Di 01.12.20 – Do 31.12.20

 

In der kalten Jahreszeit schmecken die deftigen Gerichte gleich nochmal so gut,

aber das Hüftgold muss dann auch wieder mühsam abgearbeitet werden. Vor allem in Corona-Zeiten und bei Schlechtwetter nicht ganz so einfach. Schwimmbäder, Fitnesscenter – alles zu. Zur Unterstützung für den Indoorsport haben wir uns einen gebrauchten Crosstrainer zugelegt, der von nun an öfters zum Einsatz kommen soll.

Heute ist der 15.12. und Marions Untersuchungstermin im Wirbelsäulenzentrum Bodensee in der Asklepios-Klinik Lindau. Da die Spezialistin in Rottenburg nichts als Krankengymnastik zur Linderung der Schmerzen empfiehlt, und weitere Maßnahmen für sie nicht infrage kommen aufgrund Marions anderer gesundheitlichen Befunde, ist es dringend notwendig, weitere Spezialisten zu Rate zu ziehen. Wir sind happy, dass wir sehr kurzfristig, innerhalb von nur vier Wochen, einen Termin erhalten haben.

Der Termin verläuft sehr positiv. Der Chirurg kann anhand der im Oktober gemachten MRT-Aufnahmen die Problemzonen an den Wirbeln noch präziser lokalisieren und erklärt, dass dies ein Routineeingriff sei, den man minimalinvasiv erledigen kann. Gleich während des Gesprächs wird Marion ein Termin am 13. Januar angeboten, den sie sich natürlich sofort sichert. Sie hat natürlich die Möglichkeit, sich alles zuhause nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. Aber ihre schlimmen Schmerzen in den letzten Monaten, besonders nach dem Aufenthalt in der Klinik in Tübingen, zeigen deutlich, dass nur durch und trotz der konsequenten KG-Übungen hier keine Abhilfe geschaffen werden kann. Daher ist bei ihr die Entscheidung eigentlich schon gefallen. Mit einem guten Gefühl im Bauch fahren wir wieder nach Hause.

Unterwegs machen wir Halt bei ihrem Bruder Tom in dessen Kopierladen in Markdorf. Sie sehen sich ja auch so selten.

Auf der weiteren Rückfahrt nach Horb wählen wir den Weg durch die Pampa; wir haben ja Zeit. In Markdorf geht es hoch über den Gehrenberg. Von hier oben haben wir einen tollen Blick über den nebelverhangenen Bodensee hinüber zur schneebedeckten Alpenfront. Live sieht es noch viel schöner aus, wie auf den Fotos.

Wegen Corona-Lockdown ist der Kontakt zu Freunden und Familie sehr eingeschränkt. Als Kaddi und Michi für einen Spieleabend vorbeischauen, gibt es zunächst lecker Essen und dann weihen wir auch gleich noch den Feuerkorb von Oli ein. Er hat ihn von uns zur Hausübernahme geschenkt bekommen, aber bisher gab es noch keine Gelegenheit, ihn auszuprobieren. Der abendliche Feuerschein hat dann allerdings unseren missgünstigen Nachbarn, der mit allen Nachbarn Schwierigkeiten hat, auf den Plan gerufen. Er hat die Polizei alarmiert, wegen Brandgefahr und illegaler Corona-Party. Wir haben die sehr freundlichen Ordnungshüter beruhigen können, dass wir das Feuer im Griff haben und auch alle Corona-Regeln einhalten.

Michi ist seit diesem Monat als Corona-Helfer an der Uniklinik in Tübingen am Arbeiten, während Oli mit unserer Hilfe in seinem neuen Homeoffice-Arbeitszimmer Korkfußboden verlegt.

Und schon steht Weihnachten vor der Tür. Wir werden von unserer Nachbarin Meli mit leckerem selbstgebackenem Naschwerk überrascht. Wegen Corona gibt es für die Feiertage einen ausgefeilten Besuchsplan gemäß der aktuellen Regeln. Es gibt leckeres Essen und Spiele, fast wie im alten Rom (nur ohne Tote). Auch unsere hochschwangeren Reisefreunde, die erst vor ein paar Wochen aus Mexiko zurückgekommen sind, fühlen sich sichtlich wohl im heimatlichen Weihnachtsrausch.

Bevor das Jahr vollends ausklingt, feiern wir noch unseren 30sten Hochzeitstag, zuhause in strikter Quarantäne, da Marion ja 2 Wochen vor dem geplanten OP-Termin in Lindau kein Risiko mehr eingehen will und wir deshalb jeglichen Kontakt nach Außen fast komplett eingestellt haben. Silvester wird im sehr kleinen Rahmen, zusammen mit meiner Schwester und Schwager Götz „erspielt“. Die beiden sind in den vergangenen 2 Wochen bei seinen Eltern in Dortmund gewesen. Da die Eltern wegen des hohen Alters und schwerer Krankheit auch Hochrisikopatienten sind, hatten Helga und Götz sich für diesen Besuch über die Feiertage rechtzeitig in Quarantäne begeben und sind negativ getestet worden. So ist es für Marion kein Risiko, als uns die zwei auf deren Heimfahrt besuchen kommen. Trotz Verbots, Böller zu verkaufen, wird doch allerhand geknallt. Und um Mitternacht gehen wir dann doch alle kurz auf die Straße und rufen den Nachbarn ein 'Hoffentlich Glücklicheres Neues Jahr' zu.

Mit der heutigen Technologie und Internet ist es gut machbar, mit der ganzen Welt, trotz Pandemie, in gutem Kontakt zu bleiben. Diese Möglichkeit nutzen wir sehr intensiv und freuen uns immer, rund um den Globus mit den Freunden zu sprechen bzw. sie im Videochat live zu sehen.

 

 

 

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