AUF DEM WEG NACH OSTEN IN RICHTUNG SEIDENSTRASSE
Freitag 16.08.-Montag 19.08.2024
Urlaubsmodus..... Baden, lesen, relaxen, planen, Brot backen, Strom mit Generator laden, hunderte von Bildern sortieren und auf die HP hochladen, nachmittags Sa-Mo Gewitter und entsprechende Abkühlung.
Einheimische kommen fast keine mehr wegen des kühleren Wetters. Ziemlich ruhig also. Dafür parkt ein deutsches Paar in der Nähe ein und die Gespräche mit Ihnen bringen mal wieder etwas Abwechslung.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Fluss Lim, GPS: 42.766093 , 19.820975, sehr steile Abfahrt, ist aber mit normalen Autos machbar, toll zum Baden, nachts sehr ruhig und alleine, sehr empfehlenswert
Dienstag 20.08.2024
Heute fahren wir weiter, allerdings nur knapp 40km bis nach Gusinje in der Nähe des Prokletje Nationalparks. Morgens ist das Wetter noch recht durchwachsen; da wir für die kurze Strecke den ganzen Tag Zeit haben, lassen wir uns Zeit, sortieren weiter Bilder; sind immer noch 4 Wochen im Rückstand.
Auf der Fahrt nach Gusinje kaufen wir nachmittags in Plav im Supermarkt ein; schauen dann noch, ob es nicht doch einen schönen Stellplatz hier in Plav am See Plavsko Jezero gibt. Aber bis auf das Freibad sind alle Seegrundstücke in privater Hand. Die Campingplätze verlangen relativ viel Geld von den Touristen; für uns nicht interessant, wir brauchen aktuell nichts (kein Strom, Wasser, Waschmaschine...) und so nah am See ist das Mückenrisiko nicht unerheblich.
In Gusinje werden im P4N zwei Stellplätze angezeigt. Auf dem ersten, direkt an der Hauptstraße, ist momentan ein Zirkuszelt und Karussell aufgebaut. Der zweite befindet sich auf einem großen freien Gelände zwischen dem Fluss und einem Spiel- und Tennisplatz. Ein weiterer Platz liegt mehr in Richtung Nationalpark; da wir aber nicht wissen, wie die Straßen dorthin sind, bleiben wir lieber hier und fahren mit dem Quad ein paar Kilometer mehr. Unsere Bekanntschaft vom Fluss Lim, wo wir die letzten Tage verbrachten, werden wir morgen im NP treffen.
Wir hätten mit unserem Dicken bis zu einem Parkplatz an einem in den Felsen versteckten Wasserfall fahren können.
Zum Mittagessen gibt es Pizza, die wir in der Bäckerei mitgenommen haben. Nachmittags werden noch 1,7kg vollreife, süße Aprikosen zu Marmelade verarbeitet.
Übernachtungsplatz:
Freistehen auf Parkplatz Gusinje, GPS: 42.565955 , 19.830991, sehr großer Platz; haben seitlich näher bei den Tennisplätzen eingeparkt, von der Hauptstraße weit genug weg, relativ ruhig, empfehlenswert
Mittwoch 21.08.2024
Heute machen wir einen ersten Ausflug in den Nationalpark. Ziel ist es den See Ropojansko Jezero zu erreichen. Er liegt weit oben in den Bergen und direkt an der Grenze zu Montenegro.
Auf dem Weg dorthin kommen wir an dem Parkplatz vorbei, wo wir auch hätten einparken können. Das Fahrzeug unserer Bekannten steht dort, sie sind aber nicht zu Hause. Wir machen einen kurzen Stopp und schauen uns hier eine Klamm an, die ein kleiner Fluss in den Felsen gefressen hat. Man sieht nicht viel, tiefblaues Wasser im Lichtstrahl der Sonne und kräftiges Rauschen des Wassers.
Wir fahren zügig weiter. Am Kontrollpunkt des Nationalparks ist niemand da, sodass wir einfach weiterfahren. Wir haben ja unsere Jahrespässe und können uns jederzeit ausweisen.
Nach ca. 2km geht es bergauf und der Schotterweg wird wieder heftig. Gerade als wir um eine Kurve kommen sehen wir unsere Bekannten, die schon seit heute Morgen bis hier hoch gewandert sind. Ihr Ziel ist ebenfalls der See, da wir sie leider nicht mehr treffen, wissen wir nicht, ob sie es bis ganz nach oben geschafft haben.
Wir kämpfen uns auf jeden Fall mit Allrad hoch, zum Teil wieder auf sehr ausgewaschenen Pfaden.
Endlich kommen wir oben an und stehen oberhalb des ausgetrockneten Sees. Am See vorbei oder quer durch geht es in Richtung Montenegrinisch-Albanische Grenze. Eine große Schafherde zieht wie am Schnürchen aufgereiht faktisch auf dem grünen Grund des Sees, um dort ausgiebig zu weiden.
Wir stellen das Quad oben ab und machen uns auf den Weg, die ca. 1,5km oberhalb des Sees am Hang entlang bis über die Grenze zu wandern. Dort machen wir nur kurz Pause, treffen einen Australier, der die große Tour durch die Berge des Balkans absolviert und spazieren dann im Talgrund wieder zurück und hoch zum Quad.
Vom Grenzstein aus sind es nur noch 12,7km bis nach Theth, dem sehr bekannten Bergdorf in Albanien, wohin unzählige Touristen von der Küste aus hochfahren und dort wandern. Wenn wir mit dem Dicken nach Theth kommen wollen, müssen wir einen großen Bogen von fast 150km fahren.
Als wir mit dem Quad wieder zurückfahren, wird uns bewusst, wie weit der Weg bis ganz hoch zu wandern gewesen wäre.
Auf der Ausfahrt aus dem Nationalpark machen wir Halt an einem Quelltopf, dem sogenannten Blue Eye. Wer schon einmal den Blautopf in Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb besucht hat, weiß, was wir vorgefunden haben. Tiefblaues Wasser in einem großen tiefen Becken, so klar, jeden Stein und Fels sieht man bis tief runter. Der erste Impuls: Sofort reinhüpfen. Von anderen Besuchern, die soeben einen 'Badegang' hinter sich haben, erfahren wir, dass das Wasser nur ein paar Grad über Null (ca. 5°C) hat, und als wir mit der Hand testen, wissen wir, dass dies nicht übertrieben ist. Eisig kalt! Das ist uns dann doch zu heftig und wir verzichten gerne auf den Badeausflug.
Auf der Heimfahrt schauen wir nochmal beim Mobil der Bekannten vorbei, die allerdings noch nicht zurückgekehrt sind. Als kleinen Gruß stecken wir unsere Visitenkarte ins Schloss. Zwei Tage später melden sie sich per Email aus Albanien. Sie sind noch am selben Tag weiter und rüber gefahren. Von Theth raten sie uns ab; die Straße dort hoch ist für größere Fahrzeuge wohl relativ eng und der Ort selbst extrem touristisch und entsprechend voll.
In Gusinje noch kurz in die Bäckerei und zum Obststand und dann ab nach Hause.
Übernachtungsplatz:
Freistehen auf Parkplatz Gusinje, GPS: 42.565955 , 19.830991, sehr großer Platz; haben seitlich näher bei den Tennisplätzen eingeparkt, von der Hauptstraße weit genug weg, relativ ruhig, empfehlenswert
Donnerstag 22.08.2024
Ausflug Nummer 2 in den Nationalpark. Dazu müssen wir mit dem Quad 15km nach Norden und zurück nach Plav fahren. In der tollen Bäckerei im Ortskern holen wir uns etwas Proviant.
Vom Ortskern aus hat man einen guten Überblick über den See.
Raus aus Plav kommen wir relativ schnell am NP-Checkpoint vorbei, wo wir ausnahmsweise unseren Ausweis zeigen dürfen.
Die Straße führt lange durch Wald und Wiesen, hoch und immer höher geht's, vorbei an mehreren kleinen Weilern bis hinauf zur Kosovo-Grenze.
Von einem kleinen Plateau aus können wir bereits in ein Kosovo-Tal blicken. Wir fahren weiter, erklimmen den Berg in unendlich vielen Serpentinen. Der Weg wird ruppiger. Noch ca. 400m bis zur Grenze; ab hier gehen wir den Rest zu Fuß bis zum Bergsattel hoch. Oben angelangt sehen wir, dass auf der Kosovo Seite eine gut ausgebaute Schotter-Straße hoch führt. Auch hier treffen wir auf Wanderer, die den Alpinen Höhenwanderweg Peaks of the Balkan machen. Sie müssen von hier aus bis runter nach Plav, ins Ropojana Tal und bis hoch zum See Ropojansko Jezero, Grenze Montenegro-Albanien, wo wir gestern waren. Wahnsinnig viele Höhenmeter, alleine auf dieser Teilstrecke. Respekt!
Laut Navi können wir einen Rundkurs fahren. Theoretisch. Mit dem Quad werden wir schon irgendwie durchkommen. Solange wir Reifenspuren von Autos sehen, geht das sicher, obwohl die Einheimischen ihren Fahrzeugen hier wirklich allerhand zumuten. Wir wollen nicht wieder den gleichen Weg nach Hause fahren, sondern hier im hochalpinen Terrain der 'Straße' weiter folgen.
Unterwegs treffen wir eine Mutter mit zwei halbwüchsigen Töchtern beim Sammeln von Heidelbeeren. Wir fragen, ob sie die Beeren auch verkaufen und erstehen für 15€ knapp 1kg frisch gesammelte leckere Beeren.
Am Himmel zeigen sich inzwischen große schwarze Wolken; das Risiko in ein Gewitter oder Regenguss zu kommen ist groß. Noch 24km liegen vor uns. Aber die Tour hier oben ist herrlich einsam und toll.
Auf der zweiten Hälfte unseres Rundkurses, nach einigen Kilometern rauer felsiger und teilweise sehr matschigen Piste, kommen wir am Hridsko See vorbei. Zum See müsste man jedoch sehr steil absteigen und anschließend natürlich auch wieder hoch. Selbst wenn man baden könnte, wäre der Erfrischungseffekt nach der Rückkehr zum Quad wieder dahin. Und das Wetter ist in der letzten halben Stunde auch nicht besser geworden.
Hierher kommen viele Tagesausflügler; oft mit tiefer gelegten Fahrzeugen, nagelneue Audis oder BMW, oder anderen nicht offroad geeigneten. Scheint hier niemanden zu stören, die Heiligen Blechle so zu quälen, sind ja nicht gerade billig diese Autos.
Marion fährt den Großteil der Strecke runter ins Tal. In Plav versuchen wir noch in zwei Märkten Marmeladen-Gläser zu bekommen. Fehlanzeige. Und auch die beiden Car-Washs, um das Quad mal wieder zu baden, sind geschlossen.
Zurück am Mobil machen wir zur Abreise kurz den Innenraum fertig, alles sicher verstauen und abschließen. Wir wollen von Gusinje aus zu einem weiteren Stellplatz in der Nähe, um von dort aus die nächsten Touren zu machen. Der NP-Campingplatz ist nur 8km entfernt. Peter fährt mit dem Moppel voraus und Marion mit dem Quad hinterher. Das Panorama um die die Wiese ist gigantisch. Und eine Übernachtung kostet nur 3€ die Nacht.
Leider gibt es keinerlei Sanitäranlagen und so werden von all den vielen Besuchern, die in Zelten, Dachzelten oder im Auto übernachten, die angrenzenden Wälder massiv genutzt. Ärgerlich. Hier sollte dringend was getan werden!
Wenn das Wetter morgen passt dann starten wir von hier aus die nächste Quad-/Wandertour.
Übernachtungsplatz:
Freistehen auf NP Prokletije Campingplatz , GPS: 42.520168 , 19.786001, sehr großer Platz, gigantische Aussicht auf die Berge; wegen Fehlen jeglichen Services, bis auf eine Wasserstelle, nur für Autark-Reisende empfehlenswert
Freitag 23.08.2024
Nach zwei Tagen Quad-Ausflug werden wir heute mal einen Pausentag einlegen. Eindrücke verarbeiten. Wir sind ja nicht auf der Flucht oder haben Zeitdruck. Wir genießen heute einfach den Stellplatz mit toller Aussicht.
Tagsüber ist es etwas unruhig, da sämtliche Wanderer im NP hier vorbeikommen bzw. parken. Aber gegen Abend, wenn die Kuhherde mit ihrem Gebimmel durchgezogen ist, wird es friedlich und ruhig auf die Nacht.
Übernachtungsplatz:
Freistehen auf NP Prokletije Campingplatz , GPS: 42.520168 , 19.786001, sehr großer Platz, gigantische Aussicht auf die Berge; wegen Fehlen jeglichen Services, bis auf eine Wasserstelle, nur für Autark-Reisende empfehlenswert
Samstag 24.08.2024
Heute wollen wir mal wieder die Berge erklimmen. Die Wandertouren von hier unten hoch zu den tollen Aussichtspunkten erfordern einen Anmarsch von mehreren Kilometern und fast 600 Höhenmeter, die man sich mühsam auf steilem Weg durch den Wald nach oben erarbeiten muss, bevor man in die baumlose Höhe mit toller Aussicht kommt. Zu viel für uns.
Wir fahren mit dem Quad auf einer außerhalb des Nationalparks gelegenen Schotterpiste hoch bis auf 1735m Höhe und haben somit den größten Teil der Höhenmeter ohne große Anstrengung sondern mit Spaß gemacht. Diesen Anfahrtsweg nutzen die Anwohner, die hier oben Tiere halten bzw. wohnen.
Peter fährt soweit es möglich ist, muss dann aber 30m zurücksetzen, da der Weg nicht einfach weiterzufahren ist und zum Einparken nicht geeignet. Da rückwärts fahren nur mit den Spiegeln auf unebenem Gelände nicht einfach ist, stellt sich Peter hangseitig seitlich aufs Quad und lässt sich langsam nach unten rollen. Sieht komisch aus, funktioniert aber bestens. Jetzt kann das Quad mitten im Gelände eingeparkt werden.
Von hier aus marschieren wir die restlichen 150 Höhenmeter bis zum nächsten Sattel hoch
und werden mit einem gigantischen Blick auf die Berge ringsherum belohnt.
Marion will nicht höher hinaus, da man von hier aus schon sehen kann, wie die anderen Wanderer an vielen Stellen auf dem Weg nach oben am Kraxeln sind. Sie macht Pause und beobachtet, wie Peter sich langsam bis zum Gipfel auf 2004m hocharbeitet. Die Entscheidung ist richtig gewesen, da es einige Stellen gibt, wo gute Trittsicherheit und das Fehlen von Höhenangst erforderlich ist.
Von ganz oben aus ist die Rundumsicht noch etwas besser (linker roter Kreis Standort Quad, rechter Kreis Marions Position und unterhalb des roten Pfeils im Tal steht der Moppel im Kessel der Berge), aber die zusätzliche Anstrengung bzw. Überwindung der Höhenangst an einigen Passagen, hätte es nicht gerechtfertigt.
Peter steigt über einen Seitengrad vom Gipfel ab und Marion kommt auf einem Hangweg, den Schäfer mit ihrer Herde oder Wanderer nehmen, bis zu einem gemeinsamen Schnittpunkt entgegen.
Von hier aus folgen wir einer Schafherde mit Schäfer, bis wir einen einigermaßen problemlosen Abstieg über einen flacheren Hang bis zum Quad finden.
Jetzt nochmal Funtour mit dem Quad und nicht mühsames Absteigen bis zur Campwiese. Unterwegs schönen Weitblick bis nach Plav und dem See, vorbei an Wiesen voller Herbstzeitlosen.
Als wir wieder am Stellplatz ankommen und Peter das Quad verpackt, kommen wir mit den Nachbarn Iris und Carsten aus Bayern ins Gespräch. Die Beiden haben die Tour vom Tal aus gemacht und erzählen bzw. bestätigen wie anstrengend der Aufstieg war. Wir sitzen, bis es allen zu kalt wird, gemeinsam bei den Beiden draußen unter der Markise ihres Pössl-Vans. Sie reisen auch viel und so gibt es wieder reichlich zu erzählen.
Übernachtungsplatz:
Freistehen auf NP Prokletije Campingplatz , GPS: 42.520168 , 19.786001, sehr großer Platz, gigantische Aussicht auf die Berge; wegen Fehlen jeglichen Services, bis auf eine Wasserstelle, nur für Autark-Reisende empfehlenswert
ALBANIEN
Sonntag 25.08.2024
Heute geht es fast 3 Monate nach Reisestart rüber nach Albanien. Wir fahren nur 24km bis zum Hotel Alpini in der Ortschaft Lepushe.
Zuvor passieren wir den kleinen niedlichen Grenzübergang auf dem Weg nach Vermosh. Die Abwicklung dauert nicht lange, allerdings hängt eine niedrige Leitung über die Straße. Der Grenzer guckt etwas skeptisch; wir fahren sehr langsam und ganz auf die linke Seite und er beobachtet alles sehr achtsam. Kommen ohne Probleme durch.
Die Abfahrt zum Hotel hinunter zur Stellwiese ist sehr steil und Schotter. Laut P4N hatten in der Vergangenheit einige Fahrzeuge Schwierigkeiten, wieder rauf zu kommen; da machen wir uns keine Sorgen.
Auf der Wiese beim Schafstall haben wir Platz; etwas rangieren wegen der niedrig hängenden Stromleitungen. 15min nach uns kommen Iris und Carsten mit ihrem Pössl.
Rund um das Gelände überall Mirabellenbäume voll mit Früchten; wir haben gerade keine Lust, Marmelade daraus zu machen.
Es ist Sonntag und die beiden Brüder, die das Hotel, die Ferienhäuser und das Restaurant betreiben, haben alle Hände voll mit den Tagesgästen zu tun. Erst spät können wir unsere Wäsche waschen und auch eine Stromleitung wird gelegt. Diese funktioniert leider nicht; eine Wurfverkabelung: Zwei blanke Drähte, die lose über der blanken Oberleitung hängen und ein Stecker, der in einer umgebauten 3-Leiste in der Mitte endete. Jeder gelernte Elektriker hätte seine Freude daran und würde diese Verkabelung als Anschauungsmaterial nutzen, wie man ruck-zuck Stromschläge bekommen kann.
Wir borgen uns eine Kabeltrommel von einem Holländer vom kleinen Zeltplatz aus, die bereits in einer Steckdose steckt - hilft auch nicht. Eine Messung mit dem Voltmeter zeigt gerade mal 170V; damit kann unser Wechselrichter leider nichts anfangen. Dieser braucht mindestens 190V Eingangsspannung. Weitere Messungen im Haus bzw. im Restaurant zeigen auch dort keine andere Spannung an. Nach Rückfrage bzw. Recherche im Internet müssen wir damit rechnen, dass in Albanien der Strom irgendwo zwischen 110-220V liegen kann. - Somit leider kein Strom für unsere leeren Batterien.
Peter bringt dem Holländer ungenutzt die Kabeltrommel wieder zurück. Dieser erscheint eine Stunde später mit einem total verschmorten Stecker an seiner Kabeltrommel und ist wohl der Meinung, Peter sei daran Schuld. Beteuerungen, dass wir sie gar nicht nutzen konnten, helfen nicht. Carsten hat glücklicherweise noch einen Ersatzstecker dabei, wir leider nur einen unpassenden amerikanischen, und nachdem dieser umgebaut ist, ist die Welt wieder in Ordnung. Zwar haben wir in der Waschküche, dort wo die Kabeltrommel eingesteckt war, gesehen, dass die Steckdose bzw. Verkabelung dort auch wieder irgendeine Sonderlösung ist, dass der Stecker dann aber so heiß wird und schmilzt konnten wir nicht ahnen.
Irgendwann ist die Waschmaschine dann frei und wir können nacheinander je eine Maschine durchlaufen lassen. Unsere Wäsche wird vor dem Abend gerade noch so trocken, während Iris und Carsten ihre Wäsche auf dem überdachten Wäscheplatz hinter dem Restaurant über Nacht hängen lassen.
Abends auf der Restaurant-Terrasse essen wir zu viert ein Menü aus landestypischen Gerichten für pauschal 15€ pro Person. Es gibt Tomaten/Gurken-Salat, handgeschnitzte Pommes aus der Pfanne, selbst gemachter sehr intensiv riechender bzw. schmeckender Käse, eigene würzige Salami, geröstetes Maisbrot in Joghurtsoße mit geraspelten Karotten und eine große Portion gesottenes Hammelfleisch. Absolut lecker und wir alle werden problemlos satt. Wir bleiben noch bei einem weiteren Bier sitzen bis es uns zu kühl wird; hier oben in den Bergen wird es nächtens wieder recht frisch. Ein schöner Abend mit den Beiden und sehr anregende Gespräche.
Übernachtungsplatz:
Wiese Hotel Alpini, Lepushe, GPS: 42.534562 , 19.724047, 10€/Camper, 3€ für Waschmaschine, Wasser frei, Platz für 2-3 größere Fahrzeuge, sehr steile Schotter-Abfahrt, gigantische Aussicht auf die Berge, günstiges sehr leckeres Essen, empfehlenswert (bis auf den nicht für uns verwertbaren Strom)
Montag 26.08.2024
Nach dem Frühstück tanken wir noch Wasser und machen mit Iris und Carsten ein Abschiedsfoto. Danke euch Beiden für die schöne Zeit, die wir gemeinsam verbringen durften. Weiterhin gute Reise.
Als wir am Zusammenpacken sind, sehen wir, dass einer der Brüder 3 Schafe zur Wasserquelle neben dem Waschhaus schleift. Diese werden fürs heutige Abendessen im Restaurant frisch geschlachtet.
Iris und Carsten fahren voraus und testen die steile Auffahrt, notfalls müssen wir evtl. helfen und mit dem Moppel hochziehen. Alles klappt gut, sie kommen alleine hoch, denn wir treffen sie oben nicht mehr an.
Die nächsten 24km fahren wir durch einen wunderschönen riesigen Canyon, über 1000 Höhenmeter in unzähligen Serpentinen runter ins Tal.
Wir überqueren den Fluss Tamare, der durch einen wasserreichen Zufluss aus der benachbarten Schlucht gespeist wird. Hier führt auch eine Schotterpiste hoch ins Dorf Vukel und Nikc. Keine 500m weiter ist ein Parkplatz ausgewiesen; liegt hinter einer kleinen Felswand, geschützt zur Straße, auf der aber sowieso nur sehr wenig Verkehr herrscht.
Wir parken spontan ein, holen das Quad raus und machen einen Trip in das Hochtal bis nach Nikc.
Die Schotterpiste ist ziemlich rau und auch fürs Quad heftige Kost. Die ersten Kilometer fahren wir noch weit oberhalb des Flusses, bis wir irgendwann so nahe ran kommen, dass wir die Wassertemperatur testen können. Eiswasser! Baden wird auf später verschoben.
Unterwegs müssen wir dann noch 20min an einer Baustelle warten, Verbreiterung bzw. Ausbau der Straße; von oben prasseln viele Steine und Schutt nach unten, was dann mit dem Bagger wieder von der Straße geschoben werden muss. - In Albanien wird gerade irre viel Geld in die Infrastruktur gesteckt, damit die zahlenden Touristen auch bequem überall hin kommen.
Weit oben bzw. fast ganz hinten im Tal kommen wir auf eine mehrere km lange Ringstraße. Diese bringt uns bis ganz nach hinten in den riesigen Hochtalkessel und seinen umgebenden Bergen. Mega schön! Wir fühlen uns ein bisschen zurück nach Kanada versetzt.
Unterwegs sammelt Marion noch von den überall wuchernden Brombeerbüschen Früchte für ihr Frühstücksmüsli. Das Gros der Beeren ist ziemlich klein und die meistern vertrocknet, vermutlich einfach zu wenig Regen in den letzten Wochen.
Wir halten immer wieder an und sind fasziniert von den Ausblicken.
Bevor wir wieder den Rückweg ins Tal antreten, fahren wir nochmal ein Stückchen weit nach hinten, da wir dort eine tolle Badestelle gesehen haben. Wir freuen uns schon auf die Abkühlung. Brrrr, eiskalt das Wasser; mehrere kurze schnelle Aufenthalte mit viel Gepluster an einer tiefen Stelle.
Wieder an der Baustelle angelangt müssen wir dort über 1 Stunde ausharren, da der Bagger oberhalb der Straße immer noch Geröll herunterprasseln lässt. Erst gegen 17 Uhr wird mit einem Schaufelbagger die Straße wieder freigeräumt.
Als wir so am Warten sind, kommt ein Wanderpärchen mit ihren voll beladenen Rucksäcken dazu. Die Beiden sind auf dem Peaks of the Balkan-Wanderweg unterwegs und müssen bereits morgen Nachmittag drüben in Montenegro in der Hauptstadt sein, damit sie ihren Flieger in die Heimat bekommen. Da haben sie heute noch was vor sich: Zuerst runter bis an die Hauptstraße, von dort irgendwie bis zur nahen Grenze und dann noch nach Podgorica. Wir drücken die Daumen, dass es klappt – wir können sie leider nicht mitnehmen.
Inzwischen sind wir ziemlich hungrig und zurück am Moppel macht Marion gleich mal Nudeln mit Pesto und Salat und Peter fährt das Quad in die Garage.
Nach dem Essen sitzen wir bei lauer Luft bis lang in die Nacht draußen und schauen uns die Sterne an; etwas wolkig und Restlicht aus dem Nachbardorf Tamare, weshalb man die Milchstraße nur ansatzweise sieht.
Übernachtungsplatz:
Freistehen oberhalb 'Tamare Beach', Tamare, GPS: 42.453910 , 19.557203, P4N; der Strand ist über eine 2km Anfahrt durch das Dorf gut erreichbar; vom Stellplatz aus steile Kletterpartie; sehr ruhig und hinter Felsen verdeckt, empfehlenswert
MONTENEGRO
Dienstag 27.08.2024
Von Tamare aus fahren wir hunderte von Höhenmeter in Serpentinen hoch immer Richtung Süden. Tief unten im Tal, vor dem Aufstieg, geht es rechts ab direkt zur nur ein paar Kilometer entfernten Grenze rüber nach Montenegro und dort zur Hauptstadt Podgorica.
Nach jeder Serpentine hat man einen noch tolleren Ausblick ins Tal, durch das wir von Norden her gefahren sind. Ganz oben gibt es einen Aussichtspunkt, der allerdings so voll mit Autos und Motorräder ist, dass wir mit unserem Dicken keine Chance für einen Stopp haben.
Nach einigen Kilometern auf der Hochebene geht es dann auf der anderen Seite wieder ganz runter und wir erreichen die Tiefebene, in der der größte See des Balkans liegt, der Skadarsko Jezero. Der See, die Seitenarme bzw. Zuflüsse sind Nationalpark und bekannt für die dort ganzjährig nistende Vogelwelt. Man kann dort Bootstouren in den „Amazonas des Balkans“ machen.
Wir stoppen einige Kilometer vor Koplak, von wo aus wir Richtung Theth fahren wollen, und kaufen ein paar Sachen im Supermarkt ein. Nachdem wir in den letzten Tagen wenig gefahren sind und der Ölverlust an der Hinterachse sich in Grenzen gehalten hat, zeigt sich nach dem Einkauf nun doch eine größere Menge auf der Felge. Nicht schon wieder!! So können und wollen wir nicht weiterfahren. Also wird nach etwas Diskutieren in der immer schlimmer werdenden Hitze hier in der Tiefebene entschieden, dass wir ca. 320km zurück nach Bosnien zur Werkstatt von Zdravko fahren. Dorthin werden wir uns von zu Hause neue Wellendichtringe senden lassen. Wir schreiben Zdravko per WhatsApp und versuchen ihn anzurufen, aber er ist leider nicht erreichbar.
Trotzdem wollen wir schon mal ca. 100km nach Norden fahren. Wir queren in wenigen Kilometer die nächstgelegene Grenze nach Montenegro und fahren Richtung Podgorica, der Hauptstadt. Der Grenzübergang geht relativ flott und ist in 20-30min erledigt. Die Wartezeit ergibt sich aus der montenegrinischen Zollstation und der 'hoch motivierten' Grenzer. Aber in Mittelamerika hatten wir mehrere Stunden an den Grenzen verbracht und daher sind wir mit 30min sehr zufrieden.
Einmal quer durch die Hauptstadt, und da es schon gegen Mittag 3 Uhr ist und der kleine Hunger sich meldet, halten wir an einer Pizza to go-Bude an und lassen uns für 11 Euro zwei frische Pizzen machen inkl. 2 kalten Dosen Cola.
Die Temperaturen im Schatten liegen schon wieder über 32 Grad; wir schaffen jeder nur die Hälfte der Pizza, dann fahren wir weiter.
In der Nähe der Stadt Niksic befinden sich zwei Stauseen, die deutlich oberhalb der Tiefebene liegen und daher von den Temperaturen her etwas angenehmer sein sollten. Der Moppel muss sich halt nochmal hunderte von Höhenmeter hoch quälen bis wir bei den Seen ankommen. Der vorab ausgesuchte Stellplatz ist leider komplett überfüllt; irgendein Treffen und mehrere Film-Crews. Kein Problem, hier gibt es Plätze genug und so parken wir vor der Staumauer in einem Pappelwald ein.
Oben, von der Staumauer aus, blicken wir rüber zum vorher anvisierten Platz und sehen, dass der dortige Seezugang nicht einfach ist, dafür sieht man dort halt nicht nur die Staumauer, sondern hat einen Überblick über den See.
Nach dem Einparken legt sich Marion erst mal hin, da ihr die Hitze heute deutlich zugesetzt hat. Peter geht gleich eine Runde im 24 Grad warmen Wasser schwimmen.
Gegen Abend kommt ein kräftiger Wind auf, der die Hitze des Tages auch innerhalb unserer Behausung vertreibt.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Krupak Stausee, GPS: 42.789518 , 18.897804, P4N, direkt an den Stufen über die Staumauer, sehr guter Wasserzugang, sehr ruhig und sehr empfehlenswert
Mittwoch 28.08.2024
Die Nacht war angenehm kühl. Wir müssen heute mal Strom mit dem Generator erzeugen, da die Fahrt gestern nicht ausgereichte, nennenswerte Mengen in die Li-Batterien zu laden. Unser B2B-Lader macht pro Stunde nur 40A und das gibt eben gerade mal 5% Batteriefüllung. Mit dem Generator und der Sonne kommen wir auf gute 10% pro Stunde, allerdings eben mit teurem Benzin. Ist aber immer noch billiger als auf einen Campingplatz für 20Euro zu stehen.
Zdravko hat sich leider den ganzen Morgen noch nicht gemeldet und ist nicht erreichbar, so dass wir einen Plan B überlegen müssen und die Ersatzteile an eine Adresse in Montenegro senden lassen und dann dort eine Werkstatt suchen müssen.
Das wird alles Zeit kosten und daher gilt es auch Ziele bzw. Stellplätze für diese Zeit zu suchen, und wegen der aktuellen Hitze die nächsten 10 Tage mit über 32 Grad fällt die ganze Küstenregion weg, dort ist es teils noch heißer.
Vorerst haben wir aber ausreichend Proviant und Wasser, so dass wir hier am Stausee mal ein paar Tage stehen können.
Also Pausentag mit Schwimmen und spazieren auf dem Damm.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Krupak Stausee, GPS: 42.789518 , 18.897804, P4N, direkt an den Stufen über die Staumauer, sehr guter Wasserzugang, sehr ruhig und sehr empfehlenswert
Donnerstag 29.08.2024
nach dem Frühstück rumgelungert... keine Motivation, das Quad rauszuholen und Ausflug zum Ostrog-Kloster zu machen... Marion ist wegen leichtem Schwindel immer noch nicht auf der Höhe... legt sich mittags wieder hin... weiterer Pausentag mit Schwimmen und Sonnenuntergang auf dem Damm
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Krupak Stausee, GPS: 42.789518 , 18.897804, P4N, direkt an den Stufen über die Staumauer, sehr guter Wasserzugang, sehr ruhig und sehr empfehlenswert
Freitag 30.08.2024
Marion geht es wieder besser. Die Pausentage haben uns beiden gut getan. Deshalb sind wir heute wieder unternehmungslustig und packen das Quad aus. In ca. 30km Entfernung klebt das Ostrog-Höhlenkloster hoch oben an einer Felswand, was wir bei der Herfahrt von der Hauptstadt aus schon aus der Ferne gesehen hatten.
Zuerst geht es quer durch die zweitgrößte Stadt Montenegros Nikšić, da wir die neue Schnellstraße in Richtung Hauptstadt mit dem Quad nicht fahren wollen.
Kurz nach Nikšić an der Emperor's Bridge von 1894 vorbei bzw. drüber.
Von hier aus zieht sich die alte Straße hinter Nikšić über den Bergkamm mit vielen Serpentinen durchs Hinterland. Es ist fast kein Verkehr und die Wildnis wuchert rundherum. Auch die Aussichten in das große offene Tal Richtung Hauptstadt ist wunderschön.
Als wir immer höher kommen, sehen wir schon die Kohorten an Touristen, die sich von den diversen Parkplätzen aus auf steilem Weg zum Kloster hoch abmühen. Wir parken auf dem höchst zugänglichen Platz ein. Für ein Quad ist am Rande des Parkplatzes immer ein Plätzchen frei.
Wir steigen auch 30min, glücklicherweise durch schattigen Wald, von der Sonne geschützt, die steilen Treppen bis zum Kloster hoch. Wie befürchtet sammeln sich im Klosterhof die Massen und hoffen, wartend in langen Schlangen, auf Einlass in die geheiligten Räume. Das Ostrog-Kloster ist eines der wichtigsten Nationalheiligtümer in Montenegro für die Orthodox-Gläubigen. So sind wie in all diesen Kirchen und Klöstern Unmengen an Heiligenbildern zu finden, die einzeln berührt und davor gebetet werden muss.
Wir stellen uns in einer der beiden großen Schlangen an und hoffen trotz Überdachung, dass wir nicht zu lange stehen müssen. Leider bewegt sich nach 20min immer noch nichts. Wir werden nicht weitere hochgerechnet über zwei Stunden warten, um den Innenbereich besichtigen zu können. Wir Atheisten machen in der Schlange ein Plätzchen frei für Gläubige.
Nachhause fahren wir die gleiche Strecke, genießen die Fahrt und machen noch einen Großeinkauf in einem Mega-Supermarkt. Wir kommen mit drei großen Tüten und Unmengen an Bierdosen wieder raus und schaffen es wirklich, alles in der Quadbox unterzubringen. Mal wieder sind wir von unserem liebgewonnen Beiboot begeistert.
Den Rest des Tages wird gebadet und gechillt.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Krupak Stausee, GPS: 42.789518 , 18.897804, P4N, direkt an den Stufen über die Staumauer, sehr guter Wasserzugang, sehr ruhig und sehr empfehlenswert
Samstag 31.08.2024
Die Entscheidung ist gefallen: Alle Ersatzteile sind in Ostrach angekommen... Paket wird in die Hauptstadt Podgorica mit DHL versandt.... Paketmarke online inkl. Zollerklärung fertig gemacht.... Oli bringt es am Montag zur Post.... Mal sehen, ob es bis Ende nächster Woche ankommt... und ob der Zoll Probleme macht.
Da wir nun mindestens eine Woche 'vertrödeln' müssen, werden wir heute nochmal einen Pausentag einlegen, Homepage, Bilder sortieren usw.
Morgen geht’s zu einem nahegelegenen Campground, Strom tanken, Wäsche waschen, dieses Mal etwas aufwändiger inkl. Bettwäsche
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Krupak Stausee, GPS: 42.789518 , 18.897804, P4N, direkt an den Stufen über die Staumauer, sehr guter Wasserzugang, sehr ruhig und sehr empfehlenswert
Hier wieder die Kartenübersicht der 11. und 12 Woche nach Abreise Juni 2024 gen Osten mit den gewählten Stellplätzen:2024_Aug_2
Teil 104: Bosnien&Herzegowina / Montenegro 2024 Teil 106: Montenegro / Albanien 2024