AUF DEM WEG NACH OSTEN IN RICHTUNG SEIDENSTRASSE

 

 

Samstag 15.06.2024

 

Wir haben lange überlegt, ob wir die 80 Euro Eintritt für den Nationalpark mit den Seen ausgeben und beißen schließlich in den sauren Apfel. Früh geht’s los, so dass wir bereits um 8:30Uhr am Eingang sind. Die 12km bis zum Park sind mit dem Quad in 20min erledigt; wie Motorräder müssen wir keine Parkgebühren zahlen. Das spart uns wenigstens 12 Euro, die für den Moppel fällig gewesen wären. Unsere Tickets gültig für Slot 8-9 Uhr. Die Meute, die pünktlich um 8 Uhr los marschiert ist, ist uns inzwischen ein gutes Stück voraus, und zur 9 Uhr Truppe haben wir noch 30min Abstand. So haben wir zunächst eine sehr entspannte Wanderung ohne viel Auflauf, bis auf ein paar Wasserfälle und das Elektroboot über den See, das sind Staupunkte.

Wir wählen die Route C, die 8km lang ist und so ziemlich alles abgrast, was es Tolles zu sehen gibt. Die längste Route wäre doppelt so lange, verläuft komplett auf einem Wanderweg entlang des Sees, über den wir mit dem Elektroboot tuckern bzw. auf dem Rückweg mit der Panorama-Bahn fahren. Die weitere Strecke beinhaltet keine zusätzlichen Attraktionen, sondern ist reine Lust am Wandern durch den Wald.

Wir starten am Eingang 1 und wandern von dort aus von See zu See, wobei jeder eine Stufe höher liegt und je nach Höhenunterschied fließt das Wasser mit unterschiedlichen Fallhöhen in den tiefer liegenden See. In der folgenden Bilderserie sind einige Erklärschilder enthalten, auf denen die Stufen zu erkennen sind und wo man sich gerade befindet. Viel Spaß beim Durchflippen!

 

 

Als wir nachmittags zurück sind, ist nur noch relaxen und Quad einpacken angesagt. Sämtliche Tiere vom Hof sind vorbeigekommen und Peter kann sogar die Hühner, die zwischen seinen Füssen herum picken streicheln.

 

 

Übernachtungsplatz:

 

Mini Ranch Nähe Plitvice Seen, GPS: 44.989243, 15.678667, 15€/Nacht, keinerlei Service, nur reiner Stellplatz in der Natur, Kleintierzoo evtl. für Kinder interessant, ca. 10 Plätze, P4N. Wenn man keinen Service braucht sind die anderen Stellplätze rund um die Plitvice-Seen unverschämt teuer. Nur eingeschränkt empfehlenswert

 

 

 

Sonntag 16.06.2024

 

Heute geht es über die Grenze nach Bosnien. Bei uns strahlender Sonnenschein und zuhause in D immer noch Schmuddelwetter, wie wir während des Frühstücks in einem Videocall mit den Eltern erfahren.

Der Una-Nationalpark und die Martin Brod-Stromschnellen sind erst Mal nicht so sehr im Fokus, da uns die Stellplatzbeschreibung im P4N nicht so überzeugt. Die Martin Brod-Fälle sind eine sehr kleine Version der Wasserfälle in Plitvice und ziehen uns nur bedingt an.

Wir wollen mal waschen und Grauwasser entsorgen. Daher planen wir eine Fahrt zum nächsten Ziel, einem voll ausgestatteten Stellplatz in Banja Luka.

Da wir die EU verlassen, müssen wir unsere Sim-Karten stilllegen bzw. das Datenroaming ausschalten, sonst wird es sehr teuer. Wir haben bei Google für Bosnien die Offline-Karten heruntergeladen und haben ja unseren Starlink an Bord.

Das Navi führt uns auf dem kürzesten Weg zur Grenze, auch wenn die letzten Kilometer nicht mehr asphaltiert sind, sondern mit Löchern übersäte Schotterpiste.

Als wir dann am Grenzposten sind kommen wir nicht durch, werden wir zurückgeschickt, da es sich hier nur um einen Personenübergang handelt und er uns nicht durchfahren lassen darf. So ein Mist.... die ganzen 12km Schotterpiste wieder zurück.

Wir kommen keine 500m als wir von einer Polizeistreife angehalten werden. Wir zeigen unsere Ausweise und erklären, dass wir über die Grenze wollten und leider umdrehen mussten.

Während der ältere Beamte mit dem Funkgerät unsere Daten mit wem auch immer abgleicht, kontrolliert der andere unsere Innenräume, auch hinten beim Quad. Da es eine EU-Außengrenze ist, müssen sie nach Migranten die unerlaubt über die Grenze kommen, fahnden. Wir warten fast 20min bis unsere Daten geprüft sind, vermutlich sogar mit Interpol, bis wir dann mit einem einfachen, aber freundlichen Danke unsere Ausweise zurückbekommen und weiterfahren dürfen.

Wieder auf der Hauptverkehrsstrecke sind wir relativ schnell am offiziellen Grenzübergang, müssen einmal rückwärts aus der Bus/Wohnmobilspur raus, obwohl der Pfeil auf grün steht - ??

Auf der normalen Autospur, sitzt weit unten in dem tiefliegenden Loch ein Beamter und kontrolliert dann unsere Ausweise. Da wir als EU-Bürger die EU verlassen ist die Kontrolle schnell erledigt. Auf der Gegenspur stauen sich die Autos; die EU-Einreise ist nicht so easy going, hier muss man mit mindestens 1 h Wartezeit rechnen.

Schon an der ersten Tankstelle bekommen wir leuchtende Augen: Dieselpreis von 1,20€/L ! Aber unser Tank ist noch voll, so dass wir erst wieder randvoll machen, wenn wir Bosnien in Richtung Montenegro bzw. Albanien verlassen werden.

 

Hier in Bihac wollten wir eigentlich an einem ATM Geld abheben und zwar die hier gebräuchlichen Konvertible Mark. Für einen Euro bekommt man aktuell 1,93 KM also grob das Verhältnis von Euro zu Mark, wie bei uns früher. Wie wir in den nächsten Tagen feststellen können wir problemlos mit Karte oder Euro bezahlen. Es ist also nicht so schlimm, dass wir nicht in die Stadt hineinfahren dürfen, sondern einmal außen herum müssen. Auf einem sonntäglich leeren Supermarkt-Parkplatz machen wir Mittagspause und überlegen, dass wir immer noch 163 km bis nach Banja Luka haben, also prüfen wir doch mal die Camp-Möglichkeiten im Una-Nationalpark.

Wir entscheiden, einen Raftingplatz für 10 Euro/Nacht ohne Service anzufahren, und falls dieser nicht taugt gehen wir auf den Auto Camp Lav bei Kulen Vakuf. Dort gibt es für 22 Euro alles inkl. Waschmaschine.

Als wir nach mühseliger Überfahrt über den Bergrücken rein ins Una-Tal beim Raftingplatz ankommen, ist die Schranke zu. Wir rufen den Kontakt an, aber der Betreiber will heute kein Geschäft machen. Pech, dann fahren wir halt weiter. 10km weiter liegt der Nationalpark (NP)-Campground direkt an der Una. heiße Duschen, Toiletten und toller Platz am Fluss. Die Einfahrt ist steil mit einer fiesen Spitzkehre, was mit unseren 8m Länge fast zu knapp wird. Nach zweimal rangieren in steiler Position und stinkender Kupplung haben wir es geschafft und suchen uns einen schönen ebenen Platz direkt am Flussufer. Hätte ein Anwohner sein Auto aus der Fahrbahn gegenüber der Spitzkehre entfernt, wären wir problemlos von oben durchgekommen. Aber das wäre zu viel verlangt gewesen, lieber fuchtelnd als Einweiser fungieren.

Na ja, der Platz ist auf jeden Fall ein Traum und wir sind so froh, dass wir nicht auf den anderen fahren durften. Glück für uns.

Unsere Platznachbarn sind aus der Ecke Altötting und haben zwei kleine Kinder dabei. Wir unterhalten uns längere Zeit und genießen die tolle Umgebung. Eine erste Prüfung der Temperatur des Una-Flusses fällt leider eher als zu kalt aus. Wir sind nicht scheu, was niedrige Wassertemperaturen angeht, aber dieses glasklare Eiswasser mit max. 12 Grad lässt nicht viel mehr als eine schnelle Abkühlung zu.

Auch abends gegen 21 Uhr spürt man die aufziehende Frische vom Fluss her.

Spätnachmittags darf das Quad aus der Garage, weil wir morgen damit Ausflüge starten wollen.

Um 19 Uhr kommen die NP-Ranger vorbei und kassieren die 12€/2P/Nacht. Die Toiletten sind sauber und auch die heißen Duschen sind ein Traum; alles inkl. in den 12 €. Eigentlich fehlt jetzt nur noch eine Dumping-Möglichkeit für Grau und Schwarzwasser. Wir haben noch etwas Platz in den Abwassertanks bzw. müssen halt den Pi-Behälter zur Toilette hinübertragen.

 

Übernachtungsplatz:

 

Campground Una Nationalpark, GPS: 44.493544 , 16.137522, 6€/Pers/Nacht, Toiletten und heiße Duschen, keine Grau/Schwarzwasserentsorgung, 20 Plätze, P4N,sehr empfehlenswert

 

 

 

Montag 17.06.2024

 

Bis auf das Plätschern des Flusses Una haben wir eine sehr ruhige entspannte Nacht bei angenehmen Temperaturen.

Nach dem Frühstück ist klar, heute wird es heiß, wie die nächsten Tage auch. Um 14 Uhr soll die Temperatur 28 Grad betragen und die nächsten Tage bis auf 35 Grad hochgehen.

Der Tagesausflug startet also früher, damit wir nachmittags zu Hause Siesta im Schatten genießen können.

Wir fahren mit dem Quad die 12km zurück nach Kulen Vakuf, machen dort für 1,23€/L nochmal mit Benzin voll und fahren einen geschotterten Weg mehrere Kilometer hoch in Richtung dem alten Dorf Ostrovica und der darüber thronenden Burgruine aus dem 15. Jhd.

Gegen Ende biegen wir auf einen halb zugewachsenen Mountainbike-Pfad ab, der uns etwas abenteuerlich bis fast hoch zur Burg bringt. Für die Rückfahrt werden wir eine andere Route wählen.

Die Burgruine kann man nur von außen bestaunen und natürlich den herrlichen Weitblick ins Tal der Una mit ihrem türkisfarbenen klaren Wasser.

Peter klettert noch etwas an der Mauer entlang bis zum höchsten erreichbaren Punkt, während Marion den leeren, aber halbwegs restaurierten Seitenturm besichtigt.

Nach einer kurzen Pause im Schatten machen wir uns auf den Rückweg und nehmen den Weg in die andere Richtung. Schon nach 500m sind wir auf einer asphaltierten Straße und bequem unten im Dorf. Dort schauen wir uns im kleinen Konzum-Markt um und kaufen ein paar Kleinigkeiten ein, u.a. Butter und Joghurt, weswegen wir dann zügig nach Hause fahren.

Zum Mittagessen gibt es vegane „Fleischküchle“, die wir auch schon länger mit uns herumfahren. Danach relaxen wir im Schatten und ab und zu gibt es eine kühle Erfrischung im sehr, sehr kalten Wasser der Una.

 

Übernachtungsplatz:

 

Campground Una Nationalpark, GPS: 44.493544 , 16.137522, 6€/Pers/Nacht, Toiletten und heiße Duschen, keine Grau/Schwarzwasserentsorgung, 20 Plätze, P4N,sehr empfehlenswert

 

 

 

Dienstag 18.06.2024

 

Hitze: Relaxen und Lesen; evtl. ein Besuch der Martin Brod Wasserfälle, aber erst gegen spätnachmittags, da das Licht dann besser sein soll.

Nachmittags parken Nadine und Hendrik aus Schweinfurt neben uns ein, wir verstehen uns gleich auf Anhieb. Die Beiden reisen auch gerne, aber vorerst im Urlaubsmodus, da beide noch deutlich jünger sind und im Berufsleben eingebunden sind, und so gibt es viel zu erzählen

Gegen 16 Uhr ziehen wir mit dem Quad los und fahren die 1,5km bis zu den Martin Brod-Fällen. Zuerst die kleinen Fälle

und dann mit etwas Anstieg geht es hoch zu den Großen.

Nett, und schöne kühle Luft, aber kein Highlight.

Weiter oben wird Wasser abgezweigt und in einem schön angelegten Garten zu einem Holzhaus geleitet, in dem ein kleine Getreidemühle installiert ist und auch eine Eco-Waschmaschine gebastelt wurde. Kann man umsonst anschauen oder sich für 1€ vorführen lassen. Wir belassen es beim Anschauen und wandern weiter.

Hier beginnt ein kleiner Wanderpfad, nennt sich Marthas Pfad. Dieser führt eine Zeit lang etwas abseits vom Fluss durch schattigen Mischwald, später trifft man wieder auf den Fluss inmitten der Karstfelsen. Von hier aus könnte man sich mit einem Holzboot noch etwas auf dem Fluss schippern lassen.

Auf der Heimfahrt begegnen wir den Nachbarn, stoppen für ein kurzes Gespräch, schalten das Quad aus. Als wir wieder starten wollen, geht nichts mehr. Grmpf! Wer sein Quad liebt, schiebt! Ein gutes Stück Richtung Campground, den letzten Hügel hoch schleppt uns der freundliche Mitarbeiter des Nationalparks mit seinem Auto ab; den Rest können wir rollen bzw. schieben.

Die Suche nach dem Problem geht los: Alle Sicherungen geprüft, Batterie gemessen usw. Verwirrend ist, dass die Batterie ein gutes Potential von 12,7V anzeigt und auch mit dem Ladegerät schnell vollgeladen ist. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat Peter noch eine Ersatzbatterie mit Überbrückungskabel angeschlossen. Jetzt funktionieren die Anzeigen wieder, die Vorpumpe läuft und auch die Seilwinde reagiert. Aber das Startrelais klackert nur und es erfolgt keine Zündung.

Inzwischen wird es dunkel und kühl, daher zusammenräumen und weitere Diagnose auf morgen verschieben.

Als der Ranger vorbeikommt buchen wir gleich für weitere zwei Nächte, da wir nicht einschätzen können, wie schnell wir das Quad wieder zum laufen bringen bzw. verstaut bekommen.

Zum Abschluss des Abends sitzen wir bei Nadine und Hendrik, die uns zu einem Honig-Rhaki (Met) eingeladen haben. Gegen halb zehn wird es dann so frisch, dass wir uns ins warme Innere zurückzuziehen.

 

Übernachtungsplatz:

 

Campground Una Nationalpark, GPS: 44.493544, 16.137522, 6€/Pers/Nacht, Toiletten und heiße Duschen, keine Grau/Schwarzwasserentsorgung, 20 Plätze, P4N,sehr empfehlenswert

 

 

 

Mittwoch 19.06.2024

 

Quad: So richtig erklären kann Peter sich das 'Verhalten' nicht, aber er erinnert sich, dass eine der beiden Ersatzbatterien in der Vergangenheit auch schon rumgezickt hatte, er aber nicht mehr weiß, welche von den Beiden er gestern für den Test benutzt hatte. Daher wird gleich nach dem Frühstück mit der Zweiten erneut getestet und, welch Überraschung, das Quad läuft normal an. Somit ist eindeutig geklärt, dass die Batterie mindestens eine defekte Zelle hat, zwar noch das volle Potential anzeigt, aber eben nicht die notwendige Leistung erbringt.

Mit ausgebauter Batterie und über die Überbrückungskabel angeschlossene Ersatzbatterie kann das Quad dann problemlos wieder in die Garage mit der Seilwinde gezogen werden.

Nach etwas Internet-Recherche haben wir dann einen CF-Moto Fachhändler in Banja Luka ausfindig gemacht, der auch noch Englisch beherrscht. Er hat die passende Quad-Batterie da und kann auch den ersten großen Kundendienst nach inzwischen 1000km auf dem Tacho durchführen. Peter hat zwar alles was man braucht dabei, will aber lieber einmal zuschauen, damit er den nächsten Kundendienst dann alleine durchführen kann. Wir stimmen einen Termin ab für nächsten Montag um 9 Uhr, da es diese Woche keine freien Termine mehr gibt und am Samstag nur der Verkaufsraum geöffnet ist.

Marion backt mal wieder ein lecker Brot und kocht parallel Tomatensauce mit Sojageschnetzeltem.

Den Rest des Nachmittags verbummeln wir wieder mit Lesen, Spielen und etwas Recherche zu den nächsten Stellplätzen.

 

Übernachtungsplatz:

 

Campground Una Nationalpark, GPS: 44.493544, 16.137522, 6€/Pers/Nacht, Toiletten und heiße Duschen, keine Grau/Schwarzwasserentsorgung, 20 Plätze, P4N,sehr empfehlenswert

 

 

 

Donnerstag 20.06.2024

 

So schön der Platz auch ist, gemeinsam mit den netten Nachbarn werden wir abfahren. Ziel ist Banja Luka bzw. ca. 25km zuvor wollen wir uns einen Parkplatz am See zum Freistehen anschauen.

Ein letzter Blick runter auf diesen wirklich tollen Stellplatz.

Zuerst geht es in langgestreckten Serpentinen aus dem Canyon heraus, den die Una in die Karstberge gefressen hat. Ganz oben angekommen hat man einen tollen Blick in die entstandenen Seitentäler. Die andere Seite ist schon Kroatien.

Die nächsten 40km fahren wir durch dichtbewachsenes Gelände, bevor wir auf den weiteren 50km durch eine Landschaft fahren, die eins zu eins auf der Schwäbischen Alb sein könnte. Die Wiesen blühen in allen Farben und wir halten Ausschau nach Orchideen. Während der Fahrt sehen wir keine, aber als wir einen willkürlichen Stopp am Straßenrand machen, stehen wir prompt an einer Stelle, wo es reichlich violett blühende Knabenkräuter gibt. Wir wandern in größeren Kreisen um den Platz, können aber nur hier, an dieser Stelle einen Bestand finden. Welch ein Glück.

 

Später, als wir am See ankommen, machen wir zuerst eine kleine Ortsbegehung. Das Wasser ist angenehm warm; mehrere Familien sind beim Baden. Am Eingang gibt es zwei Wassertankstellen, die kühles Frischwasser liefern, gut zugänglich zum Abzapfen. Also füllen wir unsere Wassertanks und nach dem dieser limitierende Faktor beseitigt ist können wir für die nächsten 2-3 Tage hier einparken und kostenlos den schönen Badesee nutzen. Lebensmittel haben wir auch genügend; am Wochenende wollen wir sowieso in Banja Luka auf dem Markt einkaufen.

 

Für Bastelarbeiten ist es heute zu heiß, lieber legen wir nachmittags und gegen Abend einen ausgiebigen Badegang ein.

Die Nacht wird wieder angenehm kühl, ideal zum Schlafen.

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen auf Parkplatz am See Jazero Manjaca, GPS: 44.665348, 17.004816, Frischwasser auch für Tanks verfügbar, sonst keine Services, 50+ Plätze auf 3 Ebenen 50m vom See, P4N, leider zu viele Fliegen um entspannt draußen zu sitzen, daher nur eingeschränkt empfehlenswert

 

 

 

Freitag 21.06.2024

 

Gleich morgens um 6:30 Uhr steht Peter auf und beginnt zu basteln, bevor die Sonne wieder brennt. Er installiert den neuen Aluminiumhalter für die Frontscheinwerfer, muss diesen allerdings noch mit der Bohrmaschine bearbeiten, was den Großteil der Arbeit in Anspruch nimmt. Bevor es dann Frühstück gibt, werden auch noch die neuen Scheibenwischer angebracht. Inzwischen ist es schon nach 9 Uhr und bereits so heiß, dass er zusammenpackt und wir uns auf einen Badetag einstellen.

Marion wandert einmal um den kleinen Stausee während Peter sich lieber im Wasser tummelt.

Wir bleiben möglichst lange am See und im Wasser trotz der Hitze, da es keinen Sinn macht die Markise auszufahren; es ist einfach zu heiß um draußen zu sitzen und die Fliegen sind hier wirklich lästig.

 

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen auf Parkplatz am See Jazero Manjaca, GPS: 44.665348, 17.004816, Frischwasser auch für Tanks verfügbar, sonst keine Services, 50+ Plätze auf 3 Ebenen 50m vom See, P4N, leider zu viele Fliegen um entspannt draußen zu sitzen, daher nur eingeschränkt empfehlenswert

 

 

 

Samstag 22.06.2024 50km

 

Im Steinbruch in der Nähe erfolgten heute morgen um 6 Uhr eine Reihe Sprengungen, deren Erschütterungen wir im Moppel noch mitbekommen haben.

Noch vor dem Frühstück, um halb acht, geht es dann zuerst ausgiebig in unserem See schwimmen. So früh sind wir ganz alleine.

Als wir die 30km nach Banja Luka in Angriff nehmen setzt schon wieder die Hitze ein. Es ist eine sehr kurvige Strecke.

Eigentlich wollten wir direkt bei der Markthalle einparken, was eine Schranke aber verhinderte, und das rückwärts wieder Ausschleusen ist nicht ganz einfach, aber letztendlich haben wir auch das hinbekommen – wie immer.

Gegenüber der Markthalle liegt die Burganlage von Banja Luka. Wahrscheinlich ist es nicht erlaubt dort zu parken, aber auf dem Gelände seitlich von der Burg haben wir einen großen Schattenplatz gefunden, den wir nutzten so lange wir einkaufen waren.

Obst, Gemüse, Honig kaufen, endlich Konvertible Mark am ATM abheben, leider 15KM Gebühren bei 200 KM (1,93KM=1€). Wir hatten irgendwo gelesen, dass die Türkischen Banken keine Gebühren verlangen oder diese sehr niedrig sind – stimmt leider nicht.

Bevor wir zum Campground fahren machen wir noch einen weiteren Einkaufstopp beim AS Supermarkt und kaufen dort u.a. Getränke ein.

Zum Campground raus sind es wieder 9km nach Süden, aber der Platz liegt toll am Fluss und ist voll ausgestattet. Wir wollen endlich mal Wäsche waschen, müssen die Wäsche bei der Besitzerin abgeben, da noch renoviert wird und deshalb vorerst noch die hauseigene Waschmaschine zum Einsatz kommt.

In der Zwischenzeit fängt es an, leicht zu regnen; schön, dass wir die Wäsche im Häuschen neben uns aufhängen können.

Wir können bis es dunkel ist problemlos draußen sitzen, keine Fliegen oder Mücken, und die Markise schützt uns vor dem Regen.

 

Übernachtungsplatz:

 

Camp Jablan Banja Luka, GPS: 44.717178, 17.164837, 20€/2Pers/Nacht, V&E, Duschen, Toiletten, Waschmaschine, Strom, 10-15 Plätze direkt am Fluss Vrbas 8km außerhalb von Banja Luka, gute Busanbindung, P4N, sehr empfehlenswert

 

 

 

Sonntag 23.06.2024

 

Das Wetter sieht stabil aus, heute geht’s also nach Banja Luka rein. Der Bus hält direkt vor dem Campground, für kleines Geld fahren wir mitten in die Stadt.

Als Erstes nehmen wir uns den Sonntagsmarkt vor, eine Mischung von Gemüse-, Obst- und Handwerkerflohmarkt. Peter findet ein paar Schraubenschlüssel und eine Splintzange für seinen Werkzeugkasten, noch etwas Obst und Gemüse mit in den Rucksack.

Zum Mittagessen setzen wir uns zu den Einheimischen und bestellen mit Händen und Füssen eine Art Grillplatte. Sehr authentisch hier in dieser Marktkneipe aber für unseren Geschmack doch etwas zu fettig. Wir werden in den nächsten Wochen feststellen, dass original Bosnisch genau so serviert wird.

Zurück bis ins Zentrum ist es zu Fuß zu weit; wir nehmen den nächsten Bus und fahren gemütlich bis zur Orthodoxen Kathedrale. Leider keine Besichtigung, nur kurz reinschauen, wegen einer Taufe.

Die Innenstadt von Banja Luka ist am Sonntag nicht besonders interessant, alle Geschäfte haben zu. Wir bummeln etwas durch die Fußgängerzone und genießen ein Softeis.

Bevor wir wieder heimfahren wollen wir zur großen Moschee, soll die schönste auf dem Balkan sein. Leider ist diese inzwischen schon geschlossen, und ob Peter mit kurzen Hosen reingekommen wäre, ist auch fraglich. Wir werden wohl noch viele Moscheen auf unserem Weg in den Orient besichtigen.

Sonntagnachmittag fährt der Bus nur im Stundentakt und wir haben gerade einen verpasst. Der nächste hat dann noch reichlich Verspätung, so dass wir fast 1,5h warten müssen. Mit uns warten noch einige andere Personen, die die Warterei aber ganz entspannt hinnehmen.

Den Rest des Tages verbringen wir mit baden, relaxen und dem Regen zuschauen.

 

Übernachtungsplatz:

 

Camp Jablan Banja Luka, GPS: 44.717178 , 17.164837, 20€/2Pers/Nacht, V&E, Duschen, Toiletten, Waschmaschine, Strom, 10-15 Plätze direkt am Fluss Vrbas 8km außerhalb von Banja Luka, gute Busanbindung, P4N, sehr empfehlenswert

 

 

 

Montag 24.06.2024 110km

 

Frühes Frühstück, um rechtzeitig in der Quad-Werkstatt zu sein. Wir müssen fast 11km vom Campground quer durch Banja Luka fahren und sind rechtzeitig da. Hätten auch später kommen können, denn bis alle Angestellten eingetrudelt sind stellt sich heraus, dass es nur einen Mechaniker gibt, der als letztes kommt und dann ist noch ein Kunde vor uns dran. Prinzipiell haben wir alles für einen Kundendienst mit dabei, aber Peter wollte beim ersten Mal zuschauen um zu sehen, wie und wo was gemacht werden muss. Leider durfte er NICHT zuschauen, Firmenpolitik, sonst kommen die Kunden ja nicht mehr in die Werkstatt, sondern machen alles selbst.

Der Ölwechsel und Filteraustausch ist in 15 min erledigt. Auch die neue Batterie ist schnell eingebaut; allerdings gibt es außer einem Voltmeter kein Batterietestgerät, um die Batterie richtig zu testen. Wir haben zwar solch ein Gerät, aber ob das wirklich so sicher ist, ist die Frage. Demnach sollte die Batterie eigentlich noch gut und voll geladen sein. ...Da wir nicht überprüfen können bzw. wissen, was genau gemacht wurde, wissen wir nicht, ob der Antriebsriemen und sonstige andere Verschleißteile wirklich kontrolliert wurden. So bezahlen wir nachdem wir das Quad wieder verstaut haben für die Batterie + Ölwechsel + Steuern = 424 KM=212€.

Peter lässt es keine Ruhe, via Google findet er in der Stadt einen Batteriehändler. Nicht einfach zu finden, gut versteckt in einer kleinen Gasse; die letzten 300m muss Peter mit der Batterie zu Fuß gehen. Ein Test dort mit einem Batterietestgerät ist positiv, aber die Pole sind wohl von einer zu dicken Oxidschicht überzogen. Ist Peter nicht aufgefallen, hat dann als Dankeschön 5€ gekostet, dafür werden die Pole sauber gefeilt und Kontaktspray drauf gesprüht. Werden wir morgen gleich mal testen; u.U. eine neue Batterie für 110€ umsonst gekauft oder halt Reserve für die Zukunft.

Jetzt aber raus aus Banja Luka und in Richtung Jajce gen Süden gefahren. Wir durchfahren mehrere Kilometer den Canyon des Flusses Vrbas, vorbei an einer kleinen und am oberen Ende des Canyon an einer großen Staustufe.

Unterwegs halten wir nach steiler Auffahrt an und haben einen tollen Blick auf den Fluss/Stausee, der eine große Schleife bildete, was uns sofort an den Gooseneck Canyon in den USA oder an die Saarschleife erinnert.

Da wir nicht wissen, ob es am Ziel einen Supermarkt oder eine Getränkehandlung gibt, halten wir unterwegs in der Nähe einer schönen orthodoxen Kirche auch gleich bei einer Getränkehandlung und legen uns eine Palette alkoholfreies Bier zu. Bekommt man in der Regel, aber nicht immer.

Am Horizont zieht das zur Zeit übliche nachmittägliche Gewitter auf.

Die Anfahrt verläuft viele Kilometer entlang des aufgestauten Flusses Pliva. Die Burg thront über der Stadt Jajce. Wir parken auf dem Auto Camp direkt bei der Jugendherberge ein. Es ist ein toller Platz mit fast allen Services für 12€ die Nacht. Direkt gegenüber ist ein Riesensupermarkt Bingo, wo man auch am ATM Geld holen kann. Der Uni Credit ATM nimmt nur 10Bam Gebühren für 400Bam.

Als wir nach großem Einkauf die Schätze nach Hause tragen wollen, schüttet es aus Kübeln; ein sehr heftiges Gewitter mit so nahen Blitzen und unmittelbarem lauten Donnern, dass Peter nicht über den freien Platz zum Moppel zurückgehen will. Wir stehen bei der JuHe unters Dach und nachdem der Regen etwas nachlässt rennen wir nah an den Duschhäusern vorbei zum Moppel. Marion schließt vorab auf, bevor Peter mit den schweren Einkaufstaschen durch den Regen angerannt kommt.

Für heute reicht es auch, wir wollen sowieso nirgends mehr hin.

 

Übernachtungsplatz:

 

Auto Camp Jajce, GPS: 44.341658 , 17.261046, 12€/2Pers/Nacht, V&E, Duschen, Toiletten, Strom, 15-20 Plätze, P4N, sehr empfehlenswert

 

 

 

Dienstag 25.06.2024

 

Das Wetter sieht gut aus, nur ein paar Wolken. Peter lädt nach dem Frühstück gleich das Quad aus, damit wir eine Ausfahrt zu den Wassermühlen in Milincic machen können.

Als wir dort ankommen treffen wir auf zwei Familien, die wir auf dem Camp in Banja Luka kennengelernt hatten, und die inzwischen auch auf dem Autocamp eingetroffen sind. Sämtliche Familienmitglieder haben eigene Fahrräder dabei und sind entlang des Flusses Pliva bis hierher geradelt.

Die Wassermühlen sehen toll aus, ziemlich alt. Das Areal ist schnell abmarschiert. Danach machen wir uns wieder auf den Rückweg.

Die Straße direkt entlang der Pliva zurück nach Jajce kann nicht gefahren werden – größtenteils Einbahnstraße, teilt uns der Parkplatzwächter mit. Wir checken das mal ab und prompt kommt uns die Polizei entgegen, da wir aber noch auf dem Zweibahn-Stück unterwegs sind ist alles gut und wir biegen kurz danach rechtzeitig in eine Seitenstraße ab hoch zur Hauptstraße.

Nach 3km auf dem Rückweg sehen wir eine Abfahrt, die runter zur Pliva führt bzw. zu der kleinen Staumauer, die den Plivasee aufstaut.

Von dort geht es auf der alten Seestraße durch kleine Tunnel auf der gegenüberliegenden Seite rund um den See. Hier können wir auf dem nicht asphaltierten Schotterweg das Quad und seine tolle Federung austesten.

Wir kommen ein gutes Stück vor den Wassermühlen heraus, fahren diesmal jedoch auf der Hauptstraße zurück. 3km vor Ziel erwischt uns dann doch wieder ein Gewitterregen. Trotz Regenjacke sind wir nach kurzer Zeit pitschenass. In Jajce ankommen hat es aufgehört zu regnen und so fahren wir gleich noch zum Wasserfall, der sich mitten in der Stadt befindet und ein bekanntes Touristenziel ist.

Hm, schön aber nicht besonders beeindruckend (wir sind echt verwöhnt), ein-zwei schnelle Bilder, Check. Sowieso schon unterwegs, fahren wir noch den steilen Berg in der Stadt hoch zur Festung. Kaum oben angekommen und am Überlegen, wo wir das Quad parken sollen, beginnt es wieder zu regnen. Das Kopfsteinpflaster wird rutschig und wir immer nasser, weshalb wir den Ausflug abbrechen und zurück zum Moppel fahren.

Dort stellen wir das Quad unter die Markise und hängen dort auch gleich unsere nassen Klamotten auf. Nach dem Regen geht es rüber ins Duschhaus zur heißen Dusche. Quad bleibt draußen, falls wir morgen doch noch was unternehmen werden.

 

Übernachtungsplatz:

 

Auto Camp Jajce, GPS: 44.341658 , 17.261046, 12€/2Pers/Nacht, V&E, Duschen, Toiletten, Strom, 15-20 Plätze, P4N, sehr empfehlenswert

 

 

 

Mittwoch 26.06.2024

 

Beim Frühstück wird beschlossen, dass wir nicht mehr hoch zur Festung gehen. Den Bildern nach aus dem Internet, verpassen wir nichts. Also Quad und Stromkabel einpacken und fertigmachen. Vor der Abfahrt besuchen wir noch den heutigen Wochenmarkt, gleich oben neben dem Supermarkt. Bis auf zwei Gabelschlüssel und zwei Becher Heidelbeeren kaufen wir nichts weiter ein, da unsere Vorräte randvoll sind. Die Schlange am Cevapcici-Stand ist einfach zu lange, sonst hätte es noch eine Portion für Peter vor der Weiterfahrt gegeben.

Bis zu unserem heutigen Tagesziel, die Hochebene bei Livno, sind es nur ungefähr 100km. Wir können die kurvenreiche und zum Teil steile Strecke in Ruhe genießen. In vielen Ortschaften sind noch immer die Zeugnisse des Krieges zu sehen, unzählige Einschusslöcher in den Häusern und viele dem Verfall überlassene Ruinen.

Wir richten immer ein Auge auf die Pflanzen am Straßenrand, zur Zeit blüht ziemlich viel auf den weitläufigen Wiesen. Wir entdecken sogar eine große Gruppe der Orchidee Bocksriemenzunge (Himantoglossum hircinum). Obwohl wir auf den nächsten zig Kilometern sehr aufmerksam sind, sehen wir keinen weiteren Standort dieser Orchideenart. Wie schön, dass wir sie bemerkt haben.

Auf der Hochebene bei Kupres, der höchstgelegenen Stadt Bosniens (auf 1135m), sehen wir auf den Wiesen dafür unzählige hellrosa bis purpurfarbene Knabenkräuter.

Von Livno aus geht es noch ca. 8km steil, heftige Rüttelpiste hoch zur Hochebene, dort wo die Wildpferde ihren Lebensraum haben. Auf vielen Quadratkilometern ziehen sie in mehreren Herden umher. Wenn man Glück hat trifft man sie an. Einige andere Besucher (Internet), die sich dort oben mehrere Tage aufhielten, bekamen sie nicht zu Gesicht. Mal sehen, ob wir Glück haben.

Wir HABEN Glück! Nach mühseligen 50min oben angekommen, sehen wir ganz in der Ferne auf einer Hangwiese eine große Herde. Mit dem Kamera-Zoom kommt die Bestätigung, dass es Wildpferde sind.

Zwei Kilometer weiter sind wir zwar nicht bei der großen Hauptherde angelangt, aber eine kleinere Gruppe mit ca. 50 Tieren steht in Gehweite oben am Hang unterhalb der Felsen.

Wir parken ein und gehen bis auf 15-20m zu den Tieren, können in Ruhe Bilder machen. Als wir dem Leithengst und seiner Stute mit Nachwuchs zu nahe kommen, macht er 4-5 deutliche Schritte in unsere Richtung und schaut uns direkt an. Wir haben die Botschaft verstanden und ziehen uns 10m zurück, sind damit wieder außerhalb seiner Intimsphäre, während er ruhig weiter grast.

In der Ferne hören wir schon das Blöken von Schafen. Ein Schäfer mit seinen hunderten Tieren inkl. Esel und mehreren großen Wachhunden nähert sich uns und den Pferden. Er winkt uns mit dem Stock, dass wir uns zurückziehen sollen, damit wir nicht zwischen die Pferde, seine doch beachtlich großen Hunde und die Schafherde geraten. Vom Fahrerhaus aus genießen wir das Spektakel; die beiden mächtigen Hunde platzieren sich direkt in unserer Nähe und haben uns die ganze Zeit im Blick, sichern so die südliche Flanke ab. Zwei kleinere Hunde haben sich unterdessen den Pferden angenähert und sorgen dafür, dass diese ebenfalls in sicherer Distanz zur Schafherde weiter grasen. Erst als die Schafe schon deutlich weitergezogen sind, folgen die Hunde einem Pfiff des Schäfers und geben uns frei.

Wir fahren nochmal 600m weiter und parken dann parallel zum Weg auf einem einigermaßen ebenen Stellplatz final ein. Von hier aus haben wir einen phantastischen Blick über die riesige Hochebene. Kaum angekommen, sehen wir wie die Pferdeherde in unsere Richtung zieht und dann direkt vor uns vorbei. So können wir nochmal ein paar schöne Eindrücke aus nächster Nähe genießen.

Sollen wir gleich mit dem Quad hinterherfahren? Nein, zuerst wird gegessen, und in der Ferne hören wir schon Donner grollen. Als wir mit essen fertig sind, donnert es immer mehr und kurz darauf Platzregen. Richtig entschieden und zu Hause geblieben. Morgen ist auch noch ein Tag.

Eine Stunde später ist soweit das Auge reicht kein einziges Pferd mehr zu sehen. Alle inkl. der großen Herde sind in der Ferne über die Kuppe gezogen und außer Sicht. Glück gehabt! Nur 1,5h später hier oben angekommen und wir hätten kein einziges Pferd zu Gesicht bekommen.

Morgen werden wir sehen, ob die Tiere zurückgekommen sind oder ob wir mit dem Quad einige Kilometer hinterherfahren müssen und sie hoffentlich wieder finden werden.

Der heutige Tag ist auf jeden Fall ein sehr erfolgreicher gewesen, mit der tollen Fahrt durch die Landschaft, den Orchideen und dann noch die Wildpferde aus der Nähe; definitiv ein Highlight der bisherigen Reise durch den Balkan.

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen bei den Wildpferden auf der Hochebene von Livno, GPS: 43.873403 , 17.008577, steile und sehr steinige Anfahrt, mit Bodenfreiheit gut machbar, P4N, sehr empfehlenswert

 

 

 

Donnerstag 27.06.2024

 

Schon beim ersten Wachwerden sehen wir ein paar Pferde vor dem Fenster vorbeiziehen. Als wir dann so gegen halb acht wieder rausschauen, sehen wir, dass die gesamte Großherde über den Bergrücken zurückgekommen ist und nun direkt zu uns herüberwandert. Innerhalb von einer halben Stunde sind wir von hunderten Wildpferden umringt. Wir stehen aufs Bett und haben aus dem Dachfenster heraus einen tollen Blick auf die Herde rund um uns herum. Auch direkt vor unserer Haustüre lassen sich die Tiere nicht stören, wenn man aus nur wenigen Metern Entfernung Bilder macht. Wir starten aktive WhatsApp-Videochats mit Peter's Eltern und seiner Schwester, damit sie live das Spektakel miterleben können. Es dauert fast zwei Stunden, bis die Pferde uns verlassen und sich in 300-400m zu einer geschlossenen Herde zusammenfinden.

Dort grasen sie dann für mehrere Stunden. Einige Jeeps mit Touristen sind hochgefahren, um, wie wir heute Morgen, die Tiere aus der Nähe zu betrachten.

Gegen 11 Uhr fängt es an zu donnern und rundherum türmen sich große Gewitterwolken auf. Die Herde zieht in tiefere Lagen mit Strauch und Baumbestand und teilt sich in kleinere Herden auf verstreut über mehrere Hügel und Hänge.

Wir können unser Glück kaum fassen, fast zwei Stunden mitten in der Herde gewesen zu sein.

Noch bevor die Gewitter dann direkt über uns wegziehen und uns den gesamten Mittag in den Container zwingen, wandern wir zu einem nahegelegenen Hügel mit großem Kreuz und Fahne, von wo aus wir einen herrlichen Weitblick in das dahinterliegende Tal haben.

Die Regenfälle dauern den Nachmittag über an, so dass wir zuhause bleiben. Marion backt Brot, ein bisschen Planung für die nächsten Wochen und ein Schlechtwetterfilm über Starlink.

Als die Sonne schon am untergehen ist, kommen die Pferde wieder am gegenüberliegenden Hang zusammen und, welch ein Glück, sie ziehen wieder unmittelbar vor unserer Haustür vorbei, saufen aus den Regenpfützen und lassen sich von uns überhaupt nicht stören. Wie schön!!

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen bei den Wildpferden auf der Hochebene von Livno, GPS: 43.873403 , 17.008577, steile und sehr steinige Anfahrt, mit Bodenfreiheit gut machbar, P4N, sehr empfehlenswert

 

 

 

Freitag 28.06.2024

 

Heute wollen wir auf einen anderen Hügel in der Nähe wandern, aber morgens hat es noch sehr dunkle Wolken. Erst gegen gegen 11:30 Uhr können wir loslegen, immer mit Blick auf die Wolkenwand, falls wir doch noch schnell umdrehen müssen. Als wir oben ankommen, haben wir einen gigantischen Blick auf 'unsere' Hochebene. Unser Moppel ist fast nicht zu entdecken, nur als kleiner Punkt in der Weite (roter Kreis).

Auf dem in der Ferne liegenden Hügel kann man mit vollem Zoom die Pferdeherde erkennen. Sie wird den ganzen Tag nicht mehr bei uns vorbeikommen. Aber die letzten Tage waren schon unglaublich genug.

Unterwegs wird wieder reichlich botanisiert.

Von ganz oben ist der Blick auf das dahinterliegende Hochtal so beeindruckend, dass wir erst mal hinsitzen, Pause machen und den Ausblick genießen.

Auch beim Abstieg gibt es immer wieder was zu entdecken. Nach 2,5 h sind wir wieder zurück am Moppel.

Da auf der Hochebene immer ein Wind weht, leider nicht immer konstant, ist es an der Zeit, dass Peter seinen neuen Lenk-Drachen testet. Es macht ihm viel Spaß, ist auf die Dauer auch sehr anstrengend, da der Drachen mit seiner Breite von 2,30m viel Wind einfängt und sich beim Figurenflug entsprechend wehrt.

Mit den Wolken oben am Berg gibt es mal wieder einen schönen Sonnenuntergang

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen bei den Wildpferden auf der Hochebene von Livno, GPS: 43.873403 , 17.008577, steile und sehr steinige Anfahrt, mit Bodenfreiheit gut machbar, P4N, sehr empfehlenswert

 

 

 

Samstag 29.06.2024

 

Wassereinbruch, wieder übers Dach, wie beim letzten Regen schon. So langsam gehen uns die Ideen aus, wo es noch reinkommen könnte. Letzte Idee sind die Nieten, die beim Anbringen der neuen Dachrinnen verwendet wurden. Peter hatte keine Bechernieten mehr, hat dafür aber schon beim Installieren in jedes Loch Dichtmasse geschmiert. Scheint aber doch noch irgendwo ein Leck zu sein. Also mit der Sikaflex-Tube aufs Dach und jede Niete bekommt nochmal einen Klecks Dichtmasse verpasst, auch wenn die silbrige Optik der Rinnen dadurch leiden muss.

Danach packt Peter das Quad aus, da wir heute mal die Hochebene erkunden wollen, vor allem da es heute noch keine Pferdesichtungen gegeben hat.

Es werden an die 30km, auch zu anderen in Park4Night beschriebenen Stellplätzen. Was die Pferde angeht und auch die schöne Lage, haben wir wohl intuitiv den besten Platz ausgesucht.

Als wir wieder nach Hause kommen sehen wir schon aus der Ferne, dass die Pferdeherde ganz in der Nähe am Hang über einem Wasserloch steht.

Da fahren wir gleich mal hin. Zwei Touranbieter aus Livno mit ihren Kunden sind auch bereits vor Ort, stört aber nicht. Die Herde ist groß genug und wir können ungestört beobachten und Bilder machen.

Gegen Abend packen wir das Quad wieder ein da wir morgen wieder weiter wollen. Jetzt haben wir wirklich viele viele Pferde gesehen, und da das Wetter wieder sehr heiß wird und es auch extrem lästige Fliegen dank des „Gärtnergoldes“ von den Pferden überall gibt, macht es keinen Spaß sich gemütlich in den Liegestuhl zu setzen.

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen bei den Wildpferden auf der Hochebene von Livno, GPS: 43.873403 , 17.008577, steile und sehr steinige Anfahrt, mit Bodenfreiheit gut machbar, P4N, sehr empfehlenswert

 

 

 

Sonntag 30.06.2024

 

Heute geht es ein Stück weiter. In ca. 80km Entfernung gibt es einen großen Stausee mit mehreren Camping-Möglichkeiten, die meisten mit vollem Service zwischen 15-20€. Den Tipp haben wir von unseren Nachbarn im Una-Nationalpark bei der Einfahrt nach Bosnien bekommen.

Bis hinunter ins Tal nach Livno dauert es wieder eine Stunde, da wir auf der Holperstrecke nur langsam voran kommen.

Die Fahrt bis zum Rama See geht durchs bosnische Hinterland. Wir sehen wieder viele leerstehende zum Teil zerstörte Häuser und viele kleine Ortschaften. Schafe, die bei dieser Hitze dringend geschoren werden sollten, sind überall unterwegs.

Als wir über die Hügelkante fahren haben wir schon einen vielversprechenden Blick auf den großen Stausee mit seinen Inseln und Halbinseln. Allerdings sind die engen Straßen durch die Dörfer entlang des Sees für unsere Länge schon fast zu knapp, vor allem wenn die immer etwas zu schnell fahrenden Bosnier entgegenkommen.

Wir kommen relativ früh an. Der ausgesuchte Campingplatz ist vom Platz her nicht optimal, aber es gibt eine Waschmaschine und einen Trockner, die man kostenlos nutzen kann. Auch ein kleines Schwimmbecken hat der Besitzer gebaut, das kontinuierlich mit Frischwasser versorgt wird. Sehr erfrischend bei der Hitze.

Nach dem Einparken entdecken wir, dass die Hinterachse auf beiden Seiten mehr Öl als normal zeigt. Vermutlich hat die Holperstrecke zu den Pferden hinauf dazu geführt. Wenn es wieder der Wellendichtring (Wedi) ist, dann ist es eine größere Aktion und wir müssen eine Werkstatt finden, die das notwendige Werkzeug und KnowHow besitzt. Ersatz-Wedis und auch Gummidichtungen für die Steckachsenglocke haben wir dabei.

Es ist schon ärgerlich, dass nach knapp 2000 km schon wieder Öl austritt bzw. vermutlich die Wedis undicht sind. Nach der Reparatur hatten wir die Hoffnung, die nächsten 50.000 km Ruhe damit zu haben.

Aber heute ist Sonntag, wir sitzen den ganzen Mittag über im Schatten mit Blick auf den See und relaxen. Hier befindet sich auch ein Trainingslager für Kanuten.

Wie sollen wir das Achsproblem angehen? Haben diverse Ideen, fragen auch den Camp-Besitzer, ob er einen Mechaniker empfehlen kann. Er gibt uns zwei Adressen, die aber, wie sich später herausstellt, Mechaniker für Autos und nicht für großes Gerät sind. Erst mal eine Nacht drüber schlafen und Morgen sehen wir weiter.

 

Übernachtungsplatz:

 

Franjusic Camping, GPS: 43.806815 , 17.531059, 5-6 Stellplätze, voller Service 15€, Weg zum See etwas weit, kleiner Frischwasserpool mit Duschen, P4N, empfehlenswert

 

 

 

 

Hier wieder die Kartenübersicht der 3. und 4. Woche nach Abreise Juni 2024 gen Osten mit den gewählten Stellplätzen:

2024_Juni_2

 

 

Teil 100: Österreich / Slowenien / Kroatien 2024                                                                                  Teil 102: Bosnien&Herzegowina 2024