AUF DEM WEG NACH OSTEN IN RICHTUNG SEIDENSTRASSE
Donnerstag 01.08.2024
Marions Erkältung zieht sich hin. Sie ist nicht in der Verfassung für längere Wanderungen. Die etwas mehr als 10km Tour Prijevor (unser Stellplatz) zum Trnovacko Lake in Montenegro ist von der Länge her als auch von den Höhenmetern (490m) über ihrer Konditionsgrenze.
Peter will es heute mal versuchen. Angesetzt sind 4 Stunden reine Wanderung und 1h Pause am See. Die ersten knappen 3,2 km geht es konstant nach unten bis man auf einer Wiese der Hochebene ankommt. Nach 2km des Abstiegs überquert man schon die Grenze nach Montenegro.
Unterwegs herrliche Ausblicke auf die Berge ringsherum. Ist eine mittelschwere Wanderung; immer voll konzentriert beim Gehen, da der Wanderweg voller Steine liegt und man leicht umknicken kann, trotz festen Schuhwerks.
200 m über die Wiese durch die Hochebene umgeben von Bergen und dann nochmal 1,6km steil nach oben bis zum See.
Am See wird NP-Eintritt von einem 1€ verlangt und ein Ausweisdokument, welches in einer Liste registriert wird.
Der See ist klar und auf Grund seiner geringen Tiefe angenehm warm und ideal zum Schwimmen. Nach einer ausgedehnten Badetour gibt es auf einer Bank mit Bergpanorama ein Vesperbrot zum Mittagessen, bevor nach 45 min die Stöcke für die Rückwanderung wieder zum Einsatz kommen.
Die letzten 3,2km wieder nach oben zum Ausgangspunkt haben es in sich und so dauert die Wanderung insgesamt 5 ¼ h inkl. 45min Pause am See.
Toll, aber wegen fehlender Kondition doch sehr anstrengend. Wird sicher einen schönen Muskelkater geben. Aber geschafft. Gutes Gefühl!
Marion hat leckeres Brot gebacken, das nach dem Relaxnachmittag in der Sonne abends gegessen wird.
Sonnenuntergang wieder phänomenal.
Auch heute wieder eine sensationelle Milchstraße. Wir können uns daran nicht sattsehen.
Übernachtungsplatz:
Stellplatz im Sutjeska NP, Prijevor unterhalb Maglic Mountain, GPS: 43.287468 , 18.716258, 18km holprige Anfahrt, aber mit normalem Fahrzeug machbar, 13KM/Nacht Campinggebühren, Parkplatz und Wiese zum Übernachten, gigantische Aussicht, unschlagbarer Sternenhimmel, P4N, sehr empfehlenswert
Freitag 02.08.2024
Auch der schönste Stellplatz muss irgendwann wieder verlassen werden. Wir machen uns auf, 18km steile und enge Abfahrt nach Tjentište im Tal.
Auf der Hälfte halten wir am Aussichtspunkt Dragoš Sedlo. Vom Parkplatz aus gehen wir 400m durch den Wald und über freigelegte Wurzeln bis zum Grat. Von hier aus haben wir einen schönen Blick ins Tal und zu einem hohen, tief unten liegenden Wasserfall, der aber nur mit Nationalpark-Guide aus der Nähe besichtigt werden darf.
Am Tante Emma Laden unten in Tjentište stocken wir nochmal unsere Vorräte auf und auf dem NP-Parkplatz machen wir einen kurzen heiße Dusche Stopp bevor wir auf der M20 wieder nach Süden weiter fahren.
Heutiges Ziel ist der Klinje-See, wo wir am südlichen Ende über die Staumauer fahren und direkt danach einen kleinen für uns ausreichenden Stellplatz entdecken. Ein kleiner Parkplatz, den die Einheimischen nutzen, um zu fischen oder zum Schwimmen. Wir stehen etwas zurück, damit für weitere 2-3 Autos Platz ist.
Herrliche Temperatur; gleich mal Wasser testen und eine ausgiebige Runde schwimmen.
Bis auf ein paar vorbei fahrende Autos ist es sehr ruhig und nachts kommt überhaupt keines mehr. Was will man mehr.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Klinje Stausee, GPS: 43.175408 , 18.577601, ein Stellplatz direkt am See in der Nähe des Staudamms, relativ ruhig, empfehlenswert
Samstag 03. - Sonntag 04.08.2024
Der Stellplatz ist ziemlich ruhig. Die Handvoll Autos, die vorbeifahren winken uns freundlich zu. Hier bleiben wir, legen zwei Pausentage ein, Bilder sortieren... baden... relaxen... Montenegro planen.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Klinje Stausee, GPS: 43.175408 , 18.577601, ein Stellplatz direkt am See in der Nähe des Staudamms, relativ ruhig, empfehlenswert
Montag 05.08.2024
Abschied vom Stausee. Wir fahren über den Damm zurück zur Hauptstraße. Der Staudamm-Mitarbeiter, der uns gestern mal besucht hatte, winkt uns zum Abschied aus seinem Büro im 1. Stock zu.
Bevor wir aber wieder nach Tjentište und Foca zurückfahren, geht es noch etwas weiter südlich in die Kleinstadt Gacko. Hier gibt es einen Braunkohletagebau samt Kraftwerk zur Verstromung. Genauso wirkt auch das gesamte Städtchen, alles dreht sich um den Bergbau und das Kraftwerk.
Wir steuern einen großen Supermarkt an, tanken für 2,55dKM=1,30€/L unsere Dieseltanks voll und Peter lässt gleich nebenan die abgebrochene Blinkerhalterung schweißen. Haben wir heute bei der Abfahrtskontrolle bemerkt.
Zurück geht es auf der M20 nach Tjentište wieder am Klinje-See vorbei.
Nachdem wir hier ettliche Tage verbracht haben und mehrere Male an dem Kriegsdenkmal vorbeigefahren sind, wollen wir heute dieses Monument besichtigen (3301 Gefallene in der Sutjeska-Schlacht, WW II). Zwei riesige Beton-'Adlerschwingen' am umgestalteten Hang. Hochstapfen, Bilder machen und zurück.
Und da wir gerade schon mal hier sind, stoppen wir 1km weiter nochmal am NP-Parkplatz, nehmen eine heiße Dusche und leeren unsere Toilette.
Auf dem weiteren Weg nach Foca finden wir doch noch einen Straßenstand mit Wildheidelbeeren und kaufen 1,1kg für 13€.
Wenige Kilometer vor Foca überqueren wir die Drina und fahren parallel zur M20 gen Süden in Richtung Montenegro-Grenze.
Wir haben bereits von der engen und schlechten Straße gelesen und streckenweise ist das auch so. Aber ganz so dramatisch wie beschrieben ist sie dann doch nicht.
Wir kommen an vielen Rafting-Camps vorbei. Die meisten haben eine große Anzahl an Ferienhütten und die Parkplätze sind gut besetzt auch mit Bussen voll mit Tagesgästen.
2 km vor der Grenze parken wir auf der Wiese des Rafting-Camps Grand Tara ein. Hier ist fast nichts los, was uns entgegenkommt und es gibt eine Waschmaschine. Ist zwar ein großer Platz aber so schräg, dass wir Schwierigkeiten haben, einigermaßen eben zu stehen. Wir pumpen die Hinterachse mit dem großen Hubstempel hoch und unterbauen mit allem was wir an Holz dabeihaben.
Kosten 15€ inkl. Strom und Waschmaschine. Waschen können wir erst am nächsten Tag. Die Dusche ist etwas rudimentär und der Wasserdruck sehr gering. Im Restaurant könnte man für 10€ Grillplatte mit Pommes essen, was anderes wird heute nicht angeboten. Marion hat keine Lust auf soviel Fleisch und daher wird zu Hause gekocht.
Übernachtungsplatz:
Grand Tara Rafting Camp, GPS: 43.352532 , 18.825592, 15€ inkl. Strom und Waschmaschine, sehr schräge Wiese, nur 1 ebener Platz, Wasserdruck in den Duschen sehr niedrig, nur wegen der Waschmaschine zu empfehlen
Dienstag 06.08.2024
Gleich morgens um 9 Uhr haben wir den Termin für die Waschmaschine bekommen. Während Peter die Wäsche aufhängt backt Marion wieder eines der leckeren Nussbrote und verwandelt die gestern gekauften Heidelbeeren in süße Marmelade.
Neben kleineren Reparaturen wird viel geschrieben und die immer anfallenden Berge Bilder sortiert.
Bei den Nachbarn haben die freilaufenden Esel eine Tüte Toastbrot entdeckt. Peter und die Nachbarin versuchen zu verhindern, dass sie die Plastikverpackung mitfressen.
Der Weg runter zur Drina ist weit und steil, so dass wir darauf verzichten zu baden, vor allem da der Besitzer meint, dass der Damm stärker Wasser ablässt und es deshalb viel zu kalt wäre, um die 8°C.
Übernachtungsplatz:
Grand Tara Rafting Camp, GPS: 43.352532 , 18.825592, 15€ inkl. Strom und Waschmaschine, sehr schräge Wiese, nur 1 ebener Platz, Wasserdruck in den Duschen sehr niedrig, nur wegen der Waschmaschine zu empfehlen
Mittwoch 07.08.2024
Nachdem wir gestern einiges erledigten, müssen wir heute Morgen nur noch die Toilette leeren und die Wassertanks auffüllen. Vorher gibt es lecker Frühstück mit frisch gemachter Heidelbeer-Marmelade.
Zum Wassertanken müssen wir näher ans Haupthaus fahren; beinahe hätten wir die Stromleitung zum Nachbargebäude abgerissen. So hohe Fahrzeuge sind hier wohl noch nicht durchgekommen.
Die Fahrt bis zur Grenze ist kurz. Vor der Ausreise, als auch bei der Einreise nach Montenegro, ist ein kleiner Stau. Die Grenzholzbrücke trägt uns gerade so und ist sehr eng.
Die Einreise ist problemlos und wir bekommen einen neuen Stempel in den Pass.
Ab jetzt geht es zuerst durch den wunderschönen Pliva Canyon und dann entlang des Pliva Stausees.
Wir fahren noch kurz auf die Straße runter zur Basis des Damms, dort winkt uns aber ein Mitarbeiter, wir sollen umkehren. Also keine Besichtigung des Hydroelektrischen Werks möglich. Wenig später fahren wir dann oben über den Damm drüber.
Die Straße führt entlang am Stausee und durch unzählige von Hand behauene, unbeleuchtete Tunnel bis wir nach Pluzine kommen. Hier wollen wir Geld am Automat holen und evtl. noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Zwei Supermärkte und kein Brot zu bekommen, und auch das restliche Angebot ist ziemlich dürftig.
Von Pluzine aus fahren wir ein paar Kilometer zurück und gleich nach dem Überqueren der langen Brücke über den See geht es scharf rechts ab, sofort in einen weiteren Tunnel und steil nach oben. Die Straße R14 bis zur Hochebene ist sehr eng und steil. Wiederum unzählige Tunnel und immer wieder gigantische Ausblicke, wobei das Anhalten nicht immer einfach zu bewerkstelligen ist bzw. wir den Verkehr in dem Moment komplett zum Erliegen bringen.
Oben auf der Hochebene machen wir in Trsa Mittagspause, Cevapcici und Gemüseplatte zu leicht erhöhten Preisen.
Jetzt steigen wir in den südlichen Halbkreis des Durmitor Nationalpark Rundkurses ein.
Nach wenigen Kilometern halten wir an einem Stand eines lokalen Bauers und kaufen für Peter gleich 2kg Honig des leckeren Sommer- bzw. Waldhonigs. Marion nimmt 1kg frisch geerntete Kartoffeln aus der Kiste und bekommt diese spontan geschenkt.
Nun geht es weitere 25km hoch in die Berge, an verschiedenen zum Teil sehr kleinen Stellplätzen am Wegesrand vorbei.
Am höchsten Punkt, mehrere Kilometer vor dem Sedlo Pass, gibt es einen schönen Platz etwas abseits der Straße. Leider wurde uns dieser vor gerade mal 2Min vor der Nase weggeschnappt, von einem weißen Van, den wir unterwegs überholen ließen. Wir suchen noch etwas weiter, drehen dann aber doch um und stellen uns nur 20m weiter vom Traumplätzchen direkt in eine Ausbuchtung am Straßenrand, in die wir gerade so reinpassen. Hier haben wir mindestens so eine schöne Aussicht. Wir packen die Stühle aus und genehmigen uns ein Feierabendbier in der Spätnachmittagssonne. Gegen Abend irgendwann sind auch die letzten Touristen durch und es wird wunderbar still.
Früher am Tag, noch im Tal, kamen wir an einer Herde freilaufende Pferde vorbei, die nun bei uns angekommen ist. Wir haben noch einen großen schrumpligen Apfel dabei, den Peter in Schnitzen an die Pferde verfüttert. Es dauert etwas bis sie merken, dass der Apfel weg ist und nichts nachkommt; solange kann Peter die Pferde in Ruhe an den Köpfen streicheln. Sie grasen ein Weilchen bei unserem Fahrzeug und ziehen dann weiter.
Übernachtungsplatz:
Freistehen im Durmitor NP, GPS: 43.119309 , 18.98809, direkt am Straßenrand, toller Rundblick, nach Sonnenuntergang fast kein Verkehr, nachts sehr ruhig, gigantischer Sternenhimmel, bis hierher wenig Stellmöglichkeiten, evtl. weiter im Osten besser, für eine Nacht empfehlenswert
Donnerstag 08.08.2024
Nach dem Frühstück nimmt der Verkehr der Touristen auf dem „Durmitor-Ring“ wieder zu. Wir fahren weiter in Richtung Zabljak bzw. zum Prevoj Sedlo Pass.
Nach wenigen Kilometern halten wir unterhalb des Bodotov Kuk an. Er ist mit 2523m der höchste Gipfel Montenegros. Es gibt hier viele Wanderwege. Wir steigen mit den Stöcken aber nur hoch zum Hügel direkt oberhalb unseres Parkplatzes. Von hier aus haben wir einen super Blick auf den Berg, auch wenn Wolken das Fotografieren etwas beeinträchtigen und wir geduldig auf sonnige Momente warten müssen.
Weiter geht es zum Pass Prevoj Sedlo. Von hier toller Fernblick in alle Richtungen. Und in der Richtung, in die wir fahren werden, ziehen mächtige Regenwolken auf.
Vom Pass aus geht es in vielen Serpentinen runter ins Tal nach Zabljak und leider mitten rein ins Gewitter. Platzregen, Blitz und Donner. Wir sind froh, im Faradayschen Käfig zu sitzen. Auf der Straße steht das Wasser und auch wir mit unseren 12 Tonnen müssen wegen Aquaplaning aufpassen.
Heute Morgen hatten wir uns noch verschiedene Stellplatzalternativen angeschaut, aber bei dem Wetter fahren wir direkt auf den Parkplatz in der Nähe des Schwarzen Sees Crno Jezero. Es ist jetzt um einiges kühler, nasskalt wegen des Gewitters, so dass wir keine Lust haben in Richtung See zu wandern.
Und der Starlink-Empfang ist wegen dicker Wolken und den sehr nahestehenden Bäumen schlecht. Wir wollten mit Marions Bruder per WhatsApp Video chatten, aber das muss auf morgen verschoben werden.
Ein weiteres Dickschiff, aus Belgien, steht neben uns. Aber wegen Regen lassen sich die Insassen nicht blicken und es kommt kein Kontakt zustande.
Übernachtungsplatz:
Parkplatz Nähe Crno Jezero (Schwarzer See) im Durmitor NP, GPS: 43.119309 , 18.98809, 3€/Nacht Gebühren, 5€/Pers+Tag NP-Eintritt oder 13,50€/Pers für 1 Jahr für 5 verschiedene NPs in Montenegro, Stromanschlüsse leider defekt, für eine Nacht als Ausgangsbasis für diverse Wandertouren ok, bedingt empfehlenswert
Freitag 09.08.2024
Der Morgen ist frisch und kühl. Wir wollen hier nicht bleiben. Laut P4N kann man auch auf der Nordhälfte der Durmitor-Runde einige Stellplätze finden. Bevor wir losfahren kaufen wir uns noch den Nationalpark Jahrespass für 13,50€ /Pers. Dieser gilt für 5 Nationalparks in Montenegro. Rückblickend haben wir diesen reichlich genutzt. Über eine schmale Straße geht’s zurück und quer durchs Touridorf Zabljak. Baustellen überall. Wir parken mit unserem Dicken in einer Nebenstraße und kaufen Brot in einer kleinen, leider nicht sehr gut sortierten Bäckerei ein, vielleicht sind wir auch schon etwas spät dran.
Dem Navi folgend fahren wir über eine neu geteerte Straße Richtung Schlangensee; einer der drei Seen um Zabljak, nicht so spannend und auch nicht zum Baden. Das 10To-Schild am Ortsausgang haben wir übersehen.
Einige steile und enge Auf- und Abfahrten später stehen wir mitten im kleinen Dorf Bosaca. Da wir nicht wissen, ob es noch enger wird, versucht Peter an einer steilen Kreuzung den Moppel zu wenden und nach etwas Rangieren klappt das auch. Alles wieder zurück. Wieder an der neuen Teerstraße kommen wir an einem alten, nicht mehr in Benutzung befindlichen Sessellift-Talstation vorbei. Auf dem großen Platz nebenan, lässt sich unser Moppel gut einparken.
Das Wetter hat aufgeklart und so packen wir das Quad aus und machen die Nordroute der Durmitor-Runde mit unserem kleinen Fun-Moppel. Zurück im Dorf Bosaca sehen wir, dass wir auch mit dem Dick-Moppel durchgekommen wären. Schöne Stellplätze gibt es auf dieser Route allerdings wenige für uns geeignete; die Straße ist schmaler als die Südroute, und so sind wir im Nachhinein sehr froh, dass wir das Quad genommen haben, um diesen Ausflug zu machen.
Zuerst geht es in Serpentinen steil hoch. Schöner Ausblick rüber zu den karstigen Felsen des Durmitor Gebirges.
Weiter geht es rund um den Berg auf dessen Spitze eine Funkanlage steht. Wir fahren mit dem Quad den Schotterweg hoch, aber die Aussicht ist nicht besser und das Gelände oben abgesperrt. Von der Straße und vom Berg aus sieht man, wie riesig sich die Tara-Schlucht durch die Landschaft bahnt. Erinnert an die Canyons in Nordamerika.
Überall wachsen wilde Himbeeren und zum Teil noch mit vielen Beeren. Wir stoppen ein paar Mal und probieren. Zum Sammeln zu mühsam und am Ende des Tages viele Kerne in der Marmelade.
Irgendwann nach der Hälfte der Nordrunde geht es in steilen Serpentinen runter bis zum See Sušičko Jezero, der im Sommer jedoch immer ausgetrocknet ist, grüne Wiese.
Auf halbem Abstieg halten wir; dort auf einem herausragenden Felsen wurde eine Sitzbank installiert. Ideal, um tolle Fotos inkl. dem dahinterliegenden Canyon zu machen und das mitgebrachte Vesperbrot als Mittagessen zu verzehren.
Der Talgrund mit dem ausgetrockneten See ist auch ein Kontrollpunkt für den Nationalpark. Von hier aus geht es wieder über viele, viele Serpentinen im Wald hoch auf die Hochebene, auf der wir in Verlängerung vorgestern schon unterwegs waren.
Am Aussichtspunkt auf den Priva-Canyon müssen wir nochmal obligatorisch 1€ Eintritt zahlen, um dann die schönen Bilder machen zu können.
Kurz danach kehren wir für eine Cola in eine kleine Gartenwirtschaft ein und beschließen, jetzt wieder umzudrehen. Es ist schon später Nachmittag und die eine oder andere große Kumuluswolke zeigt sich am Himmel; wollen auf dem Quad nicht vom Gewitter in den Bergen erwischt werden. Den Durmitorring, also über den Südring nochmal abzufahren, ist uns definitiv zu weit. Wir sind ca. 8km vor dem Dorf Trsa; dort hatten wir vorgestern unser Mittagessen. Jetzt fahren wir die bisher gefahrenen 32km wieder zurück.
Kurz bevor es dann die letzten Serpentinen nach Zabljak runtergeht kommen wir an einem Aussichtspunkt vorbei, den die meisten Ausflügler an-, danach aber nicht weiter den Ring befahren. Von hier aus kann man zu einer kleinen Wiese hoch wandern mit tollem Ausblick auf die zentralen Berge des Durmitor. Wir werden sie morgen, während des nächsten Ausflugs, besser zu sehen bekommen. Nachmittags steht die Sonne leider nicht mehr optimal für schöne Fotos, deshalb nur wenige von den Bergen, dafür mehr von den blühenden Schönheiten.
Mit Feierabendbier lassen wir den Tag in Ruhe ausklingen.
Übernachtungsplatz:
Freistehen neben stillgelegter Sesselbahn von Bosaca, GPS: 43.163342 , 18.096246, direkt am Straßenrand, toller Rundblick, nach Sonnenuntergang fast kein Verkehr, nachts sehr ruhig, gigantischer Sternenhimmel, empfehlenswert
Samstag 10.08.2024
Mit dem Quad auf dem Weg zum Zabljak Ski-Zentrum und der dortigen Seilbahn auf den Savin Kuk, gehen wir noch in Zabljak zum Einkaufen.
Schon auf dieser Zufahrt bzw. Rückfahrt hat man an klaren Tagen ein tolles Panorama.
In der kleinen Markthalle decken wir uns mit Obst und Gemüse ein und erstehen neben Nüssen fürs Brotbacken, auch noch 2kg vollreife leckere Himbeeren für Marmelade. Hier werden auch die im NP gesammelten Wildhimbeeren verkauft, aber wie schon beschrieben haben diese fast mehr Kerne als Frucht, zu viel Abfall. Wir haben soviel, inkl. Brot aus der Bäckerei eingekauft, dass wir zuerst die 5km zurück zum Moppel fahren müssen und alles abladen.
Wir hatten gehofft, wir könnten auf dem Wartungsweg der Seilbahn zum Savin Kuk mit dem Quad hochfahren, aber die Piste ist nicht dafür geeignet, deshalb parken wir kostenlos bei der Talstation ein und kaufen uns je für 10€ ein Ticket.
Es sind Sessellifte. Ohne Ski an den Füssen, aber mit Stöcken und Rucksack, muss man beim 'Einsteigen' etwas aufpassen, damit die Beine nicht 'weggerissen' werden. Nach etwas Geschaukel und Schließen des Bügels werden wir dann entspannt die steile Felswand hinaufgetragen. An der Mittelstation müssen wir nochmal 50m leicht abwärts bis zur Gipfelbahn gehen und dort erneut in einen Sessellift.
Ein steiler Pfad führt uns bis hoch zum breiten Gipfel des Savin Kuk; der Aufstieg wird mit unzähligen tollen Ausblicken belohnt.
Bei solch tollem Wetter und in der Urlaubssaison sind wir natürlich nicht alleine, aber das Gipfelplateau ist groß genug für alle.
Man sieht sogar bis rüber zum höchsten Gipfel dem Bobotuv Kuk an dessen Fuß wir ja vorgestern schon einmal waren.
Wir erfreuen uns lange an den herrlichen Fernblicken, vespern unsere Brote und wandern dann langsam zurück, da um 15:30 Uhr der Bahnbetrieb eingestellt wird. Auch die Abfahrt mit dem Blick steil nach unten ist super.
Nach der relativ kurzen Rückfahrt zu unserem Stellplatz holen wir die Stühle raus, trinken ein Ankommenbier und Relaxen in der Spätnachmittagssonne.
Bevor die Sonne untergeht und es wieder frisch wird, gibt es nach dem schweißtreibenden Ausflug noch eine Außendusche. Am Abend halten wir noch ein langes Telefonat mit Peters Schwester.
Übernachtungsplatz:
Freistehen neben stillgelegter Sesselbahn von Bosaca, GPS: 43.163342 , 18.096246, direkt am Straßenrand, toller Rundblick, nach Sonnenuntergang fast kein Verkehr, nachts sehr ruhig, gigantischer Sternenhimmel, empfehlenswert
Sonntag 11.08.2024
Pausentag: Brot backen und Himbeer-Marmelade kochen.
Gestern versuchten wir in Zabljak leere Marmeladengläser zu bekommen, aber leider Fehlanzeige. Eine Frau auf dem Markt, die selbstgemachte Marmelade verkauft, bot uns an heute welche mitzubringen für 0,50€/Stck.
Peter fährt also gleich nach dem Frühstück mit dem Quad rein und bringt 8 kleine Gläser und nochmal eine große Portion Nüsse mit .
Da Peter keine lästigen Kerne in der Marmelade möchte, macht er sich über eine Stunde die Mühe, die aufgetauten Himbeeren mit einem Löffel durchs Reissieb zu passieren, sodass nur noch Kerne und ein Teil der Haut im Sieb übrigbleiben.
Übernachtungsplatz:
Freistehen neben stillgelegter Sesselbahn von Bosaca, GPS: 43.163342 , 18.096246, direkt am Straßenrand, toller Rundblick, nach Sonnenuntergang fast kein Verkehr, nachts sehr ruhig, gigantischer Sternenhimmel, empfehlenswert
Montag 12.08.2024
Die Mühe hat sich gelohnt. Die vollreifen Himbeeren schmecken als Marmelade so intensiv, als hätte man zusätzliche Geschmacksstoffe zugesetzt. Das ist mal ein leckerer Start in den Tag.
Anstatt mit dem Dickschiff wollen wir heute erneut mit dem Quad eine weitere Himmelsrichtung ausgehend von Zabljak besichtigen. Und zwar gibt es westlich die Durdevica Tara Brücke, die sich über die tiefe Tara-Schlucht spannt.
Hier ist viel los, Touristen wo man hinsieht. Super Blick in die Schlucht und hinunter zu den Rafting-Booten, die auf dem zur Zeit nur wenig Wasser führenden Fluss entlang gleiten.
Da die Tara Niedrigwasser hat ist das Rafting nicht so spannend. Wir verzichten darauf.
Auf der Weiterfahrt Richtung Mojkovac immer entlang der Tara suchen wir nach einem schönen, gut erreichbaren Badeplatz. Meistens ist das Ufer zu steil oder zugewachsen, bis auf gleich zu Beginn der Startplatz für die Raftingtouren. Wir suchen weiter.
Aktuell ist die Strecke kurz vor Mojkovac gesperrt bzw. nur für 2h pro Tag, von 12-14 Uhr, geöffnet. Da müssen wir dran denken, wenn wir wie geplant in Richtung Kolasin zum nächsten Nationalpark fahren, damit wir das Zeitfenster treffen.
Unterwegs sehen wir eine Abfahrt zu einem Restaurant mit Hütten und Stellplätzen. Wir parken ein und fragen nach einem Mittagessen. Es gibt frisch gefangene Forellen aus der Tara mit Gemüse. Da sagen wir nicht Nein. Kostet inkl. Getränke 32€/2 Pers.
Auf der Rückfahrt halten wir dann an dem einzigen weiteren Wasserzugang außer der Raftingstartstelle, klettern den kurzen Fußweg zum Fluss hinunter und schmeißen uns in die sehr kühlen Fluten. Eine Hängebrücke über die Tara führt zu einem Wanderweg auf der anderen Seite des Flusses.
Nach ein paar Badegängen, eher kurzes Eintauchen ins Eiswasser, packen wir wieder zusammen und fahren zurück nach Zabljak. Als wir durch den langen Tunnel sind und wieder ans Tageslicht kommen sehen wir zwei Gemsen, die an der Betonwand lecken, wahrscheinlich an Salzausblühungen. Die beiden sind den Verkehr schon gewöhnt, trotzdem hüpfen sie erschrocken ins Gebüsch. Wir stellen das Quad in der Nähe am Straßenrand ab und warten bis sie wieder aus dem Dickicht kommen und weiter am Salz lecken.
In Zabljak fahren wir zum Tanken und zur Apotheke und danach zurück zum Moppel.
Rafting wurde nach einer weiteren Diskussion beim Mittagessen u.a. wegen den hohen Preise (2x40€) und des niedrigen Wasserstandes gestrichen, dafür gehen wir lieber zweimal lecker essen.
Übernachtungsplatz:
Freistehen neben stillgelegter Sesselbahn von Bosaca, GPS: 43.163342 , 18.096246, direkt am Straßenrand, toller Rundblick, nach Sonnenuntergang fast kein Verkehr, nachts sehr ruhig, gigantischer Sternenhimmel, empfehlenswert
Dienstag 13.08.2024
Ursprünglich wollten wir ja an der Tara entlang Richtung Mojkovac bzw. als Ziel das Dorf Lipovo anfahren, das in der Nähe des Biogradsko Nationalparks liegt. Da wir diese Strecke gestern mit dem Quad hin und zurück ausführlich erkundeten und es für unseren Dicken definitiv keine Haltemöglichkeiten für einen Badestopp gibt, entscheiden wir uns heute, die von Google vorgeschlagene Südroute einzuschlagen. Auch diese Route gehört zu dem weit verzweigten Panoramastraßennetz in Montenegro und wird bestimmt auch schön. Auch müssen wir wegen der Sperrung auf der gestrigen Route nicht bestimmte Zeiten einhalten.
Laut Navi sind es ca. 120km bis zum Campground in Lipovo, unserem Ziel.
Die Fahrt geht durchs bergige Hinterland mit unendlich vielen Serpentinen, vielen Höhenmeter rauf und runter, also viel Arbeit für den Moppel und den Fahrer. Schöne Landschaften. Als wir schon fast 1/3 der Strecke hinter uns haben, sehen wir ein Schild mit einer 5T Beschränkung für den weiteren Streckenabschnitt. Wir diskutieren während der nächsten Kilometer, ob wir umdrehen sollen, was einen Umweg von fast 60km bedeuten würde und vermutlich schaffen wir dann das Zeitfenster zur Durchfahrt an der Baustelle nicht mehr. Also Augen zu und durch, sprich wir haben das Schild nicht gesehen. Hoffentlich gibt es keine baulichen Engpässe, Höhenbeschränkung gab's zumindest keine. Wenig Verkehr, auch kaum Gegenverkehr, und die paar Autos sind kein Problem beim Ausweichen. Es gibt keine kleinen zierlichen Brücken und die engen Serpentinen stellen auch kein Problem dar. Wir vermuten, dass es die 5T Beschränkung wegen der vielen, auch größeren sprich längeren, Wohnmobile gibt, deren Fahrer ihr Gerät nicht so gut im Griff haben wie Peter das seine, dank der bereits ~110.000 gefahrenen km.
So kommen wir ohne Probleme in Lipovo an, kaufen in einem Frankia-Supermarkt noch ein paar Lebensmittel ein und schauen uns die 3 Alternativen an Campingplätzen an.
Auf dem ersten steht nur eine kleine Holzhütte, schräge Wiese direkt am Wegesrand; der eigentlich interessantere „Camp n'Soul“ mit tollem Bergpanorama ist natürlich voll und wir fast ein bisschen zu groß, so dass nur ganz am Ende der Straße das Camp Lipovo eines jungen holländischen Paares übrigbleibt. Sehr komfortabel, aber verhältnismäßig teuer, da die Waschmaschine noch extra pro Ladung bezahlt werden muss. Und leider kein Bergpanorama, da der Platz unten am kleinen, kalten Fluss in einer Senke liegt. Da wir aber die nächsten Tage mit dem Quad unterwegs sein werden, passt das.
Nach dem Einparken testen wir den Fluss, was ein sehr kurzes kaltes Vergnügen wird.
Zum Abendessen macht Marion einen Megaknödel im Ofen und leckere Pilzsoße dazu.
Übernachtungsplatz:
Camp Lipovo, GPS: 42.856382 , 19.486286, 20€/Camper inkl. 2 Pers, Waschmaschine 4€, Camp n'Soul weiter oben bessere Sicht auf die Berge und billiger, sehr sauber und neu, wenn Camp n´Soul voll ist dann empfehlenswert
Mittwoch 14.08.2024
Der Tag wird heiß. Schon beim Ausladen des Quads läuft der Schweiß, so dass noch vor Abfahrt eine Dusche fällig wird. 15km auf der Straße bis zum Eingang des Biogradsko Nationalparks, zeigen dort unsere Jahreskarten für alle NPs in Montenegro, und weitere 5km bis zum zentralen See. Dieser ist nur halb voll. Nicht sehr reizvoll, die Runde um den See zu gehen und evtl. ein paar alte Bäume zu sehen. Riesige alte Bäume haben wir in Nordamerika im Redwood bzw. Sequoia-NP schon bewundern dürfen, da können die hier sicher nicht mithalten. (Ganz schön verwöhnt!) Wir versuchen an der Rezeption des Infohäuschens mehr über die befahrbare Runde durch die Höhen des Nationalparks zu erfahren, aber dieses ist momentan nicht besetzt. Entweder ist heute kein Personal da oder frühe Mittagspause, jedenfalls ist nirgendwo jemand zu finden, der evtl. Auskunft geben könnte, trotz der doch recht zahlreichen Besucher in der Hochsaison. Die kleine Ausstellung im Haus in der Nähe ist auch nicht besetzt.
Also Navigation via Organic Maps. Nach ca. 6km durch Wald und viele Serpentinen kommen wir auf der Hochebene beim Aussichtspunkt Bendovac an. Es gibt zwei Restaurants. Vom weiter unten liegenden Restaurant aus, neben dem auch mehrere 'Hundehütten' stehen – winzige Hüttchen mit gerade mal Platz zum hinein Liegen - steigt man hoch bis zum Aussichtspunkt: Toller Weitblick, auch auf den See, leider etwas trübe.
Nach dem Abstieg bzw. vor der Weiterfahrt genehmigen wir uns noch zwei kühle Colas.
Ab hier geht's immer weiter hoch bis wir im baumfreien hochalpinen Bereich sind.
Unterhalb einiger Sendemasten auf einem der Gipfel befindet sich der See Pesica Jezero. Die Fahrt bis zum erhöhten Ausblick auf den See hinunter ist teils ziemlich ruppig gewesen, für das Quad und dessen Fahrer anspruchsvoll aber auch Spaß pur. Dennoch gab es eine Passage zu einem Sattel, auf der ein Weiterkommen nur sehr sehr mühsam gewesen wäre, Marion dann abgestiegen ist und Peter ein Stück weiter umgedreht hat.
Zum See geht es dann nur zu Fuß, mind. 150m Höhe steil runter.
Jetzt sind es nur noch ein paar Kilometer bis zum Ski-Gebiet von Kolasin auf der anderen Bergseite.
Oben an der Gipfelstation des Berges Troglava ist die Aussicht einfach genial. Der Lift hier hoch ist auch im Sommer in Betrieb für die vielen Wandertouristen, die sich in diesem riesigen Gebiet tagelang verlustieren können. Da lohnt es sich sogar, einen Stand mit Früchten, selbst hergestellten Likören und sonstigen Getränken zu öffnen.
Peter interessiert sich für die Wildheidelbeeren, die momentan in diesen Höhen reif sind und überall gesammelt werden. 1 Kilo Heidelbeeren für 15 Euro = Marmelade vom Feinsten.
Stellplätze gäbe es hier oben ohne Ende und wir überlegen schon, mit dem Moppel für ein paar Tage hierher hochzufahren. Von jetzt an nur bergab, zuerst in Serpentinen und dann durch ein langes Tal bis wir wieder an der Hauptstraße sind nicht weit von unserem Campingplatz in Lipovo entfernt, zieht sich die Strecke ewig hin und bis wir wieder zurück und im Tal angekommen sind, ist der Plan schon wieder erledigt. Wir wollen diese lange steile Anfahrt unserem Moppel und auch uns nicht zumuten. Das einfachere und geteerte untere Drittel dieser Strecke werden wir bei unserer Weiterfahrt sowieso wieder hochfahren, bis zum neuen Tunnel, aber die oberen zwei Drittel sparen wir uns.
4km vor dem Campingplatz gehen wir nochmals in den schon bekannten Supermarkt, ein paar Radler und alkoholfreie Biere holen, und danach lassen wir den anstrengenden Fahrtag ausklingen: Eis-Baden und relaxen.
Hier im kleinen Restaurant des Campingplatzes könnten wir auch was zu Abend essen, da jedoch Vorräte aufgefüllt und von gestern noch Knödel übrig sind, verzichten wir darauf.
Übernachtungsplatz:
Camp Lipovo, GPS: 42.856382 , 19.486286, 20€/Camper inkl. 2 Pers, Waschmaschine 4€, Camp n'Soul weiter oben bessere Sicht auf die Berge und billiger, sehr sauber und neu, wenn Camp n´Soul voll ist dann empfehlenswert
Donnerstag 15.08.2024
Auf Empfehlung des C'platz-Besitzers machen wir heute eine weitere ausgedehnte Quad-Tour und zwar in die Berge nordwestlich von Lipovo.
Wieder geht es in Serpentinen auf die Hochebene hinauf, tolle Ausblicke wohin man blickt, manchmal etwas diesig und trübe in der Weite. (In den USA wurde wegen des Dunstes über den Bergen sogar ein Nationalpark danach benannt: Die Smokey Mountains.)
Nur wenig nach dem Start, 3km weiter, befindet sich eine Höhle mit darin versteckt liegender Quelle. Der Weg geht querfeldein durch Buschwerk und Geröll, nicht deutlich auszumachen, und so lassen wir das.
Oben auf der Ebene baumfreies Land, kleine Dörfer, sehr einfache Behausungen und schöne Aussichtspunkte ohne Ende; seit Neuestem sogar mit roter Sitzbank zum bequemen Genießen des Ausblicks.
In einem der höchstgelegenen Dörfer, durch das wir kommen, gibt es sogar eine Kirche, die auf einem Hügel über dem Dorf thront. Auf dem Schotterweg, der in den angrenzenden Hügeln verschwindet, geht es für uns weiter.
Der nun kommende Streckenabschnitt ist selbst für das Quad sehr herausfordernd, da wohl bei Regenwetter mit schwereren Fahrzeugen knietiefe Fahrrinnen in den schmalen Pfad geackert wurden. Da gilt es mit höchster Konzentration zu fahren und auch Marion muss aktiv mitarbeiten, damit sie nicht herunterfällt oder das Quad kippt; deswegen keine Bilder zu diesem Teil der Strecke.
Als wir fast durch sind kommt uns ein Mercedes G mit Ludwigsburger Kennzeichen entgegen. Hatte wohl keine Zeit zum Anhalten sonst hätten wir ihn gewarnt, dass der richtige Spaß jetzt erst losgeht; er kommt wahrscheinlich besser durch die Rinnen.
Die erste Hälfte der Rundfahrt haben wir geschafft. Im nächsten Dorf an einer kleinen Kneipe machen wir deshalb Pause. Lokale Kost. Für insgesamt 24€ schlemmen wir Gemüsesuppe mit zartem Gulaschfleisch, Brot und selbstgemachter Blätterkäse (sehr herzhaft) und als Nachtisch Krapfen sowie Käffchen für Marion. Bappsatt!
Die Rückfahrt nach Lipovo noch ein gutes Stück auf der Hochebene und dann in unzähligen Serpentinen wieder ins Tal hinab wiederum mit herrlichen Aussichten.
Auf dem Campingplatz beschließen wir, dass es noch früh genug ist, um ein Stück weiter zu fahren und idealerweise irgendwo an einem Fluss frei zu stehen. Also schnell zusammen gepackt, die Tanks mit Wasser aufgefüllt und über Kolasin wieder den Berg bis zum Tunnel hoch gequält.
Vor dem Tunnel und oberhalb davon werden Gelder in Millionenhöhe in neue Ski-Resorts bzw. in das ganze Ski-Gebiet investiert. Ob sich das rechnet wagen wir zu bezweifeln, denn in den vergangenen zwei Wintern gab es hier kaum Schnee, laut Aussage eines Einheimischen, mit dem wir uns länger beim Mittagessen auf Englisch unterhalten konnten. Und mit dem Klimawandel wird sich das sicher nicht verbessern.
Durch den Tunnel und bis nach Berane, biegen dort nach Süden ab immer entlang am Fluss Lim.
Nach nur insgesamt 45km und Abchecken von 2-3 möglichen Stellplätzen, jedoch zu klein für unser Dickschiff, fahren wir nach Sicht-Prüfung zu Fuß eine sehr steile Schotterstraße runter zum Fluss, an einen „Strand“. Hier gehen die Einheimischen an einer idyllischen Flussschleife Baden, und wir parken am Rand mit tollem Ausblick ein.
Sobald die Sonne weg ist sind wir alleine und es fühlt sich fast an wie in Kanada, es fehlen nur noch die Bären und die Lachse.
Übernachtungsplatz:
Freistehen am Fluss Lim, GPS: 42.766093 , 19.820975, sehr steile Abfahrt, ist aber mit normalen Autos machbar, toll zum Baden, nachts sehr ruhig und alleine, sehr empfehlenswert
Hier wieder die Kartenübersicht der 9. und 10. Woche nach Abreise Juni 2024 gen Osten mit den gewählten Stellplätzen:2024_Aug_1
Teil 103: Bosnien&Herzegowina Teil 105: Montenegro 2024