Java & Bali - Feuerberge auf den Inseln der Götter
Nachdem wir 2006 den Süden von Thailand bereist hatten, wollten wir nun über die Äquatorlinie springen und die Inseln Java und Bali in Indonesien besuchen. Java bietet einige kulturelle Highlights basierend auf der hinduistischen bzw. buddhistischen Vergangenheit. Heute dominiert auf der Insel der Islam, während sich auf der Nachbarinsel Bali weiterhin der Hinduismus behauptet hat. Dies führt immer wieder zu Spannungen, da Extremisten auf der Urlaubsinsel (Teneriffa der asiatischen Südhalbkugel) Anschläge verüben und damit die heutige Haupteinnahmequelle der Insel, den Tourismus, empfindlich treffen. Nichtsdestotrotz freuen wir uns darauf, in der zweiten Hälfte unserer Reise die grüne Insel mit ihren Sandstränden und Urwäldern zu erkunden. Java ist stark überbevölkert weswegen von der ursprünglichen Vegetation leider nicht mehr viel übrig ist.
Auf den folgenden Übersichtskarten sieht man unseren Direktflug mit Thai-Airways von Frankfurt a.M. nach Bangkok. Nach einem Akklimatisierungstag flogen wir von dort weiter mit Air Asia über das Malaysische Kuala Lumpur nach Yogyakarta im Zentrum von Java. Als Zwischenstation in Richtung Bali machen wir noch ein paar Tage Halt in Bondowoso und fahren dann mit einem gemieteten Van inkl. Fahrer zur Fähre nach Bali. Auf dem Heimweg von Bali legen wir noch ein paar Tage Bangkok ein, bevor es zurück in die Heimat geht.
Do 20.08.2009 Tag 1:
Der Start in Horb findet erst um 9:30 Uhr am Bahnhof statt, deshalb haben wir ausreichend Zeit, um ein leckeres Frühstück vor der langen Anreise nach Südostasien zu genießen. Nach einem Zwischenstopp in Stuttgart geht es mit dem ICE direkt zum Flughafen nach Frankfurt. Wir kommen pünktlich gegen 13 Uhr an und haben noch reichlich Zeit bis zum Einchecken am Thai Airways-Schalter um 14 Uhr.
Um 15 Uhr geht es endlich los und nach ca. 10 Stunden landen wir morgens um ca. 6 Uhr Ortszeit, etwas früher als geplant, in Bangkok.
Fr 21.08.09 Tag 2:
Nach problemloser Einreiseprozedur nehmen wir uns gegen 8 Uhr ein Taxi zu unserem Hotel Astera Sathorn im Zentrum von Bangkok. Auf der Anreise können wir die Skyline von Bangkok bewundern, kommen aber auch an riesigen Wohnblöcken in den Außenbezirken vorbei. Riesige Tafeln warnen vor der aktuell in Südostasien grassierenden Vogelgrippe. Vom Zimmer des Hotels aus sehen wir gegenüber, hinter der Autobahn, das geschwungene weiße Hotel Centre Point Silom, in dem wir 2006 während unserer ersten Thailandreise gewohnt hatten.
Nachdem wir unser Gepäck in den Zimmern verstaut haben, geht es zügig los, da wir den Tag in Bangkok nutzen wollen, um Götz und Helga, die zum ersten Mal hier sind, einige Highlights zu zeigen. Vom Hotel aus ist es nicht weit zum zentralen Knotenpunkt Sathorn (Taksin). Hier kann man direkt in den Skytrain oder am Pier des Chao Phraya in die Expressboote (Regelverkehr, wie bei uns die Buslinien) einsteigen, um über den Wasserweg quer durch Bangkok zu den Sehenswürdigkeiten zu gelangen. Das Pier ist auch gleichzeitig der zentrale Anlegeplatz für die kleinen privaten "Dschunken" zu den großen Luxushotels, die ihre Gäste hierher befördern. Das erste Ziel ist natürlich der große Königspalast. Am gegenüberliegenden Ufer sehen wir diverse Pagoden und goldverzierte Tempel und der von weitem gut sichtbare Wat Arun, welchen wir anschließend besuchen werden. Von der Anlegestelle nehmen wir noch 2 TukTuks, um direkt zum Eingang zu gelangen, ohne all zu lange in der aufkommenden Hitze wandern zu müssen.
Als wir die vielen Schülerklassen in ihren Einheitshemden sehen, haben wir die Befürchtung, dass es in der Anlage evtl. sehr voll sein wird, aber diese ist so groß, dass sich die Menschenmassen gut verteilen. Die mit sehr fein gemalten Zeichnungen und Bildern verzierten Wandelhallen werden von freiwilligen Künstlern bzw. Studenten mit viel Geduld und Zeit erneuert oder neu bemalt. Man muss schon genau hinschauen, um die feinen Details zu erkennen.
Viele Stellen bzw. Eingänge werden von furchteinflößenden oder geflügelten Wesen bewacht. Im zentralen Bereich kommen wir zu der Halle, in der eine der bekanntesten Buddha-Statuen des südostasiatischen Raumes steht, der Jade-Buddha. Er hat eine bewegte Geschichte und ist letztendlich hier gelandet. Man darf in der Halle nicht fotografieren, weshalb jeder versucht, durch den Eingang von außen ins Dunkel hinein ein Bild vom Buddha zu knipsen. Weiter geht es vorbei an kleinen Tempeln und großen Hallen, alle mit Gold oder Glassteinmosaiken verziert.
Immer öfter sucht man in der aufkommenden Hitze die Schattenbereiche, bevor man sich seinen Weg durch die güldene Pracht sucht und überall die Vielfalt an Details bewundert bzw. die Einheimischen an den zahlreichen Opferstätten bei ihren innigen Gebeten beobachten kann.
In einer der größten Hallen finden wir dann auch endlich den riesigen liegenden Buddha, der wirklich sehr beeindruckend ist. Auf seinen Fußsohlen sind die 105 Inkarnationen Buddhas als Perlmutt-Intarsien verewigt. Total schön! Entlang des Wandelgangs um die Statue gibt es Opfermöglichkeiten, z.B. man kann gegen kleines Entgelt eine Handvoll thailändische "Cents" einzeln in die Bronzebehälter symbolisch spenden (werden natürlich mit der Zeit wieder "recycelt"), oder signierte, nummerierte goldige Dachziegel kaufen und spenden, damit Sie für Renovierungen an den Gebäuden genutzt werden können. Ausserhalb an vielen Tischen kann man sich die Zukunft vorhersagen lassen, was aber seine Zeit dauert, bis alle Sternkonstellationen aus den Bücher herausgesucht und gedeutet sind.
Auf dem Weg zurück zum Fluss kommen wir an Schulen für Mönche und manch historischem Gefährt vorbei. Der Steg zur Anlegestelle am Fluss ist über die Jahre zu einem kleinen lokalen Markt gewachsen, auf dem der Einheimische fast alles bekommt und wir als Touristen über die Farbvielfalt und Gerüche nur so staunen können. Alles, was im Meer gefangen und anschließend getrocknet werden kann, gibt es hier tägliche frisch für die Küche zu kaufen oder man genießt es gleich bei den zahlreichen Garküchen als schmackhafte Mahlzeit.
Wir wechseln die Flussseite mit der Fähre und erobern den steil aufragenden und imposanten Tempel Wat Arun. Die Stufen sind schon sehr steil, hoch und ab einer bestimmten Höhe nichts mehr für Menschen die nicht schwindelfrei sind. Aber oben angekommen, hat man einen tollen Ausblick auf die Skyline von Bangkok bzw. auf den gegenüberliegenden Königspalast.
Auf dem Heimweg ins Hotel kaufen wir uns noch Früchte für den abendlichen Snack und versuchen aus der Wegbeschreibung der Händlerin irgendwie schlau zu werden.
Nach einer kurzen Erholungspause auf den klimatisierten Zimmern, brechen wir nach dem spontanen Einsetzen der Dunkelheit (wie immer ohne Dämmerung) gegen 18 Uhr auf, um in einem nicht allzuweit entfernten aber hauptsächlich von Einheimischen gut besuchten Straßenrestaurant, unseren kleinen Hunger zu stillen. An die Fische in Salzkruste vom Grill trauen wir uns noch nicht, sondern bestellen zum Reis gekochtes Gemüse, Salat und frittierte Hühnerschlegel. Wir bestellen so oft tellerweise nach, bis auch der letzte von uns die Finger ableckt und satt in den Stuhl zurücksinkt.
Zurück im Hotel gibt es noch einen fachmännisch zubereiteten Nachtisch aus zuckersüßen Bananen, erfrischenden Pittaya und Ananas. Danach fallen wir alle nur noch tot in unsere Betten, da wir den ganzen Tag nach der langen Anreise auf den Beinen waren.