Mo. 16.03.20

 

Diese 'Horror'nacht und die lästigen Blutsauger hinterlassen im wahrsten Sinne des Wortes ihre Spuren. Mit nur wenig Schlaf sind wir heute bei weitem nicht fit. Seit Alaska am Dalton-Hwy haben uns diese lästigen Blutsauger nicht mehr so zugesetzt. Wir müssen heute als erstes auf Schlupflöchersuche gehen, damit das heute Nacht nicht wieder passiert.

Nach dem gestrigen, besonders für die Füße anstrengenden Tag, ist heute sowieso ein Ruhetag geplant. Die Ruinenstadt Teotihuacan mit Sonnen- bzw. Mond- und weiteren Pyramiden werden in der Hitze eine weitere Herausforderung für unsere Kondition.

Wir bauen auf meiner Seite den Fensterrahmen aus und erneuern die mittlerweile kaputten, rechts und links der Fenster angeklebten Bürstchen, die verhindern sollen, dass Krabbelzeugs an den Moskitonetzen vorbei in den Innenraum gelangt.

Auf der gegenüber liegenden Seite des Parkplatzes machen sich, wie jeden Morgen in den nächsten Tagen, schon frühmorgens die mobilen Getränke- und Früchtehändler für den Abmarsch bereit.

Spätnachmittags, als wir eigentlich los wollen, um noch etwas im Pueblo Mágico zu bummeln, ziehen böse Gewitterwolken auf. Unsere Batterien sind wieder voll geladen und so kann ich gerade noch rechtzeitig die Stromleitung ins Trockene retten, bevor es losstürmt. Starkregen gemischt mit Hagel, heftiger Donner und Blitze. Dann bleiben wir halt zu Hause und verschieben den Bummel auf morgen.

 

Übernachtungsplatz:

Parkplatz im Zentrum von Teotihuacan , GPS: 19.685422, -98.870805, 50 Pesos/Nacht, sehr großer Platz im Zentrum, relativ ruhig außer am Wochenende, viele Mücken, 4 km bis zu den Pyramiden, sehr guter Telcel-Empfang, empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

 

Di. 17.03.20

 

Entweder hat die Mückenplage stark nachgelassen oder wir waren erfolgreich und haben die 'Schlupflöcher' erfolgreich gestopft. DIE haben uns einigermaßen schlafen lassen.

Obwohl wir uns heute die antike Azteken-Ruinenstadt Teotihuacán mit den drei Pyramiden vorgenommen haben, kommen wir nicht so richtig in die Puschen. Ich/P habe die letzten Tag schon etwas Probleme mit der Verdauung und auch Marion fühlt sich nicht so wohl. Vermutlich haben wir uns doch bei Fabian was eingefangen, obwohl wir aufgepasst haben.

Gegen Mittag sind wir dann bereit und wir rufen uns einen Uber-Fahrer, der uns für die üblichen 40 Pesos die ungefähr 4,5 km zum Pyramidengelände bringt.

Einer der vielen streunenden Hunde ist immer sofort da, wenn man sich aus dem Haus bewegt - es könnte ja 'was abfallen.

Es gibt 3 Eingangstore auf das riesige Gelände von Teotihuacán, das ab 200 v. Chr. erbaut von Azteken erbaut wurde. Zwischen 100 und 650 wurde die Stadt zu einer prachtvollen Metropole mit etwa 125.000 – 200.000 Einwohnern. Der Einflussbereich erstreckte sich bis ins heutige Honduras und El Salvador. Sie war zu ihrer Zeit die mit Abstand größte Stadt auf dem amerikanischen Kontinent und eine der größten der Welt. Seit 1987 ist sie UNESCO-Weltkulturerbe.

Wir entscheiden uns für Tor 3, denn von hier gelangen wir direkt zum Jaguarpalast und zur Pirámide de la Luna am oberen Ende der heute öffentlich zugänglichen Ruinenstadt. Wegen Renovierungsarbeiten ist es zur Zeit leider nicht möglich, auf allen drei Pyramiden bis zur Spitze aufzusteigen. Aber auch so hat man von ihr aus nach dem steilen Aufstieg einen tollen Weitblick auf die Ruinen und die sogenannte Calzada de los Muertos (Straße des Todes), die 40 m breit und über 2 km lang (geschätzt wird eine ursprüngliche Länge von 4 km) von der Pirámide de la Luna vorbeiführt an der Piràmide del Sol, der drittgrößten Pyramide der Welt, bis ans untere Ende der Ausgrabungsstätten mit dem großen Innenhof La Ciudadela und der dritten Pyramide, dem Templo de Quetzalcóatl (Tempel der gefiederten Schlange).

Aber jetzt erst mal der Reihe nach, zuerst zum Jaguar-Palast, wo wir schöne Reliefs und Wandmalereien bestaunen können.

Wir gehen weiter zur Pirámide de la Luna und genießen nach dem Aufstieg den Ausblick in Richtung Sonnenpyramide.

In den großen Innenhöfen sind, selbstverständlich, viele Souvenirhändler unterwegs, die sehr realistisch mit kleinen tönernen Tierfiguren Jaguar-, Vögel- und sonstige Tierlaute nachahmen, indem sie in die Gefäße blasen. Durch die Weite zwischen den Gebäuden hallt es zusätzlich und man könnte meinen man steht im Dschungel.

Unterwegs auf der Calzada de los Muertos bis zur Sonnenpyramide kommen wir an Detailausgrabungen bzw. Restaurationen vorbei wie dem Puma-Bild, das zusammen mit anderen im 'Puma-Komplex' 1963 entdeckt wurde.

Je näher wir der Sonnenpyramide kommen, desto imposanter wird sie und die Steilheit der Stufentreppe lässt uns erahnen, dass der Aufstieg bei dieser Hitze sehr anstrengend werden wird. Während ich noch ein 'Baño' aufsuche, beginnt Marion schon einmal, sich langsam in die Höhe vorzuarbeiten. Irgendwo in der Mitte treffen wir uns wieder und nehmen den Rest in Angriff. - Schade, dass wir die letzten 25 Stufen nicht auch noch hoch können, um wenigsten 1mal ganz oben gestanden zu haben.

Entgegen den Interpretationen der Funde aus dem 16. JH, der Tempel diene zur Anbetung des Sonnengottes, sagen die Interpretationen aus neuerer Zeit, dass es sich um den Tempel zur Ehrung der Wasser-Gottheit Tialoc handelt. Es gibt wohl eindeutige Indizien, die dies belegen, z.B. der Wassergraben um die Pyramide.

Auch hier verweilen wir etwas länger und wandern einmal rund herum auf dem Weg eine Ebene unterhalb der Pyramidenspitze, wo sich zu Zeiten der Azteken der Altar befand. Von hier oben haben wir in alle Richtungen einen super Blick und können uns analog der Zeichnung gut einen Überblick über die Anlage verschaffen, beginnend bei der Mondpyramide im Norden, über die Calzada de los Muertos bis hinunter zum südlichen Ende, zum Templo de Quetzalcóatl.

Der Abstieg ist trotz Steilheit problemlos und geht schnell. Weiter geht es Richtung Tor 1 auf der breiten Calzada bzw. an deren Rand entlang auf den Mauern. Natürlich gibt es hier viele weitere Gebäude, teilweise oder vollständig ausgegraben, mit vielen Erklärungstafeln versehen. Wer hier tiefer in die Geschichte eintauchen will, für den gibt es reichlich zu lesen und abzuwandern.

Der nördliche Bereich der Calzada de los Muertos und die beiden Pyramiden zählen zu den Hauptattraktionen der Ruinenstadt. Die meisten Touristen sehen sich nur diesen Teil an und wandern nicht weiter bis hinunter zu Tor 1.

Die Größe der ehemaligen Metropole mit bis zu 175.000 Einwohnern in ihrer Blütezeit lässt sich nur schwer erfassen, wenn man nicht bis ans andere Ende wandert. Als wir beim Templo de Quetzalcóatl ankommen, ist Marion so platt, dass sie dringend eine Pause braucht; sie will die 'la Ciudadela' und den Tempel nicht mehr besichtigen. Also marschiere ich alleine los und besteige auf der anderen Seite des riesigen Innenhofs die Aussichtsplattform.

Von hier aus habe ich die dritte Pyramide direkt vor der Linse, kann schöne Fotos machen von den großen tierähnlichen Steinfiguren, die in der Pyramidenseite eingelassen sind.

Zurück bei Marion ist dann auch bei mir die Luft raus – ist 'ne Affenhitze - und wir bestellen uns wieder einen Uber für die Rückfahrt ins Zentrum von Teotihuacan. Dort wollen wir dann endlich mal etwas essen, da es außer Frühstück und einem Müsliriegel zwischendurch noch nichts Nahrhaftes gegeben hat. Man(n) ist so quasi am Verhungern.

Zurück in der Stadt bummeln wir zunächst um den zentralen Platz auf der Suche nach etwas Leckerem, können uns aber für keinen der kleinen Stände begeistern. Marion meint auch, dass sie nicht so viel essen möchte. Und so, als wir an einer großen Bäckerei vorbeikommen, kaufen wir dort eine Tüte voll mit süßen Stückchen und Weckle/Brötchen sowie 3 Ecken kalte Pizza. So ausgerüstet machen wir uns auf den Heimweg, um die Pizza im Ofen warm zu machen und zu Hause dann auch gleich die geschundenen Füße auszustrecken.

Nach einer wohlverdienten Siesta wollen wir dann abends noch ins quirlige Städtchen. Daraus wird dann aber leider nix. Zum Einen hat Marion schon etwas Fieber und Schüttelfrost und zum Anderen zieht am Himmel wieder ein kräftiges Gewitter auf. Schnell noch eine Außendusche und das Verlängerungskabel von der Steckdose an der Lampe hinter uns zusammengerollt und weggeräumt und dann legt das Gewitter auch schon mit Starkregen und Hagel los. Nach zwei Stunden beruhigt sich das Unwetter, hinterlässt große Wasserpfützen auf dem leeren Parkplatz; es nieselt nur noch schwach. Die Abkühlung tut gut und lässt uns ein bisschen besser schlafen.

 

Übernachtungsplatz:

Parkplatz im Zentrum von Teotihuacan, GPS: 19.685422, -98.870805, 50 Pesos/Nacht, sehr großer Platz im Zentrum, relativ ruhig außer am Wochenende, viele Mücken, 4 km bis zu den Pyramiden, sehr guter Telcel-Empfang, empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

 

Mi. 18.03.20 - Do. 19.03.20

 

Die Hitze und die Anstrengung gestern waren wohl doch etwas zu viel: Marion liegt flach, Magendarminfekt. Sie hatte ja gestern Abend schon Schüttelfrost und Fieber und heute morgen ist sie komplett durch den Wind. Somit ist klar, dass wir heute nicht weiterfahren und wahrscheinlich auch die nächsten 1-2 Tage nicht. Es macht ja keinen Sinn, die nächsten Etappen in die Bergwelt des Staates San Luis Potosí zu fahren, wenn wir nicht beide voll auf der Höhe sind. Hier am Platz haben wir direkten Strom- und Wasserzugang und den Supermarkt um die Ecke. Und auch die Corona-Hysterie ist noch nicht angekommen.

So verbummle ich den Tag mit Videogucken und Marion mit viel Schlafen. Gegen Abend mache ich/P eine kleine Einkaufstour, genehmige mir noch einen Hamburguesa frisch vom Grill, und dann geht auch schon das allabendliche „Sommergewitter“ mit viel Blitzen und kräftigen Donnern los, dass die Bude wackelt. Die Umgebungstemperatur kühlt ab und beschert uns eine angenehme Luft für die Nacht.

 

Do. 19.03.20

 

Der Allgemeinzustand von Marion hat sich nur minimal verbessert, sodass schnell entschieden ist, dass wir weiterhin stehenbleiben und ausruhen.

Was für eine schöne Überraschung: Gegen 16:30 Uhr klingelt unser Handy und wir sind via WhatsApp-Videoanruf mit unserem Freund Drews verbunden, der zur Zeit in Australien herumreist. Bei ihm ist es morgens nach dem Frühstück und er hat Zeit und Lust, endlich mal wieder mit uns live zu sprechen. Wir freuen uns alle sehr, dass dies ohne Probleme und in guter Qualität möglich ist. Obwohl wir das Internet in den letzten 20 Jahren intensiv nutzen, sind wir in solchen Momenten immer wieder begeistert darüber, was alles möglich ist und wie einfach es ist, zwischen Freunden in Australien auf der anderen Seite der Erdkugel, und uns hier im mexikanischen Hinterland eine Liveschaltung per Knopfdruck zu schalten. Einfach genial!

 

Übernachtungsplatz:

Parkplatz im Zentrum von Teotihuacan, GPS: 19.685422, -98.870805, 50 Pesos/Nacht, sehr großer Platz im Zentrum, relativ ruhig außer am Wochenende, viele Mücken, 4 km bis zu den Pyramiden, sehr guter Telcel-Empfang, empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

 

Fr. 20.03.20

 

Marion ist noch nicht auf der Höhe, aber wir brauchen einen Tapetenwechsel. Auch wollen wir mal wieder in die Natur hinaus, weg vom Parkplatz hier in der Stadt. Wir gehen es langsam an, füllen noch in Seelenruhe, wegen des niedrigen Wasserdrucks auf dem Stadtleitungsnetz, unsere Wassertanks randvoll, und gehen dann am anderen Ende des Pueblo Mágicos im Supermarkt 'Borrega Aurora' unsere Vorräte auffüllen.

Die Fahrt nach Pachuca, einer größeren Kreisstadt, ist unspektakulär und nach 54 km erledigt. Dort steuern wir noch den großen Supermarkt Soriana an, um den Rest von der Einkaufsliste zu besorgen. Jetzt haben wir wieder alles an Bord und können uns für viele Tage autark in die Wildnis zurückziehen.

Pachuca liegt auf 2400 m. Wir müssen noch 600 Höhenmeter auf den nächsten 25km bewältigen, um bis zum Nationalpark el Chico zu kommen. Eigentlich wollten wir die Ostroute nehmen, um das Bergdorf Mineral de Monte zu besuchen (ist im Reiseführer als lohnenswert beschrieben), aber Marion spürt immer stärker, wie sie die Fahrt schlaucht und sie nicht die Kraft besitzt, ein Bergdorf zu besichtigen.

Also zuerst einmal auf kürzestem Weg in den Nationalpark, dort ein ruhiges Plätzchen suchen, ein paar Tage erholen und fit werden. Dann können wir immer noch einen kleinen Umweg fahren, um das Bergdorf zu erkunden.

Der Nationalpark ist ziemlich groß und es gibt mehrere unterschiedliche, ausgeschilderte Camping areas. Wir wählen eine Ecke, wo es durch eine kleine Tor-Einfahrt geht und dann 2 km Holperstrecke durch den Wald bis zu einer sehr großen Lichtung. Die Wiese fällt stark ab, aber es gibt genügend sonnige Plätzchen, wo wir fast eben einparken können. Es ist niemand hier, wir suchen uns den schönsten Platz aus. Schnell die Markise ausgefahren und für Marion den Campingstuhl bereitgestellt, so dass sie sich noch etwas in der Sonne von der Fahrt erholen kann.

Bevor die Sonne untergeht noch eine belebende Außendusche und danach ziehen wir uns ins Innere zurück. Es weht ein leichter Wind, der schnell abkühlt nachdem die Sonne hinter den Bäumen verschwunden ist, und schließlich ist es ja erst März und wir befinden uns auf fast 3000 Höhenmeter.

Wir sind total happy, einen solch tollen Platz gefunden zu haben. Kleines Manko: Leider kein Telcel-Empfang. Auf der anderen Seite gibt es im Moment sowieso nur ein Thema: Corona-Virus. Da ist es auch mal schön, wenn man ein paar Tage nichts von den Hiobsbotschaften aus aller Welt hört. Man macht sich nur unnötig verrückt und kann sowieso nichts daran ändern.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen im Parque Nacional el Chico, GPS: 20.182410, -98.729516, 2954m, sehr große Wiese im Wald, 50 +2x25 Pesos, unbedingt Billet verlangen, sehr sonnig, absolut ruhig, kein Telcel-Empfang, sehr empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

 

Sa. 21.03.20 - Mo. 23.03.20

 

Lesen, Videos schauen, in der Sonne sitzen, relaxen, Drohne fliegen und die Nachwirkungen des Infekts auskurieren .... Ich/P mache noch einen kleinen Rundgang in den benachbarten Wald um zu erkunden, ob die Wanderwege auf einen naheliegenden Aussichtspunkt führen. Bin 'auf die Schnelle' nicht fündig geworden. Aber immerhin habe ich in der einen oder anderen Lichtung schon die Morgensonne gesehen, während in unserer noch der Nebel hängt.

 

 

So. 22.03.20

 

Um nicht ganz einzurosten beschließen wir, eine kleine Wanderung zu machen. Am unteren Ende der Wiese geht ein Weg im Wald steil bergauf und hoch zu den beiden Felsnasen, die man aus dem Wald ragen sieht bzw. die ich mit der Drohne angeflogen bin. Mal sehen, wie weit hoch wir es schaffen, um eine möglichst schöne Rundumsicht zu bekommen. Wir stehen auf 2950 m und man merkt halt schon, dass die Luft etwas dünner ist. Dementsprechend gemütlich gehen wir die Wanderung an. So kommen auch die schönen Blüten und Pflanzen unterwegs nicht zu kurz.

Nach über einer Stunde kommen wir oben aus der Waldzone. Von hier aus ist es nur noch ein kleines Stück bis ganz hoch.

Der höchste Punkt, den wir erreichen, liegt dann bei 3050 m. 100 Höhenmeter hört sich nach wenig an, aber mit unserer angeschlagenen Kondition und der dünnen Luft hatten wir so unsere Zweifel, dass wir das heute schaffen. Umso mehr sind wir happy, es geschafft zu haben und genießen längere Zeit den Blick rundherum: Sowohl nach Norden zu den alleinstehenden Felsnadeln, als auch runter zum kleinen Stausee El Cedral beim Dorf La Estanzuela.

Hier oben haben wir auch wieder Internetzugang und können nach dem Check aller Info-Kanäle sowohl an einem Familienvideochat teilnehmen, als auch via WhatsApp diversen Freunden eine Live-Meldung senden. Nach dem Abstieg sind wir nach 2,5 h Wanderung erschöpft und sitzen nach einem Nudeln-mit-Pesto-Mittagessen die nächsten Stunden draußen in der Sonne und beobachten am benachbarten Strauch mit kleinen roten Blüten wie zwei Kolibriarten hektisch von Blüte zu Blüte flattern. Sie sind so schnell unterwegs, dass es mit unserer Ausstattung leider unmöglich ist, Bilder von ihnen zu machen. Wir haben auch gleich unseren Kolibri-Feeder mit spezieller Zuckerlösung aufgefüllt und am Strauch aufgehängt, aber sie mochten ihn nicht und sind kein einziges Mal hingeflogen.

 

 

Mo. 23.03.20

 

Gegen Mittag parkt ein Auto auf der anderen Seite der Wiese ein und als ich mal wieder nach den Kolibris sehe, werde ich mit einem eindeutig deutschen 'Hallo' begrüßt. Es sind Kathrin und Tobi aus Karlsruhe, die eigentlich für 3 Monate mit dem Rucksack unterwegs sind, aber wegen Corona früher abbrechen und hoffen, am Donnerstag ab Mexiko-Stadt einen Heimflug zu bekommen. Sie berichten, dass sie aus dem Süden aus Oaxaca kommen und vor der extremen Hitze nach Norden geflüchtet sind. Wir sitzen draußen nach einer kurzen „Hausführung“ zusammen und quatschen fast zwei Stunden übers Reisen und was man so alles erleben kann. Wir müssen natürlich einiges zum Fahrzeug und unseren Erlebnissen der letzten 2 Jahre berichten und wie unsere weiteren Pläne sind. Als es dann gegen Spätnachmittag wird brechen die Beiden auf, da Sie für die Nacht noch eine Unterkunft brauchen. Vielleicht sieht man sich Morgen evtl. nochmal.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen im Parque Nacional el Chico, GPS: 20.182410, -98.729516, 2954m, sehr große Wiese im Wald, 50 +2x25 Pesos, unbedingt Billet verlangen, sehr sonnig, absolut ruhig, kein Telcel-Empfang, sehr empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

 

Di. 24.03.20

 

Gegen 10:30 Uhr sind wir abfahrbereit. Kathrin und Tobi, die wir gestern kennenlernten, sind nicht zurückgekommen und so machen wir uns auf in das 15 km entfernt liegende Pueblo Mágico 'Mineral del Chico'. Entgegen unseren Erwartungen, in das Bergdorf hoch fahren zu müssen, geht es in engen Serpentinen steil hinunter. Mit aktuell 2950 m liegen wir im Moment wohl deutlich höher als das Dorf. Die ganze Strecke geht durch geschlossenen Wald. Die Bäume sind voll mit großen Tillandsien. Blühende Orchideen können wir leider keine entdecken. Wenn wir wieder zurückfahren, werden wir nochmals genauer danach Ausschau halten.

Im Dorf halten wir zuerst an einer Bushaltestelle und nutzen das gute Netz, um unsere Mails, WhatsApp-Meldungen und die Nachrichten abzurufen. Auch wenn wir mindestens noch zwei Monate in Mexiko bleiben werden, interessieren wir uns doch für die täglichen Nachrichten aus aller Welt – besonders aber für die aktuelle COVID 19-Situation. Lock down?

Zuerst wollen wir von hier aus in den historischen Kern des Dorfes spazieren, allerdings können wir nicht richtig einschätzen, wie weitläufig das Dorf am Berg ist. Da wir hier auch weg müssen, fahren wir einfach mal ein Stück ins Dorf hinein. Mal sehen, wie weit wir kommen. Im Großen und Ganzen kommen wir problemlos durch, manche Ecken sind 'a weng phäb'/ein bisschen knapp. Wir sind ganz froh, dass wir nicht marschiert sind, es zieht sich ziemlich. Außerdem müssen wir leider feststellen, dass die meisten Geschäfte und Restaurants geschlossen haben. Der Dorfkern wirkt, auch weil es ein relativ neues Pueblo Mágico ist, ausgestorben und steril auf uns, ohne besonderes Flair. Parkplätze in den steilen Straßen für unsere Größe gibt es auch kaum.

Wir haben ja noch Zeit heute, überlegen kurz und verlassen dann das Dörfchen wieder, durchqueren den Nationalpark zur Ostseite hin und besuchen dort das etwas ältere Pueblo Mágico Mineral del Monte, ein Bergwerkdorf, wo vor langer Zeit Silber abgebaut wurde.

Heute lebt das Städtchen hauptsächlich von Touristen, wenn nicht gerade der COVID-19 Virus grassiert und Auswirkungen auf die Geschäftswelt hat. Auch hier sind viele Läden geschlossen, nirgends sind mobile 'Taco'-Stände zu sehen. Nur wenige Menschen sind unterwegs. Wir schauen bei unserem Rundgang in die Markthalle, kaufen eine vollreife Ananas und schlendern durch die Gassen rüber zur Kirche.

Zwischendurch genehmigen wir uns in der ältesten und weithin bekannten 'Pastería' des Dorfes El Billar (seit 1940) gefüllte Blätterteigtaschen. Sehr, sehr lecker. Die mit Kartoffeln und Fleisch sind extrem scharf gewürzt (die muss Marion essen); die mit Huhn und Crema gefüllten sind genau richtig für mich/P – Schmmatz!

Die Kirche wird gerade geschlossen, als wir dort ankommen, aber wir dürfen noch kurz rein und ein paar Bilder knipsen.

Wir beratschlagen kurz, ob wir uns noch irgendwo gemütlich hinsetzen und eine frische Limonade trinken sollen und danach, weil es schon auf 15 Uhr zugeht, wieder zurück in den NP fahren zum Übernachten. Oder fahren wir gleich weiter zu unserem nächsten Ziel auf dem Weg nach San Miguel de Allende?

Eigentlich waren wir lange genug im Wald, also geht’s weiter, Richtung Norden. Als wir wieder durch Pachuca kommen, erfahren wir von einem Mitglied der Panamericana-WhatsApp-Gruppe, dass die Wasserfälle in dem Gebiet von La Huasteca Potosina seit zwei Tagen komplett geschlossen sind. Sch....eibenkleister. Da wollten wir doch so gerne hin. Dann macht es natürlich auch keinen Sinn, in diese Richtung zu fahren. Jetzt müssen wir erst mal rechts 'ranfahren und kurz 'hirnen', unsere Pläne für die nächsten zwei Wochen überdenken.

Wir kommen zum Entschluss, vorerst weiter Richtung San Miguel de Allende zu fahren, auch wenn wir den Abstecher nach Osten nicht machen. Wir haben ja genügend Zeit und werden dann in ein paar Tagen neu entscheiden.

Die weitere Fahrt geht ca. 90 km durchs mexikanische Hinterland. Die letzten 7 km zum Teil auf Gravelroad bis zum Grand Canyon Eco Alberto. Das Naherholungsgebiet mit Campground am Grund des Canyons direkt am Fluss ist heute unser Ziel und wir sind gespannt, ob hier auch schon geschlossen ist. Als wir ankommen sind die Tore geöffnet, die Toiletten geöffnet und beleuchtet und auch die nebenan liegenden Außenduschen funktionieren. Die riesige Wiese direkt am Fluss ist komplett leer. Wir parken direkt am Wasser ein. Das Büro bzw. die Anmeldung ist geschlossen. Mal sehen, ob heute oder morgen noch jemand bei uns vorbeischaut.

Wir sehen noch zwei Arbeiter, die nach getaner Arbeit von dannen ziehen und ab dann sind wir alleine mit einer Herde freilaufender Ziegen.

Bei untergehender Sonne pfeift der Wind extrem durch den schmalen Canyon. Aber wir sind ja inzwischen auf 1700 m runter und empfinden den Wind als angenehm warmen Fön. Wir freuen uns, heute Nacht mal wieder alle Fenster geöffnet lassen zu können.

Schön hier. Wir sitzen noch lange draußen und genießen das warme Wetter und das Gurgeln des Flusses.

 

Übernachtungsplatz:

Camping Grand Canyon Eco Alberto, GPS: 20.432011, -99.231430, riesiger Platz, 60 Pesos, Strom, Außenduschen, Platz direkt am Fluss, schwacher Telcel-Empfang, empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

 

Mi. 25.03.20

 

Nach dem späten Frühstück kommt ein Bediensteter mit seinem Jeep vorbei und erklärt uns, dass wir pro Tag 60 Pesos (bei aktuellem Kurs 2,30 €) bezahlen müssen. Wir geben ihm mal für zwei Tage 120 Pesos und bitten darum, dass er uns ein Ticket bringt, das wir ggfs. seinen Kollegen vorzeigen können. Wir haben mit 140 Pesos gerechnet und freuen uns über den günstigeren Preis. Sind mal gespannt, ob noch was nachkommt.

Es ist so toll und ruhig hier, dass wir beschließen, unseren Aufenthalt auszudehnen, bis wir keine Lust mehr haben oder die Lebensmittel ausgehen.

Den Rest des Vormittags telefoniere ich noch mit meiner Schwester und hinterher noch kurz mit meinen Eltern. Leider reicht das Netz nur für WhatsApp und 'etwas' Internet, aber so richtig surfen is nicht. Für uns ist das OK, Hauptsache wir bleiben auf dem Laufenden und haben Kontakt nach Hause.

Den Nachmittag lassen wir so vor uns hinplätschern. Schreiben, Backen, Reparaturen und die eine oder andere Außendusche zur Abkühlung, da es wieder gute 30°C hat.

Am Spätnachmittag kommt noch eine mexikanische Familie mit zwei kleinen Kindern auf die Wiese. Das sind dann auch schon alle Besucher heute. Absolut genial der Platz und ganz für uns alleine.

Zwischendurch mache ich/P eine kleine Wanderung über die Brücke auf die andere Flussseite. Bei der Hitze, und das, obwohl das Tal schon im Nachmittagsschatten liegt, habe ich allerdings wenig Lust, durch die wild wuchernden mit Tillandsien bewachsenen Kakteen am Berg höher zu steigen, und die Blüten- bzw. Pflanzenausbeute hält sich auch in Grenzen.

 

Übernachtungsplatz:

Camping Grand Canyon Eco Alberto, GPS: 20.432011, -99.231430, riesiger Platz, 60 Pesos, Strom, Außenduschen, Platz direkt am Fluss, schwacher Telcel-Empfang, empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

 

Do. 26.03.20 - So. 29.03.20

 

Die Tage gleiten so dahin, wie das Wasser im Fluss vor unserer Haustüre. Es ist heiß, wir sind faul und haben wenig Lust auf wandern, schreiben, korrigieren usw. ....

Nachmittags kommt immer heftiger Wind auf; liegt vermutlich am engen Canyon und der Hitze, dass es pfeift wie im Windkanal.

Plötzlich fliegt das Fenster auf meiner Seite einfach weg. Der starke Wind hat das Fenster so weit nach oben angehoben, dass die Aufsteller aus der Führung sind und einer der Stäbe sogar vorne am Drehelement abgebrochen ist. So ein Mist .... Die Bruchstelle ist, dank der billigen Seitz-Fenster, aus Thermoplast, so dass wir mit dem Feuerzeug beide Flächen gleichzeitig heiß und sehr weich machen und dann mit leichtem Druck wieder verbinden bzw. verschmelzen können.

Die Führungsleiste oben am Fenster ist etwas verbogen, aber das Fenster geht wieder zu.

Wenn es nachmittags so pfeift, müssen wir nun doch vorsichtiger sein, nicht dass noch mehr kaputt geht.

 

Übernachtungsplatz:

Camping Grand Canyon Eco Alberto, GPS: 20.432011, -99.231430, riesiger Platz, 60 Pesos, Strom, Außenduschen, Platz direkt am Fluss, schwacher Telcel-Empfang, empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

 

Mo. 30.03.20

 

Die vergangenen Tage waren sehr entspannend, haben uns gut getan. Eigentlich hätten wir noch Wasser und Lebensmittel für ein paar Tage, aber wegen des starken Windes nachmittags ist der eigentlich herrliche Platz tagsüber nur sehr eingeschränkt nutzbar. Deshalb werden wir heute weiterfahren und uns Richtung Norden bewegen. Das nächste Ziel heißt Santiago de Querétaro in 160 km Entfernung, im gleichnamigen Bundesstaat Querétaro. Eine Stadt mit mehr als 850.000 Einwohnern, einer schönen Altstadt, die wir uns ansehen wollen, und großen Supermärkten zum Aufstocken unserer Vorräte.

Die Fahrt an sich ist eher uninteressant, da es durchs trockene mexikanische Hinterland geht. Toll sind im Moment die Kakteen, die zum Teil Baumgröße haben und voll mit gelben oder roten Blüten sind. Aber leider findet sich nirgends eine Haltemöglichkeit, um ein paar Bilder zu machen. Im Verkehrsfluss aus dem Fenster bleibt am Ende nichts Verwertbares übrig.

Gleich am Eingang der Stadt ein Heldendenkmal: Conín (1480-1571). Er war ein gebürtiger Mexikaner der Otomí, der den Spaniern im 16. Jahrhundert half, Gebiete im zentralen Teil Mexikos zu erobern. - Warum IHM ein Heldendenkmal gesetzt wurde, ist uns schleierhaft.

Interessant anzusehen ist die große Kirche im Betonrohbau. Sieht man auch nicht alle Tage.

Querétaro ist eine recht große Stadt, die unaufhaltsam wächst, da hier die Flugzeugbauindustrie Mexikos angesiedelt ist und somit für Lohn und Brot sorgt.

Bevor wir am Soriana im Norden einparken, fahren wir noch schnell bei einer Wäscherei in der Nähe vorbei (wir müssen 2mal ums Karree fahren, weil überall Höhenbeschränkungen aufgebaut sind) und geben knapp 11 kg Wäsche ab. Wird uns 220 Pesos (8,50 €) kosten, bekommen die Wäsche aber fertig und zusammengelegt in einem Packen wieder zurück.

Auf dem Parkplatz springen ein paar 'Hausmeisterjungs' herum, die wir sogleich fragen, wo wir evtl. Wasser tanken können. Sie zeigen uns wo. Super. Also nochmal kurz umparken, damit wir näher am Wasserhahn sind und schon füllen sich unsere Tanks mit gutem Stadtwasser mit tatkräftiger Unterstützung der 'Hausmeister'.

Nach dieser Aktion können wir in Ruhe einkaufen. Zuerst rüber zu Costco und danach zu Soriana. Costco ist für uns nur eingeschränkt nutzbar, da die meisten Packungen zu groß für uns sind – Platzmangel.

In der Heimat ist ja gerade das große Thema Toilettenpapier und die schon besorgniserregende Verknappung (unglaublich!). Daher passt es gerade ins Bild als wir nach dem Einkauf die mexikanisch-amerikanische „Normalportion“ Toilettenpapier (jeder bekommt nur 1 Paket) versuchen, unter dem Bett zu verstauen. Das reicht wieder lange.

Trotz der Riesenportionen gehen wir immer gerne hin, weil man dort einige Artikel kaufen kann, die im mexikanischen Supermarkt nicht erhältlich sind.

Als wir dann alle Einkäufe komplett verstaut haben ist es schon abends und wir überlegen mit dem Uber in die Innenstadt zu fahren. Marion ist geschafft und hat keine Lust mehr, deshalb bleiben wir zu Hause und genießen frisches Baguette und Parmaschinken. Um die Beine doch noch etwas zu vertreten, bummeln wir durch die Plaza-Mall, allerdings haben die Geschäfte alle schon geschlossen. Zum Ende der Runde landen wir nochmal im Soriana und gönnen uns als Abschluss ein Magnum-Mandel-Eis auf dem Rückweg zum Auto.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen Soriana Parkplatz, Querétaro, GPS: 20.614995, -100.392462, viel Platz, ab 23 Uhr ruhig und die Lichter aus, Security läuft Streife, sehr guter Telcel-Empfang, empfehlenswert

 

 

 

 

 

 

 

Di. 31.03.20

 

Die Nacht war relativ ruhig, da gegen 24 Uhr die Lichter auf dem Platz gelöscht wurden und nur noch die Sicherheitsleute ihre Runden machten. Weil es trotz 1830 m Höhe in der Stadt sehr warm war, gingen wir auch nicht sehr früh ins Bett. Die Supermärkte machen erst gegen 10 Uhr auf, so dass man morgens in Ruhe ausschlafen kann, bevor dann der Ansturm kommt.

So gegen 10:30 Uhr holen wir unsere Wäsche aus der Wäscherei ab und fahren Richtung Mirador. Von diesem Aussichtspunkt hat man einen schönen Blick auf das Wahrzeichen von Querétaro, das große Viadukt. Schon auf dem Hinweg fahren wir ein Stück daran entlang.

Von hier aus wollen wir mal schauen, ob wir uns bis in den historischen Stadtkern vorarbeiten können. Die Straßen werden immer enger und nur noch Einbahnstraßen. Gerade als ich mit ein paar Zentimetern Luft rechts und links durch eine Engstelle manövriert bin, winkt hektisch ein Uniformierter. Ich halte kurz bei ihm an und er versucht, da ich ja kein Spanisch verstehe, mir mit Zeichensprache zu verdeutlichen, dass ich hier nicht fahren darf und an der nächsten Kreuzung links abbiegen soll, sonst würde ich einen Strafzettel bekommen.

Na dann, fahren wir halt wieder raus. An der Avenida de Universidad, einer der großen 2x2-spurigen Haupttrassen durch die Stadt, gibt es reichlich Parkmöglichkeiten. Wir finden nach etwas Suchen einen Platz nur 800m von der Kathedrale entfernt.

Wir spazieren durch die enge Einbahnstraße bis zur Kirche, müssen aber leider feststellen, dass diese, wahrscheinlich wegen beginnender Siesta, schon geschlossen ist.

Dann bummeln wir halt weiter durch die Innenstadt, die wegen des Corona Lock-Downs fast ausgestorben ist. Der Corona-Virus grassiert inzwischen auch heftig in Mexiko und so ist man auch hier im Land konsequent und macht einen Lock-Down. Öffentliche Einrichtungen, Nationalparks, und viele viele Läden, und natürlich auch all die kleinen mobilen Büdchen, die keine Lebensmittel verkaufen, müssen schließen. Die Stadt ist schön, aber es fehlt das quirlige mexikanische Leben. Ist eher ein Stadt-Museum als ein lebendiger Organismus. An einem kleinen Imbiss bekommen wir je einen Torta zusammengestellt aus einer großen Auswahl Belägen. Gestärkt geht es weiter durch die Fußgängerzone.

Da das Leben irgendwie stillsteht haben auch wir keine Lust, in eines der Restaurants zu sitzen. Normalerweise ist es nett, in Ruhe etwas zu trinken und dem Gewusel zuzuschauen. Aber die Straßen sind leer und so ist es langweilig. Daher gibt es an einem Eisladen je ein Eis am Stiel aus der Kühltruhe und nachdem dieses verspeist ist, rufen wir den Uber und lassen uns wieder zum Moppel zurück kutschieren. Unterwegs sehen wir noch einen anderen Bereich der Fußgängerzone, der auch toll aussieht. Wir sollten nochmal herkommen und diesen ebenfalls durchbummeln.

Unser Übernachtungsziel heute ist der südwestlich von San Miguel de Allende liegende See. Eine der schönsten Städte in Mexiko, das wir in den nächsten Tagen noch besichtigen wollen. Wir haben von der Straße aus einen schönen Blick hinunter auf das Pueblo Mágico mit seiner berühmten Kathedrale.

Es dauert etwas bis wir den Weg durchs Dorf und durch die Ziegelbrennereien bis hinunter zur Strandwiese finden. Hier ist wieder soviel Platz, dass wir uns zuerst gar nicht entscheiden können, wo wir hinstehen wollen. Nicht zu nah am Wasser und möglichst weit weg vom Dorf. Kaum sind wir eingeparkt kommt auch schon eine Schafherde zur Begrüßung vorbei. Da es bei uns aber keine Leckerli gibt, zieht die Bande Gras knuspernd weiter.

Nach diesem heißen Tag sitzen wir noch raus und schauen dem Sonnenuntergang zu. Eine notwendige Außendusche bringt die Erfrischung für eine erholsame Nacht.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Presa Ignacio Allende-See, San Miguel de Allende, GPS: 20.875152, -100.792568, bis auf den letzten Zug um 23 Uhr ist es sehr ruhig, sehr viel Platz, super Telcel-Empfang, empfehlenswert

 

 

 

Hier wieder die Kartenübersicht der 85. und 86. Woche mit den gewählten Stellplätzen:

Mex_2020_Maerz_2

 

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