Freitag 16.09.2022

 

Die Nacht ist herrlich ruhig gewesen und so gegen 9 Uhr ziehen wir schon wieder mit der Kamera los. Die 3 Jungs von nebenan sind schon seit morgens um 6 Uhr unterwegs und als wir sie treffen haben sie schon wieder einige Bärenbegegnungen im Kasten.

Unterwegs treffen wir ein Paar aus Quebec, mit denen wir uns dann fast eine Stunde verquasseln. Als wir dann vorne zum Fluss kommen, sehen wir gleich die Bärenmutter mit Jungem. Schade, die beiden Frankokanadier hatten Pech und heute morgen nichts entdeckt.

Am Wasserfall ist heute kein Bär. Darum sind wir heute mal gemeinsam mit Rita und Manfred den längeren Trail über die Bergkuppe gewandert hinunter zum Flussufer, wo man weiter flussabwärts sehen kann.

Hier hat man auch einen tollen Blick ins Wasser zu den Lachsen und anhand der angefressenen, stinkenden herumliegenden Kadaver weiß man, dass es hier viele Bären gibt. Nach einer kleinen Weile sehen wir schon einen und prompt an dem Platz, wo wir gestern die Fischotter gesehen haben. Hätten wir doch dort absteigen sollen, dann wären wir auf wenige , nur durch den Fluss getrennt, an ihn herangekommen. Er trollt sich flussabwärts und quert den Fluss über die darin liegende Insel, leider im Gegenlicht, nicht gut zu Fotographieren.

Irgendwann sind beide Bären im Wald verschwunden und wir machen uns auf den Rückweg.

Marion und ich steigen nochmal zu den Fischottern hinunter und können die agilen Tiere wieder beobachten. Nach 15min schwimmen sie dann flussaufwärts in Richtung Wasserfall und kommen auch nicht mehr zurück.

Wir klettern wieder hinauf und entdecken sie wieder bei einem Blick hinunter in den Kanal. Dort hat sich an der Seite von uns gegenüberliegenden Seite ein kleines Becken gebildet mit Felsen, auf denen die Tiere nun herumtollen und fressen.

Wieder ein sehr erfolgreicher Ausflug mit tollen Tierbeobachtungen. Als wir zurück sind sitzen wir nachmittags gemeinsam mit Rita und Manfred draußen bis wir dann nochmal auf eine kleine Nachmittagsrunde aufbrechen. Hier sehen wir nur noch einen Bären, als wir schon auf dem Rückweg sind.

Oft sind es halt nur 10min hin oder her, welche darüber entscheiden, ob man die Tiere sieht oder nicht. Es gehört immer eine Portion Glück dazu.

Warm angezogen und mit Rotwein bewaffnet sitzen wir dann am Abend noch bei den Nachbarn und quatschen über vergangene Reisen. Irgendwann wird es uns zu frisch, leider darf man immer noch kein Lagerfeuer machen, und ziehen uns daher in unsere warmen Fahrzeuge zurück.

Wir sind total happy, dass wir in 1,5 Tage soviel gesehen haben, was viele in 3 Wochen Urlaub hier auf der Insel oder in Kanada nicht zu Gesicht bekommen. Ohne den Tipp wären wir höchstwahrscheinlich auch nicht hier vorbeigekommen. Deswegen suchen wir immer gerne den Kontakt zu anderen Reisenden, da man Interessantes erfährt.

 

Übernachtungsplatz:

Stamp Falls Campground, GPS: 49.334340, -125.920026, Netz ?, 20 Plätze im Wald, 18C$/Nacht, sehr ruhig, Bären und Fischotter, sehr empfehlenswert

 

 

 

Samstag 17.09.2022

 

Bis um 11 Uhr müssen wir den Platz verlassen oder einen weiteren Tag bezahlen. Wir machen uns gleich nach dem Frühstück nochmal auf eine Runde zum Wasserfall auf und schauen, was schon in der Tierwelt unterwegs ist. Aber leider haben wir, sowie alle, die uns schon wieder entgegenkommen, heute morgen kein Glück.

Nicht schlimm, wir haben die letzten beiden Tage soviel schöne Sichtungen und Begegnungen gehabt und werden hoffentlich an anderen Spots weitere haben.

Bevor wir losgelaufen sind, haben wir uns noch von Rita und Manfred verabschiedet, die dann auch schon nach Tofino unterwegs sind, als wir wieder am Platz zurück ankommen.

Zurück in Port Alberni schauen wir zuerst in den Buy-Low Food Supermarket, mal sehen, wie dort die Preise und Qualität sind. Wir sind sehr angenehm überrascht, das Angebot ist noch besser als im No Frills und noch deutlicher als im Walmart. Zu Marions großer Freude findet sie hier endlich Roggenmehl und Sauerteigpulver zum Brotbacken. In den USA und auch im Walmart hat sie dieses bisher nicht gefunden und wenn doch, dann zu extrem hohen Preisen. Dementsprechend wird auf Vorrat eingekauft. Gegenüber im Canadian Tire hole ich dann noch 5L 10W30 Dieselöl für den Moppel, und da unser Gastank nach fast einem Jahr Kochen und Heizen bei 20% steht, tanken wir gleich auch noch 80L reines Propan für 1C$/L=~0,75€. Damit sind wir wieder für gut ein Jahr mit Gas versorgt.

Als wir dann noch an der Shell-Tanke 11L Benzin für unseren Stromgenerator gebunkert haben und gerade unsere Fahrt nach Nordosten zur Hauptroute beginnen wollen, sehen wir viele Menschen im Campingstuhl an der Hauptstraße sitzen. Was ist denn hier los? Wir fahren auf den Walmart-Parkplatz und fragen eine Passantin. Sie erklärt uns in gebrochenem Deutsch, ihre Eltern sind vor vielen Jahren ausgewandert, dass heute der Port Alberni Toy Run stattfindet. Mehrere hundert Motorradfahrer treffen sich zu einer Sternfahrt, um mit dieser Aktion Geld für kranke Kinder zu sammeln. Zu diesem Zweck werden Stofftiere und Spielzeug gespendet und verkauft und auf dem Sport/Messegelände finden weitere Aktionen u.a. für Kinder statt.

Wir bleiben natürlich auch am Straßenrand stehen und schauen über 25min der unendlichen Schlange vorbeirauschenden Bikern zu. Alle winken und hupen viel. Eine Riesengaudi. Seufz - wir beiden vermissen unsere Motorräder und wären gerne mitgefahren.

Nach einer kurzen Internet-Pause am Visitor Center fahren wir dann doch auch hinaus zum Messegelände und bestaunen die vielen vielen tollen Bikes. Zum Teil wirklich geile Maschinen, alles was das Herz begehrt - Indian oder Custom- also umgebauten Bikes, hauptsächlich Harleys.

In der Halle gibt es für die Kinder Popcorn und Zuckerwatte umsonst. Hier werden auch die Plüschtiere und T-Shirts verkauft. Draußen gibt es für alle umsonst Schälchen mit Bohnen Chili oder einen würzigen Hotdog vom Grill. Ist wie am Unabhängigkeitstag. Vorne bei der Hotdog-Ausgabe gibt es eine Spendenbox, wo wir für unsere Hotdog auch eine Spende für die gute Sache einwerfen.

Jetzt geht es aber auf direktem Wege Richtung Inlandsküste nach Parksville. Unterwegs machen wir noch einen kleinen Schlenker zu den Ziegen auf dem Dach. Dieser Spot ist überall ausgewiesen bzw. in den Reiseführern, ist aber wie erwartet eine Tourispot; als Gag wurde das Dach des großen rustikalen Marktes komplett begrünt und auf dieser Wiese turnen mehrere Ziegen herum. Wir machen nur ein/zwei Fotos und dann schnell wieder zurück auf die Hauptroute.

Von Parksville aus geht es entlang der Küste auf der Route #19A nach Norden. Parallel ein paar Kilometer im Inland verläuft die Hauptroute #19 als ausgebaute 4-spurige Autobahn, wenn man schneller vorankommen will.

Schon nach 3km am Ortsausgang von Parksville treffen wir Nadine und Jan, sowie die zwei kleinen Kinder mit ihrem großen Truck. Wir halten natürlich an und quatschen ein bisschen. Die Vier sind vor 2 Monaten in Halifax angekommen und haben in Whistler, nördlich von Vancouver, unseren Freund Theo getroffen, der von uns erzählt hat. So kannten sie uns schon aus dessen Erzählungen. Wir tauschen vor unserer Weiterfahrt noch unsere Kontaktdaten aus und sind mal gespannt, ob und wo wir uns wieder treffen werden, da sie grob eine ähnliche Route fahren wollen.

Jetzt sind es nur noch 60km bis zu unserem geplanten Platz am Comox Lake Dam. Unterwegs kommen wir an einer Bootsrampe vorbei, wo man auch stehen könnte, aber dort gefällt es uns nicht so gut, und so fahren wir gleich weiter.

Als wir am See ankommen, sind wir etwas enttäuscht, da der kleine Parkplatz am Waldrand sehr uneben ist und noch einige Autos von Wanderern stehen. Aber weiterfahren ist keine Option, da Marion heute nicht so fit ist und nicht noch 50-70km fahren will. Außerdem ist es schon fast 18 Uhr, was dann eine Ankunft bei Nacht bedeuten würde.

Also parken wir gegenüber am Wegesrand so ein, dass wir runter von der Straße sind, und als es Nacht wird, wird es sehr ruhig. Wir sind fast alleine, bis auf zwei kleine Vans und ein Auto, die auch hier übernachten wollen.

So ist es halt manchmal, dass man ab und zu eine Nacht irgendwo verbringt, was kein Traumspot ist. Aber alles ist besser als in der Stadt oder auf einem Walmart-Parkplatz mit viel Licht und Stadtlärm.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen an der Comox Lake Main Road Nähe Damm, GPS: 49.642344, -125.098035, Netz ?, 3-4 Plätze am kleinen Parkplatz, relativ ruhig, wegen kleinen unebenen Plätzen direkt an der Straße nur eingeschränkt empfehlenswert

 

 

 

Sonntag 18.09.2022

 

Es war eine sehr ruhige Nacht und nach einem ausgiebigen Frühstück, Marion hat sich in der Haferschleimportion etwas verschätzt, packen wir zusammen und fahren zum Visitor Center in Courteney, um dort mit der Familie die wöchentlichen Videocalls durchzuführen.

Als wir ankommen stellen wir fest, dass das Visitor Center am Sonntag geschlossen hat. Am Wochenende sind ja überhaupt KEINE Touristen unterwegs – Hä? Unverständnis. Und leider ist auch nirgends das Passwort für das Wifi sichtbar ausgehängt.

Also auf direktem Weg zum Walmart Supercenter. Der Parkplatz ist fast voll und es ist ein Betrieb als wäre der Sonntag der einzige Tag zum Einkaufen. Solch ein Andrang hatten wir echt noch nie bei Walmart erlebt. Videochatten im Eingangsbereich ist nicht wirklich einfach bei dem Krach der Menschenmassen, die ständig rein- und raustrampeln. Und um das Fass voll zu machen, spielen direkt vor der Türe noch zwei Möchtegernmusiker, nach dem Motto besser laut als gut.

Aber wir haben durchgehalten und alle zu Hause nacheinander erreicht. Schön! Danach noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft und schon geht es weiter.

Wir nehmen die an der Küste verlaufende Route #19a, die sogenannte Oceanside Route.

Unterwegs kommen wir am Oyster Bay Shoreline Park vorbei. Es handelt sich um eine alte Hafenanlage, die ursprünglich von einem Holzhändler gebaut wurde. Zuerst kaufte dieser alte ausgemusterte Schiffe auf und versenkte sie dann im Meer, um damit ein künstliches Riff zu erschaffen, welches seinen Verladehafen vor Stürmen schützen sollte. Später wurde das ganze mit großen Steinquadern erneuert. Heute ist dies hier ein kleiner Küstenpark, dessen Strand voller Treibholz ist, teils riesige angeschwemmte Baumstämme. Ist immer schön anzuschauen, welch mächtige Riesen hier vom Meer angespült werden. Welch lange Reise sie wohl schon hinter sich haben? Wir spazieren etwas herum, um uns die Beine zu vertreten, bevor wir weiter nach Campbell River fahren. Fern am Horizont erkennt man die zum Teil noch schneebedeckte Bergwelt auf dem Festland von Britisch Columbia.

Die Fahrt geht weiter an der Küste entlang zu einem großen Parkplatz am Yachthafen von Campbell River. Von hier aus spazieren wir bis zu einem Souvenirladen der Indigenen Bevölkerung. Marion hat sich eine neue Kaffeetasse als Erinnerung gegönnt, welche zu einer Signatur-Reihe von einem First Nation Mitglied gehört.

Bei der Einfahrt in die Stadt überqueren wir den 50igsten Längengrad. Wir haben auf unseren bisherigen Reisen unzählige Längen-und Breitengrade überquert, aber bis auf den Polarkreis keinen bewusst gekreuzt.

Bis in die Downtown wollen wir nicht zu Fuß weiter, sondern gehen zurück zum Moppel und wollen nach einer gefahrenen Ehrenrunde entscheiden, ob es sich lohnt, noch eine Weile zu bleiben. Es lohnt sich nicht. Also entlang des Campbell Rivers aus der Stadt raus, um in Richtung eines Sees im Backcountry zu kommen. Marion hat sich eine Abkürzung ausgesucht, wobei wir uns aber nicht ganz sicher sind, ob das klappt. - (Unsere letzten Abkürzungsabenteuer noch im Hinterkopf.)

Wenige Kilometer hinter Campbell River Richtung Golden River kommen wir an den Elk River Falls vorbei. Ist ein großer Parkplatz und eine 1km lange Wanderung bis zu dem Wasserfall. Das nehmen wir doch gleich mit. Die Wanderung geht durch schönen alten Wald mit mächtigen Bäumen, gut dass sie durch den Provincial Park geschützt sind.

Oberhalb des Wasserfalls wurde eine metallene Hängebrücke über die Schlucht gespannt. Von der Mitte aus hat man einen schönen Blick runter zum Wasserfall.

Nach einer weiteren halben Stunde sind wir wieder zurück und beschließen nach nochmaliger Beratung, die von Maps.Me vorgeschlagene etwas längere Route zu nehmen. Diese ist ebenfalls nicht geteert und stellt sich als doch recht holprig heraus, übler Waschbrettbelag.

Als wir von den Elk River Falls den Berg wieder hinunterfahren und am Campbell River Campground vorbeifahren, biegen Nadine und Jan mit den beiden Kindern und ihrem großen Mobil aus dem Campground auf die Straße ab. Sie sehen uns und halten gleich am Straßenrand an.

Haben sich nur kurz auf dem Campground umgesehen und sich aber dagegen entschieden. Ein Bekannter hat wohl erzählt, dass im gegenüberliegenden Campbell-River viele Lachse sind und auch Bären zu sehen wären. Aber bei DEM Verkehr am Sonntag und den vielen Spaziergängern bzw. Anglern, die im Fluss stehen, glauben wir nicht, dass sich ein Bär blicken lässt. Vielleicht heute Abend in der Dämmerung.

Wir zeigen den Beiden zu welchem See wir heute fahren wollen und dort, wenn es schön ist, auch mal wieder 1-2 Tage in Ruhe zu stehen. Nach dem Abschied gehen die vier rüber zum Fluss und wir machen uns auf die Holperstrecke zum See.

5km vor Ziel schauen wir uns einen Recreation-Platz auch an einem See an, aber dort sind alle 7-8 Plätze voll belegt. Schade, hat toll ausgesehen.

Als wir am Boot Lake ankommen, ist niemand da und wir können uns einen einigermaßen ebenen Platz aussuchen, auch wenn wir seeseitig vollständig auf die Unterbaukeile fahren müssen. Aber dann wird es eben und wir haben einen tollen Blick auf den See.

Wir sind alleine - sofort raus aus den Klamotten und rein in den See. Die Wassertemperatur ist angenehm, aber die Wassertiefe im vorderen Bereich max. hüfttief, danach wird es im Untergrund schlammig und der Bewuchs nimmt zu. Uns reicht es – herum planschen und den Staub abwaschen. Mal sehen, vielleicht packen wir Morgen mal das Kajak wieder aus.

Jetzt haben wir aber Kohldampf! Marion macht Scampi-Nudeln mit viel Knoblauch und Olivenöl und eine große Schüssel Mix-Salat. Mmmmmhhh

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Boot Lake, GPS: 50.045036, -125.524780, Netz ?, 3-4 Plätze etwas uneben, sehr ruhig, 29km sehr holprige Anfahrt von Campbell River, sehr empfehlenswert

 

 

 

Montag 19.09.2022

 

Endlich wieder alleine an einem einsamen See mitten im Backcountry....

Pausentag, Backtag, Schreibtag, lesen und etwas faulenzen....

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Boot Lake, GPS: 50.045036, -125.524780, Netz ?, 3-4 Plätze etwas uneben, sehr ruhig, 29km sehr holprige Anfahrt von Campbell River, sehr empfehlenswert

 

 

 

 

Dienstag 20.09.2022

 

Richtung Norden gibt es noch einige Recreation Sites an den unterschiedlichen Seen. An einigen wollen wir heute vorbeifahren und mal schauen, ob wir ein Plätzchen finden, wo wir mehr in der Sonne stehen können und trotzdem guten Wasserzugang haben.

Der Weg führt uns zuerst nach Süden vorbei an vielen abgeholzten Flächen.Es sind definitiv Bären in der Gegend – siehe deren Hinterlassenschaften. Gesehen haben wir leider nur einen, der den Waldweg kreuzte, aber bis die Kamera schussbereit war, war er schon im Wald verschwunden. An der Ostseite des Brewster lake geht es weiter nach Norden. Die meisten Plätze sind schattig oder zu weit vom Wasser weg oder der Waldsee ist moorig bzw. matschig, um darin zu schwimmen oder, wenn es dann passen würde, sind die wenigen Plätze schon belegt.

So kommen wir irgendwann oben an der Hauptroute #19 raus und fahren diese weiter Richtung Port Hardy.

Unterwegs machen wir Stopp am sogenannten Cable-House, ein kleines Häuschen, das mit dicken Stahlseilen umwickelt ist. Was daran besonders sein soll entzieht sich uns. Ist wegen Nachsaison geschlossen, so dass wir nicht nachfragen können. Daneben liegen Stücke der weltgrößten Yellow Ceder, auch hier keine erklärende Tafel - haben die Info aus dem iOverlander.

10km weiter kommen wir an den Johnstone Strait und zu einem großen Wasserholzlager. Die LKWs liefern das Holz an, die Bagger sortieren und packen es zu Stapeln zusammen, bevor sie mit Stahlbändern zusammen gezurrt ins Wasser in der Bucht rutschen. Im groß angelegten Becken, zum Meer hin mit zwei Schiffswracks abgegrenzt, dümpeln kleine, extrem wendige Motorboote und schubsen die Holzpakete an die richtige Stelle. Das ist wie Boxautofahren/Auto Scooter im Wasser. Wenn die Boote mit Schwung auf die Holzstämme treffen, hat man den Eindruck, sie kippen bzw. kentern gleich. Aber das sind richtige Stehaufmännchen, egal wie viel Schräglage sie haben. Definitiv sollte man bei dem Job 'seefest' sein. Uns wird schon mulmig nur vom Zusehen. - Sehr interessant, das mal aus der Nähe zu sehen.

Den nächsten Platz, den wir uns anschauen wollen, liegt 30km entfernt, am Adam-River. Wir erwarten nicht viel, eher wieder einen dunklen Platz im Wald an einem wasserarmen Flüsschen.

Umso angenehmer sind wir überrascht, als wir nach ca. 1km von der Route#19 abbiegen und am Flussufer ankommen. Es ist sehr breit und einigermaßen eben. Der Fluss hat mehrere tiefe Stellen, so dass man diese als Badepools nutzen kann. In Alaska hatten wir auch schon mal solch einen schönen Platz, allerdings hatte es dort noch Lachse im Wasser. Mit großen Steinen unterlegt stehen wir eben, nur ein paar Meter vom Wasser entfernt. TOP!

Die Sonne wird Morgen den ganzen Tag der Länge nach von Ost nach West, der Flussrichtung folgend, über uns hinwegziehen. Genau so einen Stellplatz haben wir gesucht.

Peter darf gleich zum Friseur, und danach gehen wir beide mehrmals hintereinander in dem doch sehr frischen Badepool plantschen.

Hier werden wir Morgen gleich wieder einen Pausentag einlegen.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Adam River, GPS: 50.369434, -126.152607, Netz ?, 3-4 Plätze etwas uneben, sehr ruhig, total idyllisch am Flussufer mit Badepools, sehr empfehlenswert

 

 

 

Mittwoch 21.09.2022

 

Eigentlich sollte es ein Pausentag ohne Fahrt werden, aber die Aussicht evtl. Wale zu sehen bringt uns doch noch dazu, um die Mittagszeit weiterzufahren. Nach 15km auf der Route#19 geht es rechts ab in die Eve Forest Main Road. Eine einigermaßen gut gepflegte Schotterpiste entlang des Eve River, der am Ende in einen Meeresarm mündet. Jetzt noch ein paar weitere Kilometer durch dichten Wald und schon kommen wir an der Naka Creek Recreation Site an, welche viele Plätze sowohl im sonnigen Freien, als auch im Wald bietet. Der Platz ist kostenlos und mit Glück bekommt man einen Platz direkt vorne am Strand.

Kaum sind wir gelandet, kommt Tim mit seinem Kumpel aus dem Wald. Das sind zwei von den drei Jungs, die wir bei den Bären am Stamp River neben uns am Campground hatten. Sind auch gerade erst vor 5 min angekommen. Als wir aufs Wasser rausschauen, sehen wir einen Seelöwen zwischen dem Tang herumschwimmen. Schnell die Kamera holen. Seelöwe ist wieder weg, dafür hören wir in der Nähe einen Buckelwal blasen. Er dümpelt nur so vor sich hin, bläst keine Fontänen und zeigt leider immer nur kurz die Spitze seiner Rückenflosse. Nach 10min taucht er ab und wir sehen ihn den restlichen Tag nicht mehr. Gegen Abend taucht der Seelöwe noch zweimal auf, nur der Kopf ist zu sehen, und nach zweimal Abtauchen zeigt er sich nicht mehr.

Dafür haben wir am Platz freche Raben und Blue Jays, und wenn man ganz still im Campingstuhl sitzt huscht auch mal eine Maus direkt vor den Füssen vorbei.

Marion macht einen kleinen Strandspaziergang und kommt unterwegs mit den Nachbarn aus Hannover ins Gespräch.

Haben seit 2006 ihr Fahrzeug in der Nähe von Vancouver bei einer Bekannten stehen und kommen seither jedes Jahr für 6 Wochen nach Kanada und auch schon oft nach Vancouver Island.

Von ihnen bekommen wir den Tipp von Port McNeill aus mit der Fähre rüber nach Malcom-Island zu fahren. Dort soll es einen tollen Stellplatz direkt am Strand geben, wo sich wohl die lokalen, ortstreuen Orcas regelmäßig treffen, um sich ihre Rücken an Felsen zu schubbern. Auch Delphinschulen und Seeotter soll es geben. Da werden wir doch gleich Morgen mal in diese Richtung weiterfahren.

Den ganzen Mittag sitzen wir draußen in der Sonne und beobachten das Meer und lesen viel. Zwischendurch kommt ein Schlepper vorbei und hat unter anderem eine schwimmende Fabrik zur Herstellung von Lachsöl am Haken.

Gegen Abend, als die Sonne mal wieder spektakulär untergeht, backt Marion noch einen leckeren Hefezopf für's Frühstück.

Um Mitternacht begibt sich Peter mit dem Stativ nach draußen, um die prächtige Milchstraße abzulichten. Er hört ein deutliches Pusten vom Ufer her, kann aber nicht klar erkennen, ob ein Bär unterwegs ist oder nur der Buckelwal in der Nähe treibt. Es ist stockfinster (kuhnacht) und, um auf Erkundung zu gehen, müsste man eine kräftige Lampe und den Bärenspray dabei haben bzw. auspacken. Zuviel Aufwand... und jetzt schon ziemlich Adrenalin im Blut....

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen Naka Creek Recreation Site, GPS: 50.477727, -126.426657, Netz ?, sehr viele Plätze, ruhig, toll am Meeresarm mit super Sicht gelegen, sehr empfehlenswert

 

 

 

Donnerstag 22.09.2022

 

Wir stehen relativ früh auf, in der Hoffnung heute morgen bevor wir weiterfahren noch einen Wal oder Seelöwen zu sehen. Aber leider Fehlanzeige... Schade

Vielleicht haben wir ja auf Malcom-Island mehr Glück.

Zuerst geht es wieder 20km auf Schotterwegen durch den Wald bzw. an vielen Stellen vorbei an dem, was nach dem Abholzen noch davon übrig ist. Als wir an der Route #19 ankommen, geht es 90km auf geteerter Straße hoch bis Port McNeill. Schöne Landschaft, aber jetzt nichts Herausragendes oder besonders erwähnenswert.

Als wir am Visitor Center ankommen, ist natürlich Mittagspause, aber das Wifi ist Passwort frei, so dass wir gleich die emails checken können und mit unserem Sohn Oli noch über WhatsApp Video chatten.

Schlecht ist, dass die Wettervorhersage für die nächsten zwei Wochen sehr durchwachsen ist, besonders die nächsten zwei Tage: Regen.

Als wir im Visitor Center dann noch erfahren, dass die Info zu den Orcas vor Malcom-Island zwei Wochen alt ist und seither die Wale gen Süden in Richtung Vancouver/Victoria abgewandert sind, steht fest, dass wir nicht 70-80C$ für die Fähre ausgeben, um dann auf der Insel zu sitzen und höchstwahrscheinlich keine Sichtungen haben werden.

Somit wird nach langem Hin und Her entschieden, dass wir hoch bis Port Hardy fahren, dort am Quatse-River versuchen, nochmal Bären zu beobachten und dann in der Nähe einen Campground suchen, um die nächsten beiden Regentage auszusitzen.

Der iOverlander Platz am Willkommensschild von Port Hardy ist ein Notplatz, wenn man spätabends noch schnell was sucht, aber für uns definitiv nichts. Daher fahren wir weiter bis zum Quatse-River.

Hier machen wir den 3km Rundweg am Fluss entlang, aber bis auf einen Weißkopfseeadler, der in der Ferne auf einer Baumspitze sitzt und schreit, sehen wir nichts. (Der Adler ist leider etwas unscharf; hier hat mein Tele leider seine Grenzen.) Ein paar Lachse plantschen im Wasser. Auf dem Rückweg kreist nochmal ein Baldy/Bald Eagle direkt über uns. Leider landet er nicht wie erhofft in der Nähe des Wassers ein bzw. greift sich einen der Fische. Wir harren 15min an der Straße aus, aber er kommt nicht mehr vorbei.

Jetzt sind es nur noch 12km Schotterpiste auf der Straße nach Cape Scott raus und wir kommen an den Georgie Lake. Hier hat es mehrere Wald-Stellplätze an einem Sandstrand. Sind etwas klein und zwei davon schon besetzt. Da wir aber nicht zu weit vom Wasser entfernt einparken wollen, quetschen wir uns auf einen der kleinen, unebenen Plätze und mit den Unterlegkeilen stehen wir nach etwas hin und her auch wieder eben.

Keine 10min nach dem wir eingeparkt sind, beginnt der vorhergesagte Regen und ein leichter Wind kommt auf. Heute fällt die Runde schwimmen aus.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen Georgie Lake Recreation Site, GPS: 50.744890, -127.613566, Netz ?, 5-6 Plätze, klein und uneben, sehr ruhig, nur 12km bis Port Hardy, empfehlenswert

 

 

 

Freitag 23.09.2022

 

Regentag.....

Der einzig verbliebene Nachbar will heute morgen auch nach Hause fahren, aber seine Batterie ist leer. Wir holen eine unserer Ersatzbatterien aus dem Staufach und überbrücken kurz, und schon läuft der Camper wieder. Glück gehabt, ohne uns wäre er hier gestrandet bis wieder mal jemand vorbeischaut.

Jetzt haben wir den See und den Campground wieder für uns alleine, aber da es immer wieder nieselt, wird es ein ruhiger Inhouse-Tag.

Gibt ja reichlich zu schreiben und Bilder zu sortieren.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen Georgie Lake Recreation Site, GPS: 50.744890, -127.613566, Netz ?, 5-6 Plätze, klein und uneben, sehr ruhig, nur 12km bis Port Hardy, empfehlenswert

 

 

 

Samstag 24.09.2022

 

Als wir aufwachen regnet es immer noch so vor sich hin. Aber gegen 9 Uhr klart es auf. Heute steht Wäschewaschen in Port Hardy an. Es sind nur 15km vom See bis ins Hafenstädtchen. Die erste Wäscherei gibt es schon nicht mehr und die zweite liegt direkt am Hafen.

Neben den 6 Waschmaschinen und 8 Trocknern gibt es hier auch 4 Duschen, welche man für 4,75 C$ nutzen kann. Das machen wir dann doch gleich und genießen ausgiebig eine heiße Dusche für 1,78 €/Pers. Die Waschmaschine und der Trockner brauchen dann nochmal 1,5h und schon ist wieder alles für den Schrank fertig inkl. frischer Bettwäsche. (7,25C$=5,44€)

Am Visitor Center checken wir unsere emails. Es sind wieder Formulare von der Rentenversicherung gekommen, auf die wir reagieren müssen. Daher parken wir nach einem kurzen Einkauf im Supermarkt am Rand eines großen Parkplatzes einer Mall ein, die etwas vom Ortskern entfernt ist, und bis auf ein paar kleine Geschäfte ist hier nicht viel los, ein sehr ruhiges Plätzchen. Unsere Container-Batterie ist auch schon wieder halb leer, daher darf der Stromgenerator gleich noch 3 Stunden arbeiten.

Marion macht die Anschreiben usw. fertig, damit wir Morgen gleich alles wieder am Visitor Center mit freiem Wifi abschicken können.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen Port Hardy Shopping Mall, GPS: 50.717729, -127.502242, Netz ?, grosser ebener Parkplatz, sehr ruhig, sehr empfehlenswert

 

 

 

Sonntag 25.09.2022

 

Die Nacht war herrlich ruhig und wir blieben unbehelligt. Ist ein toller Platz. Vielleicht ist in der Hauptsaison mehr los, aber wenn man morgens früh auf die Fähre oder abends erst spät ankommt, ist dieses Plätzchen eine super Möglichkeit in Stadtnähe zu stehen.

Wir fahren nach dem Frühstück direkt zum Visitor Center, damit Marion alle Mails und Dokumente versenden kann.

Währenddessen trifft die Tour de Rock-Mannschaft ein und wird vom Publikum mit viel Beifall begrüßt. An die 20 Fahrradfahrer, alles Cops von ganz Vancouver Island. Seit 25 Jahren gibt es diese spezielle Radtour, von Victoria im Süden bis hoch nach Port Hardy, mit dem Zweck, Geld für das Projekt „Cops for Cancer“ zu sammeln. Heute und hier am Visitor Center in Port Hardy haben sie das finale Ziel erreicht, an die 390km.

Wir machen noch ein paar Bilder von der Nebel verhangenen Bucht, schauen noch im Hafen bei der Dumping Station vorbei, wo wir Müll/Trockentoilette entsorgen und gleich Mittagspause einlegen.

Als nächste Station geht es runter nach Coal Harbour, was sich als uninteressantes Fischerdorf herausstellt. Die Einheimischen wandern ab, Fremde kaufen die Häuser auf und renovieren sie als Ferienhäuser. Wir hatten uns mehr versprochen.

Weiter geht es auf der Coal Harbour Main Forest Service Road (FSR) quer durch den Wald nach Osten, bis wir auf die Route #30 treffen, welche vom Norden aus nach Port Alice führt. Hier haben unsere Bekannten Rita und Manfred vor 2 Wochen einen Buckelwal in der Bucht springen sehen. Vielleicht haben wir ja auch Glück.

Leider kein Wal und das Städtchen ist zwar in deutlich besserem Zustand und größer als Coal Harbour, aber nichts weswegen wir hier länger verweilen wollten.

Von hier aus wollen wir wieder über eine FSR hoch zum Lake Alice fahren, aber leider ist diese Schotterpiste mit einer Schranke verschlossen. So bleibt uns nichts anderes übrig, als wieder zurück durchs Städtchen auf die Route #30 nach Norden zu fahren und nach 4km auf die South East Main FSR einzubiegen, um auf diesem Wege zum See zu gelangen.

Als wir mitten im Ort am Gesundheitszentrum vorbeikommen, trottet ein junger Schwarzbär, 1-2 Jahre alt, über die Straße und versucht im Garten des Centers runter zum Wasser zu kommen. Wir stoppen und fahren etwas zurück, bekommen ihn aber nur kurz vor die Linse bevor er hinter dem Haus verschwindet. Beweisfoto ist leider unscharf.

Wir müssen um die südliche Spitze des Sees herumfahren, um an die Pinch Creek Recreation Site zu kommen. 3Km vorher gibt es einen Abzweig, der nach 1,5km zu einer unterirdischen Quelle führt, 'Eternal Fountain'. Sehen kann man sie eigentlich nur, weil der Karstboden an mehreren Stellen eingebrochen ist und man daher das Wasser unterirdisch fließen sehen kann. Es tritt an einer Stelle mitten im Wald als kleiner Wasserfall aus – sehr schön.

Der Platz am Seeufer ist ein Juwel. Viel Platz, um in der Sonne am Seeufer zu stehen. Während Peter die Eingangsplattform repariert, kocht Marion schon mal das Abendessen. Bevor es dieses aber gibt, gehen wir nach der fertiggestellten Reparatur noch gemeinsam im See schwimmen. Marion schätzt auf 20°C, Peter etwas darunter, aber wärmer als in den doch deutlich kühleren Flüssen.

Da wir den ganzen Tag strahlend blauen wolkenfreien Himmel hatten, bietet sich diese Nacht an, um mal wieder die Milchstraße zu bestaunen. Herrlich freier Blick auf Milliarden von Sternen und Galaxien, auch wenn wir beide der Meinung sind, dass der Himmel heute relativ hell ist. Da wir aber far away von irgendwelchem Fremdlicht stehen, können wir uns das nicht so richtig erklären.

Mal sehen wie die weiteren Nächte werden. Ist auf jeden Fall immer toll nach 24 Uhr draußen am einsamen See mitten in Kanadas Wildnis zu stehen und den Sternenhimmel zu bewundern. Hat was Magisches.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Alice Lake, Pinch Creek Recreation Site, GPS: 50.429572, -127.370627, Netz ?, großer freier Platz am Seeufer plus Plätze im angrenzenden Wald, sehr ruhig, sehr empfehlenswert

 

 

 

Montag 26.09.2022

 

Der Platz ist so schön und ruhig, das Wasser super zum Schwimmen und nachts ein gigantischer Sternenhimmel, was will man mehr... Hier bleiben wir auf jeden Fall heute noch stehen, bevor es uns weiter Richtung Süden zieht.

Morgens hängen noch die Nebelbänke über den Uferwäldern.

Aber der perfekte Wasserspiegel wird, kaum dass ein paar Bilder gemacht sind, durch die Wassernixe zerstört....

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Alice Lake, Pinch Creek Recreation Site, GPS: 50.429572, -127.370627, Netz ?, großer freier Platz am Seeufer plus Plätze im angrenzenden Wald, sehr ruhig, sehr empfehlenswert

 

 

 

Dienstag 27.09.2022

 

Für Mittwoch ist Bewölkung und Regen vorhergesagt, daher wollen wir die Rundreise auf der Insel fortsetzen, um hier nicht im Regen festzusitzen. Es sind zwar nur 17km Schotterpiste zurück zur Route #30, aber die wollen wir nicht im Matsch fahren. Die Wege waren vom letzten Regen noch feucht und dementsprechend sieht unser Moppel aus, alles ist mit einer angetrockneten Staubschicht überzogen bzw. im unteren Bereich paniert. Egal, was man anfasst, man saut sich ein. Die schweren Holzlaster zermahlen den Staub immer feiner und dieser bildet mit dem Regen ein ganz übles Gemisch. Wenn das antrocknet, das kennen wir noch aus Alaska und dem Yukon, dann bekommt man den Belag auch mit einem Dampfstrahler nur mühsam wieder weg.

Die Nebelbänke über dem See halten sich heute besonders lange und auch am Himmel zeichnen sich am oberen Ende des See geschlossene Wolken.

Ist ein Plätzchen, wo man sich noch viel länger aufhalten könnte, aber wir wollen solange das milde Herbstwetter einigermaßen hält noch mehr von der Insel erkunden. Daher keine Zeit zum Faulenzen.

Die Fahrt zurück nach Port McNeill verläuft ereignislos und schon 45min später parken wir vor der Öffentlichen Bibliothek ein. Hier ist das freie W-Lan deutlich stärker als am Visitor Center und wir können im Moppel sitzen bleiben und unsere emails abrufen. Noch ein kurzes Telefonat mit Theo, der kurz davor ist mit der Fähre rüber auf die Insel zu kommen. Sind mal gespannt, wann wir es schaffen uns endlich nach über zwei Jahren wieder zu treffen.

Nach einem kurzen Supermarktbesuch, einem kleinen Snack von der Warmtheke als Mittagessen, und 100L teuren Diesel (2,099C$/l=1,595€) an der Tanke, geht es schon wieder raus aus Port McNeill.

Wenn man im Norden von Vancouver Island unterwegs ist, ist ein Besuch im Fischerdorf Telegraph Cove ein Muss. Wir erwarten nichts besonderes, wollen aber auch nicht riskieren, irgendetwas zu verpassen. Daher nehmen wir den Abzweig von der Route #19 und fahren die 17km entlang der Küste bis nach Telegraph Cove.

Kurz vor dem Örtchen sehen wir zwei große Holzbetriebe; auch hier werden die Stämme in großer Anzahl in der Bucht gelagert und mit kleinen Booten herumgeschubst.

Der Großteil der Nordinsel ist Holzanbaugebiet und bis auf geschützte Gebiete ist ein Großteil schon mal abgeholzt worden. Von unserem gestrigen Platz aus konnten wir sehen, dass die Hänge der umgebenden Berge komplett von Jungwald überzogen sind und demnach vor Jahren schon einmal komplett abgeholzt wurden. In den letzten Wochen ist uns das immer wieder mal aufgefallen, dass wir sehr selten an ursprünglichem Wald vorbeigekommen sind. Hier auf Vancouver Island wurde in den letzten Jahrzehnten im großen Stil sogenanntes Tree Farming betrieben.

Telegraph Cove ist ein kleines Dorf, in dem die alten auf Stelzen gebauten Häuschen aus den 1930/40igern restauriert wurden, so 'ne Art Museumsdorf, malerisch und nett anzusehen und für die Touristen zur Info. hat jedes Haus noch eine Erklärtafel bekommen. Typisch nordamerikanisch, was uns jedes Mal zum Schmunzeln bringt, wenn aus einer noch nicht einmal 100 Jahren alten Geschichte ein riesiger Aufstand gemacht wird. Wir brauchen wegen der halben Stunde Besuchszeit, die wir zum Ablaufen des Boardwalks benötigen dankenswerterweise keine Parkgebühr bezahlen. Die Tagesrate von 5C$ ist wirklich nicht hoch, aber eigentlich für die Touris gedacht, die längere Bootstouren zu den Walen machen.

Auf dem Rückweg treffen wir ein Paar in unserem Alter aus Amsterdam, mit denen wir uns noch etwas länger unterhalten. Sie haben unseren Moppel schon in Port McNeill gesehen und haben sich gefreut uns anzutreffen und ein paar Fragen stellen zu können. Freunde von Ihnen machen gerade die Grizzly-Tour für 250€/Person, was auch Ihnen zu teuer war. Als wir auf die Spritpreise kommen, erzählen sie uns, dass die Preise im benachbarten Staat Alberta um 0,60C$ niedriger sind als in BC.

Da wir heute morgen herumgetrödelt haben und erst um 11 Uhr weggekommen sind, ist es inzwischen schon Spätnachmittag. Marion hat einen Stellplatz am Bonanza Lake ausgesucht und dorthin fahren wir jetzt, nur noch 29km auf einer FSR also Gravelpiste.

Es gibt etliche Plätze hier, meistens liegen sie im Waldrand und sind dunkel, aber das Kiesufer am See ist so schräg, dass wir ziemlich unterlegen müssten und wegen einer Nacht haben wir keine Lust, diesen Aufwand für einen einigermaßen ebenen Stand zu betreiben.

Wir packen die Stühle und unsere ebooks aus, gehen die 30m bis zum Kiesstrand, genießen die Sonne und hin und wieder eine Schwimmrunde solange es noch so sommerlich warm von oben kommt. Das Wasser ist maximal hüfttief im Uferbereich und daher deutlich wärmer als an den letzten Badestellen in Flüssen und tieferen Seen.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Bonanza Lake South Recreation Site, GPS: 50.338900, -126.743162, Netz ?, mehrere unebene Plätze am Seeufer plus Plätze im angrenzenden Wald, sehr ruhig, sehr empfehlenswert

 

 

 

Mittwoch 28.09.2022

 

Beim Aufwachen sehen wir eine geschlossene Wolkendecke über dem See und der eine oder andere Tropfen verirrt sich durch die Bäume auf unser Dach. Hoffentlich regnet es nicht stärker. Die aktuelle Wettervorhersage für die nächsten Tage prophezeit eigentlich Schönwetter. Scheint doch die 4 Tage alte Vorhersage besser zu passen als die ganz neue.

Heute stehen 108km an und davon mehr als 80km üble Schotterpiste. Wir wollen quer durch die Wildnis auf einer nicht mehr gewarteten FSR von Woss nach Gold River.

Die ersten 20km sind schon nicht von schlechten Eltern. Und wieder vorbei an vielen vor noch nicht allzu langer Zeit abgeholzten Berghängen.

Zur Entspannung dann die folgenden 20km auf der Route #19 nach Woss, wo wir an der Bibliothek wieder super Wifi haben und kurz unsere emails checken, bevor es gleich wieder auf die Strecke geht. An der Ausfahrt aus Woss kommen wir an den alten Loks vorbei, mit denen früher Baumstämme zur Küste zum Verschiffen transportiert wurden.

Ab jetzt immer am Fluss entlang in Richtung dem Ort Goldriver.

Sehr anstrengend, da der Großteil der Strecke mit richtig großen Schlaglöchern übersät ist und zwar oft so viele und dicht an dicht, dass man nicht ausweichen kann. Da hilft nur langsam durchrollen.

Leider haben wir unterwegs keinerlei Tiersichtungen, nur einmal – zählt eigentlich nicht - im kristallklaren Fluss viele Lachse.

Dafür gibt es auf der Strecke unzähligen Windbruch, umgeknickte Bäume. Interessanterweise hat sich vor uns schon jemand die Mühe gemacht, eine Durchfahrt frei zusägen. Warum allerdings nur bis zur Mitte des Weges abgesägt und die Straße nicht ganz freigeräumt wurde, verstehen wir nicht. Wird Zeit, dass wir uns endlich eine Motorsäge zulegen. Wir kommen aber ohne Motorsäge und ohne Probleme durch.

Als wir 14km vor Gold River am Muchalat Lake vorbeikommen, schauen wir uns die Recreation Site an. Sie ist recht groß und kostet 18C$. Als wir dort ankommen sehen wir am schwarzen Brett am Eingang keinerlei Info bezüglich bezahlen; hier ist also schon off-Season und somit kostenlos. Es stehen noch 3-4 Camper hier, der Camping-Platz hat allerdings um die 40 Stellplätze, mehr als genug Auswahl für uns. Wir fahren bis ganz ans Ende und finden dort einen tollen Platz direkt am See mit viel Sonne.

Es geht ein leichter Wind und die Sonne versteckt sich immer wieder hinter Wolken. Wir sitzen draußen und betrachten lange das Wolkenspiel am anderen Ende des Sees um die Berggipfel. Zwischendurch hat Marion wieder einen Teig für eine Hefezopf zum Frühstück angesetzt.

Als die Sonne untergeht spiegelt sich das Abendrot wunderschön in den restlichen Wolken.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Muchalat Lake Recreation Site, GPS: 49.871717, -126.163755, Netz ?, ca. 40 Plätze, im Sommer 18C$, off-season free, sehr ruhig, sehr empfehlenswert

 

 

 

Donnerstag 29.09.2022

 

Der Platz ist toll, aber der Himmel Wolken verhangen und es weht ein Wind, nicht arg stark, aber doch zu viel, keine idealen Außentemperaturen zum Schwimmen im See. Dann macht es keinen Sinn stehen zu bleiben, sondern wir wollen den Tag zum Fahren nutzen. Natürlich ist es für Marion nicht zu kalt und daher nimmt Sie wie meistens ihre morgendliche Runde im See vor der Abfahrt.

Zuerst geht es nach Gold River, um dort am Visitor Center Wifi zu nutzen und im kleinen Supermarkt noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen.

Visitor Center ist zu und kein offenes Wifi und im kleinen Deli bekommen wir außer Butter und einem kleinen Salat nichts anderes mehr.

Die nächsten 66km bis nach Tahsis sollen auf einer schlecht befahrbaren Schotterpiste sein, für Mietwohnmobile verboten, und man sollte bei Regen wegen den zum Teil 18%igen Steigungen nicht fahren.

Schon zu Beginn der Route sehen wir die große Tafel, dass im letzten halben Jahr die komplette Strecke für 33 MioC$ gewartet wurde. Und so ist dann auch ihr Zustand. Bis auf kleine Abschnitte mit etwas Waschbrett können wir bis nach Tahsis zügig durchfahren. Natürlich sind die Steigungen weiterhin da, dort geht es dann eben etwas langsamer.

Wir kommen auf der Strecke an markanten Berggipfeln, Seen und am sogenannten Painted Rock vorbei. Hier hatten sich Schüler mit Farben und einem Hunde-Maskottchen verewigt. Sie wollten auf den tollen Blick ins Valley aufmerksam machen. Inzwischen ist jedoch alles so zugewachsen, dass ein Blick ins Tal gar nicht mehr möglich ist.

Die Upcana Caves nach weiteren 15 km heben wir uns für die Rückfahrt auf. Die Tri Sister Wasserfälle sind fast nicht zu erkennen, da wegen Wassermangel um diese Jahreszeit auch die Fälle entsprechend 'dünn' sind.

Der President Tree, eine 300 Jahre alte Douglasfichte am Straßenrand, besteht leider nur noch aus einem Stumpf. Sieht so aus, als wäre sie einem Unwetter zum Opfer gefallen. Somit haben sich die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke schnell erschöpft.

Unterwegs treffen wir noch ein deutsches Paar mit einem kleineren Bimobil, sie erzählen, dass der Leiner River Campground schön ist und sie Hirsche und Bald-Eagles gesehen haben bzw. auf der Hinfahrt auf der Straße sogar Bären. Dann hoffen wir mal. - Bis wir in Tahsis ankommen, hatten wir keinerlei Tierbeobachtungen unterwegs.

Nachdem wir das Fischerdorf einmal hin und her durchfahren haben, das kleine Grillrestaurant, wo wir Fish und Chips essen wollen, hat leider geschlossen, fahren wir die 5km zurück zur Leinen River Recreation Site. Anja und Pascal, die wir im März/April diesen Jahres auf der Baja in Mexiko kennenlernten, haben hier geheiratet. Wir haben leider vergessen, wo genau und wegen fehlendem Netz und vor allem mitten in der Nacht in Europa können wir auch nicht nachfragen.

Der Campingplatz ist überschaubar, 6 Plätze im Wald, meist ziemlich schattig. Wir haben einen schönen Platz gefunden, wo die Mittagssonne noch hereinscheint. Aber wir packen sowieso unseren Lesestoff, die Stühle und die Badehose ein und ziehen, nach einer kurzen Ortsbesichtigung am Fluss, damit hinunter zum Fluss aufs Kiesufer.

Hier verbringen wir den restlichen Nachmittag und stürzen uns zur Erfrischung auch zwischendurch mal ins tiefe Eisbecken. Ist nichts zum lange drin planschen, kristallklar, aber doch Gehirnfrost-Temperatur, prickelt etwas sobald man wieder raus ist....

Sobald die Sonne hinter den Bäumen untergeht, wird es sofort frisch und wir ziehen uns in die Behausung zurück und trinken heißen Chai-Tee mit Rotwein – Glühtee!

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen auf Leiner River Recreation Site , GPS: 49.915642, -126.624732, Netz ?, ca. 8 Plätze, sehr ruhig, sehr empfehlenswert

 

 

 

Freitag 30.09.2022

 

Nach dem Frühstück, es ist noch dämmrig und feucht im Wald am Fluss, brechen wir auf, um den nahegelegenen Leiner River Trail abzuwandern, in der Hoffnung Bären, Wapitis oder Weißkopfseeadler zu sehen. Um es kurz zu machen, wir sind knapp 3km durch den Wald und hin und wieder am Fluss entlang gestapft, aber außer einem Bärenhaufen und einer Frau, die ihre freilaufenden Bulldoggen nicht im Griff hatte, ist uns nichts begegnet. Vielleicht ist es um 11 Uhr morgens doch schon zu spät für Tierbeobachtungen. Auf der anderen Seite fließt nur noch sehr wenig Wasser und bis auf den einen Lachs gestern am Badeteich haben wir keine weiteren entdecken können, auch wenn das Wasser sehr klar ist. Es liegen auch keine verendeten Lachse am Ufer, was normalerweise die faulen Schwarzbären anzieht.

Dann halt nicht, dann fahren wir halt wieder nach Gold River zurück und entscheiden dort, wo es hingehen soll.

Auf der Rückfahrt haben wir nochmal einen tollen Blick auf den xxx-Mountain, das „Matterhorn“ des Nootka-Sounds.

15km vor Gold River liegen die Upcana-Caves, mehrere kleine Karsthöhlen, die man erkunden kann. Wir versprechen uns nicht arg viel und so sind wir auch nicht übermäßig enttäuscht. Von Höhlen zu sprechen ist leicht übertrieben. Es handelt sich um unterirdische Auswaschungen des Upcana-Rivers, in denen man etwas herum klettern kann bzw. eher durchkriechen kann. Nach 15min in der sog. Main-Cave sind wir wieder draußen und haken den kleinen Ausflug als Morgengymnastik ab.

In Gold River fahren wir weiter Richtung Campbell River, überlegen aber am kleinen Provincial Park Visitor Center evtl. noch 36km entlang des Lower Campbell-Lakes gen Süden zu fahren. Entlang dieser Strecke, in and out, gibt es 2-3 kleinere Wasserfälle und einen Campground am Wasser, der allerdings 20C$/Nacht kostet. Davon haben wir vorhin schon einen besichtigt, nicht besonders schön. Die Plätze „am Wasser“ liegen wegen Wassermangels 30m davon entfernt im Wald. Das wollen wir nicht. Die etwas ältere Dame, die strickend hier in der kleinen Visitor Center-Hütte als Volunteer den Tag verbringt, erzählt uns wie toll der Lower Myra-Fall ist, und es sich auf jeden Fall lohnt hinzufahren, aber es natürlich zur Zeit nicht viel Wasser hat. Da sie auch die Upcana-Caves sehr toll fand, entscheiden wir, dass der Wasserfall mit wenig Wasser sicherlich auch nicht sooo toll ist und die Hinfahrt nicht lohnt, außerdem müssen wir dann nicht im Wald für 20C$ stehen.

Also machen wir uns auf den Weg entlang des Upper Campbell-Lakes, an dessen Ufer, allerdings direkt an der Straße, 2-3 kleinere Stellplätze direkt am See sind. Gleich der erste, an dem wir vorbeikommen ist der Größte und nach einer kleinen steilen Abfahrt gibt es 4-5 schräge Uferstellplätze. Sehr nah am Wasser, sehr sonnig und mit zusätzlichen Brettern auf den Auffahrkeilen können wir die Schräge voll ausgleichen. Perfekt!

Zuerst mal ein Sprung in den See, und das Wasser ist auf jeden Fall wärmer als im gestrigen Leiner-River. Da der See doch relativ tief ist, ist er aber etwas kälter als die kleineren Exemplare. Für eine kleine Schwimmrunde reicht es, dafür halt öfter.

Die restlichen Nachmittagsstunden verbringen wir mit Lesen in der Sonne, mit Musik von unseren Nachbarn, da die Lieder ganz nach unserem Geschmack sind, stört das überhaupt nicht.

Als die Sonne hinter dem Berg untergegangen ist, bleiben wir noch eine Weile draußen sitzen, warm angezogen, der Nachbar macht ein mächtiges Lagerfeuer, das erste, das wir in den vergangenen 5 Wochen sehen – ist ja überall 'Fireban' (keine Camping- bzw. Lagerfeuer!). Zwischendurch kommt deren Tochter mit ihren 5 Kindern, was kurzfristig für etwas Trubel sorgt, aber als es Nacht wird fahren sie wieder nach Hause.

Die Milchstraße steht wieder toll am Himmel, als wir nach 24 Uhr ins Bett gehen, aber wir haben keine Lust mehr mit dem Stativ draußen Bilder zu machen.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Upper Campbell Lake , GPS: 49.942580, -125.603360, Netz ?, ca. 5 Plätze, uneben am Seerand, ruhig mit Verkehr tagsüber, empfehlenswert

 

 

 

 

 

Samstag 01.10.2022

 

Die Nacht war trotz Straßennähe total ruhig, erst gegen Morgen kommt das eine oder andere Fahrzeug vorbei. Es ist Wochenende, sicherlich werden einige zum Wandern in den benachbarten Provincial Park fahren.

Außen ist alles beschlagen, noch recht kühl heute Morgen. Wir warten bis die Sonne hinter den Bäumen hervorkommt und Wärme verbreitet.

Gestern Abend parkten noch zwei junge Reisende mit ihrem Auto hinter uns ein; wie sich heute herausstellt sind sie ebenfalls aus Deutschland. Wir kommen ins Gespräch und verbabbeln uns mit Natalie und Yannick bis in den Mittag hinein. Die beiden sind ein Jahr mit einem Round-the-World Flugticket unterwegs. Zuerst Ost-Kanada, jetzt der Westen, in 4 Wochen dann nach Hawaii und von dort aus nach Neuseeland. Vor Ort organisieren sie sich immer ein Auto, idealerweise zum Campen ausgerüstet oder rüsten es selbst auf. Vergangenen Winter hatten sie bereits im Skigebiet Revelstoke gearbeitet, er am Lift, sie im Service. Das wollen sie diesen Winter auf jeden Fall wieder tun. Skifahren ist ihr ein und alles. Schön, dass sie sich ihre Träume erfüllen.

Eigentlich wollten sie heute morgen zum Mount Washington hoch, aber von Osten sind gestern wieder Rauchschwaden hereingezogen, so dass die Sicht vom Gipfel aus evtl. nicht so optimal ist.

Gegen 15Uhr haben wir dann alle Hunger und es wird kurz gekocht. Da die Beiden morgen am Sonntag doch auf den Berg hoch wollen, beschließen sie kurzfristig doch nicht stehenzubleiben, sondern noch so weit wie möglich in die Nähe vom Mount Washington zu fahren.

Schade, gemeinsam hätten wir heute sicher ein nettes Lagerfeuer am Strand gemacht, so wie gestern die Nachbarn, die heute schon früh abgereist sind.

So gehen wir nach der Abreise von den Zweien noch eine Runde schwimmen, bevor die Sonne wieder hinter dem gegenüberliegenden Berg versinkt.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Upper Campbell Lake , GPS: 49.942580, -125.603360, Netz ?, ca. 5 Plätze, uneben am Seerand, ruhig mit Verkehr tagsüber, empfehlenswert

 

 

 

Sonntag 02.10.2022

 

Bei dem schönen Wetter noch einen weiteren Tag am See zu stehen wäre schön, aber wir wollen heute unbedingt Wifi haben, damit wir uns hoffentlich mit Theo abstimmen können und das Treffen mit ihm endlich hinbekommen.

Dazu müssen wir die 36km raus nach Campbell River fahren und dort an der Bibliothek das free Wifi nutzen. Nach dem Email-Check erreichen wir auch Theo per WhatsApp-Call. Er ist inzwischen schon unten in Victoria, geht heute auf eine Waltour zu den Orcas und will dann in die USA zum Olympic Nationalpark übersetzen. Somit wird das Treffen auf Vancouver Island dann doch nichts mehr. Da wir in Vancouver noch neue Reifen besorgen wollen, werden wir die Fähre ab Nanaimo nach Vancouver Horse shoe-Bay nehmen.

Das Wetter soll die nächsten 10Tage sehr sonnig und warm bleiben, so dass wir nicht stressmäßig nach Süden müssen. Anstatt heute noch auf die Fähre zu fahren, möchte Marion unbedingt nochmal auf den Stamp River Campground zu den Bären.

Es sind dann wieder fast 200km bis wir am Campground ankommen und wir bekommen den gleichen Platz wie das letzte Mal. Der Campground ist immer noch recht voll. Wir parken ein und gehen gleich auf eine Beobachtungstour, es ist schon nach 18 Uhr und wir müssen uns sputen bevor es dunkel wird.

Wir haben Glück, am Wasserfall sitzt ein Schwarzbär. Er hat allerdings kein Glück, es fällt ihm kein Lachs vor die Füße. Als er sich trollt, sehen wir, dass er flussaufwärts wandert und wir folgen ihm ein Stück weit. Hier mit noch mehr Abendsonne kann man gut erkennen, dass es eine Weibchen ist, allerdings ohne die Jungen.

Irgendwann verschwindet sie aus dem Blickfeld. Wir drehen nochmal um, runter zum Wasserfall.

Leider sehen wir heute Abend keine weiteren Bären und auch die Fischotter am Ende des Trails lassen sich nicht sehen.

So langsam wird es auch zu dunkel und wir schauen, dass wir zurück zum Campground kommen. Marion will unbedingt noch eine Runde in den Eiswasserfluss, um sich von der langen Fahrt heute zu erfrischen. Peter geht mit, bevorzugt dann aber doch eine etwas nicht ganz so kalte Außendusche am Moppel.

 

Übernachtungsplatz:

Stamp Falls Campground, GPS: 49.334340, -125.920026, Netz ?, 20 Plätze im Wald, 18C$/night, sehr ruhig, wegen Bären und Fischotter sehr empfehlenswert

 

 

 

Montag 03.10.2022

 

Spätestens um 11 Uhr müssen wir den Platz verlassen. Für unsere Verhältnisse recht früh, 8:30 Uhr, gehen wir auf die Morgentour. Es ist zwar schon 8:30 Uhr, für Bären wahrscheinlich schon spät, aber wenn zu wenig Licht ist, macht eine Bärenbeobachtung bzw. -ablichtung auch keinen Spaß.

Als wir nach wenigen hundert Metern am Wasserfall ankommen, sitzt im Schatten schon der erste Schwarzbär. Leider bekommt er keinen angeschwemmten bzw. fehl gesprungenen Lachs zum Frühstück, so dass er sich nach ein paar Minuten wieder trollt und sein Glück flussaufwärts sucht.

Wir wandern auf der gegenüberliegenden Uferseite etwas mit und versuchen noch schöne Bilder zu bekommen, vor allem wenn er durch sonnenbeschienene Abschnitte watet.

Irgendwann ist er zu weit weg und wir kehren zum Wasserfall zurück. Von hier aus sind es nur noch 150m bis zum Trailende, wo der Abstieg zum Wasser eigentlich aus Sicherheitsgründen verboten ist, aber da dort unten die Fischotter 'hausen' klettern wir wieder über den Zaun. Heute leider keine Fischotter. Wir bleiben 45min unten sitzen und versuchen gegen das Sonnenlicht die Tiere zu entdecken. Als Entschädigung sind weiter vorne am anderen Flussufer zwei weitere Bären zu sehen. Schwer bei diesem Gegenlicht zu fotografieren, aber einfach beobachten ist ja auch toll.

Als wir wieder zum Stellplatz zurückwandern, sehen wir einen schwachen Regenbogen in der Gischt über dem Wasserfall. Schön! Wir sind froh nochmal hergefahren zu sein, haben wir doch gestern und heute Morgen reichlich Bärenbegegnungen gehabt.

Auf dem Rückweg nach Port Alberni kommen wir an der historic Site McLean Mill vorbei. Es handelt sich um eine 1926 gegründete Holzsägerei – mega historisch! Typisch nordamerikanisch wird aus allem, was an die 100 Jahre oder älter ist, eine Attraktion gemacht. Wir machen, da nichts Besonderes und auch nichts los ist, nur ein paar Bilder von den Holzhäusern und fahren weiter.

In Port Alberni müssen wir dringend nochmal einkaufen: Marion besorgt nochmal reichlich Nachschub an Trocken-Sauerteig (haben wir in den USA und Mexiko nirgends gefunden)und Roggenmehl (auch nur schwer zu bekommen), und am Visitor Center nutzen wir nochmal das freie Wifi, um unsere Konten zu checken und die Emails abzurufen.

Die nächste mögliche Fähre runter von Vancouver Island geht um 13:45Uhr, was wir nicht schaffen werden. Dann wird es halt die um 15:45 Uhr.

Damit haben wir reichlich Zeit die restlichen 80km nach Nanaimo zu fahren und unterwegs in einem Provincial Park kostenlos unsere Tanks mit Trinkwasser aufzufüllen.

Als wir im Hafen ankommen ist die Fähre erst halbvoll, so dass wir problemlos einen Platz bekommen. Die einfache Überfahrt kostet für den Moppel und zwei Passagiere 165C$=124€.

Um halb vier ist die Auffahrt auf die Fähre, die Überfahrt dauert 1:40h. Schon auf dem Parkplatz kommen wir mit Michel ins Gespräch, der in den nächsten Tagen nach Atlin im Yukon hochfährt und dort ein geschenktes Boot abholt. Er lebt seit 6 Jahren auf Vancouver Island, hat dort eine kleine Baufirma gegründet und hat mit seinen 35 Jahren eine brasilianische Frau und zwei kleine Kinder. Ihn hat Kanada schon von der Jugend an gereizt, ist deshalb auch schon früh oft hierher gereist und hat sich irgendwann entschieden, hier sesshaft zu werden. Wir haben die ganze Überfahrt gequasselt und so war die Zeit ruckzuck vorbei.

Zwischendurch haben wir mal in der Ferne eine Flosse und das Abblasen eines Orcas gesehen, zu weit entfernt für ein schönes Foto.

Von der Horseshoe-Bay im nördlichen Teil von Vancouver müssen wir jetzt nur noch 30km quer durch die Downtown zwischen den Wolkenkratzern gen Süden Richtung Richmond fahren.

Hier wollen wir Morgen endlich mal bei einem Reifenhändler vorbeischauen und uns über neue 'Schuhe' für den Moppel informieren.

In Vancouver frei zu stehen ist nicht einfach, aber an der Küste, von wo man aus die großen Containerschiffe beobachten kann bzw. einen tollen Blick auf die Skyline hat, gibt es die sogenannten Spanish Banks. Das ist ein langer, breiter Sandstrand, mit vielen großen Parkplätzen. Obwohl überall Tafeln stehen, dass das Parken zwischen 11pm und 6am verboten ist, stehen hier unzählige Vans und andere Reisemobile regelmäßig über Nacht. Ist ein wirklich toller Platz und wir werden hier noch öfters stehen, so lange wir hier in Vancouver bleiben werden.

Abends kommen wir noch mit Georg und Flavia aus Locarno im Tessin ins Gespräch. Sie stehen mit ihrem Van schräg gegenüber und nach dem Essen stehen wir eine Weile zusammen und tauschen Infos aus. Es geht das Gerücht auf dem Platz um, dass die Parkranger wohl das Übernachten verhindern wollen und Tickets verteilen werden. Mal sehen was so kommt.

Bevor wir die Schotten dicht machen, genießen wir noch die Skyline mit ihren tausenden von Lichtern.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen am Spanish Banks Beach, Vancouver , GPS: 49.277044, -123.220207, Netz ?, unzählige Parkplätze, dutzende Overlander, ruhig mit Verkehr tagsüber, sehr empfehlenswert

 

 

 

Dienstag 04.10.2022

 

Die Nacht war etwas unruhig, da doch immer wieder ein Auto durchfährt und man nie genau weiß, ob man nicht doch noch verjagt wird. Als um Mitternacht noch kein Parkranger aufgetaucht war, wurde es mit dem Schlafen besser, bis dann um 3:45 Uhr die Müllabfuhr die Mülltonnen am Strand leerte.

Dafür waren wir rechtzeitig wach zum Sonnenaufgang. Die Reisekatze der Nachbarn schaut etwas skeptisch zu uns rüber.

Wir wollen früh los, um rechtzeitig beim Reifenhändler zu sein. Je nachdem welche Preise aufgerufen werden, wollen wir evtl. nur 2 Reifen auf die Vorderachse montieren lassen und für hinten würden wir die fast unbenutzten runderneuerten Ersatzreifen nehmen. Dazu müssten wir dann aber die Motorräder herunterholen und die seit über 4 Jahren nicht bewegten Halteschrauben lösen. Puuh, wird auf jeden Fall ein Riesenact. Aber jetzt erst mal schauen, wo die Preise liegen. Unser Befürchtungen liegen zwischen 900-1000€ pro Reifen. Solche Preise haben wir in den USA/Kanada im Internet gefunden. In Deutschland bekommt man den 'Hankook 385 R65 22.5 AM 15+ Smart' aktuell für 550 €, plus Montage und Auswuchten.

Zuerst müssen wir uns durch die morgendliche Rushhour 23km durch Vancouver/Richmond kämpfen, bis wir dann beim Reifenhändler ankommen.

Es sind zwei Inder, welche die Firma vor über 20 Jahren gegründet haben und hauptsächlich Firmen-LKWs mit neuen Reifen bestücken. Das Reifenlager ist beeindruckend.

Peter klärt im Büro die Preise ab und kommt mit der freudigen Botschaft, dass die Reifen 655€/Stück kosten, inkl. Montage, Steuern und Auswuchten dann 702€/Stück kosten, und sofort montiert werden können. Da überlegen wir nicht lange und lassen gleich alle vier Räder neu bestücken.

Hier wird ganz indisch der Wechsel der Reifen noch von Hand durchgeführt, was das eingespielte Team souverän erledigt. Trotzdem dauert es dann doch fast 2 Stunden bis wieder alles montiert ist und die Schrauben noch mit dem Drehmoment (450Nm) nachgezogen sind. Perfekt!

Nach dem Bezahlen geht es wieder 23km zurück zu den Spanish Banks, wo wir heute nochmal stehen bleiben und heute Abend mit den Schweizern nochmal zusammensitzen wollen.

Peter plant den Moppel abzuschmieren und das Öl zu kontrollieren. Zuerst aber wird der Schalter im Fahrerhaus reaktiviert, so dass wir den B2B-Booster zum Laden der Kofferbatterie mit der Lichtmaschine vorne ein- und ausschalten können.

Gerade als Peter die elektrische Installation fertig hat, kommt ein Parkranger vorbei, welcher alle Fahrzeuge notiert und jedem erklärt, dass es ab heute nicht mehr erlaubt ist, hier zu übernachten. Alle die heute informiert und registriert werden, müssen, wenn sie heute Abend um 11 Uhr noch da sind, einen Strafzettel bezahlen. So ein Mist! So ein toller Platz, super Panorama und viele Traveller rundherum. Sehr sehr schade, wird für alle größeren Fahrzeuge unglaublich schwer werden, in Vancouver Plätze zu finden. - Nützt nichts, zusammenpacken und woanders hinfahren.

Wir recherchieren eine Weile, haben noch so viele Lebensmittel an Bord, dass wir frühestens in 2-3 Tagen über die Grenze können oder die Lebensmittel vernichten müssen. Also fahren wir quer durch Vancouver, wieder in der Nachmittagsrushhour, nach Osten. Viele Kilometer sind wir auf dem Trans Canada Highway unterwegs, welcher in Victoria beginnt und in Nova Scotia ganz im Osten endet. Diesen Startpunkt haben wir ja vor 4 Wochen besucht.

Nach 105km kommen wir an die erste mögliche freie Stelle zum Campen, welche prompt geschlossen hat. Ab jetzt nur wieder Schotterpiste, hinauf in den Wald. Bis auf einen Campground mitten im Wald mit Gebühr und einigen Pullouts an der staubigen Piste finden wir nicht wirklich was. So langsam wird es dunkel.

Als wir am Wood lake vorbeikommen, fahren wir auf den Campground, erfahren vom Host, dass die Plätze hier 18C$ wie überall kosten und wir uns den Platz aussuchen können. Da wir wohl die einzigen sind, nehmen wir den Platz direkt am See. Bei eingeschaltetem Flutlicht nimmt Peter gleich noch ein Bad im See, um die anstrengende Fahrt abzuwaschen.

 

Übernachtungsplatz:

Woodlake Campground, GPS: 49.457482, -121.855722, Netz ?, viele Stellplätze, 18C$/night, toller Badesee, sehr holprige Anfahrt daher nur bedingt empfehlenswert

 

 

 

Mittwoch 05.10.2022

 

Peter hat heute morgen etwas Migräne und braucht daher den ganzen Morgen, um wieder auf die Beine zu kommen. Unsere Entscheidung, heute noch stehen zu bleiben, wird dadurch noch untermauert. Ist ja ein toller Platz, den See ganz für uns alleine, was will man mehr.

Um die Mittagszeit bezahlen wir beim Host für einen zweiten Tag und haben noch ein längeres Gespräch mit ihm und seiner Frau. Die Beiden sind nicht am Reisen, wohnen ganzjährig im großen Trailer seit 5 Jahren hier am See im Wald. Sind beide etwas über 70 Jahre alt, haben noch ein Grundstück in Belize, wollen aber solange es geht hier ihren Lebensabend verbringen.

Nachmittags wird der Moppel noch abgeschmiert, Öl kontrolliert und das defekte Schaltgetriebe von Marions Fahrrad demontiert, in der Hoffnung in einem gut sortierten Fahrradladen das passende Schaltauge zu bekommen.

Ansonsten lesen und im erfrischenden See schwimmen.

Gegen Abend macht Marion noch einen kleinen Spaziergang um den See, hat ja keine Bären, so dass man sich keine Sorgen machen muss. Auch die Campbetreuer kommen zu einem kleinen Abendspaziergang mit ihrer 5 Monate alten Katze vorbei und spazieren runter zum See.

 

Übernachtungsplatz:

Woodlake Campground, GPS: 49.457482, -121.855722, Netz ?, viele Stellplätze, 18C$/night, toller Badesee, sehr holprige Anfahrt daher nur empfehlenswert

 

 

 

Donnerstag 06.10.2022

 

Von unserem Reisefreund Theo, welcher auch ein USA B2-Visum hat und ein noch gültiges Visum bis 5.11.- wir haben eines bis zum 14.11. - haben wir erfahren, dass er am US-Zoll keine Verlängerung bekommen hat. Ihm wurde mitgeteilt, dass 4 Wochen bis nach Mexiko ausreichen müssten. Hmmm!

Da kommen wir natürlich ins Grübeln, denn auch wir wollen nicht in nur 5 Wochen bis nach Mexiko rasen. (Später, nachdem wir dann in den USA waren und mit Theo telefoniert haben, hat sich herausgestellt, dass er dank seiner Reisebegleitung doch noch eine Verlängerung bis zum 31.12. bekam.)

Deshalb beschließen wir unseren Kanada-Besuch schnell zu beenden und fahre die 20km Gravelroad zurück in die Zivilisation und in Richtung Abbotsford zur Grenze.

In Abbortsford fahren wir zum Walmart und füllen mit dem dort freien Wifi online mit der CBO-App das I94-Formular aus und überweisen die Gebühren von 12 US$ per paypal. Im Worst Case bekommen wir keine Verlängerung und haben die 12 Dollar umsonst bezahlt.

Jetzt noch eine große Schüssel Salat essen und etwas Gemüse in einer Tupperdose weit unter dem Bett versteckt. Ist einfach zu schade, um es wegzuwerfen.

An der Ausfahrt vom Walmart sitzen ein paar Homeless People, denen wir unsere zwei restlichen Äpfel und zwei Bananen schenken, welche mit der Argumentation Reiseproviant für den Tag mit an die Grenze sollten. Besser so, als wenn dann der Grenzer das Obst evtl. einkassiert und im Müll entsorgt.

Nach 6km kommen wir an den kleinen Grenzposten mit nur 4 Linien. Die ganz rechte Spur ist für RVs usw. reserviert. Wir halten an und geben die Pässe raus. Er fragt, wo wir hin wollen und Peter erläutert den groben Routenverlauf, den wir bis nach Mexiko nehmen wollen. Er weist gleich auf das noch gültige Visum bis zum 14.11. hin und das dies etwas knapp wäre. Wir haben das I94 ausgefüllt und bezahlt und würden gerne eine Verlängerung bekommen.

Er drückt uns einen gelben Laufzettel in die Hand und weist uns an, weiter vorne an der Seite zu parken und ins Office zu gehen. Dort müssen wir etwas warten und erläutern dann dem Beamten nochmal die kurze Geschichte. Er fuhrwerkt viel am Computer und nach etwas Small Talk mit einem zweiten Beamten wegen unserem coolen Gefährt, haut der Zuständige seine Stempel in die Pässe und wir haben eine Verlängerung bis zum 28. Februar 2023 drinstehen. Wir bedanken uns artig und verabschieden uns. Keine Fragen nach Gemüse, Drogen, Alkohol und Waffen und auch keine Visite des Moppels. Wir sind total happy, wie problemlos die Einreise wieder einmal war und sind fest der Überzeugung, dass unser B2-Visum uns wieder geholfen hat.

 

BACK TO USA

 

Wir fahren auf der kürzeren, aber dafür zeitlich intensiveren Nebenstrecke durchs Hinterland bis nach Mount Vernon, wo es einen Walmart und einen Costco gibt, wo wir unsere Vorräte wieder auffüllen wollen. Aber das reicht auch noch morgen.

Wir fahren 8km von Mount Vernon entfernt zu einem ATV-Trailhead/Wanderparkplatz, an dem wir schon vor 3 Jahren standen.

Kann sehr laut sein, aber als Notlösung immer machbar. Als wir ankommen ist noch was los, aber als es Nacht wird verlassen so um 23 Uhr die letzten ATV und Motorradfahrer das Gelände und wir haben unsere Ruhe.

 

Übernachtungsplatz:

Freistehen Walker Valley TH, Mount Vernon, GPS: 48.37562 , -122.169273, Netz ?, ATV/OHV-Gelände, mehrere Stellplätze, mit Washington Discovery Pass frei, am Wochenende nicht empfehlenswert

 

Hier wieder die Kartenübersicht der 25. und 26. Woche nach Neustart 2022 mit den gewählten Stellplätzen:

Kanada_2022_Sept_2

 

 

Teil 70: Kanada 2022 - BC        

                                                                                                                                                                                Teil 72: USA 2022 - WA / OR