Di. 01.09.20 – Mi 30.09.20

 

Nach Marions Entlassung aus dem UKT liegt sie zuhause noch einige Zeit darnieder. Kreislauf und Rückenschmerzen plagen sie sehr. Da übernehme ich natürlich den Haushalt. Kaum ist Marion 2 Tage zuhause, bringe ich die Wäsche vom OG in den Keller, nur mit Socken an den Füßen. Auf der untersten Stufe im EG (max. 15 cm Höhenunterschied) rutsche ich aus und verdrehe mir bei meiner Landung den linken Fuß. Autsch! Gar nicht gut! - Zuerst versuche ich es mit Kühlung, aber die Schmerzen sind so stark, dass mich Michi doch noch ins Krankenhaus nach Freudenstadt fahren muss. Da erst am nächsten Morgen mittels MRT geklärt werden soll, ob nicht doch noch operiert werden muss – die Röntgenaufnahmen sind zu diffus - verbringe ich eine Nacht auf Station. Das MRT anderntags zeigt dann, dass das über dem Rist liegende Band zwar nicht gerissen aber auf der linken Außenseite an zwei Stellen kleine Knochenstücke herausgerissen hat. Eine OP ist nicht nötig und ich darf mit Astronautenschuh zur Stabilisierung nach Hause. Zunächst gar keine Belastung auf dem Bein und dann langsam angehen lassen. In den nächsten 6 Wochen nur sehr eingeschränkt einsatzfähig bin ich Marion keine große Hilfe und kann sie nur wenig unterstützen. Shit happens, und wenn dann richtig!

Wir sehen beide das Positive und sind einfach nur froh darüber, dass beide Ereignisse nicht irgendwo fern ab der Zivilisation im Yukon oder Alaska stattgefunden haben, sondern zuhause mit Top ärztlicher Versorgung in unmittelbarer Nähe. Trotzdem, echt dumm gelaufen – im wahrsten Sinne ….

Wir versuchen das Beste aus dem verkorksten September zu machen und geben uns mit kleinen Aufgaben und Erfolgen zufrieden.

So haben mich die tollen Früchteteller, die meine Schwester mit Obst aus ihrem Garten zusammenstellt, dazu animiert, wenigstens einen Teil der Williams Christbirnen Ernte zu Birnenkompott bzw. Marmelade zu verarbeiten. Die Früchte sind vollreif und zuckersüß, was dem Projekt 'Gewichtskontrolle' zwar zuträglich ist, aber in die falsche Richtung.

Da man(n) im Wasser ja fast schwerelos ist, ist es mir/P problemlos möglich, ohne den Stützschuh regelmäßig zu schwimmen und so dem Sommer trotz des Handycaps noch einiges abzugewinnen.

Marion liebt es sehr zu schwimmen, aber seit ihres Infektes traut sie sich nicht mehr, länger Wasser zu bleiben.

Gegen Ende des Monats ist es dann für mich auch schon wieder möglich, eingeschränkt, etwas Holz für den Winter zu spalten. Am Spalter ist ja nicht viel Beinarbeit nötig; da muss ich ja nur mit den Armen arbeiten.

Marion geht es inzwischen zwar auch etwas besser, wegen 'Rücken' kann sie bei derartigen Arbeiten aber nicht helfen.

Ein Highlight, das eigentlich schon vor Monaten geplant war und wegen Corona verschoben werden musste, ist mal wieder ein Treffen mit der ehemaligen Realschulklasse in Ostrach. Es kommen viele, von nah und fern, sodass der Raum recht voll wird – Abstand wird selbstverständlich eingehalten. Es gibt nach über zwei Jahren, seit dem letzten Treffen, wieder extrem viel zu berichten und zu erzählen. Mal wieder ein richtig netter Abend.

Auch haben wir es nach langer Zeit endlich mal geschafft, dass wir unsere Freunde und Studienkollegen, Dieter & Iris sowie Martin & Ulrike bei uns zu Besuch haben. Wir sind auch mit diesen Freunden in regelmäßigem WhatsApp-Kontakt; hin und wieder sogar mal per Videochat, aber ein persönliches Treffen ist doch nochmal was anderes. Schöner und lustiger. Gemeinsam am Tisch lässt's sich doch ganz anders quatschen.

 

 

 

 

 

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