Donnerstag 01.03.2018

Relax-, Waschtag auf dem Campingplatz Le Soleil am Eingang zur Todra-Schlucht. Hinter dem Stellplatz entsteht mit viel Wassereinsatz ein kleines Paradies. Und der schöne alte Bedford hofft nicht mehr zum Einsatz zu kommen.

 

Freitag 02.03.2018

Heute werden die Mopeds ausgepackt und die Todraschlucht erkundet.

 

Samstag 03.03.2018

Dagmar und Dieter haben uns gestern abend viele interessante Annektdoten von ihrer 12 jährigen Weltreise bei Rotwein und Knabberzeug erzählt, so daß wir noch viel mehr auf unsere Erfahrungen in der Zukunft gespannt sind. Wir haben vor lauter Geschichten ganz die Zeit vergessen und sind erst gegen 12 ins Bett gekommen.

Heute machen wir uns auf den Weg ins Dadestal. Wir treffen die beiden immer mal wieder auf der Strecke von Tinghir bis nach Boulmane de Dades und am Ende des Tages stehen wir wieder gemeinsam auf demselben Stellplatz. Die Schlucht befahren wir heute nicht mit den Mopeds sondern mit dem Grossmobil.

 

 

Sonntag 04.03.2018

Wieder zurück aus der Dadesschlucht nach Boumalne Dades und von hier aus auf der N10 nach Westen in Richtung Quarzazate. Gerade als wir die Schlucht verlassen treffen wir Eric und Dini aus Holland. Die beiden sind uns sofort sehr sympathisch und wir tauschen direkt an der Strasse unsere Kontaktdaten aus. Wir werden beide in ein paar Tagen durch Zufall wieder treffen und ein Stück gemeinsam fahren, aber vorerst trennen sich noch unsere Wege. Auf der Hälfte der heutigen Strecke auf Höhe Skoura besichtigen wir die bekannte Kasbah Amerhidil, nachdem wir zum Grausen von Marion vom Navi noch eine Stunde durch die engen Palmengärten von Skoura geschickt werden. Der Weg war eng und spannend und öfters standen wir vor der Wahl umzudrehen müssen. Aber es hat für den Fahrer auch Spass gemacht und daher wurde der eine oder andere Kratzer in Kauf genommen und immer der breiteste Weg der zur Auswahl stand benutzt. Schlussendlich sind wir angekommen und haben anschliessend festgestellt, daß es eine einfache Zufahrt von 500m direkt von der N10 gegeben hätte. Heute werden wir am Staussee vor Quarzazate direkt am Wasser übernachten.

 

Montag 05.03.2018

Weiter geht es Richtung Süden. Aber am Abend zuvor haben wir schon aus der Entfernung einen riesigen Turm gesehen. Und noch beim Staussee geht eine Strasse (Gelbe Linie) zum ausgewiesenen Solarprojekt Noor Quarzazate (blaues Rechteck) ab. Wir fahren viele Kilometer an dem riesigen Gelände entlang. Es gibt klassische Solarfelder wie man es bei uns auch überall sieht, aber auch Felder welche an solarthermische Kraftwerke angeschlossen sind. Und noch im Bau befindlich der grosse zentrale Turm (oranger Kreis) inmitten eines riesigen Feldes voll mit grossen, schwenkbaren Solarpanels welche im Betrieb alle sich auf den schwarzen Kessel an der Spitze des Turmes konzentrieren. Auf der Suche nach einem Visitorcenter kommen wir an dem einzigsten Einlass aufs Gelände vorbei. Hier stehen schon der Ueli und die Susann aus der Schweiz und reden mit der Wache am Schlagbaum. Leider ist es nicht möglich das Gelände zu besuchen, wenn man nicht mit einem Vorlauf von bis zu 4 Wochen eine Genehmigung aus Rabat von der Zentrale vorlegen kann. Vieles Zureden hilft  auch nicht und so machen wir unverrichteter Dinge kehrt und fahren ein paar Kilometer auf ein freies Gelände und genehmigen uns einen von der Susann aufgebrühten Bergtee mit leckeren Datteln. Die beiden sind schon die letzten 3 Jahre in Europa als Vollzeitreisende unterwegs und verschiffen dieses Jahr im August nach Südamerika. Vielleicht trifft man sich irgendwann auf dem südlichen amerikanischen Kontinent. Gute Reise euch beiden, war schön euch getroffen zu haben, auch wenn wir leider feststellen mussten, daß wir kein Bild von euch beiden aufgenommen haben.

Quer durch den östlichen Teil des Antiatlas geht es an Agdz vorbei und schon von oben können wir die Palmen im Draa-Tal erkennen. Es geht schon wieder auf den Abend zu und deshalb überqueren wir eine der seltenen für uns befahrbaren Brückenn über die Draa und stellen uns in den Flussauen hinter eine größere Hecke als Sichtschutz. Wir haben noch 1kg Gambas im Gefrierfach, welche heute mit viel Öl und Knoblauch in der Aussenküche gebrutzelt werden und mit leckeren Fladenbrot vollständig vernichtet werden.

 

Dienstag 06.03.2018

Nach einer ruhigen Nacht am Rand des Palmenhains kehren wir nicht zurück auf die Nxx sondern durchqueren die Palmen und das darin liegende Dorf und kommen auf der Ostseite des Tals heraus und von da an natürlich wieder nach Süden in Richtung Zagora unserem nächsten Etappenziel. In Zagora treffen wir auf dem Weg zum geplanten Campingplatz unsere holländischen Bekannten Eric und Dini wieder und beschliessen spontan mit Ihnen gemeinsam gleich weiter an den Rand der Wüste nach M'hamid zu fahren. Auf dem Weg dorthin gilt es nochmal eine Bergkette zu überqueren und leider sehen wir schon vom Pass oben, daß dahinter der Sandsturm tobt. Wenn wir nicht mit den beiden schon den heutigen gemeinsamen Abend vereinbart hätten, wären wir gerade wieder umgedreht. So schlagen wir uns zum Stellplatz direkt an der Wüste durch, gehen kurz duschen und versuchen einigemassen sandfrei wieder ins Mobil zu kommen. Am Abend wird bei netten Gesprächen die letzte Flasche Rotwein vernichtet. Die beiden sind gerade dabei ihr Anwesen über einen Makler zu verkaufen und wollen spätestens nächstes Jahr nach Süd- bzw. Nordamerika verschiffen. Wir werden versuchen im Mai auf der Fahrt nach Emden zur Wohnmobilabgabe zur Fähre nach Halifax, die beiden noch zu besuchen.

 

Mittwoch 07.03.2018

Eigentlich wollten wir nach dem wunderschönen Sonnenaufgang über der Wüste und einem kleinen Spaziergang zur benachbarten kleine Kasbah, welche sich die Wüste gerade wieder zurückerobert, auf die Piste von Mhamid nach Foum-Zguid. Am Vortag auf der Anreise haben wir unterwegs noch ein 4x4-Mobil aus Neuss getroffen, welche die nördliche Route oberhalb dem Erg Chegagga (rote Route) genommen haben und von einem grausligen Zustand der Piste berichtet haben. Die südlichere Route über den ausgetrockneten See Lac Iriki (grüne Route) soll besser sein. Gerade als ich schon wieder die Luft aus den Reifen lassen wollte und nochmal mein Druckprüfer testete, stellte ich fest, daß dieser den Geist aufgegeben hat. Mit Eric zusammen haben ich versucht aus 3 mach 1 zu probieren, hat leider nicht funktioniert.  Auf Verdacht wollte ich die Luft nicht rauslassen, vorallem hatte ich wegen nun fehlendem Ventilanschluss keine Möglichkeit mehr mit Bordmitteln Luft in die Reifen zu pumpen. Wir sind noch mit 5 bar losgefahren, aber schon nach wenigen Kilometern Buckelpiste gings mit dem Sand los und man merkte sofort daß jetzt 3 bar oder weniger angesagt sind. Wir haben uns kurzentschlossen dazu entschieden umzudrehen und nach Zagora wie geplant zu fahren um ein paar Tage Auszeit zwischen den Palmen zu verbringen. Allerdings waren die interessanten Plätze in Zagora total überfüllt und schon wieder wurde der Plan geändert. Wir entschieden uns über Agdz nach Tazenakht nördlich von Foum-Zguid zu fahren und dort einen kleinen Bergsee aufzusuchen und dort freizustehen. Auf der Ost-West-Querung von Agdz kamen wir noch an der Mine "CTT Mouazare"  (oranger Kreis) vorbei. Hier werden jährlich bis zu 2000 to Kobalt gefördert, was in der Mikroelektronik, der Batterietechnologie, für Katalysatoren und manch anderes benötigt wird. Wie überall ist hier natürlich auch ohne Sondergenehmigung kein Zutritt möglich.