AUF DEM WEG NACH OSTEN IN RICHTUNG SEIDENSTRASSE

 

 

 

Montag 01.07.2024

 

Es hilft nichts. Wir müssen das Ölproblem angehen, weiterfahren macht so keinen Sinn. Aber zuerst wird mal Wasser getankt, leider mit schwachem Druck, was somit fast 1,5h dauert. Marion nutzt die Zeit, um über eine Stunde im See zu schwimmen; eine Wassertemperatur von ca. 25 Grad lädt zum langen Verweilen ein.

Kurz nach 11:30 Uhr fahren wir los, nicht dass wir noch in der Mittagspause in der Werkstatt ankommen, die uns der Camping-Besitzer empfohlen hat :)

Auf dem Weg dorthin sehen wir in einer Parkbucht einen lokalen LKW-Fahrer mit Baumaterial stehen, der wohl gerade Pause macht. Mit dem Google-Translater ist das Problem schnell erläutert und er telefoniert auch gleich mal. Anschließend fahren wir ihm 2 km hinterher bis zu einem Treffpunkt mit dem Werkstattmeister vor einer Baumaterialfirma.

Dieser schaut sich das Malheur kurz an, meint, er hätte eigentlich keine Zeit, aber wir sollen ihm trotzdem folgen bis zu seiner Werkstatt.

Nach etwas rangieren haben wir unseren Dicken in der Halle über der Grube stehen und dann geht’s auch schon los. Mario, der Neffe und Gehilfe, bereitet alles vor, damit die Reifen und anschließend die Bremstrommel abgenommen werden können. Glücklicherweise sind die Bremsbeläge und die Trommel ölfrei. Vermutlich ist der Dichtungsring an der Glocke zum Planetengetriebe undicht. Es wird alles saubergemacht und ein neuer Dichtring, den wir mitgebracht haben und der 0,3 mm dicker als der bisherige ist, frisch eingesetzt. Zusätzlich wird die Glocke am Rand noch mit Dichtmasse versehen. Auch auf der Beifahrerseite erfolgt diese Prozedur, auch wenn dort noch nicht so viel Öl ausläuft. Nachdem die Dichtmasse 30min Zeit zum Aushärten hatte, werden jeweils wieder ca. 0,5L Öl eingefüllt und wir können wieder aus der Halle fahren.

Die knapp vierstündige Prozedur, bei der Peter nicht sehr viel mithelfen durfte, hat uns dann mit reichlich Trinkgeld 150€ gekostet. Wir bedanken uns nochmal sehr sehr herzlich bei Zdravko und Mario für den spontanen Einsatz und fahren Mario bis ins Städtchen zu einem Bankomat hinterher.

Da es nun inzwischen Spätnachmittag ist, fahren wir geradewegs zurück zu unserem gestrigen Campingplatz. Leider ist unser Platz inzwischen von zwei Vans besetzt und kein ausreichend großer mehr vorhanden. Wir fahren nur ein paar hundert Meter zurück und gehen auf einen anderen Campingplatz, der von der Infrastruktur zwar etwas weniger ausgebaut ist, aber ruhiger gelegen mit festem Schotterplatz; wir brauchen heute keine Waschmaschine oder Frischwasserpool. Für die ebenfalls 15€ gibt es eine Warmdusche, Frischwasser und Strom.

Gleich nach der Ankunft gehen wir eine ausgiebige Runde schwimmen, danach gibt es leckere Maultaschen.

Den Rest des Abends genießen wir die laue Luft mit Blick auf den See. Bis spät abends sind wir komplett alleine und es ist herrlich ruhig.

 

Übernachtungsplatz:

 

Grubesa Camping am Ramsko/Rama See, GPS: 43.808158 , 17.533494, 6-10 Stellplätze, Strom, Wasser, Dusche, Spülbecken, 15€, Seezugang mit Badeschuhen machbar, P4N, empfehlenswert

 

 

 

Dienstag 02.07.2024

 

Mitten in der Nacht zieht das angekündigte Schlechtwetter mit der Wucht eines heftig stürmischen Gewitters über den Stausee. Wir werden durch die grellen Blitze und lauten Donnerschläge wach und erst nach ca. einer Stunde ist bei leichterem Regen wieder an Schlaf zu denken.

Auch zum Frühstück ist es noch wolkenverhangen, aber trocken von oben, sowohl Himmel wie auch Containerdecke.

Wir lassen es ruhig angehen, da wir planen, heute nur einzukaufen und dann 40km weiter auf einem kostenlosen Parkplatz einzuparken. Die Platzkosten hier auf dem Campingplatz werden erst gegen Abend erhoben, so dass wir die schöne Seesicht noch bis in den Mittag hinein genießen können.

Nach dem Mittagessen beginnt es wieder zu regnen, unsere Abfahrt verschieben wir bis 15 Uhr. Wir fahren rüber nach Prozor Rama und kaufen im dortigen Konzum einige Lebensmittel ein.

Für die Weiterfahrt wählen wir den kürzeren Weg zurück zum Stausee und Überfahrt über den Staudamm.

Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass diese Straße sich steil nach oben auf den Bergrücken zieht; einspurig und kein Platz zum Ausweichen. Fast ist es gut gegangen, kein Gegenverkehr bis auf 1 Auto von oben. Der Autofahrer muss beinahe einen halben Kilometer rückwärts wieder den Berg hoch bis an eine Stelle, an der wir aneinander vorbei können. Wir winken uns freundlich zu.

Als wir schon denken, es kann nicht mehr enger werden, biegen wir auf ein Teilstück ein SO schmal, dass wir die Hecken auf beiden Seiten streifen. Die Alternative wäre umzudrehen und die komplette Strecke wieder zurück. Wäre immer noch besser gewesen, wissen wir hinterher, als das, was noch kommt. Hoffentlich wird die Straße breiter und besser ausgebaut. Weit gefehlt: Die Straße wird zwar breiter, ist allerdings nicht mehr geteert, üble und sehr ausgewaschene Schotterpiste. So kämpfen wir uns im zweiten Gang in steilen Serpentinen die nächsten 20km durch Wald den Berg hoch.

Als wir nach gefühlt unendlichen 50km den höchsten Punkt erreichen, auf knapp 1500m, Baumgrenze, sind es nur noch 10km bis zu unserem eigentlich geplanten Ziel.

Es gefällt uns hier im Nirgendwo. Den Moppel parken wir auf einem der reichlich vorhanden offenen ebenen Plätze ein. Unser heutiger Übernachtungsplatz ist auf dieser Höhe und nach dem Regen während des Tag recht kühl, so dass wir nicht raus sitzen wollen. Heißer Tee zum Abendessen im gemütlichen Heim gab's schon länger nicht mehr.

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen mitten im Wald, GPS: 43.696560 , 17.533937, viele Plätze auf der ganzen Strecke, sehr anstrengende ausgewaschene Straße von Norden, von Süden gut machbar; sehr empfehlenswert

 

 

 

Mittwoch 03.07.2024

 

Pausentag.... einfach die Seele baumeln lassen

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen mitten im Wald, GPS: 43.696560 , 17.533937, viele Plätze auf der ganzen Strecke, sehr anstrengende ausgewaschene Straße von Norden, von Süden gut machbar; sehr empfehlenswert

 

 

 

Donnerstag 04.07.2024

 

Eigentlich wollten wir heute eine Wanderung machen und zwar zu einem großen aufrecht stehenden Steinring weit oben in den Bergen. Google hat uns verleitet zu glauben, dass wir mit dem Quad gut in die Nähe fahren können, aber die gestrigen Recherchen bzw. die Berichte über die Wanderung haben gezeigt, dass man nur bis zu einem kleinen Parkplatz kommt und es von dort aus ca. 18km teils steil den Berg hoch geht, zwischen 6,5 und 8h Wanderung. Projekt spontan gestorben.

Marion hat aber in der Nähe den Berg Plocno, vierthöchster Berg in Bosnien bzw. höchster befahrbarer, entdeckt. Wir beschließen, nachdem wir übers Internet mit dem „Feuerbär on Tour“ Kontakt hatten, der mit seinem umgebauten Feuerwehrauto dort oben übernachtete, dass wir diesen Berg erkunden wollen. Die Beschreibung des Weges nach oben ist schon recht heftig gewesen. Da wir aber ja jetzt ein Quad zur Verfügung haben, fahren wir nur ca. 6km relativ guten Schotterwegs mit dem Moppel und parken diesen in der Wildnis mit schöner Aussicht ein. Ganz unten, vor der Einfahrt hoch zum Gipfel, kommen wir am Blidinje-See vorbei, der aber nicht sehr einladend wirkt; sehr niedrige Wassertiefe und eine Wiese mit teurem Stellplatz.

Die 13km vom Moppel aus bis hoch zum Gipfel sind dank Quad kein Problem - hätte der Moppel auch geschafft, aber wir wären k.O. gewesen und das Material wäre sehr stark beansprucht worden.

Mit dem Quad macht es richtig Spaß; man kann in Ruhe die Aussicht und die Blumen am Wegesrand genießen, kann derartige Rüttelpisten entspannter fahren. Als wir oben ankommen stellen wir außerdem fest, dass der in Frage kommende Stellplatz sehr uneben und die Aussicht von dort ziemlich eingeschränkt und nicht besonders ist, und obendrein ist es ein Hubschrauberlandeplatz, der eigentlich frei bleiben muss.

Also die richtige Entscheidung getroffen, nicht mit dem Dicken hochzufahren. So werden wir das in Zukunft weiter handhaben, spart viel Sprit, Zeit und Material.

Die Aussicht von ganz oben ist schon beeindruckend.

Wieder unten angekommen gibt es noch einen kleinen Abstecher tiefer ins Gebüsch in der Hoffnung, noch einen schöneren Stellplatz zu finden. Schöne Aussicht JA, Stellplätze NEIN.

Als Peter das Quad wieder in die Garage verpackt, sieht er, dass auf der Fahrerseite an der Hinterachse schon wieder Öl austritt. Also ist es wohl doch der Wellendichtring und nicht der O-Ring des Planetengetriebes. So ein Mist!

Wir nehmen per WhatsApp mit Zdravko Kontakt auf und fragen, ob wir morgen wieder in die Werkstatt kommen dürfen. Er meldet sich zurück; wir sollen früh, so gegen 7 bis halb 8 da sein. Von hier aus knapp 90km, aber machbar, wenn man auf der Straße außen herum und nicht wie vorgestern querbeet fährt. Es ist noch hell genug, um die 6km runter vom Berg gut bewältigen zu können; auf der Straße darf es ja dann auch Nacht werden.

Erst gegen 22:30 Uhr kommen wir an der Werkstatt an; die Straße außen herum ist zwar geteert aber wir mussten durch viele kleine Ortschaften und unendlich viele Kurven.

Wir reden noch kurz mit Zdravko und bleiben direkt vor der Werkstatt zum Schlafen stehen.

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen bei Zdravko Piplica , GPS: 43.826600 , 17.626674, Privatgrundstück

 

 

 

Freitag 05.07.2024

 

Werkstatt-Tag. Wir fangen so gegen 8 Uhr an. Mario, der Neffe, muss 2-3 mal zu Bekannten vom Werkstattmeister fahren, um passende Abzieher zu organisieren.

Der erste passt; der zweite, der Große, will nicht. Schlussendlich bringt er einen relativ Neuen mit, der mit Umbau der Krallen dann passt. Der alte Wellendichtring (Wedi) geht bei dieser Aktion leider kaputt, da das hintere Wälzlager zu fest auf dem Achsstummel sitzt und sich nur mit viel Zug abziehen lässt. Aus reiner Neugier probiert Peter den neuen Wedi auf den alten noch gut erhaltenen Laufring aus, der auf dem Achsstummel mit Loctite verklebt ist, und stellt fest, dass der sich viel zu leicht überstreifen bzw. abziehen lässt. Zu viel Spiel und für Öl kein Hindernis durchzukriechen. Damit ist vermutlich das zugrundeliegende Problem gefunden, warum die neuen Wedis, die wir letztes Jahr eingebaut hatten, nicht dicht sind. Da die Laufringe damals noch gut ausgesahen, wurden diese nicht ausgetauscht. Die mitgelieferten Laufringe unterscheiden sich nur in Bruchteilen von Millimetern, aber das reicht aus, dass der Wedi mit seinen Dichtlippen nicht straff sitzt.

Zum Mittagessen gibt es für alle eine große Portion Cevapcici, zu der uns Zdravko einlädt. Danach geht es wieder mit vereinten Kräften an den Zusammenbau.

Als alles wieder zusammengebaut ist, ist es schon wieder Spätnachmittag, weshalb wir direkt wieder an den See zu unserem bekannten Camping-Platz fahren. Eine Runde schwimmen im See und anschließend eine Dusche mit viel Reinigungspaste und schon können wir den lauen Abend im Campingstuhl mit Blick zu den umgebenden Bergen genießen. Obwohl heute einige Camper mehr als sonst auf dem Platz stehen, ist es ruhig, da alle in der Nähe beim Public Viewing der EM-Fußballmeisterschaft sind. Deutschland gegen Spanien 1:2, leider nicht das Ergebnis, das sich die Fans erhofft haben.

Kurze Überlegung, die Beifahrerseite gleich Morgen noch anzugehen; da diese Seite aber bisher kein Öl leckt, wollen wir es mal drauf ankommen lassen.

 

Übernachtungsplatz:

 

Grubesa Camping am Ramsko/Rama See, GPS: 43.808158 , 17.533494, 6-10 Stellplätze, Strom, Wasser, Dusche, Spülbecken, 15€, Seezugang mit Badeschuhen machbar, P4N, empfehlenswert

 

 

 

Samstag 06.07.2024

 

Wir machen uns im Laufe des Morgens auf nach Mostar zu fahren und verabschieden uns vom Rama-See.

Das erste Stück geht von Prozor-Rama nach Jablanica. Die Fahrt ist wunderschön. Auf dieser Strecke ist der Fluss mehrfach aufgestaut, wunderschöne Seen, herrliche tiefblaue bis grünlich türkise Farbe des klaren Wassers. Man hätte gute Lust gleich hineinzuspringen. Aber wir wollen heute mal ein Stück weiterkommen.

Ab Jablanica hat der Fluss Nevrata ein tief eingeschnittenes Tal gebildet, eine tolle Strecke. Auf dem Fluss gibt es viele Fischzüchter, bei denen man fangfrischen Fisch kaufen kann. Auch wir decken uns mit Lachsforellenfilets ein. Peter geht mit dem Züchter runter zum Fluss und am Ende, auch auf Grund von leichten Kommunikationsschwierigkeiten, werden es 7 frisch geschlachtete und filetierte Lachsforellen; 4 kg reines Filet für 36 Euro. Da kann man nicht meckern. Marion putzt die Filets gleich noch nach und wir frieren bis auf zwei Stück zum Abendessen alle anderen gleich paarweise ein.

In Mostar gehen wir zuerst in einen riesigen Bingo-Supermarkt, wo wir unsere Vorräte wieder aufstocken. Eigentlich wollten wir auf einen Campground 11km südlich von Mostar in der Nähe des Derwischklosters. Die nächsten Tage benötigen wir jedoch keinerlei Service (Strom, Wasser, Abwasserentsorgung, Lebensmittel), wäre daher unnötige Geldverschwendung. In P4N finden wir zwei Plätze an der Nevreta vor Mostar, wobei einer anscheinend auch oft von Einheimischen bis spät in die Nacht genutzt wird. Daher nehmen wir den etwas weiter von Mostar entfernten. An diesem Platz haben sich lokale Angler eine kleine Hütte und Schotterparkplatz hergerichtet. Wenn man etwas Abstand dazu hält, die Nachbarwiese nutzt und den Anglern nicht allzu sehr auf die Pelle rückt, geht das wohl klar.

Es ist heiß, sehr heiß! Während der nächsten Tage kommen viele der Angler mit Kind und Kegel hierher zum Baden; sie sind sehr nett, finden unser Fahrzeug sehr interessant und nach einigen Gesprächen sind wir uns sicher, dass wir hier niemanden stören.

Die Altstadt von Mostar ist von hier aus 11km entfernt, aber bei Nacht soll sie wirklich toll sein. Peter überredet Marion, zum Sonnenuntergang mit dem Quad in die Stadt zu fahren.

Nur 15min Fahrt und wir bekommen einen Parkplatz direkt am Eingang der Altstadt für 2€/h. Die nächsten 1,5h bummeln wir durch die mit Touristen überfüllte Kopfsteinplaster-Fußgängerzone. Natürlich auch über die berühmte Brücke, von wo aus der Blick auf die Türme der Moscheen auf der Ostseite der Stadt wirklich toll ist. Auf der Westseite lebt mehr der christlich geprägte Bevölkerungsteil.

Immer wieder bleiben wir stehen; nachdenklich, betroffen, dankbar im Nachkriegsdeutschland aufgewachsen zu sein. All die Häuserfronten mit vielen Einschusslöchern; vor gerade mal 30 Jahren tobte hier ein heftiger Krieg samt Genozid, um einen Teil der Bevölkerung komplett zu beseitigen. Mit den vielen Touristen sieht es hier sehr friedlich und unwirklich aus, aber in Gesprächen mit den Menschen hört man heraus, was der Krieg alles zerstört hat, und nicht nur im materiellen Sinne. Viele, die ins Ausland geflüchtet sind, davon viele nach Deutschland, sind nicht mehr in die Heimat zurückgekehrt, so dass überall im Lande unzählige verlassene und zum Teil zerstörte Häuser stehen.

Von der Brücke aus kann man auch auf die vielen dicht besetzten Terrassen der Restaurants blicken. Alle werben mit der besten Sicht auf die berühmte Brücke. Interessanterweise sind die Restaurants fast komplett leer, sobald die Sonne untergegangen ist, und man eigentlich erst dann den besten Blick im warmen Licht der Lampen auf den Brückenbogen hat.

Wir bummeln einmal im Kreis bis wir wieder an der Brücke rauskommen, gehen runter zum Fluss von wo wir aus dem Liegestuhl einer Strandbar den besten Blick auf die nächtens beleuchtete Brücke haben. Wir bleiben fast eine halbe Stunde sitzen und beobachten das Touristengewusel auf der Brücke aus entspannter Entfernung.

Bevor wir wieder nach Hause fahren, gehen wir vom Fluss nochmal hoch auf die Brücke, die so langsam verweist. Jetzt ist der Blick auf die größte Moschee der Stadt und wie sie sich im Fluss spiegelt am schönsten.

Auf dem Parkplatz entdecken wir eine griechische Landschildkröte, die mit beachtlichem Tempo den Platz überquert und im Dunkeln wieder verschwindet.

Gegen halb elf fahren wir mit dem Quad wieder raus zu unserem schönen Flussstellplatz, nehmen noch einen kühles Bad in den dunklen Fluten im Licht einer Taschenlampe und fallen danach müde ins Bett.

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen am Fluss Nevreta vor Mostar, GPS: 43.393879 , 17.857410, 1-2 Plätze; ein Platz für Angler, wenn man etwas an der Seite steht stört es niemanden; schöner Wasserzugang, P4N, wegen Nähe zu den Anglern nur eingeschränkt empfehlenswert

 

 

 

Sonntag 07.07.2024

 

Heute, wie auch den Rest der Woche, soll es heiß werden. Daher früh los und die 25km bis nach Blagaj zum Derwischkloster mit dem Quad, 30min Fahrt. Kurz nach dem Start machen wir einen Stopp, um den auf einem großen Platz immer am Wochenende stattfindenden Markt zu besuchen. Nicht so schön und groß wie in Banja Luka; nach 10min sind wir durch und fahren weiter. In Blagaj stehen schon einige Reisebusse; mit dem Quad können wir bestens bis vor zu den Souvenirständen fahren und dort problemlos einparken. Dort müssen wir über eine der Brücken auf die andere Flussseite gehen für den besten Blick auf das Derwischkloster Blagaj Tekija, ein altes Kloster an einer Felswand, 15. Jhd. Das Kloster befindet sich direkt an der Quelle des Flusses Buna. Die Quelle ist riesig, eine der größten Quellen Europas, zig Tausende Liter/h frisches Trinkwasser direkt aus dem Fels; leider bzw. glücklicherweise Baden oder Schwimmen verboten (Wassertemperatur liegt bei ca. 8-9°C) - bei den vielen Touristen hier würde dann auch das absolute Chaos ausbrechen. Nach 15 min haben wir genügend Fotos gemacht, Touristenpflicht erfüllt, und machen uns auf den Rückweg zum Quad. Das Kloster kann auch besichtigt werden, ist aber nicht besonders interessant, nur ein Haus mit fast leeren Räumen (Internet).

Es wird schon richtig heiß, als wir wieder losfahren.

Zurück in Mostar wollen wir zu einem Naturpark ganz oben auf dem Bergrücken fahren und dort auf den Skywalk mit Blick auf Mostar. Die Auffahrt zum Naturpark Fortica ist steil und kurvig, aber wenigstens geteert.

Oben angekommen, darf man kostenlos auf den Skywalk. Mit dem Kamerazoom sieht man sogar die berühmte Brücke in der Altstadt (die roten Dächer auf den Bildern).

Nebenan in 400m Entfernung stehen ein paar verfallene Ruinen, eine alte Feste, von denen aus wir bis zur Halbinsel im Fluss, wo unser Moppel steht, schauen können.

Runter vom Berg fahren wir, schon fast zuhause, fürs Mittagessen zu einer der in der Gegend häufig vorkommenden Kebab-Buden und tanken nebenan das Quad noch voll.

Inzwischen hat die Mittagshitze den Höhepunkt erreicht und wir verbringen den Nachmittag im relativ geschützten Inneren unseres Hauses, nur unterbrochen durch regelmäßiges Abkühlen im Fluss. Am Anglerplatz sind mehrere Familien, die dann gegen Abend alle nach Hause fahren und uns den Flussplatz alleinig überlassen.

Gegen 20 Uhr fahren wir dann doch nochmal in die Altstadt von Mostar, um dort in einem empfohlenen Restaurant lecker essen zu gehen.

Auf dem Weg kommen wir auch an dem sogenannten „Sniper-House“ vorbei. Hier sind während des Krieges Scharfschützen auf Lauer gelegen und haben alle erschossen, die sich in Reichweite bewegten. Als inoffizielles Denkmal zerfällt es langsam und wird von der Natur zurückerobert, wird vorerst noch nicht abgerissen.

Im Food House bekommt man eine gute Portion zum fairen Preis, trotz des Touristenrummels. Peter bekommt die Fleischplatte und Marion genießt ihre Gemüseplatte. Lecker!

Danach gibt es noch ein leckeres Eis in die Hand, einmal hoch zur Brücke und runter zum Fluss und schon machen wir uns wieder auf den Heimweg. Durch die mit Souvenirläden gesäumte Fußgängerzone wollen wir heute nicht wieder gehen; hatten wir gestern ausführlich angeschaut, und heute ist es auch deutlich wärmer und schwüler in der Stadt.

Zurück gibt es wieder ein erfrischendes Bad, herrlich. Und auch die Luft kühlt hier am Fluss besser ab, sodass wir wieder gut schlafen können.

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen am Fluss Nevreta vor Mostar, GPS: 43.393879 , 17.857410, 1-2 Plätze; ein Platz für Angler, wenn man etwas an der Seite steht stört es niemanden; schöner Wasserzugang, P4N, wegen Nähe zu den Anglern nur eingeschränkt empfehlenswert

 

 

 

Montag 08.07.2024

 

Öl – schon wieder! Leider zeigt die Beifahrerseite nun doch auch Öl und wir überlegen, wie wir die nächsten Tage verplanen. Eigentlich wollten wir zu den bekannten Kravica-Wasserfällen, aber erstens sind diese im Vergleich zu den Plitvice Seen in Kroatien viel kleiner und durch die Touristenmassen aus Split und Dubrovnik total überlaufen, und zweitens kosten sie inzwischen 10 € Eintritt/Pers, und einen schönen Übernachtungsplatz gibt es auch nicht in der Nähe.

Wir haben und werden noch viele Wasserfälle auf unseren Reisen sehen und verzichten daher auf dieses „Vergnügen“, machen heute lieber einen Pausentag, beschäftigen uns mit Schreiben und wurschteln im Haus und genießen das Baden im Fluss.

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen am Fluss Nevreta vor Mostar, GPS: 43.393879 , 17.857410, 1-2 Plätze; ein Platz für Angler, wenn man etwas an der Seite steht stört es niemanden; schöner Wasserzugang, P4N, wegen Nähe zu den Anglern nur eingeschränkt empfehlenswert

 

 

 

Dienstag 09.07.2024

 

Und weil es gestern so schön war gleich noch einen weiteren Tag am Stausee drangehängt. Peter fährt morgens mit dem Quad nochmal nach Mostar rein und versucht an verschiedenen Stellen und Fachgeschäften Wellendichtringe, ein Vierkreisschutzventil und passendes Öl zu bekommen. Aber leider Fehlanzeige.

Zum Mittagessen düsen wir kurz mit dem Quad vor zur Hauptstraße und holen uns einen Döner an der Bude, die wir schon kennen. Der restliche Tage wird bei der Hitze mit weit über 30 Grad mit Baden und im Schatten verbracht.

Abends verpackt Peter noch das Quad, da wir morgen wieder zurück zu Zdravko in die Werkstatt in Prozor-Rama zurückfahren wollen.

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen am Fluss Nevreta vor Mostar, GPS: 43.393879 , 17.857410, 1-2 Plätze; ein Platz für Angler, wenn man etwas an der Seite steht stört es niemanden; schöner Wasserzugang, P4N, wegen Nähe zu den Anglern nur eingeschränkt empfehlenswert

 

 

 

Mittwoch 10.07.2024

 

Die Fahrt bis Prozor-Rama dauert ja nicht allzu lange, so dass wir uns Zeit lassen und den letzten Tag am Fluss noch etwas genießen wollen.

Morgens beim Aufwachen sehen wir, dass die Wiese und der Weg um uns herum unter Wasser stehen. Wir haben schon davon gelesen, vor allem als Warnung an Zeltschläfer, dass ca. einmal die Woche der Fluss stärker aufgestaut wird und dadurch viele Strandabschnitte überflutet werden. Gestern Nacht war es wohl mal wieder so weit. Gut dass das Quad schon verpackt ist. Die Reifen unseres Moppels sind nicht übermäßig nass geworden. Deshalb also wurden die 'Fischerhütten' auf erhöhten Plattformen gebaut! Um nicht durch die überschwemmte Wiese zum Fluss waten zu müssen, machen wir einen kleinen Umweg zur Fischerhütte und gehen dort ins Wasser.


Gegen Spätnachmittag fahren wir nach Prozor-Rama zur Werkstatt und parken wieder davor ein.

Zdravko und seine Freunde sitzen zum Feierabendplausch zusammen als wir ankommen. Die Wassermelone, die er vor Tagen geschenkt bekommen hatte und seither in einem Eiswasserbad lag, wird heute geschlachtet. Aber selbst wir 5 Mannen und Marion zusammen schaffen nur etwas mehr als die Hälfte.

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen bei Zdravko Piplica , GPS: 43.826600 , 17.626674, Privatgrundstück

 

 

 

Donnerstag 11.07.2024

 

Und schon wieder ein Werkstatt-Tag. Dieses Mal die Beifahrerseite. Hier muss man aufpassen, dass man die Hinterrad-Differentialsperre eingelegt hat, sonst fällt die Klaue nach unten. Passiert auch, wenn man nicht aufpasst und sich der Luftdruck über einen längeren Standzeitraum während der Montage abbaut. Aber mit einer langen Stange konnten wir sie auffangen, nach oben drücken und mit neuem Luftdruck wieder fixieren. Beim Zusammenbau wehrt sich das hintere Wälzlager und dementsprechend anstrengend ist der Zusammenbau. Auch die Steckachse wehrt sich lange, da die Klaue der Diff-Sperre nicht mehr optimal liegt. Mit mehrfachen Ein- und Ausschalten der Sperre, Bewegung der Kardanwelle und ständigem Probieren mit der Achse bringt dann der Einsatz von 3 Männern Erfolg.

Auch auf dieser Seite war der Laufring einen Bruchteil zu dünn für den Wedi-Nachbau. Also ebenfalls ausgetauscht und den passenden mit Loctite eingeklebt.

Jetzt hoffen wir, dass es das endlich war und fahren zurück zum ersten Campground am See, der eine Waschmaschine und Trockner hat.

 

Übernachtungsplatz:

 

Franjusic Camping, GPS: 43.806815 , 17.531059, 5-6 Stellplätze, voller Service 15€, Weg zum See etwas weit, kleiner Frischwasserpool mit Duschen, P4N, empfehlenswert

 

 

 

Freitag 12.07.2024

 

Irgendwie geht das an die Nerven, wenn man immer wieder mit einem Problem des Fahrzeugs rechnen muss. Da es immer noch unglaublich heiß ist mit weit über 34 Grad bleiben wir stehen. Bevor es richtig heiß wird, repariert Peter das beschädigte Rücklicht, das beim Rückwärtsfahren an einem Zaun teilweise kaputt ging. Ebenfalls wird die Möglichkeit für zwei Maschinen Wäsche inkl. Bettwäsche genutzt.

Der Frischwasserpool, von dem man einen tollen Blick über den See hat, wird häufig von uns in Anspruch genommen.

Peter hat eine leichte Erkältung und evtl. eine leichte Bindehautentzündung und so ist der Pausentag genau richtig.

Der Campingplatz hat auch einen Backofen zum Nutzen bereitgestellt, so dass Marion gleich mal Brot darin backt. Hat den Vorteil, dass der Moppel nicht zusätzlich aufheizt und geht einfacher als im heimischen Gasbackofen.

Gegen Abend spazieren wir zuerst rüber zur Kirche, wo in den letzten Tagen öfters größere Menschenmengen wegen irgendwelcher Festivitäten waren.

Weiter geht es dann ins Dorf rein, den Hügel hoch zum Restaurant, in dem letzte Woche alle beim Fußball schauen waren, und wo wir jetzt eine Grillplatte bzw. gefüllte Paprika genießen.

 

Übernachtungsplatz:

 

Franjusic Camping, GPS: 43.806815 , 17.531059, 5-6 Stellplätze, voller Service 15€, Weg zum See etwas weit, kleiner Frischwasserpool mit Duschen, P4N, empfehlenswert

 

 

 

Samstag 13.07.2024

 

Marion backt gleich nochmal ein Brot, da wir den elektrischen Backofen nutzen können.

Gegen Mittag fahren wir los, und zwar nach einem längeren Telefonat mit unserem Sohn Oli, in Richtung Heimat. Wir müssen unsere Reise wegen familiärer Probleme wohl vorerst unterbrechen.

Leider kommen wir nur ca. 45km weit. Wir halten an einem Restaurant auf dem Weg nach Livno zum Essen und beim Kontrollgang ums Fahrzeug sieht Peter, dass die Wellendichtring-Reparatur nicht erfolgreich war. Es läuft reichlich Öl auf den Felgen raus, viel zu viel, und das Planetengetriebe wird extrem heiß.

Vermutlich sind die Wälzlager beim Einbau beschädigt worden und der Wedi hat sich verschoben. Wir kontaktieren Zdravko, dass wir ihn nochmal behelligen müssen. Also wieder zurück auf den Campground am Stausee und bis Montag eingeparkt. Zdravko wird gleich zwei neue Wälzlager aus Mostar mitbringen und vielleicht können wir den Wedi noch retten. Peter sucht übers Internet noch Möglichkeiten, die passenden Wedis aus Deutschland zu besorgen. Aber es gibt eigentlich nur eine Adresse in den Kleinanzeigen, unter der jemand den DHP Nachbau für sehr teures Geld an Gewerbetreibende verschachert.

 

Übernachtungsplatz:

 

Grubesa Camping am Ramsko/Rama See, GPS: 43.808158 , 17.533494, 6-10 Stellplätze, Strom, Wasser, Dusche, Spülbecken, 15€, Seezugang mit Badeschuhe machbar, P4N, empfehlenswert

 

 

 

Sonntag 14.07.2024

 

Auch heute ist es wieder sehr heiß. Wir ruhen uns aus, denn morgen geht’s wieder den ganzen Tag in die Werkstatt und die anstrengende Rückreise nach Deutschland steht auch an.

 

Übernachtungsplatz:

 

Grubesa Camping am Ramsko/Rama See, GPS: 43.808158 , 17.533494, 6-10 Stellplätze, Strom, Wasser, Dusche, Spülbecken, 15€, Seezugang mit Badeschuhe machbar, P4N, empfehlenswert

 

 

 

Montag 15.07.2024

 

Und wieder ein Werkstatt-Tag. Dieses Mal schleift Mario viel am Achsstummel bis die neuen Lager fast problemlos aufgeschoben werden können. Zuviel darf auch nicht weggeschliffen werden, damit das Lagergehäuse nicht durchdrehen kann. Der Zusammenbau mit dem neuen Lager klappt ohne viel Klopferei. Zdravko hat einen der alten Wedis wieder soweit hergerichtet, dass er fast wie neu aussieht. Auch die Feder im Innern hat er um 3 Windungen gekürzt, damit die Dichtlippen etwas fester aufliegen.

Noch abends fahren wir bis nach Jablanica, um wenigstens mal 35km zu testen, ob das Planetengetriebe wieder heiß läuft und ob jetzt alles dicht ist.

Aber es nimmt kein Ende, schon wieder zickt der Moppel. Unterwegs hören wir ein kräftiges Plopp; zuerst wissen wir nicht, was es das gewesen sein könnte. Ein Kontrollblick rund ums Auto zeigt nur, dass ein Teil der Rücklichter und die Blinker nicht mehr funktionieren. Wohl ein Kurzschluss im Blinker/Lichtsystem.

Wir fahren bis nach Jablanica, essen beim Burek King einen Hackfleischkringel, gehen im benachbarten Bingo einkaufen und parken, da wir keine Lust auf Weiterfahrt haben, hinter dem Fußballplatz beim Clubhaus ein.

An eine Reparatur des Lichtsystems ist bei den schlechten Lichtverhältnissen abends nicht mehr zu denken und wird daher auf Morgen verschoben. Nur noch eine kühlende Außendusche und dann ist Schluss.... Irgendwann hört die Pechsträhne hoffentlich mal auf....

 

Übernachtungsplatz:

 

Freistehen hinter Sportheim, Jablanica, GPS: 43.656987 , 17.762893, viele Plätze auf Parkplatz hinter Fußballfeld, ganz hinten beim Sportheim sehr ruhig und ungestört, P4N, empfehlenswert

 

 

 

Hier wieder die Kartenübersicht der 5. und 6. Woche nach Abreise Juni 2024 gen Osten mit den gewählten Stellplätzen:

2024_Juli_1

 

 

Teil 101: Kroatien / Bosnien&Herzegowina                                                                               Teil 103: Bosnien&Herzegowina 2024