Sonntag 01.04.2018

Auch wenn Teile der "Reisegruppe" nicht aus der Kuschelecke raus wollen, was meistens mit einem frischen Kaffee dann doch noch klappt, geht es heute auf die von den Kochs beschriebenen Route zwischen Agouti und Tilougguite mit viel Piste. Wir werden den Pass Tizi n'Ilissi auf 2759m als höchsten Punkt der Route überqueren und gegen Ende am Felsendom Cathedrale des Roches vorbeikommen. Dazwischen eine Unmenge an fantastischer Bergwelt des hohen Atlas zum Sattsehen....

Hinter Agouti kommen wir in das Tal Ait Bou Guemes, das Tal der Glücklichen, wie das Tal wegen seiner ausgeprägten Landwirtschaft auch genannt wird. Entlang des Flusses ziehen sich die Dörfer und die Felder. Die Mandelbäume sind voll erblüht und die Störche sind entweder in den Nester aktiv oder ziehen ihre Bahnen im Aufwind über dem Tal auf Nahrungssuche. Da die Gegend auch touristisch erschlossen wird und in jedem Dorf Gästehäuser für Wanderer incl. Guides vorhanden sind, stehen auch immer wieder neu errichtete Hotels im Kasbah-Stil in der Landschaft, um dem zahlungskräftigen Publikum auch eine gehobene Unterkunft anbieten zu können.

Wie schon beschrieben gibt es neben den engen Gassen durch die Dörfer auch noch der eine oder andere kleine Markt der die Durchquerungen spannend gestaltet. Aber alle Bewohner freuen sich einen zu sehen, winken und helfen spontan beim Beseitigen der Blockaden.

Am Ende des Tals geht es dann wieder steil nach oben, vorbei an künstlerisch angepassten Steinformationen, hoch zur Schneegrenze. Hier werden erst mal ein paar Schneeballen geworfen, unter anderem auch gegen die Windschutzscheibe um den schon wieder vorhandene Staubschicht loszuwerden. Hier oben wachsen nur noch Verwandte der Atlaszeder, welche aber sehr knorrig und verdreht auf Grund der widrigen Witterung hier oben, gewachsen sind.

Da unsere Wassertanks leer sind, sind wir immer mal am schauen ob sich hier oben nicht die Gelegenheit bietet frisches Eiswasser zu tanken. Leider gab es immer oberhalb möglicher Tankstellen doch noch Häuser und man davon ausgehen muss, daß mit dem Wasser evtl. Wäsche gewaschen wird oder wegen der Viehhaltung verschmutzt ist. Wir haben deshalb darauf verzichtet. Nach unzähligen Kurven durch die Schneelandschaft erreichen wir auch den Pass Tizi n'Ilissi und das GPS zeigt 2759m an. Hier machen wir erstmal Mittagspause bevor es wieder vorbei an den spärlich mit knorrig verwachsenen Zedern ins nächste Tal geht.

Unweit vom Pass entfernt liegt die Abzweigung welche zu einem weiteren von den Kochs vorgeschlagenen Übernachtungsplatz HCRScc führt. Wir sind neugierigerweise mal hochgefahren, um die beschriebene Aussicht zu geniessen, allerdings war es für uns zu früh um schon das Ende des Tages einzuläuten. Aber der Panorama-View ist schon super von da oben.

Weiter geht es ins Tal hinunter und wieder zurück in die Zivilisation. Wir folgen dem Flusslauf welcher um sich herum die Landschaft grünt.

Unten angekommen wird die Piste immer schmaler und kommt doch ganz nett nah an die Wasserader ran. Aber gottseidank müssen wir nicht auch noch über die pittoresken Steinbrücken fahren.

Aber der Tag ist noch nicht zu Ende und schon müssen wir uns wieder quer durch Wälder auf schmaler Piste in neue Höhen hocharbeiten, queren immer wieder Bergeinschnitte welche reichlich Wasser ins Tal führen und die Fluten mehr oder weniger kanalisiert wurden. Und wenn man schon denkt in der totalen Wildnis unterwegs zu sein, sitzt eine  Frau am Bach und wäscht einen Berg Wäsche, woher auch immer sie in dieser Landschaft zu Hause ist. Drei Kurven weiter wird mit Esel das vom Berg geschwemmte Kies zum Bauen abtransportiert.

Der weitere Weg führt nun viele Kilometer auf hoher Höhe an den Bergflanken entlang und man muss sich beherrschen um nicht hinter jeder Windung anzuhalten und weitere Bilder des Panoramas zu machen, welches sich zusätzlich durch den Einfluss der Wolken und die damit unterschiedlichen Lichtverhältnisse immer neue Eindrücke hinterlässt.

Irgendwann geht jede Route wie auch der Tag dem Ende entgegen und wir kommen wieder im Tal an. Nett fanden wir das Überholverbotsschild mitten im Wald.

Unterhalb des majestätischen Felsendoms hat sich mit Kajakfahren ähnlich wie in Südfrankreich in der Ardeche der Tourismus etwas breitgemacht, wobei hier die Ausmaße überschaubar sind, da die Anfahrt doch etwas dauert, auch wenn man von der anderen Seite, welche noch vor uns liegt, kommt.

Wir erreichen pünktlich zum Spätnachmittag nach anstrengender Kurbelei den beschriebenen Nachtplatz HCRSaa mit Blick direkt auf die sonnenbeschiene Cathedrale des Roches. Da es wie beschrieben ein toller Platz ist bleiben wir natürlich stehen und geniessen die Aussicht. Die Mopeds haben durch die Staubwolken der letzten 2 Tage am meisten leiden müssen.

 

Montag 02.04.2018

 

Heute werden wir den Fluss noch bis zu seinem Sammelbecken dem Stausee Bin el Ouidane begleiten um dann über Azilal zu den Wasserfällen von Ouzoud zu reisen. Unser nächstes größeres Dorf ist Tilouguite von wo aus es wieder auf geteerter Strasse weitergehen soll. Allerdings sind die Ränder dieser einspurigen Fahrbahnen nicht wirklich einfach zu befahren, da die Ränder unregelmässig abgebrochen sind und man immer aufpassen muss nicht abzurutschen bzw. an der scharfen Kante sich die Reifen zu ruinieren.

Nachdem uns die fernen Rufe der Schäfer und Ziegenhirten auf den umliegenden Hängen in den Schlaf begleitet haben, werden wir durch diese auch wieder zum Tagesanbruch geweckt, indem, unweit von unserem Stellplatz, eine Herde Schafe frühmorgens verladen wird.

Unweit unseres Übernachtungsplatz kommen wir am Morgen an einer der vielen Plätze mit den hier üblichen Bienenstöcken vorbei. Nur hier werden wir Zeuge eines faszinierenden Schauspiels. Zwischen 10-15 Bienenfresser fliegen abwechselnd Angriffsflüge über den Bienenstöcken und fangen die sicher noch etwas von der kühlen Nacht langsamen ersten Honigsammlerinnen ein. Leider sitzen die agilen Vögel keine Sekunde still um ein scharfes Bild zu erhaschen.

Mit Erreichen von Tilougguite endet mit der Überquerung der Brücke die Piste. Hinter dem Dorf welches sich den ganzen Hang hinauf zieht, beginnt der letzte Aufstieg durch die mit knorrigen Bäumen bewachsene Landschaft. Sobald wir diese Bergkette überquert haben, sollten wir den Staussee von oben sehen und erreichen. Bevor wir aber den Kamm erreicht haben, sehen wir schon die niedrig hängenden Wolken und müssen uns die kommende Stunde mit einer Sicht von weniger als 5 m den Berg hinuntertasten. Mit Flutlicht und eingeschaltetem Warnlicht hoffen wir den entgegenkommenden und nachfolgenden Verkehr rechtzeitig auf uns aufmerksam zu machen. Dies ist aber nur die halbe Miete. Da die Strasse wieder nur einspurig ist, wird es mal wieder spannend sobald der Gegenverkehr gesichtet ist, aneinander vorbeizukommen. Da ist es oft besser man sieht die Abgründe links und rechts nicht so genau.

Irgendwann lichtet sich dann der Nebel und wir sehen endlich den See. Nach der anstrengenden Wolkenfahrt haben wir bei einem kurzen Stopp festgestellt, daß sich der Kühlschrank aus seiner Befestigung gelöst hat und dringend wieder gesichert werden muss. Da die dafür vorgesehenen Befestigungspunkte nun defekt sind gilt es sich was Neues auszudenken. Mit einem stabilen Brett und 4 Metallwinkel wird kurzerhand ein Workaround gebastelt. (auf der weiteren Fahrt hat sich die Lösung trotz sehr holperiger Strecke bewährt und wird deshalb wohl so weiter genutzt).

Als wir den halben See umrundet haben sehen wir daß eine ehemalige größere Insel des überfluteten Gebiets wieder eine Landverbindung aufweist und eine Piste hinführt. Also kurzerhand Blinker raus und auf die Insel rauf und bis vorne an die Wasserkante gefahren (grüner Pfeil). Ein toller Platz für eine Mittagspause. Wäre auch was für eine Nacht wenn es zeitlich schon weiter fortgeschritten wäre.

Da wir heute noch bis zu den Ouzoud-Wasserfällen kommen wollen, machen wir uns wieder auf und erklimmen den nächsten Bergrücken, welcher uns von der Talsperre trennt, die den See erst entstehen lässt.

An Azilal vorbei erreichen wir gegen Abend den Campingplatz Zebra welcher gutes Trinkwasser zu bieten hat und wir nutzen das Angebot gleich und machen unsere Tanks voll. Wir haben heute keine Lust auf selberkochen und bestellen mit einer Stunde Vorlauf zwei Tajine im Restaurant, welches seinem guten Ruf gerecht wird. Wir geniessen das Essen bei untergehender Sonne und anschliessend verschiedenen Gesprächen mit anderen Vollzeitreisenden.

 

Dienstag 03.04.2018

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Mittwoch 04.04.2018

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Donnerstag 05.04.2018

Nach einer sehr ruhigen Nacht am See fahren wir auch heute wieder weiter nach Norden, verlassen aber die N.. und folgen dem Zufluss des Staussees bis zu den Quellen im Nationalpark.

 

Freitag 06.04.2018

Heute geht es weiter nach Fes. Nach dem Frühstück, währenddessen wir die Störche auf der Nachbarwiese bei der Futtersuche beoachten konnten, haben wir uns von Matthias verabschiedet, welcher gestern fast zeitgleich mit uns angekommen ist und wir gleich interessante Gespräche hatten.

Nachdem wir Fes halb durchquert hatten erreichten wir den angestrebten Parkplatz ausserhalb der Stadtmauer und in unmittelbarer Nähe zum Blauen Tor. Es ist das bekannteste der vielen Stadttore und dementsprechend sind hier die Strassen in die Medina gesäumt von Restaurants welche die Touristenströme aufnehmen und ausreichend verköstigen können.

 

Samstag 07.04.2018

Heute ist mal endlich wieder Ruhetag. Es regnet immer mal wieder, aber wir haben eine tolle Aussicht von unserem Hügel aus.