AUF DEM WEG NACH OSTEN IN RICHTUNG SEIDENSTRASSE
Dienstag 04.06.2024 175km
Endlich Abreisetag! Seit vier Wochen wollen loskommen; immer kommt was dazwischen; zuletzt Peter's Leiterabsturz, der noch glimpflich ausgegangen ist und zu viel längeren Verschiebungen hätte führen können.
Wir starten erst gegen 15 Uhr, da Peter mit seinen Eltern den Vormittag im Krankenhaus in Sigmaringen verbracht hatte.
Nach dem Mittagessen, Maultaschen mit Kartoffelsalat als Abschiedsessen, Quad einpacken und los geht's.
Erste Station Bad Waldsee, da wir noch Anschlussadapter für unsere neue Lilie-Wasserpumpe benötigen. Die Adapter hat uns der Campingzubehörladen von Hymer bei Movera bestellt, weil man als Privatperson Artikel nicht selbst in Bad Waldsee im Verteillager von Movera abholen kann.
Die nächsten 140km pure Allgäuer Bergwelt mit zum Teil sonnigen Ausblicken in die noch leicht regenverhangenen Berge.
20km vor Füssen machen wir einen ersten kulinarischen Stopp an einer Sennerei, um uns mit leckerem Käse einzudecken. Wir dürfen mehrere Sorten probieren und so werden es dann doch verschiedene Sorten, ein großes Joghurtglas und eine scharf gewürzte Käsecreme. Alles nicht ganz billig, aber sehr lecker. Außerdem haben wir beide Hunger und können uns deshalb nur schwer zurückhalten.
Durch Füssen fahren wir zuerst mal durch und dann in Richtung der beiden Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. Auf dem Weg dorthin haben wir mit unserem Moppel leider keine geeignete Möglichkeit, um ein paar schöne Bilder aus der Nähe schießen zu können.
Also wieder zurück nach Füssen, um dort evtl. auf einem Parkplatz gegen Gebühr zu übernachten und heute Abend nett in einen Biergarten zu sitzen bzw. Morgen früh noch 1-2 Stunden durchs einladende Städtchen zu bummeln.
Da wir höher als 2,5m sind werden hier Gebühren von 30Euro für 24h verlangt. VIEL zu teuer! Diesen Wucher machen wir nicht mit und wir beschließen dann doch die 9km Richtung Bannwaldsee zu fahren. Dort gibt es laut Park4Night-App (P4N) direkt an der Straße einen Parkplatz, wo man freistehen kann. Der Verkehr soll nachts vernachlässigbar sein.
Als wir dort ankommen steht schon ein Van da und nach uns kommen nochmal 4 Vans mit internationalen Kennzeichen. Mit den Unterlegkeilen lässt sich die leichte Schräge des Platzes gut ausgleichen.
Zum Abendessen und Sonnenuntergang greifen wir gleich unsere neu erworbenen Käseschätze an.
Sind gespannt wie die erste Nacht on the road, an der Straße, werden wird.
Übernachtungsplatz:
Freistehen Parkplatz Nähe Bannwaldsee bei Füssen, GPS:36.277480, -109.201431, sehr gutes O2-Netz, 5-6 Plätze für Vans, P4N, nachts relativ ruhig trotz Straßennähe, empfehlenswert
Mittwoch 05.06.2024
Beim Frühstück entscheiden wir uns dafür, Füssen eine Chance zu geben; wir wollen 12€ für 2h parken investieren, um uns die Altstadt anzuschauen. Wenn es nicht soooo teuer wäre, hätten wir sicher noch länger gebummelt und wären evtl. sogar essen gegangen. So wird es ein schöner Bummel durch die Innenstadt und ein Fleischkäs-Weckle von der Metzgerei-Warmtheke. Auch sehr lecker!
Nächste Etappe ist Bad Tölz. Da wir sowieso regelmäßig eine Bewegungspause machen wollen, bietet sich hier der nächste Stopp an. Bad Tölz hat einen sehr günstigen Stellplatz direkt am Fluss und nur 10min Fußweg in die malerische Innenstadt. Wir spazieren die Fußgängerzone rauf und runter und genießen ein leckeres Eis bevor wir weiterfahren. Den Kalvarienberg bestaunen wir von der Brücke aus, fahren aber nicht hoch, sonst wird es einfach zu spät bis wir in Bad Reichenhall ankommen.
Das letzte Drittel zieht sich wegen vielen Sperrungen, zuerst wegen Überschwemmungen und weil die Ausweichstrecken oft auf 7,5 To beschränkt sind (unser Moppel hat ja 12 To). Also rauf auf die Autobahn, aber auch dort läuft es nicht besonders gut, vor allem die letzten 80km vor Bad Reichenhall auf der A8.
Schon von weitem sehen wir die Hex (Berg) und wissen, dass wir nun kurz vor der Abfahrt Bad Reichenhall sind.
Wir können bei Ute und Fritz, der Patentante von Marion, direkt vor dem Haus am Waldrand einparken.
Zur Begrüßung gibt es ein leckeres Vesper und wir verbringen den ganzen Abend mit Reisegeschichten und Erinnerungen an die Wagener-Verwandtschaft.
Übernachtungsplatz:
Freistehen bei Fritz und Ute, privater Stellplatz, nicht öffentlich zugänglich
Donnerstag 06.06.2024
Wir hatten gestern Abend noch beschlossen, heute wieder eine Tour durch das Reichenhaller bzw. österreichische Salzburger Land zu machen. Fritz ist dabei immer ein Top-Reiseführer. Er hat auf der ganzen Strecke Informationen zur Landschaft, Gebäuden, Geschichte usw. auf Lager. Damit werden die Ausflüge sehr kurzweilig und auch dieses Mal kommen wir auf knapp 200km Strecke.
Marion ist morgens noch etwas schwindlig und so kommen wir erst um die Mittagszeit los
und entsprechend auch erst gegen Spätnachmittag wieder zurück.
Wir fahren nach Österreich rüber, immer schön durch die Berge, bis zum und um den Hochkönig herum.
Auf der Karte sieht man, wie groß die zurückgelegte Schleife um den Königsee ist und dieser ja auf der nördlichen Seite der Berge liegt.
Unterwegs machen wir Pause in einer kleinen Bäckerei mit Kaffee und Kuchen. In Minutenschnelle braut sich über uns ein mächtiges Gewitter zusammen, wie so oft in den Bergen, und wir müssen uns sputen. Ein Blitz geht mit enormem Krachen ganz in der Nähe runter und wir fliehen schnell ins sichere Auto, versuchen dem Wetter schnell davon zu fahren. Gelingt leider nur bedingt, erst nach 20km weiter entkommen wir dem Regen.
Auf dem Weg zurück kommen wir direkt an der Werfen Burg vorbei,
und zum Abschluss zeigt uns Fritz noch eine Stelle, von der aus man die Salzburg in voller Pracht bewundern kann.
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Etwas erschöpft wird beschlossen, wieder in Ruhe ein leckeres Vesper zu Hause zu machen, anstatt in ein Restaurant zu fahren. So haben wir viel Zeit zum reden und sitzen lange gemütlich beisammen. Morgen geht es bei uns wieder weiter.
Übernachtungsplatz:
Freistehen bei Fritz und Ute, privater Stellplatz, nicht öffentlich zugänglich
Freitag 07.06.2024 189km
ÖSTERREICH
Nach einem ausgiebigen Frühstück und herzlichem Abschied fahren wir raus aus Deutschland; wer weiß für wie lange?!
An der Grenze holen wir mit einem Abholschein die schon vorab konfigurierte und bezahlte Go-Mautbox für Österreich ab. In Bischofshofen, einem der Austragungsorte der Vierschanzentournee, stoppen wir noch beim Obi-Baumarkt für 2-3 Kleinteile und einem schnellen Mittagessen.
Weiter geht's durch die österreichische Bergwelt; wenn es nicht so teuer wäre würden wir hier gleich mal ein paar Wochen verbringen.
Auf dem Weg zur Turracher Höhe ca. 60km vor der slowenischen Grenze haben wir verschiedene Stellplätze, die in P4N beschrieben sind, angeschaut. Leider sind alle gesperrt oder einfach zu klein.
Auch auf der Turracher Höhe sind die Parkplätze für die Ski-Saison mit Schranken gesperrt.
Im eigentlichen Dorf parken wir direkt am See ein; keine Schilder, die dies wie überall sonst verbieten. Sind mal gespannt, wann der erste Ordnungshüter auftaucht und uns wegschickt. Touristisch ist noch nicht allzu viel los – das Wetter spielt wohl nicht so richtig mit. Die Wolken brauen sich zusammen und so machen wir uns gleich auf zu einem kleinen Spaziergang und kommen gerade rechtzeitig vor einem heftigen Platzregen wieder zurück.
Nach dem Abendessen, machen wir uns an die detaillierte Slowenien-Planung, die sich auch sehr schwierig gestaltet, da es fast keine Freistellplätze gibt. Deshalb wollen wir innerhalb von 2 Tagen nach Kroatien durchbrausen.
Wenn es mal nicht gerade regnet, spiegeln sich die großen Luxushotels malerisch im See.
Übernachtungsplatz:
Freistehen Parkplatz am See, Turracher Höhe, GPS: 46.917667 , 13.873685, keine Services, einer der wenigen freien Plätze in der ganzen Gegend, in der Hochsaison ab 14.06. vermutlich nicht mehr frei bzw. erlaubt, daher nur eingeschränkt empfehlenswert auf der Durchreise
Samstag 08.06.2024
Heute ist Peters 61ster Geburtstag und wird wohl ein Fahrtag werden. Mal sehen, wie weit wir kommen.
Soweit so gut, aber es kommt halt immer anders als man denkt. Während Marion noch mit verschiedenen neugierigen Frühaufstehern quasselt, macht Peter den Moppel abfahrbereit bzw. versucht es. Die Bremsen öffnen nicht. Der dritte Bremskessel lässt sich nicht befüllen. Mist!
Das Vierkreisschutzventil scheint ein Problem zu haben. Wir haben ja glücklicherweise ein Ersatzteil dabei. Es hilft nichts: Peter muss in die Arbeitsklamotten und ran an den Moppel. Während Marion die Anschlüsse reinigt, bastelt Peter wieder alles zusammen. Leider verwechselt er zwei Schläuche, was natürlich dazu führt, dass es nicht funktioniert und wir daher vermuten, dass es an einer anderen Stelle ein weiteres Problem gibt. Da das Hauptbremsventil letztes Jahr auch schon herumgezickt hatte, wird dieses auch ausgebaut und innen kontrolliert. Ist aber alles wie es sein soll. Nach längerer Suche und logischem Nachvollziehen der Leitungen, finden wir den Fehler und SIEHE DA: Schon funktioniert wieder alles.
Allerdings ist der Tag halt auch schon fast vorbei, und kaum dass wir zusammengepackt haben, beginnt es auch schon wieder zu regnen.
Als Geburtstagsessen gibt es schnelle Nudeln mit Pesto Rosso und zum Abschluss noch einen Film auf Netflix, um dann früh ins Bett zu fallen. Hm – Was für ein Geburtstag!
Übernachtungsplatz:
Freistehen Parkplatz am See, Turracher Höhe, GPS: 46.917667 , 13.873685, keine Services, einer der wenigen freien Plätze in der ganzen Gegend, in der Hochsaison ab 14.06. vermutlich nicht mehr frei bzw. erlaubt, daher nur eingeschränkt empfehlenswert auf der Durchreise
Sonntag 09.06.2024 158km
Es hat noch nicht aufgeklart: Start bei Regen.
Nach langer Abfahrt in Serpentinen finden wir unten im Tal einen Billa-Markt, der geöffnet ist. Kurzfristiger Sonntagseinkauf und ein Fleischkäseweckle von der Warmtheke.
Die Fahrt geht durch österreichisches Hinterland bis nach Klagenfurt, aber nicht wie geplant zum bzw. vorbei am Wörthersee, da diese Straße leider über 7,5to gesperrt ist.
Auch haben wir uns, um Maut zu sparen, entschieden, nicht den Karawankentunnel über die Autobahn zu fahren, sondern weiter östlich über Klagenfurt und dann über den Loiblpass. Die Passstraße über den Loiblpass ist sehr steil und eng und, wie wir zu spät bemerken, eigentlich auch für 7,5to gesperrt. Komische Beschilderung – wir fahren einfach mal weiter. Alles wieder zurück ist uns dann doch zu weit.
Oben beim Loibltunnel angekommen befindet sich mitten im Tunnel die Grenze zu Slowenien.
SLOWENIEN
Auch in Slowenien ist eine mautfreie Fahrt nach Ljubljana nicht möglich, da die Straßen durchs nette Hinterland wieder für 7,5to gesperrt sind - macht nicht wirklich Spaß! Also wieder zurück auf die Autobahn.
In Ljubljana parken wir außerhalb auf einem Stellplatz direkt bei einem Park&Ride. Hier kann man nur 8km außerhalb von Ljubljana für 10 Euro 24h einparken, Grauwasserentsorgung und Frischwasser inkl.
Bevor wir final einparken entsorgen wir unser Grauwasser und leeren den Pee-Kanister. Danach Haare schneiden und Außendusche, dabei wird gleich der neue Gas-Durchlauferhitzer getestet.
Anschließend erst mal relaxen und bequem im Schatten sitzen und die nächsten Tage planen...
Wegen vieler schwarzer Wolken wird der Stadtbummel auf Morgen verschoben.
Da keine große Lust zu kochen, gibt es nochmal Nudeln mit dem Rest Pesto von gestern.
Übernachtungsplatz:
P&R Parkplatz Stanezice der Stadt Ljubljana, GPS: 46.107416 , 14.447102, 10€/Nacht, Entsorgung kostenlos, Frischwasser und Strom kosten 10€ extra, Strom wird kontrolliert, großer Stellplatz, 15 Plätze, P4N, zum Besuch der Stadt und auf der Durchreise sehr empfehlenswert
Montag 10.06.2024
Eigentlich wollten wir gleich nach dem Frühstück los, aber das Wetter wollte mal wieder nicht mitmachen. So hat sich unser Ausflug in die Stadt auf 11 Uhr verschoben und die Entscheidung, eine weitere Nacht stehen zu bleiben ist gefallen. Ganz ohne Stress können wir mit dem Bus die 8 km in die Altstadt fahren. Am Automat für 10€ weitere 24h den Stellplatz gebucht.
20min Fahrt mit dem Bus in die Nähe der Altstadt und erreicht diese in 5min Fußweg. Optimal!
Als erstes Ziel haben wir die „Drei Brücken“ angesteuert.
Uns erschließt sich nicht so ganz, was daran so Besonderes sein soll. Weiter geht es zum Gemüse- und Obstmarkt.
Auf der rechten Seite steht die Nikolai-Kathedrale, die 3€ Eintritt kostet und auf der linken Seite am Fluss sind die Markthallen: Eine Reihe von kleinen Restaurants. Nur eine kleine Metzgerei unterbricht die Serie.
Am liebsten hätten wir auf dem Markt gleich leckere Sachen gekauft, aber wir wollen ja heute noch einiges von der Stadt erkunden und müssten sonst die Einkäufe mit uns herumtragen.
Am anderen Ende des Marktes befindet sich die nächste berühmte Brücke, die Drachenbrücke. Hat den Namen von den großen Drachen auf den vier Brückenpfeilern. Der Drache ist auch das Wahrzeichen der Stadt, was man nicht übersehen kann.
Wir bummeln fast 2h durch die Fußgängerzonen.
In einer Seitengasse entdecken wir im Rinnstein Kunst. Normalerweise speit der Kopf auf dem Sockel Wasser, das zwischen den Messingköpfen, Fratzen und Gesichtern hindurchläuft.
Nach einer kurzen Pause mit leckerem alkoholfreiem Lagerbier fahren wir mit der Standseilbahn hoch zur Burg, die man von fast jedem Punkt aus in der Stadt gut sehen kann. Die einfache Fahrt kostet 3,30€/Pers bzw. 6€ für eine Fahrt rauf und runter. Wir haben gelesen, dass der Fußweg hoch zur Burg auch sehr interessant sein soll.
Von der Burg oben haben wir einen schönen Blick über die Stadt. Auf das Museum haben wir keine Lust und sparen uns das Geld und für die restlichen Meter hoch zum Uhrturm.
Der Weg hinunter in die Stadt ist wirklich toll. Man läuft durch enge Gassen, viele Stäpfele, durch das grüne Herz der Stadt.
Zurück in der Fußgängerzone suchen wir das schon vorher entdeckte Restaurant, das uns mit seinem Ambiente und der Speisekarte angesprochen hat. Wir müssen ja noch Peters Geburtstag nachfeiern, da dieser mit der Reparatur des Moppels ins Wasser gefallen ist. Obwohl das Lokal sicher zu der etwas gehobeneren Klasse gehört, haben wir, nachdem wir mit 30min Wartezeit einen Tisch bekommen haben, sehr gut zu einem fairen Preis gegessen. In Deutschland hätten wir mindestens 30% mehr bezahlt.
Nach der vielen Bewegung und dem leckeren Essen sind wir müde und fahren mit dem Bus wieder zum Moppel, wo wir den Rest des Tages relaxen, Lesen in der Sonne.
Übernachtungsplatz:
P&R Parkplatz Stanezice der Stadt Ljubljana, GPS: 46.107416 , 14.447102, 10€/Nacht, Entsorgung kostenlos, Frischwasser und Strom kosten 10€ extra, Strom wird kontrolliert, großer Stellplatz, 15 Plätze, P4N, zum Besuch der Stadt und auf der Durchreise sehr empfehlenswert
Dienstag 11.06.2024 60km
Bevor wir Ljubljana hinter uns lassen, machen wir noch einen Stopp beim Hofer (=Aldi in Österreich und Slowenien), ein paar Sachen einkaufen. Wir kommen mit vollem Einkaufswagen raus und es schüttet in Strömen. Nach 10min warten keine Besserung in Sicht. Marion rennt los, schließt schnell auf. Mit dem großen Regenschirm bestückt gibt es dann für Peter und die Lebensmittel Regenschutz. Schnell alles rein, verpacken, eine Kleinigkeit zum Mittagessen und dann geht es raus auf die Autobahn nach Südost Richtung Triest.
Die heutige Etappe ist relativ kurz. Wir parken auf dem Womo-Parkplatz bei der Ponstojnska Höhle ein. Hier haben wir Strom und Wasser zur Verfügung; kostet nur 4€ mehr als auf dem normalen Parkplatz, um über Nacht zu stehen.
Wir haben gelesen: Je später, umso weniger Besucher. Ist leider eine Mär. Wir haben die letztmögliche Tour um 15 Uhr gebucht und wegen des großen Andrangs mussten trotzdem 1,5 Zugladungen befördert werden. Wir gehen über den Fluss hoch zum Ticketcenter und von dort zum Höhleneingang. Bis zum eigentlichen Besucherbereich der Höhle wird man zuerst 3,5km mit einer Bergbaubahn hineingefahren.
Die nächsten 1,5h wandeln wir bergauf und bergab durch eine wirklich grandiose Höhle. Wir sind zunächst etwas skeptisch: Ist diese Höhle wirklich so toll und das Eintrittsgeld von immerhin 25,80€/Pers wert, auch wenn sie die größte in Europa öffentlich zugängliche Tropfsteinhöhle ist? Nur in der Ukraine gibt es noch eine größere Höhle, allerdings nur für Forscher. Wir werden sehen....
Mittlerweile konnten wir schon einige der größten zugänglichen Höhlen in den USA, Mexiko, Laos und Vietnam besichtigen und, um es vorweg zu nehmen, diese kann definitiv mithalten! Wir sind angenehm überrascht; unsere Befürchtungen haben sich nicht erfüllt. - Je mehr man reist und je mehr man sieht, desto anspruchsvoller wird man. Das ist die andere Seite der Reisemedaille.
Gegen Ende der Tour sieht man auf einem Bildschirm einen der hier vorkommenden blinden Grottenolme. Auch in einem großen Aquarium kann man die Tiere live sehen, allerdings nicht fotografieren.
Am Ankunftsbahnhof vor dem Ausgang hat man nochmal einen schönen, dunstigen Blick auf den unterirdischen Fluss, der über Jahrmillionen diese phantastische Unterwelt geschaffen hat.
Übernachtungsplatz:
Womo-Parkplatz Ponstojnska Höhle, GPS: 45.780286 , 14.204135, 25€/Nacht, Wasser/Abwasser, Strom, kleiner Stellplatz, 15 Plätze, P4N, auf der Durchreise empfehlenswert
Mittwoch 12.06.2024 38km
Als wir aufwachen regnet es immer noch; angefangen hat es so gegen 4 Uhr heute Morgen. Uns weckt ein stetiges Tropfnen, allerdings nicht draußen, sondern im Mobil... so ein Mist! Der Klimaanlagenausschnitt im Dach ist wieder der tiefste Punkt.... Doch noch etwas beim erneuten Abdichten des Dachfensters übersehen? Aber solange es regnet können wir nur eine Schüssel drunter stellen und das Wasser auffangen.
Gegen 10 Uhr hört es dann auf und Peter kann sich auf die Spurensuche machen. Er montiert die Scheibe des Heki 1-Dachfensters los und schiebt es vorsichtig aus der Kederschiene heraus. Der einzige mögliche Ansatzpunkt ist die Sicherungsschraube in der Kederschiene. Das Bohrloch geht bis unter den Aluminiumhalter und bietet durch die Gewindegänge dem Wasser eine Möglichkeit, sich einen Weg zu suchen. Von dort in die Isolierung des Dachs und auf Grund der leichten Schräge kommt es wieder im Ausschnitt der Klimaanlage ans Tageslicht. Der Rest des Fensters ist ja erst vor ein paar Tagen frisch abgedichtet worden. Diese Stelle wurde jedoch nicht als problematisch erkannt. Wenn wir wie heute optimal waagrecht stehen, bleibt Wasser auf dem Dach stehen und dringt über das Schraubenloch ein. Alles saubermachen und das Loch inkl. Schraube mit reichlich Sika 252 versiegeln. Beim nächsten Regen werden wir sehen, ob das geholfen hat.
S'isch halt emmr ebbas!
Nach der Abfahrt machen wir nochmal einen kurzen Stopp beim Lidl für abgepackte Wurst – Wer weiß, ob wir 'deutsche' Wurst auch weiter südlich noch bekommen. Die Tüte ist wieder voll geworden. Aber jetzt sind wir wirklich randvoll ausgerüstet um mindestens 2-3 Wochen autark zu leben. Es fehlt jetzt nur noch der passende Stellplatz in der Wildnis. In Slowenien und Kroatien ist das leider nicht möglich, es drohen wohl drakonische Strafen, und unser Moppel lässt sich nicht so gut hinter Büschen verstecken. Freistehen muss daher noch bis Bosnien warten.
Bis zu den Škocjan-Höhlen (UNESCO Weltkultur- und Naturerbe) sind es nur ca. 60km, die wir versuchen mautfrei durchs Hinterland zu fahren. Eigentlich für LKW über 7,5to gesperrt, aber wir interpretieren das jetzt mal für Transitverkehr. Wir haben ja ein definiertes Ziel.
Als wir ankommen und unsere Tickets kaufen sind es gerade mal noch 10min bis zur letzten Führung um 15 Uhr. Just in time. Zuerst wandert man 20min bergab durch Wiesen, bis wir den eigentlichen Höhleneingang erreichen. Diese Höhle ist nicht für ihre Tropfsteine bekannt, auch wenn man etwas zu sehen bekommt, sondern für einen der größten unterirdischen Canyons der Welt. Ein reißender Fluss, der Reka, gräbt sich hier unterirdisch immer tiefer ins Kalksteingebirge (38 km) und bis zur Timavo-Quelle nicht weit von Triest an der Adria.
Es ist verboten, in der Höhle zu fotografieren; nicht wegen der Tiere, sondern weil sonst die Besuchergruppen zu langsam vorankommen, nicht in der geplanten Zeit. Alles genau getacktet, sonst werden sie den Besucherströmen nicht Herr. Deutsch wie wir sind, haben wir uns daran gehalten, müssen aber gegen Ende der Tour feststellen, dass andere 'schlauer' gewesen sind und sich ans Ende der Gruppe gesetzt und viele Bilder gemacht haben. An den interessantesten Stellen wird sowieso Pause gemacht; es hätte also kaum Verzögerungen gegeben. Uns hat es am Ende richtig geärgert, dass wir keine Bilder haben. Grmpf!!! Wir können deshalb nur aufs Internet verweisen, damit ihr euch dort die Bilder aus der Höhle anschauen könnt.
Die Tour ist ein absolutes Highlight, obwohl wir auch hier wieder sehr skeptisch gewesen sind. Zuerst die Besichtigung der Tropfsteinhöhle, dann unterirdischer Fluss und danach lange Wanderung und sehr tief direkt entlang an der Wand der gigantischen, ausgewaschenen Höhle. Für Herr der Ringe-Fans genau das Richtige.... Als wäre man in den Minen von Moria unterwegs.... Alles im dunstigen Nebel, etwas verschwommen und düster, und in diesem Dunst sieht man die Lichterkette in der Ferne an der Felswand und kann nur ahnen, was man noch so vor sich hat. Oft sind die alten Wege und in den Fels gehauenen Stufen zu sehen und bekommt eine Gänsehaut ob der grausigen Abgründe in den tief unten reißenden Fluss.
Die Größe der Schlucht ist einfach nur beeindruckend, und wenn man dann noch über die Brücke schreitet, die auf den Plakaten abgebildet ist, hoch oben in schwindelnder Höhe, dann ist man für kurze Zeit Gandalf, der sich dem Balrog im Kampf stellt.
Erst am Höhlenausgang, wo dann der zweite Teil der Tour beginnt darf man offiziell wieder fotografieren.
Dieser zweite Teil ist ohne Führung; es gibt drei unterschiedlich lange Routen zur Auswahl: 1.) sehr kurz und sehr steil 2.) 400m und dann mit dem Aufzug hoch, den nehmen die meisten Besucher oder 3.) die längste Tour, weitere ca. 4,5km durch den nun am Tageslicht liegenden Canyon und kürzere Höhlenstrecken. Wir wollen es uns heute geben und nehmen die 3.). Das erste Drittel war vor ewigen Zeiten auch noch Bestandteil der unterirdischen Schlucht, aber die Decke brach ein, weswegen nun der Fluss und der Weg durch den Canyon zum Teil offen liegen. Man wandert über Brücken, Stege und kurze Höhlenabschnitte, bevor dann der wirklich schweißtreibende Teil des Aufstiegs hoch und zurück bis zum Besucherzentrum beginnt. Irgendwie müssen die Höhenmeter, die zu Beginn hinunter gingen, ja wieder erklommen werden. Ab hier wünschen wir uns einen Aufzug. Es sind nicht viele, die diesen Weg gewählt haben, und die wenigen sind auch schneller als wir, so dass wir schlussendlich mit den beiden verbliebenen Streckenpostendamen, Lumpensammler für Leute wie uns, das finale Tor oben verlassen; sie haben jetzt Feierabend.
Als wir am Moppel ankommen sind wir glücklich und geschafft.
Wir müssen noch ca. 5km bis zum möglichen Übernachtungsplatz fahren. Als wir dort, in Herpelje, ankommen ist glücklicherweise noch ein großer Platz für uns frei, querstehend zu den anderen Plätzen. Als wir eingeparkt haben, kommen noch einige weitere Wohnmobile, die jedoch wegen Platzmangel wieder von dannen ziehen müssen.
Übernachtungsplatz:
Womo-Stellplatz Herpelje, GPS: 45.605977 , 13.947264, 10€/Nacht, Wasser/Abwasser, Strom, kleiner Stellplatz, 7 Plätze für kleinere Wohnmobile, nur 1 Platz für ein Dickschiff, P4N, spätnachmittags schnell voll, auf der Durchreise sehr empfehlenswert
Donnerstag 13.06.2024 260km
Als wir als eines der letzten Mobile vom Platz fahren, steht die Schranke auf, und als Marion trotzdem bezahlen will, kommt nur eine Fehlermeldung. Die beiden Angestellten vom städtischen Bauhof, die gerade Vesperpause machen, signalisieren es sei ok und wir sollen einfach hinausfahren. Na hoffentlich kommt da nicht irgendwann ein Strafzettel. (Meine Güte sind wir Deutsch....)
Heute geht es über die Grenze rüber nach Kroatien zu den Plitvice Seen. Da inzwischen die Preise in Kroatien total überzogen sind (das bekommen wir ständig und überall zu hören von Kroatienbesuchern), haben wir dieses Land eigentlich von unserer 'Liste' gestrichen, aber die Plitvice-Seen sind wohl ein Must-Do und wir wollen sie uns anschauen, auch wenn uns der Eintrittspreis von 40€/Person+Tag!!!! schon seeehr abschreckt.
Mittagspause machen wir heute auf einer Autobahnraststätte, bevor wir an die Küste kommen und einen kurzen Blick auf die Adria erhaschen und dann wieder ins Landesinnere abbiegen.
KROATIEN
Wir haben verschiedene Stellplätze/Campingplätze in P4N ausgewählt; entweder zu voll oder zu teuer. Also sind wir wieder 7km zurückgefahren und ins Hinterland abgebogen. Auf dem Privatgrundstück, ein größeres Stück Wiese bei einem Haus mit Scheune, können wir stehen. Keinerlei Services, außer einem Mülleimer und, falls man benötigt, ein Wasserhahn. Ansonsten hat man hier seine Ruhe und einen Kleintierzoo um sich herum: Hund, Katze, Ziegen, Hühner und Pferde. Alles sehr handzahm, wenn man draußen sitzt. Peter hat zum ersten Mal in seinem Leben Hühner gestreichelt, während sie zwischen seinen Beinen im Boden picken - LOL.
Übernachtungsplatz:
Mini Ranch Nähe Plitvice Seen, GPS: 44.989243 , 15.678667, 15€/Nacht, keinerlei Service, Stellplatz in der Natur, Kleintierzoo evtl. für Kinder interessant, ca. 10 Plätze, P4N; wenn man keine Services braucht sind die anderen Stellplätze rund um die Plitvice-Seen einfach nur unverschämt teuer, eingeschränkt empfehlenswert
Freitag 14.06.2024
Day off bzw. Bastel-Back-Tag: Marion backt Brot und kocht leckere Schweinelende; Peter erledigt kleinere ToDoes von der Liste: B2B-Lader austauschen, Ladestecker fürs Quad reparieren, Quad rausholen inkl. kleinere Reparaturen, alle Schlösser ölen und gangbar machen, Motoren-Öl kontrollieren und nachfüllen, Sim-Karte aktivieren und Videoident absolvieren, … Hört sich nicht nach viel an, aber ruckzuck ist es 18 Uhr und der Tag neigt sich dem Ende zu.
Übernachtungsplatz:
Mini Ranch Nähe Plitvice Seen, GPS: 44.989243 , 15.678667, 15€/Nacht, keinerlei Service, Stellplatz in der Natur, Kleintierzoo evtl. für Kinder interessant, ca. 10 Plätze, P4N; wenn man keine Services braucht sind die anderen Stellplätze rund um die Plitvice-Seen einfach nur unverschämt teuer, eingeschränkt empfehlenswert
Hier wieder die Kartenübersicht der 1. und 2. Woche nach Abreise Juni 2024 gen Osten mit den gewählten Stellplätzen:2024_Juni_1