fahren, da ab Nachmittag und vorallem Morgen wieder Regenfälle angesagt sind. Die noch verbleibenden Sonnenstunden müssen noch voll ausgenutzt werden.

In 40km Entfernung ist der Staussee Lake Karla, an welchem es mehrere Möglichkeiten gibt zu stehen. Ein schöner ist oben auf einem Hügel bei einer kleinen Kapelle, aber laut Beschreibung nur was Fahrzeuge bis 6m. Daher haben wir es nicht ausprobiert, da man wohl oben nicht umdrehen kann, wenn man länger ist.

Wir suchen uns am nördlichen Ende des Walls einen ebenen Kiesplatz raus und wollen dort die Wetterunbilden aussitzen.

Aber vorerst scheint die Sonne und wir geniessen das Wetter, wie es eigentlich in unseren Vorstellungen in Griechenland im April sein soll. Marion macht einen Spaziergang auf dem Damm und beobachtet eine Handvoll Pelikane, welche aber zuweit weg zum photographieren sind. Dafür findet sie eine Baby-Schlange. Wo wohl die Mama gerade ist ?

Peter liest im Liegestuhl und wird von verschiedenen Viehherden besucht. Zuerst eine sehr zahlreiche Herde von Ziegen und ein paar Schafen und dann einen größere Herde an flauschigen Rindern.

Gegen 17 Uhr ist dann der Spass vorbei und rundherum versammeln sich die dunklen Wolken wie vorhergesagt.

Den ganzen Abend windet es stark, so daß die Bude wackelt, aber erst mitten in der Nacht beginnt es zu regnen.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Staussee Lake Karla, GPS: 39.534059 , 22.788761, Platz für mehrere Fahrzeuge, wir sind mit 8,4m etwas zu groß sonst hätten wir bei der kleinen Kapelle vorne eingeparkt, für die Durchreise empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

Montag 07.04.2025

 

Zum Frühstück regnet es noch aber so gegen Mittag hellt es auf, so daß wir entscheiden heute mittag die nächste Etappe zu einem Strandparkplatz in knapp 100km zu fahren. Es geht durch das Hinterland, welches wie auch schon am Staussee massiv landwirtschaftlich genutzt wird. Es gibt viele und zum Teil große Anlagen mit Mandelbäumen. Für deren Blüte sind wir aber natürlich viel zu spät dran. Auf jeder zweiten Wiese oder Grundstückrand stehen unzählige Bienenkästen.

Linker Hand kommt uns auf Autobahn (mautfällig) der Mount Olympus (Sitz der Götter) bzw. das ganze Massiv ins Blickfeld, allerdings noch meistens in Wolken gehüllt. Zwischendurch kann man aber die Schneehänge erkennen, wo man theoretisch auch Ski-Fahren kann. Ob das Skigebiet noch geöffnet hat ist im Internet nicht herauszubekommen. Sind aber sowieso nur 3 kleinere Lifte, also eher was für die Gaudi, weniger zum ernsthaften Ski-Fahren.

Direkt unterhalb vom Olympus-Massiv parken wir am Strand von Plaka Litochoro ein. Von Nord-Osten pfeift ein kräftiger Wind. Und man sieht auch von hier aus den Mount Olymp nur wolkenverhangen.

Aus der Ferne sieht man den fast so hohen Mount Ossa schneebedeckt kurze Zeit fast wolkenlos.

Wir verschanzen uns gleich im Inneren und kochen heissen Tee. Während wir so den Wellen draussen zu schauen, beginnen zwei Einheimische in Badeklamotten ins Meer zu steigen und schwimmen mindestens 30min in Ufernähe. Das Wasser scheint also nicht so kalt zu sein, wie die Aussentemperatur. Wir werden es aber heute nicht ausprobieren.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Plaka Litochoro, GPS: 40.086966 , 22.567313, Platz für mehrere Fahrzeuge direkt am schönen Sandstrand, ungehindert Blick hoch auf den Olymp , keine Verbotsschilder, in der Nebensaison jedenfalls sehr empfehlenswert

 

 

 

 

 

Dienstag 08.04.2025

 

Der ganze Tag ist trübe und nieselig. Da bleiben wir gerade stehen und igeln uns ein. Bei unseren Recherchen nach dem Frühstück haben wir noch zwei Ziele auf dem Weg nach Thessaloniki gefunden, welche wir dann ab morgen anfahren werden. Laut Wettervorhersage will uns das Wetter in den nächsten 3-4 Tage mit Temperaturen über 16 Grad und 10h Sonne pro Tag überraschen. Mal sehen.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Plaka Litochoro, GPS: 40.086966 , 22.567313, Platz für mehrere Fahrzeuge direkt am schönen Sandstrand, ungehindert Blick hoch auf den Olymp , keine Verbotsschilder, in der Nebensaison jedenfalls sehr empfehlenswert

 

 

Mittwoch 09.04.2025

 

Die Vorhersage trifft ein. Schon beim Frühstück haben wir volle Sonne, kaum Wolken und auch der Olymp schält sich aus der Wolkendecke.

Wir fahren relativ gerade auf einem Nord-Westlichen Kurs vorbei an Katerini durch die bergigen Hügel bis hoch nach Vergina.

Zum Beginn der Strecke haben wir lange immer wieder tolle Ausblicke auf die nun freie Pracht des schneebedeckten Olympus-Massivs.

Kurz nach Katerini machen wir noch einen Stop in einem Supermarkt und tanken an einer öffentlichen Wasserstelle bei einer Kapelle unsere Wassertanks wieder randvoll.

Ansonsten geht die Strecke durch Dörfer und auf einer dringend sanierungsbedürftigen Route durchs griechische Hinterland. Auch hier wird überall massiv mit Obstanbau Landwirtschaft betrieben. Oben angekommen, bevor wir wieder nach Vergina runter fahren sehen wir von weitem unterhalb der schneebedeckten Berge die Stadt Veria, welche wir morgen evt. noch besuchen werden.

In Vergina machen den ersten Stop am ärchologischen Museum Aigai (früherer Name für Vergina). In Aigai wurde Phillip II, der Vater von Alexander dem Großen in einem Grabhügel mit mehreren Gräbern (Mutter und Ehefrauen) beerdigt.

Bevor wir aber die unterirdischen Gräber besichtigen wandeln wir durch das doch sehr große Museum mit den ganzen Fundstücken, welche seit 1891 bis heute an den unterschiedlichsten Stellen geborgen wurden. Neben dem Grabhügel gibt es natürlich auch noch weitere ärchologische Stätten, zb. den sogenannten Palace, welchen wir aber wegen dem langen Anmarsch uns sparen. Ein paar Säulen und Grundmauern. Einzig das große Mosaik wäre die Wanderung wert. Da es aber die letzten Tage geregnet hat und sogar Schnee angesagt war, ist nicht sicher ob es überhaupt besichtigt werden kann, sondern zum Schutz verpackt ist.

Das Museum stellt seine Exponante in einer Weise aus, welche wir so noch nirgends gesehen haben. Es sind riesige Schaukästen in welchen thematisch oder Fundort-spezifisch die Fundsachen gezeigt werden. Ist mal was anderes und hat auch seinen Reiz. Uns hat es gefallen. Sollte es auch denn der Eintritt kostet 20€/person, auch wenn man mit diesem Ticket die unterirdischen Gräber und das damit verbundene unterirdische Museum auch besichtigen kann.

Nach einem kleinen Mittagessen fahren wir ins Dorf hoch und parken für 2€ auf einem privaten Parkplatz ein. Von hier aus sind es nur ein paar hundert Meter bis zum Grabhügel und der schrägen Rampe wo es in den Hügel reingeht.

Hat was mystisches aber an mancher Stelle wäre etwas mehr Licht besser. Am Eingang sind ein paar Grabsteine ausgestellt. Die eigentlichen Gräber sind hinter großen Marmortoren bzw. Mauern versteckt. In einem Modell kann man den Aufbau sehen und sich vorstellen wie es hinter den Grabtüren aussieht. Auf Bilder kann man sehen wie die Grabbeigaben gefunden wurden und später aufbereitet in den Schaukästen zu besichtigen sind. Interessant sind die bunten Fresken, zwar verblasst aber noch gut sichtbar oberhalb der Grabtüren. Insgesamt hat es 5 Gräber welche von aussen ähnlich aussehen. Wenn wir als Laien das mal so sagen.

Es ist schon später Nachmittag, wir wollen noch eine Aussendusche bei inzwischen angenehmeren Temperaturen als die letzten Tage geniessen und natürlich auch noch etwas in der Sonne sitzen. Daher haben wir uns gegen den langen Fussmarsch zu den Säulen des ehemaligen Palace entschieden.

Wir fahren zum anderen Ende von Vergina und dort hoch bis zum Wald. Hier wurde eine Walderholung-Area angelegt, wo man, wenigstens in der Nebensaison ungestört für die Nacht einparken kann.

Umgeben vom Rauschen des Baches und den großen knorrigen Bäumen geniessen wir noch zwei Stunden die Nachmittagssonne.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen im Wald oberhalb von Vergina, GPS: 40.482408 , 22.307358, Walderholungsplatz unter großen Bäumen und an einem größeren Bach, aktuell in der Nebensaison sehr ruhig, zum Besuch der historischen Stätten von Vergina sehr empfehlenswert

 

 

 

 

 

Donnerstag 10.04.2025

 

Es war herrlich ruhig in der Nacht und wir starten in Richtung Veria. Vergina ist nur ein kleines Dorf, aber dafür mit der Attraktion des Grabhügels und des Museums. Veria ist die Stadt in 13km Entfernung und war früher touristisch ein Stop für alles Busse. Hier hat Paulus anno 37 und 56 n. Chr. zweimal auf einer Marmortreppe, davon sind heute noch 3 Stufen übrig, gepredigt. Für gläubige Christen sicher ein Stop wert. Die Stadtoberen haben in den vergangenen Jahren die Strassen in der Stadt verengt, so daß Reisebusse sich schwer tun in die Stadt zu fahren. Darum halten die dort nicht mehran, zum Leidwesen der einheimischen Händler und Bäcker. Wir wollten nach einen Einkauf beim Lidl eigentlich in die Stadt bummeln gehen, aber nachdem wir nochmal im Internet recherchiert haben, hat uns nichts wirklich angezogen. Es würde noch den Mr.Wurst geben, ein Grieche welcher aus Deutschland zurück nach Griechenland gezogen ist. Er hat im Hotelgewerbe gearbeitet und in Griechenland auf zig Bewerbungen keinen Job bekommen. Daher hat er kurzerhand eine Wurstbraterei eröffnet und bezieht die Würste aus Deutschland. Wir waren leider nicht hungrig genug um die 1,1km zu Mr. Wurst zu marschieren und sind daher einfach vom Lidl aus direkt nach Pella gefahren.

In Pella der größten Stadt im antiken Griechenland wurde Alexander der Große als Sohn von Phillipp dem II 356 vChr geboren. Pella war die große Hauptstadt der Antike, dementsprechend wurden unzählige Fundstücke ua. auch Münzen auf einem riesigen Areal ausgegraben.

Auch hier gibt es ein eindrucksvolles Museum in welchem die Fundstücke ansprechend ausgestellt sind. Der Eintritt kostet 10€/pers.

Hier ein paar Bilder aus dem Museum.

Zuerst bestaunen wir wie riesig das Reich war welches Alexander in den wenigen Jahrer erobert hat. Dann etwas zu seiner Geschichte und Entwicklung, bevor es zu den Fundstücken geht.

Am südwestlichen Ende von Pella befindet sich die Ausgrabungsstätte auf einem riesigen Areal. Bis auf die Grundmauern und ein paar Säulen, sind nur noch einige tolle Mosaike erhalten. Pella wurde durch ein mächtiges Erdbeben zerstört, was man wissentschaftlich herausgefunden hat. Marion will sich die noch anschauen und kann wieder kostenlos rein. Peter wartet im Moppel, da die Mosaike schon im Museum dargestellt waren.

Für heute reicht es mit Kultur. Wir fahren auf den nächsten 45 km direkt nach Thessaloniki und durch dieses weitestgehend direkt durch.

Auf der Ostseite der Stadt direkt am Meer gibt es einen großen, öffentlich zugänglichen Schotterplatz auf welchen man kostenlos und sicher stehen kann.

Wir parken ein und entscheiden kurzfristig, da es erst 17 Uhr ist, mit dem Bus ins Zentrum zu fahren. Leider bläst eine kräftige Brise, so daß wir trotz eigentlich warmen Wetter eine winddichte Jacke mitnehmen müssen.

Die nächste Bushaltestelle ist nur 400m entfernt und mit dem Bus ist man in 16 Haltestationen fast beim Weissen Turm.

Eigentlich wollten wir eine Busfahrkarte im Bus lösen, aber der Automat war defekt.

Wir sind vom Weissen Turm noch etwas die Uferpromenade entlanggelaufen und dann in ein Restaurant in die Sonne gesessen.

Leider ist diese nach 20min hinter einer großen Wolke verschwunden. Wir haben uns einfache griechische Speisen servieren lassen.

Als wir fertig waren begann es etwas zu tröpfeln und wir entschieden einfach wieder nach Hause zu fahren. Der Bus war so rammelvoll, daß wir es nicht geschafft haben am Automat eine Karte zu lösen. So sind wir heute schon das zweitemal als Schwarzfahrer unterwegs.

Morgen wird es sicher mal klappen.

Zu Hause gab es einen leckeren Ouzo als Nachspeise, da es in Griechenland leider nicht so ist wie in Deutschland, daß man beim Griechen zur Rechnung noch einen Runde kostenlosen Schnaps bekommt.

Morgen soll es wieder voll sonnig sein, so daß wir dann die restlichen Sehenswürdigkeiten von Thessaloniki bei warmen Wetter bestaunen können.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen auf Parkplatz Maria Kallas in Thessaloniki, GPS: 40.594469 , 22.948562, grosser Schotterplatz, relativ ruhig und sicher, in 30min mit dem Bus im Zentrum, sehr empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

Freitag 11.04.2025

 

Die ganze Nacht hat die Bude gewackelt. Der Wind kam immer aus einer anderen Richtung und daher hätte auch umparken keinen Sinn gemacht.

Nach dem Frühstück wurde der Wind gefühlt noch stärker und mächtige sandbeladene Windhosen fegten über den Platz. Mindestens drei bis viermal so hoch wie unser Wagen. Irgendwie hatten wir keine richtige Lust da rauszugehen.

Aber irgendwann haben wir die winddichten Jacken mit Kapuze angezogen und sind doch los marschiert.

Im Bus sagte der Automat mit gebrochen deutschem Text, daß man nur die Tickets aufladen, aber kein Neues bezahlen kann. Nach 3 Stationen steigen wir wieder aus und kaufen uns erstmal 4 Tickets an einem der kleinen überall verstreuten Tickethäuschen (wenn man ein besetztes findet). Man bezahlt 0,60€/Ticket und kann nach dem ersten Abstempeln im Bus 70min überall hinfahren und umsteigen.

Erstes Ziel ist der Philips Customer Support in Thessaloniki. Wir haben bei diesem noch in Ostrach über ebay ein neues original verpacktes Handstück unserer Zahnbürste gekauft und wollten da noch ein Zweites. Um die 10€ Porto zu sparen haben wir uns vorgenommen den Verkäufer in seinem Laden direkt zu besuchen. Er hat noch 2 Stück auf Lager um diese im Falle von Garantieleistung zu versenden. Scheinbar kommen solche Garantieleistungen für diese Modell fast nicht mehr vor und daher werden die Restbestände für kleines Geld verkauft. Normalerweise kosten die neu an die 100€ und darüber und hier haben wir das bei uns seit Jahren bewährte und beliebte Modell für 39€ bekommen. Da lohnt es sich 6 Stationen mit dem Bus weiter aus dem Zentrum zu fahren.

Obwohl es überall Buslinien gibt, überkreuzen sich diese fast nie und daher hat man je nach Zwischenziel doch die eine oder andere längere Wanderleistung zu erbringen.

Wir fahren wieder zurück ins Zentrum und besuchen nacheinander den Ottomanischen Markt (kleine Halle nur mit Nähutensilien und ein paar Klamotten, uninteressant), den Kapani-Markt (Fisch, Obst und Fleisch in überdachten Marktstrassen)

und anschliessend den Modiano-Markt (in einer großen Markthalle, leider viele Geschäfte geschlossen).

Obst und Fleisch wollten wir jetzt nicht den restlichen Tag im Rucksack rumtragen und brauchen auch eigentlich gerade für den gut gefüllten Kühlschrank nichts. Im Modiano-Markt finden wir in einer wunderschönen Gewürzhandlung eine indische Gewürzmischung welche wir für ein Butter-Chicken-Gericht brauchen.

Ausserhalb des Modiano-Marktes gibt es einen leckeren Gyros-Stand, bei welchem wir etwas zu Mittag essen.

Von hier aus geht es wieder zu Fuss in die 500m entfernte Hagia Sophia. Ist natürlich nicht mit der großen Moschee in Istanbul vergleichbar, aber als griechisch-orthodoxe Kirche doch sehr aufwändig innen gestaltet.

Weiter gehts es zum nächsten Ziel in 500m. Unterwegs tollen Mandolinen-Laden entdeckt und eine kleine versenkte Kirche.

Von weitem sehen wir schon den Galerius-Bogen und die darüber liegende Galerius Rotunde, als einer der ältesten Kirchen.

Die Rotunde kostet 10€ Eintritt, darum verzichtet Peter darauf und Marion geht alleine rein. Schöne Mosaike aber ansonsten eher nüchtern gehalten. Peter hat da nichts verpasst bzw. keine 10€ extra wert.

Vorletzte Ziele für heute ist die wohl schönste Kirche in Thessaloniki und zwar die Hagios Demetrios und das in der Nähe liegende römische Forum.

Bevor wir die Kirche mit ihren zum Teil wieder sichtbar gemachten Fresken besichtigen, wandern wir runter zum Forum, machen aber nur ein paar Bilder von oben, wo man sowieso den besten Blick drauf hat.

Die Kirche ist bekannt und ensprechend gut besucht. Voll mit Ikonen hinter Glas welche von den Gläubigen reihum abgeküsst werden. Auch wurden inzwischen unter dem Putz versteckte Fresken und Mosaike teilweise freigelegt.

Unter dem Altarraum befindet sich in der Krypta das historische Taufbecken und verschiedenen nicht mehr genutzte Mini-Kapellen.

So langsam sind unsere Batterien leer und die Beine lahm. Deshalb wir die Burg oben auf dem Berg von der Liste gestrichen, aber die Panoramaplatform bzw. den danebenliegenden Trigonenturm wollen wir als Abschluss noch besuchen.

Also rein in den Bus, das zweite Ticket gelöst und hoch den Berg. Die letzten Meter muss man wieder zu Fuss eine steile Treppe hoch selber überwinden. Da wir nun schon da sind geht von der Panoramaplatform doch noch hoch zum Trigonenturm um von dessen Zinnen den noch besseren Rundumblick über Thessaloniki zu geniessen. Der Eintritt kostet 5€.

Von hier aus gut sichtbar aber definitiv nicht mehr auf dem Programm ist die Holy Church of Saint Paul the Apostle.

Mit einem dritten Ticket und einmal umsteigen gelangen wir nach über 40min wieder beim Moppel am Parkplatz an.

Wir sind gut ausgepowert, aber das Wetter hat gut mitgespielt auch wenn sich der lästige Wind den ganzen Tag gehalten hat, auch wenn wer in den Häuserschluchten etwas ausgebremst wurde.

Wir geniessen bei einem Feierabendbier den tollen Sonnenuntergang über dem Meer.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen auf Parkplatz Maria Kallas in Thessaloniki, GPS: 40.594469 , 22.948562, grosser Schotterplatz, relativ ruhig und sicher, in 30min mit dem Bus im Zentrum, sehr empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

Samstag 12.04.2025

 

Nach dem gestrigen wieder sehr laufstarken Tag, lassen wir es ruhig angehen, da wir nicht viel auf dem Programm für heute haben. Wir velassen die Großstadt bei aufgewühltem Seegang, füllen an der Ausfallstrasse unseren Tank nochmal mit zusätzlichen 151l Diesel für nur 1,388€/l randvoll und bei einem naheliegenden Lidl holen wir noch 2-3 Sächelchen.

Weiter geht es auf der Route 16 gen Süden in Richtung des ersten Fingers der Halbinsel von Chalkiti südlich von Thessaloniki. Es gibt noch eine Parallelroute auf der #24 entlang der Küste und dann wieder etwas ins Zentrum des „Handrückens“ um im Bild zu bleiben. Wir bleiben auf der #16 und überqueren den Bergrücken im Zentrum.

Wie überall findet man unzählige Bienenstöcke.

Das Ziel ist Petralona, da es dort eine archäoligisch wertvolle Höhle incl. vielen Tropfsteinen gibt. Die Höhle wurde erst 1959 von einem Schäfer gefunden, welcher aus einem Loch so was wie Wasserrauschen gehört hat. Da die Gegend sehr trocken ist und immer Wassermangel herrscht ist so ein Geräusch meistens einen Fata Morgana, aber in diesem Fall wurde eine unterirdische Höhle entdeckt. Neben den ganzen Hallen gefüllt mit Tropfsteinen hat man Unmengen an urzeitlichen Knochen und Fossilien gefunden. Die Höhlen wurden von Bären, Hirschen, Panthern, Wölfen usw. bewohnt und auch mit ihren Überresten beschenkt.

Die Sensation ist aber der Fund eines der weltweit am vollständigsten erhaltenen Schädel eines Homo Heidelbergensis. Der Schädel ist ca. 2,5 Mio Jahre alt.

Die ganzen Fundstücke kann man zum Teil im Original, den Schädel nicht, in Museum neben der Höhle besichtigen.

Aber zuerst fahren wir mit der kleinen Bimmelbahn den einen Kilometer bis hoch zur Höhle (pro person 3€ hin und zurück). Der Eintritt in die Höhle kostet dann noch 8€/pers.

Der Weg durch die Höhle marschiert man mit der Gruppe ohne Führer oder einer Erläuterung, wie das sonst in solchen Höhlen ist. Ein Mitarbeiter passt nur auf, daß die Meute die richtige Richtung einschlägt, vorallem an sich kreuzenden Wegen. In 2019 wurde die ganze Höhle renoviert und umgebaut. Jetzt gibt es stabile Edelstahlstege und überall wo Beschädigungen an den Tropfsteinen waren wurde ausgebessert bzw. alle Algen welche durch den Einsatz von normalen Lampen gewachsen sind wurden aufwändig gereinigt. Heute wird alles mit LEDs beleuchtet, auch wenn es manchmal ein bisschen mehr sein dürfte. Unsere Gruppe war sehr schnell und lief uns davon, so daß wir nach der Hälfte allein waren und die Höhlen für uns hatten. Irgendwann sind wir dann wieder auf den Mitarbeiter getroffen und der fragte nur ob wir die Letzten wären. Hatten wir so auch noch nicht.

Nach dem wir aus der Höhle raus sind, geht es rüber zum Museum, wo die Fossilien und sonstigen Fundstücke zum Teil ausgestellt sind. An der Aussenwand ist ein Relief des bisher erkundeten Teils der Höhlenkammern und Durchgänge.

Auch die Nachbildung des gefundenen Schädels des Homo heidelbergensis, eingebettet in die dazugehörige Zeitachse kann man aus der Nähe anschauen.

Auf dem Parkplatz von der Höhle hätte man kostenlos stehen bleiben können, aber ist alles etwas schräg.

Als wir beim Moppel ankamen, hat ein anderes Dickschiff eingeparkt. Leider war das Interesse für einen Austausch sehr gering, vermutlich weil die Kleinkinder unruhig und quengelig waren. Dann halt nicht. Der Aufbau ist auf jeden Fall interessant und wird hydraulisch abends angehoben und bietet dann mehr Platz für zusätzliche Betten.

Wir entscheiden uns 28km weiter nach Süden an den Strand von Agios Mamas zur fahren und dort einzuparken.

Als wir ankamen tobt leider immer noch der angesagte Wind und dummerweise hat er auch noch die Richtung gedreht nachdem wir eingeparkt hatten, somit viel die Aussendusche trotz Sonne aus. Der Wind kühlt einen wenn man nass ist einfach zu schnell aus. Auch zogen ein paar dunkle Wolken durch, so daß auch die Sonne uns wieder verliess.

Werden morgen, ab da soll es die nächsten Tage windstill sein, hier stehenbleiben und einen Pausentag einlegen. Es sind nur noch 600-700km bis nach Istanbul, da gilt es noch entlang dieser Strecke die Highlights heraus zu finden, damit wir nicht aus Versehen daran vorbeifahren.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Agios Mamas, GPS: 40.237684 , 23.347047, langer Strand, breiter, flacher wenig bewachsener 10m breiter Streifen oberhalb des Sandstrand zum Stehen, auch für 12to kein Problem, sehr empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

Sontag 13.04.2025

 

Pausentag. Wie versprochen fast kein Wind und keine Wolken, nur Sonne.

Nach dem Frühstück machen wir uns gleich auf, um mit einer kleinen Wanderung zu dem inländisch liegenden Lagunensee durchs Gestrüpp zu kommen, um so nah wie möglich zu den Flamingo-Schwärmen zu kommen, welche wir gestern schon bei der Anfahrt gesehen haben.

Die Hälfte der Strecke können wir auf Feldwegen zurücklegen, welche durch das Gestrüpp angelegt sind. Marion entdeckt mit scharfem Blick, daß hier Orchideen blühen. Es sind hunderte Pflanzen der Art Äskulap-Ragwurz. Sie haben einen markante Zeichnung welche wie ein großes leicht nach oben verschobenes H aussehen bzw. wie ein Chromosom aussehen. Wir haben aber auch Exemplare gefunden wo nur zwei parallele Linien zu sehen waren. Das beginnt ja richtig gut.

Unser erster Vorstoss durchs Gestrüpp und so nah ans Wasser wie das sumpfige Gebiet zulässt sehen wir aus großer Entfernung ein Teilschwarm. Da muss schon der volle 400mm Zoom der Kamera für nahe Aufnahmen ausgefahren werden.

Im Hintergrund die Agios Mamas Eklisia. Sie hat am 2. September immer Namenstag und dann ist hier 6 Tage der größte Jahrmarkt in Nord-Griechenland. Daher auch die vielen Überdachungen rund um die Kirche. Für die ganzen Marktstände.

Als nächstes laufen uns nacheinander zwei griechische Landschildkröten über den Wegen. Die Tiere sind richtig schnell. Als wir später wieder zurück sind, sehen wir noch weitere zwei bei unserem Moppel in der Nähe am Strand rumrennen.

Der Großteil des Hauptschwarms befindet sich auf der anderen Lagunenseite. Aber auf unserer Seite gibt es in 500m Entfernung auch noch einen Teilschwarm mit 30-40 Tiere. Also zurück zum Weg und weiter vorne nochmal durchs stachlige Gestrüpp. Hier kommen wir sehr nah ans Wasser ran und schon mit dem blossen Auge kann man viele Details erkennen. Aber mit der Kamera natürlich noch besser.

Am schönsten sehen sie aus wenn sie fliegen, da dann das dunkelrosa Gefieder unter den Deckfedern zum Vorschein kommt. Die Start und Landemanöver sind auch nett anzusehen.

Hier mal ein Video einer Flugsequenz (wird nachgereicht).

Nach einer halben bis dreiviertel Stunde Beobachtung machen wir uns wieder auf den Rückweg. Wir entdecken jetzt mit geübtem Auge weitere unzählige blühende Orchideen, aber halt nur von dieser einen Art. Wenn man genau hinschaut sieht man, daß jedes H auf der Zeichnung anders aussieht.

Kurz bevor wir den dichtbewachsenen Lagunengürtel verlassen tritt Marion aus Versehen auf eine Schlange, welche gottseidank schnell im Unterholz verschwindet. Wir sehen beide nur noch die hintere hellgraue starkgemusterte Schwanz. Wir recherchieren und sind uns einig, daß es eine sehr giftige Horn-Otter war. Vermutlich ist es ihr noch zu kalt gewesen als wir beide Hans-Guck-in-die -Luft anmarschiert gekommen sind und sie war deshalb nicht schnell genug von ihrem Sonnenplatz auf dem Weg wegzukommen. Zu unserem Glück ist sie träge geflüchtet und hat nicht zugebissen. Das hätte ins Auge gehen können. Wir werden auf jeden Fall ab jetzt etwas vorsichtiger durchs Gestrüpp stapfen.

Zurück am Moppel, bereitet Marion das Hähnchenfleisch für das Butter-Chicken-Gericht vor, während Peter den Duschvorhang aufbaut, bzw. die Solarpanelen und die Fenster vom Staub und Dreck der letzten beiden stürmischen Tage reinigt.

Bevor wir in der herrlichen Nachmittagssonne die Aussendusche geniessen, geht Marion noch in den Salon Peter zum Frisör und anschliessend 20min im noch etwas sehr frischen Meer baden. Peter verzichtet nach einem ersten Test bis Knie-Tiefe.

Als wir gegen 16 Uhr mal wieder zur Lagune rüberschauen ist kein einziger Flamingo mehr zu sehen. Irgendwie haben wir es verpasst, daß sie davon geflogen sind. Jetzt sind wir gespannt, ob sie heute abend oder morgen nochmal kommen oder sie wirklich nur gestern und heute Pause gemacht haben, bevor es weiter zu einem uns unbekannten Ziel geht.

 

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Strand von Agios Mamas, GPS: 40.237684 , 23.347047, langer Strand, breiter, flacher wenig bewachsener 10m breiter Streifen oberhalb des Sandstrand zum Stehen, auch für 12to kein Problem, sehr empfehlenswert

 

 

 

 

 

Montag 14.04.2025

 

Leider hat der April es sich schon wieder anders überlegt und das sonnige Wetter von gestern ist Vergangenheit. Auch ist der ganze Morgen kein Flamingo mehr in der Lagune zu sehen. Welches Glück, daß gestern die drei Teilschwärme mit mehreren hundert Tiere noch bei Sonnenschein zu beobachten waren.

Trotz trüben Wetter wollen wir heute einen Fahrtag in Richtung Türkei einlegen.

Als erstes fahren wir vom Strand herunter in das nächste Städtchen Nea Potidea, wo sich auch der Kanal befindet, welcher eigentlich aus dem westlichen Finger Kassandra formal eine Insel macht. Den Kanal gab es schon in der Antike und wurde immer wieder ausgehoben, damit Schifffahrt möglich war.

In Deutschland ist gerade in der Presse ein großes Thema daß die Brücken so marode wären und man mit Milliarden die meisten Brücken renovieren müsste. Hier mal ein paar Bilder der Brücken in Griechenland und das ist eine Hauptverkehrstrecke welche da drüber geht und da wird sicher in den nächsten Jahren nichts renoviert, da vermutlich das auch niemand kontrolliert.

Die Finger von Chalkitidi einmal abzufahren schenken wir uns, da es keinen Spass macht bei diesem Wetter von einem Strand zum anderen zu fahren und nicht raussitzen bzw. baden gehen zu können.

Sonstige Highlights sind auf dem westlichen (Kassandra) und dem mittleren Finger (Sithonia) nicht zu finden. Auch die kleinen Dörfer mit ihren traditionellen Tavernen welche man hier im Hinterland der Strände findet, sind wegen Nebensaison oft geschlossen oder es macht keinen Spass bei diesem Wetter im Freien zu sitzen und das Panorama zu geniessen.

Auf dem östlichen Finger liegt der Mönchsstaat Athos mit seinen Klöstern. Auf dieses Gebiet darf keine Frau und auch als Mann sollte man 6 Monate vorab eine „Visum“ beantragen. Damit hat sich auch dieser Finger erledigt. Man kann noch einen „Kreuzfahrt“ um den Berg Athos machen und kann die Klöster vom Meer aus betrachten.

Wir fahren etwas mehr als 170km heute quer sozusagen über den Handrücken bis zum Parkplatz bei der Alistrati-Höhle. Unterwegs holt sich Peter noch einen Sack Orangen für frischen Saft zum Frühstück und wir sehen auch ein Monstrum von Bagger für den Minenbetrieb bei seiner Überführung. Ansonsten gibt es nicht viel von der Überlandreise zu berichten. Vorallem da bei dem trüben Wetter auch die Bilder nicht toll werden.

Unterwegs gehen wir eine Kleinigkeit (Pita Gyros) essen und kommen ca. 20km vor Ziel bei der Abfahrt von der Autobahn beim Marmorlöwen bzw. dem Marmorturm vorbei. Gehören in die Byzantinische Ära und gibt es hier in der Gegend reichlich. Entstehung so ca. 1200 AD.

Nach Ankunft geht es gleich rein, da die Temperaturen nicht Spass zum raussitzen machen.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen an der Alistrati-Höhle, GPS: 41.026301 , 24.007473, großer Parkplatz, schöne Aussicht, sehr ruhig, empfehlenswert

 

Hier wieder die Kartenübersicht der 2. und 3. Woche nach Restart März 2025 gen Osten mit den gewählten Stellplätzen:

2025_April_1

 

 

Teil 119: Griechenland 2025                                                                                                                            Teil 121: Griechenland 2025